Kaiser Videoleuchte – es werde Licht

Das ist die namenlose Gasse vom goldenen Geier zur Weißgerbgergasse in Nürnberg. Der goldene Geier war mal eine In-Kneipe mit schiefen Wänden und einem Nebenraum im ersten Stock, bei dem man das Gefühl hatte, jeden Moment durch den Boden in die Gaststube darunter zu brechen. Der Geier ist immer noch „In“ und das Publikum dürfte noch identisch sein – nur eben sind das jetzt keine Studenten mehr, sondern Inhaber von Anwaltskanzleien und Facharztpraxen…. Egal – das Bild hat mit der Kaiser-Videoleuchte nichts zu tun, ich finde nur mal wieder den Dynamikumfang der E-PL5 eine feine Sache. Bei dem Foto ist gerade passend die Sonne für ein paar Minuten ‚rausgekommen….
Aber nun zur Sache. Es geht um das hier:

Das ist eine Seculine L2S-5K Tageslicht-Videoleuchte auf einem Gorillapod. Verkauft wird das  Ding von Kaiser Fototechnik Die LED-Leuchte ist per Drehrad dimmbar, man kann noch eine Lochblende vorne dransetzen, damit das Licht gerichteter ist – und wenn man noch Geld ausgibt, kann man das 5K-Modul vornedran austauschen und ein Kunstlichtmodul anbauen.

So kuckt das aus: Vorne das LED-Modul, dahinter der Lüfter – der beim Filmen überhaupt nicht auffällt, und auf der Rückseite der LiIon-Akku, der die Energie liefert.

Der Akku ist abnehmbar und wird im externen Ladegerät aufgeladen. Die Akku-Geschichte hat mir etwas Sorgen gemacht, als ich das Gerät das erste mal eingesetzt habe: Ich habe für Franzis ein Webinar gehalten und die Lampe als „Studiobeleuchtung“ eingesetzt. Normalerweise habe ich dafür einen Strahler mit 2 Stück 500 Watt Nitraphot-Lampen – da wird’s einem wenigstens nicht kalt. Den habe ich mir für diesen Test verkniffen und mich darauf verlassen, dass mich die Kaiser-Lampe nicht mitten beim Webinar verlässt. Ich habe den Akku einmal aufgeladen, das einstündige Webinar war kein Problem – und auch sämtliche Tests danach. Ich kann also nichts dazu sagen, wann der Akku alle ist – ich denke, solange man die Leuchte tatsächlich nur als Videoleuchte beim Dreh einsetzt, gibt es keine Probleme mit der Akkulaufzeit. Auch wenn Kaiser eine Laufzeit von 45 Minuten angibt – die Leuchte ein bisschen ‚runterregeln und das Thema ist durch.

Die Kaiser kostet etwa das Vierfache einer Metz-Videoleuchte. (Metz Mecalight 480) – hat aber einen Abstrahlwinkel von 110° gegen den 65° der Metz – ist also Weitwinkeltauglich und besitzt einen Farbwiedergabeindex von >90, wo der Metz nur 85 bietet.  Was bringt das? Vor allem bei grünen Farbtönen eine bessere Differenzierung und auch Hauttöne kommen etwas besser. Ich habe mal ein Fuji-Colortarget mit der Kaiser und mit einer Elinchrome Blitzanlage abgelichtet:

OK – das obere ist ein Eck dunkler, aber da habe ich mit der Belichtung nicht aufgepasst. Die Farbe ist nachträglich im OlyViewer per mitfotografierter Graukarte kalibriert worden. Man darf also raten: was ist LED, was ist Blitz? Wo man mit den Videoleuchten etwas aufpassen muss: die Lampen sind nicht fokussierbar wie ein LED-Lenser, die Reichweite ist also eher bescheiden. Und innerhalb dieser Reichweite gibt es ganz typische Reflexe die nicht jedermanns Geschmack sind, Porträts mit Videoleuchte sind es also eher nicht – auch wenn die Leistung durchaus ausreichen würde. Man muss auch berücksichtigen, dass das Licht sehr hart ist, man sollte niemandem auf kurze Distanz mit voller Leistung ins Gesicht leuchten. Beim Webinar habe ich die Lampe auf einen Faltreflektor gerichtet, das ging dann sehr gut.
Wer selbst das Spektrum seines Licht-Equipments prüfen will: da gibt es einen billigen Trick: eine CD mit der unbedruckten Seite davor halten und den Regenbogen studieren. Das folgende Bild ist das Spektrum der Kaiser-Leuchte.

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