Ich versuche ja seit Monaten mit der E-M1X und dem 100-400 wiederholbar gute Fotos zu machen. OK, wenigstens scharfe Fotos…. Und bin da ziemlich frustriert, weil Bilder, die eigentlich scharf werden müssen, beim genaueren Hinsehen indiskutabel sind. Das ist so die Nummer, dass man nicht mal ein Scheunentor scharf kriegt. So nen Fischkutter mit 1/2000s nicht scharf zu kriegen – das ist schon ein Kunststück. Trotzdem sind von 30 Fotos 25 nicht richtig scharf. 300mm f/6,3. Die Optik kann’s, die Kamera kann’s, ich kann’s. Warum trotzdem daneben?
Ich habe mich dann in der „Absonderung“ wie das in Dänemark heißt, ans Forschen begeben und die drei Kameras, die ich mit hatte, auf den Gartenzaun meiner „Absonderungsunterkunft“ losgelassen. Die Ergebnisse waren verrückt – die E-M1X hatte deutlich unschärfere Bilder als die beiden anderen Kameras. Kein Wind, Betonboden, Berlebach, elektronischer Verschluss, kurze Verschlusszeiten. Bämm – die X kackte ab.
Nach Rückkunft in Germany und Ende der Quarantäne hier habe ich mich mit den drei Kameras in mein Studio verzogen, das 100-400 und zum Vergleich das 40-150 auf mein Studiostativ geschnallt und bin auf ein Target los.
Marlene ohne Arme, rechts ein Bosch Laser-Nivellierer, mit dem ich das Target (die schwarze Spitze unterhalb des Bauchnabels) genau auf die 75cm-Linie des Lineals gelegt habe.
So sehen dann die fertigen Bilder aus. Dass das Lineal schon etwas abgeranzt ist, liegt daran, dass ich damit meinen kompletten Umbau erledigt habe. Warum ich nicht das klassische Michael Tapes-Target verwendet habe? Ich verwende bei Tests ungern Standards, weil Standards von der Kamerasoftware abgefangen werden können – das haben früher die Grafikkarten gemacht und das haben Dieselhersteller gemacht. Und natürlich werden auch Kameras auf die maßgeblichen Tests der Journalisten hin optimiert. Der AF-Punkt war jeweils einzeln und links oben.
Ich habe jeweils zehn Shots gemacht mit S-AF und C-AF und jeweils mit beiden Objektiven. In Dänemark hatte ich schon Einflüsse durch unterschiedliche IS-Einstellungen und AF-Bereichseinstellungen ausgeschlossen. Brennweite jeweils maximale Brennweite. (Also 400mm beim 100-400, 150mm beim 40-150) Und Offenblende. Beleuchtung durch Blitz von rechts. Da man am Lineal die Fokuslage ablesen kann, fallen auch Unschärfen durch Verwacklung weg.
Die Ergebnisse:
E-M1X | 100-400 | 40-150 |
S-AF-Treffer | 8 | 10 |
C-AF-Treffer | 2 | 5 |
Komplett unscharf | – | C-AF: 2 |
maximale Abweichung | S-AF: -10,5 C-AF: +34,5 | S-AF: -1,5 C-AF: +36 |
mittlere Abweichung | S-AF: -2,35 C-AF: -2,4 | S-AF: -0,3 C-AF: +6,25 |
Als „Treffer“ gilt ein Ergebnis, bei dem die 75cm-Marke scharf abgebildet wird – egal ob am Ende, am Anfang oder in der Mitte des Schärfebereichs. Da der Schärfebereich nur etwa 8cm umfasst, bedeutet eine mittlere Abweichung von mehr als 4cm in eine Richtung, dass die Bilder im Durchschnitt alle am gewünschten Punkt unscharf sind. Die maximale Abweichung sind einzelne Ausreißer. Vor jedem AF-Lauf wurde des Objektiv in den Nahbereich defokussiert. Komplett unscharf sind Bilder, bei denen die Kamera auch bei mehreren Anläufen schlicht „im Wald“ hängenblieb“
E-M1II | 100-400 | 40-150 |
S-AF-Treffer | 10 | 10 |
C-AF-Treffer | 0 | 2 |
Komplett unscharf | – | – |
maximale Abweichung | S-AF: +3,5 C-AF: 30,5 | S-AF: -2 C-AF: +13,5 |
mittlere Abweichung | S-AF: -0,45 C-AF: -1,85 | S-AF: -0,65 C-AF: +6,95 |
Und hier noch die PEN-F:
PEN-F | 100-400 | 40-150 |
S-AF-Treffer | 8 | 10 |
C-AF-Treffer | 10 | 10 |
Komplett unscharf | S-AF: 2 | – |
maximale Abweichung | S-AF: +2 C-AF: -3 | S-AF: +2 C-AF: -2.5 |
mittlere Abweichung | S-AF: -0,1 C-AF: -1 | S-AF: +0,75 C-AF: +0,75 |
Was hier nicht erfasst wurde: Die Geschwindigkeit des AF. Die Geschwindigkeit des S-AF der X ist den anderen Kameras weit überlegen. Die II kommt da nicht hin und die PEN-F braucht nochmal weit länger.
Beim C-AF hat die E-M1II deutlich die Nase vorne. Jawohl. Die II steckt bei der Geschwindigkeit des C-AF die X locker in die Tasche. Die PEN-F weit abgeschlagen ganz hinten.
Wenn man die Geschwindigkeit in Relation zu den Ergebnisse setzt, sieht man, faster is not better. Die E-M1II liefert beim C-AF mit dem 100-400 einen so konstanten Frontfokus, dass ich vermute, dass das Absicht ist – die Entwickler gehen von einem Motiv aus, das auf den Fotografen zukommt und fahren den Fokus schon mal per Default nach vorne. Beim 40-150 liefert die Kamera dagegen einen ziemlich konstanten Backfokus. Da die X ein ähnliches Verhalten zeigt, tendenziell Frontfokus beim 100-400, Backfokus beim 40-150, dürfte das Methode haben. Objektive kaputt? Die PEN-F kann mit den gleichen Objektiven auf den Punkt scharf stellen. Und beim S-AF können sie es auch.
Die Kameras mit Phasen-AF, also alle 1en, können die Objektive justieren – aber dummerweise nicht getrennt C-AF/S-AF. Es ist also eher unwahrscheinlich, dass hier das Objektiv schuld ist. Es sieht eher so aus, als würde hier die Genauigkeit der Geschwindigkeit geopfert. Das Problem ist schlicht, dass das AF-System, das hier verwendet wird, vor zehn Jahren mal ne coole Idee war, aber mittlerweile an seiner Grenze angekommen ist, gerade bei Objektiven, bei denen wir offenblende mit knappen Schärfentiefen zu tun haben. Der Kontrast-AF wertet ja auch nicht den ganzen Sensor aus, sondern über Pixel-Binning ein deutlich geringer aufgelöstes Subset. Das hat vor ein paar Jahren super funktioniert – aber mittlerweile haben die Entwickler auf der Suche nach noch schnellerem AF das Blatt meiner Meinung nach überreizt. Damit mFT konkurrenzfähig bleibt (oder wird, je nach persönlicher Ansicht.) müssen neue, weit schnellere Sensoren her – und andere AF-Logiken. Nach dem, was ich hier festgestellt habe, ist die X „overengineered“. Da hat man versucht, aus einer Technik Dinge rauszukitzeln, die da nicht drinstecken. Im Prinzip funktioniert das alles schon – aber eben nicht zuverlässig. Und das ist etwas, das dann doch etwas nervt.
Nur um zu zeigen, dass man mit der X und mit dem 100-400 auch mit C-AF scharfe Bilder machen kann: Das hier ist mit C-AF, Auslösemodus L gemacht. Diese Modellautos heizen mit fast 100 km/h durchs Gelände – und gelegentlich bauen sie auch einen Abflug und überschlagen sich. Das ist für C-AF schon anspruchsvoll. (Das Bild ist übrigens OoC – da ist nichts beschnitten.) Also im Prinzip klappt das ja alles – und solange man einen Piloten hat, der ein Dutzend mal an einem vorbeiheizt, kriegt man auch prima Fotos. Aber sobald man halt nur eine Chance hat – und das passiert eben in der professionellen Sportfotografie – dann ist die Ausschussquote der E-M1X zu hoch. (Ach ja, natürlich braucht man solche Fotos mit dem „Tracking-Modus“ gar nicht erst probieren. Kein Chance. Viel zu langsam.)
Wieder einmal Reinhardsche Fleißarbeit – allerdings mit einem interessanten Ergebnis, das nicht so richtig glücklich macht. (Das „Problem“ M1 X habe ich allerdings nicht, da ich „nur“ die M1II besitze)
Ich bin auch nicht glücklich, aber zumindest weiß ich jetzt, dass ich nicht zu doof zum knipsen bin……
Hi,
habe die gleiche Erfahrung mit E-M1X und M.Zuiko 100-400 mm gemacht. Sehr viel Ausschuß bei CAF und Tracking geht gar nicht. Bei der E-M1 („Mk I“) ist es für CAF und Tracking ähnlich wenn man den elektronischen Verschluss verwendet. SAF ist deutlich besser. Verwendet man den mechanischen Verschluss funktioniert SAF, CAF und Tracking. In allen Fällen ist der Stabi am Objektiv ausgeschaltet.
Die Pen F ist zwar langsam, schneidet hier aber gut ab. Aber ich hatte mir ihr auch schon Fehlfokus, den ich mir nicht erklären kann. Mit einem FT 50-200 mm SWD und 1.4 Konverter wurde bei 200 mm (eff. 283 mm) kein Foto richtig scharf trotz Kamera-Ok. Manuell nachgeführt waren in der gleichen Situation perfekt scharfe Fotos möglich. Ich habe mit mmf-1, mmf-3, zwei verschiedenen Objektiven FT 50-200 mm SWD und zwei Pen F immer die gleichen schlechten Resultate bei Autofokus erhalten. Konverter und Objektive liefern an einer E-5 immer scharfe Resultate. Motive waren hohe Kontraste – dunkle Klappläden am hellen Haus, dunkle Äste vor hellem Himmel, Zaun vor Strasse. Ohne Konverter oder Konverter mit anderem FT machten keine Probleme.
Mir sind gleichmässig zuverlässig scharfe Fotos wichtiger als maximal aufgelöste oder durchgepimpte. Reinhards Feststellung von overengineered macht mich vorsichtig bezüglich der fälligen wow-Kamera. Immer-wow wäre super, manchmal-wow wäre für mich unbrauchbar.
Das 50-200 ist ein FT-Objektiv. Gerade mit Konverter kriegen das die reinen mFT-Kameras nicht auf die Reihe. Mit der E-M5 war das 50-200SWD vollständig unbrauchbar. Das hat damit zu tun, dass die SWD-Antriebe von 12-60 und 50-200 von den reinen Kontrast-AF-Systemen nicht vernünftig angesteuert werden können. Wenn Du da per Hand korrigierst, klappt das natürlich. (Der SWD-Antrieb des 14-35 ist da übrigens anders, der funktioniert ganz brauchbar.) Das „alte“ 50-200 funktioniert mit dem reinen Kontrast-AF übrigens besser.
Wegen des „Wow-Produkts“: Da ist anderer Kram drin verbaut. Nein, ich hatte das Teil noch nicht in der Hand. Aber ich weiß grob, was drin ist. Und es riecht mir nach einem Produkt, das „State of the Art“ ist. Ich hoffe nur, dass OMDS die Durststrecke bis dahin noch überbrücken kann…..
Danke für die aufwändige und mühsame Arbeit und das Teilen der Ergebnisse!
Auch ich bin bei meiner E-M1 III, dem 300/4 mit beiden Konvertern immer wieder hin- und hergerissen zwischen Begeisterung über knackscharfe Details, und den Situationen wo auch mit 1/2000s nichts Brauchbares bei rauskommt. Ohne daß ich wirklich handfeste Hinweise aus meiner Praxis hätte, woran genau das liegen könnte.
Wo wäre die E-M1 III hier anzusiedeln – eher bei der II, bei der X, oder kann man das nicht einschätzen?
Wenn ich eine da hätte, könnte ich es testen. Aber gerade bei solchen Dingern lehne ich mich nicht mehr aus dem Fenster. Ich war von den Messergebnissen brutal überrascht. Einzige Hilfe: selber aufbauen und testen. Mit dem eigenen Objektiv und der eigenen Kamera. Zehn Meter Abstand, Metermaß schräg legen und losknipsen.
Ich hatte eine EM 1X zum testen und im CA F konnte die Kamera gar nicht überzeugen … Dein Test bestätigt meine persönliche Erfahrung von damals. Hab weiterhin die EM 1 II im Einsatz!
Durch die letzte Preissenkung hab ich mir die X vor Weihnachten auch gekauft und hatte ein ähnliches Problem mit meinem 300er. Durch einen ähnlichem Testaufbau konnte ich bei mir herausfinden das ein Schutzfilter vor dem Objektiv die Fehlfokussierung verursachte. Ohne den Filter waren die Ergebnisse sehr gut. Meiner Erfahrung nach ist der C-AF bei statischen Motiven sehr unzuverlässig da er die optimale Entfernung nicht hält sondern ständig weitersucht. Wie hast du bei deinem Test den C-AF eingesetzt? Direkt durchgedrückt oder eine Zeit lang suchen lassen?
Ich habe natürlich keinen Filter drauf. Direkt durchdrücken beim C-AF wäre verheerend gewesen, da ich per Default die Auslösepriorität ein habe. Ich habe natürlich gewartet, bis sich der C-AF beruhigt hat. Und ja, natürlich „pumpt“ der C-AF bei statischen Motiven, weil er ja auf eine Bewegung warten muss. Insofern wäre zu erwarten, dass der C-AF um den korrekten Wert schwankt. Das tut er aber nicht, sondern liegt bei 400mm regelmäßig davor, bei 150mm dahinter. Und hat teilweise ganz krasse Fehlfokusausreißer, die damit nicht erklärbar sind.
Und – ACHTUNG – diese Ergebnisse gelten ausschließlich für die beiden getesteten Objektive. Es kann sein, dass das beim 300er völlig anders ist. Es geht mir darum, dass Leute, die unerklärliche Unschärfen feststellen, mal selbst testen, ob es vielleicht ein Problem des Systems ist.
Ich bin geplättet! Und erspare mir jeden Kommentar…..
Jan
Ein Kumpel hatte das Glück, sehr früh ein 100-400mm erwerben zu können. Der Anspruch an das Objektiv war lediglich eine bessere Auflösung als beim 40-150 mit digitalem Konverter und eine gleiche Qualität mit eventuell höherer Trefferquote/ schnellerem Fokus als beim 40-150 mit MC 20 zu erzielen.
Nach ein paar Tagen war er bereits ziemlich frustriert und hat mir das Objektiv mal in die Hand gedrückt. Ich habe dann an zwei E-M1X (mit denen ich wunschlos glücklich bin) auch kein Ergebnis erzielen können, was ihn von seiner Anschaffung positiv überzeugt hätte.
Mein Motiv waren Fährschiffe (eigentlich unproblematisch – bis auf Seitenwind gegen das Objektiv und langer Brennweite übers Wasser) und Zahnradbahnen die gerne schaukeln/ vibrieren.
Ein abschließendes Urteil habe ich nicht getroffen, lediglich für mich die persönliche Entscheidung, dass für meine eher seltenen Aufnahmen in diesem Bereich ein 40-150 mit Konverter völlig ausreicht und ich mir das zusätzliche Gewicht sparen kann.
Ein letzter gemeinsamer Versuch (300 mm) auf Werbeplane bestätigte meine Entscheidung. In der Normalansicht brachten alle drei Varianten gute Ergebnisse. Schaute man sich in der 1:1 Ansicht jedoch die Gewebestruktur unter dem Druck an, gefiel das Resultat vom 40-150 mit MC 20 am besten.
Das ist alles rein subjektiv, eben kein wissenschaftlicher Test. Entscheidend ist unterm Strich aber auch womit man selbst die besten Ergebnisse erzielt und das konstant. Da hilft es wenig zu überlegen, was denn unter optimalen Bedingungen mit einer Kombination möglich wäre. Üben? Wenn es doch mit dem 40-150 + MC 20 zufriedenstellend klappt? In den Foren kann man teils beeindruckende Aufnahmen mit diesem Objektiv finden, aber man erkennt auch sehr deutlich, dass sich nicht wenige Kunden mit diesem Objektiv sehr schwer tun.
Das 100-400 ist wirklich ein gutes Objektiv. Gar kein Thema. Aber eben nicht an der E-M1X. Das hat mit „Üben“ nichts zu tun. Und ich bin der, der am allerlautesten „Üben!“ schreit. Es liefert auch feinste Strukturen ab. Aber eben nur, wenn es trifft. Und die X hat eben ein Problem mit dem S-AF bei langen Brennweiten. Wie Du schreibst: In der Normalansicht sieht das scharf aus und dann zoomt man rein und knirscht mit den Zähnen. Das Gemeine ist eben – man denkt, man hat das Foto längst im Kasten. Und wenn man feststellt, dass nicht, ist das Motiv eventuell schon tausend Kilometer entfernt…. In der kontrollierten Studioumgebung ist die Ausschussquote um Meilen geringer als draußen, wenn sich das Schiff oder die Bahn ein bisschen bewegen.
Reinhard, ist hier ein Schreibfehler drin? Du schreibst hier S-AF aber nach Deinem Text weiter oben ist S-AF okay. Problem ist der C-AF. Dann würde es auch stimmen, dass der S-AF okay ist, weil vom Kontrast AF gegebenenfalls nachkorrigiert wird.
Nein, kein Schreibfehler. Es ist tatsächlich der S-AF. Bei einem solchen Target: hoher Kontrast, Stativ, alles festgenagelt, MUSS die Erfolgsquote 100% sein. Die anderen Kameras haben diese Erfolgsquote auch. Die X nicht. Und beim Kutter lag die Erfolgsquote beim S-AF bei unter 30%.
Ich habe meine E-M1X mal kurz aus der Hand auf ein ebenes Testtarget gerichtet (mit dem Panasonic 100-400).
In 2m Entfernung sehen die Ergebnisse OK aus, auch bei 400mm.
Getestet habe ich C-AF und auch den Tracking AF, großes Einzelfeld, Bildmitte.
Mir ist allerdings bei Aufnamen des Mondes mal aufgefallen daß eine Scharfstellung teilweise nur möglich war wenn das Einzelfeld neben dem Objekt lag.
Bei einer ebenen Vorlage die daneben auch noch Zeichnung hat macht das keinen Unterschied, bei einem räumlichen Objekt wie bei Deinem Test eventuell schon.
Ich behalte das mal im Auge…
ich weiß, warum ich bei meinen Tests weit größere Abstände nehme. Je größer der Abbildungsmaßstab ist, desto einfacher ist es für die Logik, den Fokuspunkt zu treffen. Wenn Du mit der langen Brennweite immer nur Motive in 2m Abstand fotografierst, hat der Test eine Aussage. So leider nicht. Das ist ja gerade das Problem. In den „Laboren“ der Zeitschriften wird der AF immer auf kurze Entfernungen getestet. Um das Michael Tapes-Target zu verwenden, muss ich tatsächlich auf 2 meter gehen. Machst Du mal ne Serie mit S-AF und C-AF, jeweils zehn Shots vom Stativ mit schrägem Maßstab neben dem Target? Denn einfach ein senkrechtes Target ablichten sagt gar nichts aus. Das ist ja das Problem.
Ich bin erstaunt, denn meine Erfolge bei den Flugphotos liegen auf dem Level des 40-150/2.8 mit MC14 an meiner E-M1X. Ich nutze gemischt den C-AF (C-AF E = 1) und als auch den S-AF.
Wie viel Treffer hast Du bei einer Serie? Flugmodelle bewegen sich linear und voraussehbar.
Entfernungsabhängig und von meiner Reaktion abhängig beim Mitschwenken wenn es Nah wird und die Modelle im Vollformat im Sucher sind. Aber im Mittel täte ich 70-80% schätzen. Gefühlt täte ich mir noch mehr Treffsicherheit wünschen, da manche Fotos zwar voll im Fokus liegen aber dennoch nicht knackscharf werden (das hatte ich eben auch schon mit dem 40-150/2.8/MC14)!? Dieses „Phänomen“ habe ich bis heute(nie) nicht verstanden und es hat mich sogar schon mal veranlasst, eventuell das System zu wechseln.
Wäre toll, wenn Du mal checken könntest, wie hoch die Trefferquote für knackscharfe Bilder tatsächlich ist. (Natürlich nur bei den Bildern, bei denen man einen Treffer auch tatsächlich vernünftigerweise erwarten darf. ) Bei meinen Modellautos kann ich da keine verlässlichen Werte angeben, weil ich nie ausschließen kann, dass ich aus Versehen Gras erwischt habe, oder ich nicht korrekt mitgeschwenkt habe.
Ja, nächste Woche ist wieder Flugwetter. Ich werde berichten sofern ich dann die Flugfotos ausgewertet habe.
(Immer: Sequenziell „L“, Mittenbetont und Empfindlichkeit +1)
Moin Reinhard, meine Versuchsreihe ist nun abgeschlossen. Im CAF-TR Modus habe einen Ausschuss teilw. bis zu 50%, gerade im Telebereich oberhalb von 200 mm. Das betrifft sowohl die Flugzeuge als auch mein Hund (Kleinpudel – pechschwarz), wenn der auf mich zugelaufen kommt. Im C-AF (AF 3×5 Feld und zwei nach oben geschoben) ändert sich das Bild schlagartig und die Erfolgsquote steigt auf über 90% beim Hund. Ich habe hier dutzende Serien wenn ENZO auf mich zu läuft. Die sind vom Start bis kurz vor dem Objektiv (nur noch der Kopf übergroß) scharf sind (210mm eingestellt). Das gleiche bei den Modellflugzeugen, auch hier eine deutlich höhere Trefferquote.
Zusätzliche habe ich normale Fotos in der Endbrennweite geschossen (Portrait aus 50 m Entfernung) mit dem Ergebnis, die waren durchgängig wirklich scharf. Da konntest fast jedes Härchen zählen auf dem Kopf. 😉
Aber, was ich immer wieder feststelle, ich benötige die 400mm überhaupt nicht, da mein SP der Teleaufnahmen bei <250 mm endet! Mein Traum wäre demnach ein Objektiv von (70 – 210) oder 100 – 300/f4 o.ä. … ich glaube, das 40-150/2.8 mit MC1.4 steht demnächst auf meinem Wunschzettel.
Wenn Du Fragen hast, kontaktiere mich bitte per Email.
Danke für Deine Erfahrungen! Ich habe mich hier noch mal an einen weit umfangreicheren Test gemacht. Diesmal nicht im Studio, sondern outdoor, da sind die Verhältnisse deutlich anders. Mal sehen, ob ich den heute noch fertigmachen kann….
Hallo Reinhard.
Nach meinem Wissensstand (der durchaus veraltet sein kann) wird bei den Kameras mit Phasenfokus im S-AF doch per nachgeschaltetem Kontrastautofokus ein Fehlfokus ausgeschlossen?
Ich hatte vor Jahren mal Tests mit der E-M1 II gemacht, um nachzuweisen, dass der C-AF nur mit Phasenautofokus arbeitet und man den Fokuspunkt per Justage verschieben kann (die Ergebnisse gibt es sogar noch). Der Nachweis gelang: im C-AF lag der Fokus leicht daneben und konnte via Justage korrigiert werden.
Zumindest beim damaligen Firmwarestand war eine Verschiebung des Fokuspunktes via AF-Justage im S-AF dagegen nicht möglich und ich konnte hier auch keinerlei Fehlfokus feststellen, was sich für mich durch den nachgeschalteten Kontrastautofokus erklärte. Sollte sich hier in der Zwischenzeit etwas grundlegend geändert haben?
Da sich OMDS Wildlifefotografen als wichtige Zielgruppe auserkoren hat, zu denen ich mich zähle, kann ich deine Einschätzung nur unterstreichen, dass beim Autofokus dringend etwas passieren muss, da die Konkurrenz hier einfach mittlerweile vorbeigezogen ist, insbesondere Sony und Canon (A9, A1, R5, R6).
Das ist eben das Problem: Man kriegt keine definitive Aussage von Olympus – und von OMDS schon gleich gar nicht. Man spielt ne neue Firmware drauf und auf einmal verhält sich die Kamera anders – was aber nirgends dokumentiert ist. Auf Nachfrage bekommt man „Ist hier nicht bekannt“ oder „nach Tokio weitergegeben“ und dann hört man nie mehr was. Eine Zeit lang habe ich mich an den Spekulationen beteiligt, wie denn nun der AF bei mFT tatsächlich funktioniert – ob und wieviel Phasen-AF wann beteiligt ist. Weil ich immer hoffte, dadurch Fehlbedienungen auszuschließen. Aber die AF-Logik wird dauernd geändert und mittlerweile habe ich beschlossen, zu dokumentieren, was nicht funktioniert. Denn OMDS sagt natürlich immer „Alles Prima, Weltklasse.“ Damit sind aber die hohen Ausschußquoten nicht erklärt. Beim 12-200 am langen Ende hatte ich Unmengen Müll – mittlerweile vermute ich, dass die X schuld war. Aber wer ahnt denn sowas….
Ein sehr interessantes Thema.
Meine Erfahrungen mit der M1X und den Objektiven 40-150/2,8 Pro (sowie mit Konverter 1,4x) und dem mFT 75 -300 II (auch mit Brennweiteneinstellungen >200mm) sind folgende:
Kameraeinstellungen RAW + JPG (LSF) , Schärfe +2, Sättigung +1…2, Kontrast +1…2, (soll die AF Treffsicherheit erhöhen, kann die Quelle(?) leider nicht mehr angeben), ISO200…800, S-AF(Einzelfeld-klein).
Ich nutze zu 99% nur die RAWs in Verbindung mit Capture One, da stört mich eine Überschärfung, Übersättigung etc. der JPGs nicht.
Ergebnisse: sehr hohe Treffsicherheit in Punkto Schärfe und Zielpunkt, keine Verschlechterung zur E-M1.2.
Das Problem ist halt, das ist halt auch wieder „gefühlt“ – gefühlt war ich auch bisher der Meinung, die beiden Kameras hätten den gleichen AF. Haben sie aber nicht. Das Problem ist halt, auf lange Entfernungen vergleichbare Ergebnisse zu kriegen. Man muss beide Kameras haben. Man braucht ein Target, das solche Messungen überhaupt hergibt. Alles andere sind eben „gefühlte“ Fakten und da bin ich selber schon oft genug drauf reingefallen.
Danke für den Test Reinhard! Ich habe eine E-M1mII, keines der getesteten Objektive jedoch diverse Festbrennweiten (12, 17, 25, 56). Deine Testergebnisse bestätigen mein Bauchgefühl und konkreten Erfahrungen beim C-AF.
S-AF Ergebnisse waren immer super, Unschärfe immer erklärbar. Für den C-AF gibt es Unmengen an Tutorials. Unseren Hund habe ich mehrfach in voller Fahrt versucht abzulichten, Ergebnisse naja. Beste Trefferquote mit dem Sigma 56 mit der Einstellung C-AF Prio L. Aber selbst da immer wieder unscharfe Fotos innerhalb einer Serie. Reproduzierbar bei 1/2000, Sonnenschein, Hund läuft konstant, kein Grashalm irritiert den AF usw. …
Wer sollte einen Testaufbau definieren und ein HowTo schreiben können, in dem 9/10 Ergebnisse passen, wenn nicht Olympus selber? Stattdessen Reverse Engineering von den Anwendern.
Vor meinem geistigen Auge entsteht gerade ein Testaufbau mit Modeleisen- oder Autorennbahn, Olympus Studio 2 Software und festgelegten Testsequenzen für die diverse Capture Modes…
Das mit den Modelleisenbahnen – ich habe ganz am Anfang (vor über einem Jahrzehnt) mit einer Duplo-Eisenbahn versucht, die Logik der C-AFs rauszukriegen. Das Problem ist, das funktioniert dann mit Motiven, die genau diese Größe haben – im Real Life dann eher nicht. Dann bin ich jahrelang an der Ovalbahn gestanden und habe Reiterkinder beim Kreise reiten fotografiert, bis meine eigenen Kinder rausgewachsen waren und ich nicht mehr so ohne weiteres Kinder fremder Leute stundenlang knipsen konnte. Auch die Methode, sich an die Landstraße zu stellen und zu üben – das geht alles nicht mehr. Canon hat mal ein Weißbuch zum AF rausgebracht. Das fehlt eben bei Olympus.
Vielen Dank für den Test!
Einerseits gut zu wissen ,dass es nicht nur ein Problem hinter der Kamera gibt, aber das macht es auch nicht gerade leichter.
Hab‘ das bei mir mal nachvollzogen. Es sind zwei E-M1.2 im Bestand (eine Silber, die andere Schwarz, damit ich nicht durcheinanderkomme 😉 und eine E-M5.2. Es sind ein 300mm f/4, ein 40-150mm f/2,8 ein MC-14 und ein MC-20 da.
Zuerst habe ich das wie Reinhard gemacht und den Punkt, auf den fokussiert wurde, an einem schräg gestellten Lineal abgelesen. In den EXIF-Daten ist aber auch die eingestellte Entfernung hinterlegt. Die habe ich dann nur noch ausgewertet, weil das leichter geht.
Ich nehme mal an, dass die Entfernung, auf die das Objektiv fokussiert werden kann, nur in einzelnen Stufen einstellbar ist. Daher findet man in den EXIF-Daten immer mal wieder exakt die gleichen Werte. Es ist aber dennoch eine Streuung vorhanden und es sind auch Unterschiede zwischen den Kombinationen aus Kamera und Objektiv zu erkennen.
Bei C-AF habe ich auf die Fokus-Bestätigung gewartet (grüner Punkt) und dann ausgelöst (2s Vorlauf). Bei S-AF habe ich einfach ausgelöst (2s Vorlauf). Alle Kameras sind immer auf Fokus-Priorität eingestellt. Die E-M5.2 hatte erhebliche Schwierigkeiten zu fokussieren. Da habe ich bei S-AF und C-AF den Autofokus so lange neu gestartet, bis das Ergebnis auf dem Monitor ok war. Für die E-M5.2 war es möglicherweise nicht hell genug, wer weiß. Außerdem hatte ich vor jeder Aufnahme das Objektiv manuell auf den Nahpunkt eingestellt (wie Reinhard). Dann ist das Bild sehr unscharf, wenn der Autofokus gestartet wird und der reine Kontrast-Autofokus der M5.2 hat einen schwierigen Startpunkt.
Ergebnisse aus jeweils 10 Aufnahmen (M – Mittelwert der Entfernung in Metern, S – Standardabweichung)
300mm f/4
S-AF / M = 7,127 / S = 0,0204 (E-M1.2 Silber)
S-AF / M = 7,147 / S = 0,0149 (E-M1.2 Schwarz)
C-AF / M = 7,188 / S = 0,0093 (E-M1.2 Silber)
C-AF / M = 7,180 / S = 0,0157 (E-M1.2 Schwarz)
300mm f/4 mit MC-14
S-AF / M = 7,183 / S = 0,0060 (E-M1.2 Silber)
S-AF / M = 7,177 / S = 0,0067 (E-M1.2 Schwarz)
C-AF / M = 7,192 / S = 0,0067 (E-M1.2 Silber)
C-AF / M = 7,203 / S = 0,0110 (E-M1.2 Schwarz)
40-150mm f/2,8 (bei 150mm)
S-AF / M = 7,434 / S = 0,0280 (E-M1.2 Schwarz)
C-AF / M = 7,527 / S = 0,0267 (E-M1.2 Schwarz)
40-150mm f/2,8 (bei 150mm) mit MC-20
S-AF / M = 7,471 / S = 0,0269 (E-M1.2 Schwarz)
C-AF / M = 7,543 / S = 0,0183 (E-M1.2 Schwarz)
40-150mm f/2,8 (bei 150mm)
S-AF / M = 7,450 / S = 0,0268 (E-M5.2)
C-AF / M = 7,434 / S = 0,0120 (E-M5.2)
40-150mm f/2,8 (bei 150mm) mit MC-20
S-AF / M = 7,501 / S = 0,0278 (E-M5.2)
Die absolutwerte der Entfernung zwischen dem 300mm f/4 und dem 40-150mm f/2,8 lassen sich nicht vergleichen, da ich beide Objektive mit ihrer Schelle auf dem Stativ befestigt habe und dabei das Stativ an der gleichen Position geblieben ist. Damit ist der Kamerasensor in etwas abweichender Entfernung zum Motiv.
Die richtige Fokusentfernung ist bei den Versuchen fast nie eingestellt worden. Es gab überwiegend entweder Front- oder Backfokus, die Streuung war immer so klein, dass die Werte kaum um die korrekte Fokusentfernung herum streuten sondern fast alle vor oder hinter der richtigen Fokusentfernung geblieben sind. Bei den E-M1.2 lag häufig der S-AF auf der einen Seite und der C-AF auf der anderen Seite der richtigen Fokusentfernung. Damit ließe sich eine Kalibrierung nur für S-AF oder für C-AF durchführen, der jeweils andere AF würde sich verschlechtern.
Das Thema Autofokus ist insgesamt wirklich unerfreulich. Ich bin von Nikon (APS-C, D7000 und D7100) zu Olympus gewechselt, nachdem ich bei Tests festgestellt hatte, dass die Olympus deutlich weniger Fehler beim Autofokus macht und auch bei wenig Licht noch viel zuverlässiger arbeitet als der AF bei den D7000/7100. Insbesondere die D7000 hatte das Problem, dass sie bei überwiegend rötlichem Licht (z.B. Bühnenbeleuchtung) falsch fokussiert hat. Der Fehler war gerade so groß, dass die Fotos unbrauchbar waren, aber noch so klein, dass man es beim kurzen Blick auf den Kameramonitor nicht gleich bemerkt hat. Das war wirklich sehr ärgerlich! Der Phasenautofokus der Nikons ist auch empfindlicher gegen die Luftunruhe als z.B. der Kontrastautofokus der E-M5.2. Bei der Vogelfotografie macht sich das bei den ja oft größeren Aufnahmeentfernungen sehr bemerkbar.
Die E-M1.2 hat ein Problem beim C-AF und Aufnahmeentfernungen von einigen 10m. Da passiert es mir sehr häufig, dass sich die Entfernung zum Motiv etwas ändert und das Foto unscharf wird, der C-AF aber nicht nachregelt (trotz Einstellung auf höchste Empfindlichkeit). Ich nutze da nur noch den S-AF und starte dabei den Autofokus ständig neu (Auslöser loslassen und gleich wieder ganz durchdrücken). Die Trefferquote ist mir trotzdem noch zu gering (etwa 60% bis 70%).
Bei der Nikon D7100 war der Kontrast-Autofokus (im LiveView) überraschenderweise schlechter als der Phasenautofokus. Beim Kontrast-Autofokus muss die Fokusentfernung ja immer wieder variiert werden, bis der optimale Wert mit dem höchsten Kontrast im Bild gefunden ist. Wenn man den AF schneller machen möchte, kann man die Optimierung einfach nach etwas weniger Schritten abbrechen. Das Bild ist dann natürlich nicht mehr optimal scharf, der AF ist aber schneller. Das wurde bei der D7100 so gemacht, vermute ich. Die D7000 hatte das Problem noch nicht, da war der Kontrast-AF zuverlässig besser als der Phasen-AF. Bei der D7100 lässt sich dann der Kontrast-AF nicht mehr als Referenz für die Kalibrierung des Phasen-AF nutzen.
Wenn Olympus jetzt eine ähnliche Richtung einschlagen sollte (schneller aber ungenauer), wäre das sehr schade!
Hej Reinhard,
auch wenn ich bissl Bammel vor der Antwort habe. 😀 Habe es mir 1 Jahr überlegt und auch viel gelesen, aber du bist ja technisch doch etwas genauer und immer so herrlich brutal ehrlich.
Habe mir vor 2 Tagen die EM1 MK2 bestellt, bisher hatte ich die EM5 Mark 2.
Warum? Pro Capture, Autofocus in Foto und Video…und diverse andere Kleinigkeiten. Ich bin seit ein paar Wochen sehr stark wegen dem 40-150mm (1.4 Konverter) auf Tiere und Insekten gegangen (Bienen/Vögel etc.)
Kann ich zu meiner alten EM5 eine leichte Verbesserung im Autofokus erwarten?
grüße
Wolle
Und erm….bei ISO Rauschen und Bildstabi?
Also einen Unterschied bei richtiger Verwendung im praktischen Bereich. Ich bin eher pragmatisch und bewerte nicht im Labormaßstab.
Danke schonmal wenn du dir die Zeit nimmst darauf zu antworten…*schwitz*
grüße
Ich habe ja beide. Und ich finde die 5M2 für Video immer noch gut (AF im Video brauche ich nicht.) Aber der AF der 1M2 ist weit, weit besser. Bei FT-Optiken sowieso, da müssen wir gar nicht drüber reden, aber auch bei mFT-Optiken. Das ist nicht nur “ein bisschen” sondern sehr deutlich. Allein die Möglichkeit, mit 18fps mit C-AF durchzuballern – da kann die E-M5 nicht mal im Ansatz mit.
Die E-M52 ist keine Sportkamera. Man kann damit Sport machen. Geht. Habe ich gemacht, einfach nur um zu zeigen, dass es geht. Aber die E-M1II geht da ganz anders. Klar, im Vergleich zu modernen Kameras wie die neue Sony für 7kEuros – da kann sie nicht mit. Sie ist halt nun mal über vier Jahre alt. Aber ich bin der Meinung, man kann damit jede fotografische Herausforderung stemmen.
Bildstabi: Als die E-M1II rauskam, gab’s nen Sport, wer die längste Zeit aus der Hand halten kann. Bei 10 Sekunden war’s mir zu blöd….. Deutlich besser. ISO: Etwa eine Stufe mehr. Bei der E-M5II gehe ich bis ISO 1600, bei der E-M1II bis ISO 3200. Immer natürlich Rauschfilter abschalten (NICHT Rauschminderung!) sonst wird’s sehr früh matschig.
Danke Reinhard, dann bin ich erstmal beruhigt.
Ja, ist mir klar, dass aktuelle da besser sind, aber ist eben eine Preis/Leistungsentscheidung. Und für 800 Euro (gebraucht) wird sie denke ich einen sehr guten Job machen.
1600 Iso war auch meine bisherige Schmerzgrenze. Gut zu wissen wegen dem Rauschfilter, muss ich gleich mal schauen.
grüße
Hallo Reinhard,
wieder mal vielen Dank für die Mühe und das Teilen Deines Erfahrungsschatzes!
Ich hatte vor Jahren als erstes langes Tele das Leica 100-400 an der 5II und danach an der 1II. Es war ok, ich hatte aber immer wieder unerklärliche Ausreißer, während meine anderen Objektive (auch speziell im Vergleich zu meiner Canon 5DII vorher) wesentlich konstantere und bessere Ergebnisse lieferten. Habe mir dann das 300er geleistet und die Ergebnisse wurden sofort eine, wenn nicht zwei Klassen besser! Das Leica hat ein Bekannter übernommen, an seiner GH5 ist es top!
Eigentlich war meine Hoffnung mit der Abkehr von Spiegelreflex-AF solche Probleme nicht mehr durchdenken zu müssen, aber anscheinend ist ein scharfes Bild auch heute keine Selbstverständlichkeit und die 1M2 war zum Zeitpunkt Ihres Erscheines wirklich ganz oben dabei und ist auch heute noch gut.
Reinhard
Das und das Vollformat beim AF und der erreichbaren BQ für Telefotografie MFT haushoch überlegen sind – sage ich seit dem Test der X.
Und wenn das speziell den Tierfotografen angeboten wird, schön klein & leicht – grenzt das für mich an Kundentäuschung.
Aber ich nutze trotzdem gerne die 1III mit 100-400 mm für ruhige Motive. Nur das 150-400 mm ist völlig verloren, es gibt keine einzige brauchbare Kamera dafür.
Vom schlechten Sucher und weiteren Schwierigkeiten ganz abgesehen.