Ich habe ja vor ein paar Wochen die Idee eines Clubs der „OM System Professionl Photographer“ ins Spiel gebracht. Und dann – ich bin ja nicht lebensmüde – das Logo und die entsprechende Idee ziemlich weit oben zu OMDS geschickt. Da kam erst mal nichts.

Vor ein paar Tagen kam dann tatsächlich von Frau Galea (Marketing EMEA) eine Mail:

Sehr geehrter Herr Wagner
vielen Dank für Ihre E-Mail und dafür, dass Sie Ihre Initiative mit uns teilen. Wir glauben auch, dass Fotografen Wert auf Bildung, Wissen und Kommunikation legen, und deshalb haben wir globale Strategien für diese Dienstleistungen in EMEA unter https://my.omsystem.com/ verfügbar. Obwohl wir Ihren Enthusiasmus für die Marke OM SYSTEM und die Unterstützung von Fotografen zu schätzen wissen, können wir Ihre Anfrage nicht unterstützen.
OM SYSTEM wird als Handelsname und Warenzeichen verwendet, und insbesondere das OM SYSTEM-Logo ist ein eingetragenes Warenzeichen von OM Digital Solutions. Jede Verwendung des Markennamens und des Warenzeichens – auch in leicht abgewandelter grafischer Form – durch Dritte bedarf der Genehmigung und einer Lizenzvereinbarung, um Verwechslungen auf dem Markt zu vermeiden.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Aufbau Ihres Clubs für Berufsfotografen und bitten Sie, den Namen und das Logo zu überarbeiten und nicht weiter zu verwenden.

Da habe ich mir gedacht – prima, um Lizensierung ging’s mir ja, also habe ich danach gefragt. Als Antwort kam eine lange Abhandlung, die überhaupt nicht mehr „freundlich“ war, dass ich gefälligst meinen „Club“ unter anderem Namen und mit einem anderen Logo gründen soll, weil man total alle Rechte habe und überhaupt. Zu einer Lizensierung kein Wort.

Es wäre leicht übertrieben, wenn ich behaupten würde, das würde mich jetzt sonderlich kratzen – die Anzahl der „professional Photographer“ die tatsächlich mit OM-Zeug rumrennen ist so überschaubar, dass es wahrscheinlich nicht mal zu einer Vereinsgründung reichen würde. Und dass die Tutorials auf der Website von OMSystem irgendwas mit professioneller Fotografie und Fortbildung für Profis zu tun haben – Heiland, wie weltfremd ist der Laden mittlerweile? Haben die überhaupt grob ne Ahnung, was professionelle Fotografie ist, oder denken die, nur Influencer fotografieren professionell?

Und natürlich ist Frau Galea in dem Fall eigentlich gar nicht zuständig, weil der Markeninhaber nicht die GmbH sondern die japanische Corp ist. Und die ja die Marke nicht für fotografische Dienstleistungen oder Clubs angemeldet haben. Oder Mettwurst. Vielleicht sollte ich nen CO2-neutralen Brennholzverleih mit dem Logo aufmachen. Nur um Frau Galea zu ärgern….

Ich könnte auch den Club aufmachen und in die Satzung reinschreiben, dass wir im Club keine wie auch immer geartete Fortbildung machen. Vereinssitzungen finden in absoluter Stille statt. Aber ich denke, der Brennholzverleih wäre da sinnvoller.


Ganz ernsthaft: Natürlich weiß ich, dass ein Markeninhaber verpflichtet ist, seine Marke zu schützen, sonst verliert er sie. Das ist ne heiße Kiste. Aber genau deshalb habe ich vorab angefragt und eine Kooperation angeboten. Wenn OMDS da das OK gegeben hätte, gäbe es da keine Probleme mit einem Angriff auf die Marke, selbst wenn die Bereiche sich da gar nicht überlappen. Aber die Firma hat abgelehnt. Dann halt nicht. Ich fange da keinen Streit an.

7 Replies to “Kein Profi-Club”

  1. Dankenswerter Weise ist der Titel dieses Posts kurz und knackig. Bei solchen Fotos, wo der Cheffe dem Horizont entgegen schreitet, stockt mir immer der Atem.

      1. Dachte schon, da marschiert Einer mit einem umgebauten Geigenkasten ….

        Reinhard, war sicher ein Versuch wert, das mit dem Verein. Aber ehrlich, wäre ich die Firma, hätte ich auch dankend abgelehnt. Zu viel Aufwand und potentiellen Aerger.
        Gruss
        Georg

        1. Logo-Lizensierung ist ne völlig normale Sache. Da gibt’s Verträge dazu, was man wann mit dem Logo anstellen darf und was nicht. Sie hätten das „Professional Photographer“-Programm ja auch selber auflegen können, ich hab ja kein Patent auf die Idee.

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