Shortfact: Motiverkennung

Ich habe ja schon den Artikel „Dies ist ein Vogel“ geschrieben, da ging es um Vogelerkennung. Und was die Kamera alles für Vögel hält. Ganz viele Vögel werden zum Beispiel nur am Schnabel erkannt und entsprechend gibt’s den weißen Kasten dann auch nicht um den ganzen Vogel sondern auch nur um den Kopf. Zumindest solange der Schnabel sich deutlich abhebt. Leider wird aber auch viel anderes Runde mit spitzer Ecke als Vogel erkannt. Äste zum Beispiel.

Es gab jetzt bei einem Kommentar eine Frage, wie das mit der Gesichtserkennung ist. Naja, mehr so semi. Kommt halt auch wieder aufs Licht an. Und das mit dem Auge ist halt auch so ein Ding. Es wird halt nicht unbedingt das kameranächste Auge erkannt. Sondern irgendeines. Und bei meinen Tests halt blöderweise das kamerafernste Auge. Meistens.

Und wenn man die Motiverkennung umstellt, werden die Überraschungen durchaus nicht weniger:

Wie man ganz deutlich sieht, haben wir hier ein Haustier. Katze, Hund, Pferd, irgendwas. Also: wenn man den Cocker fotografieren will, aufpassen, dass die Freundin keine blonde Dauerwelle hat. Schwarzer Bubikopf ist kein Haustier. (Ich weiß ja nicht, wie die Frisuren in Japan sind….)

Und genau weil ich keine Lust habe, dauernd zu rätseln, warum die Kamera gerade wieder seltsame Dinge meint erkennen zu müssen, schalte ich den Quatsch ab. Ich will ein scharfes Foto haben, das genau dort scharf ist, wo ich das will – und nicht, wo meine Kamera meint, dass das viel besser wäre. Und ich will da nicht erst Rahmen auswählen und abwählen müssen. Ich nehme meinen AF-Punkt, setze den dorthin wo ich scharf haben will, Klick, fertig.

Und das funktioniert – o Wunder – auch mit der OM-1II.

Meistens.

4 Replies to “Shortfact: Motiverkennung”

  1. Danke für die Info. Schade, dass OM-System (Olympus) das nicht richtig gut hinbekommt. Es wäre schön gewesen, sich bei Portraits voll auf die Bildgestaltung konzentrieren zu können ohne ständig auf den richtig gesetzten Focus Punkt achten zu müssen. – Nice to have, aber ohne ging es bisher ja auch. Dennoch: Sony kann es, aber ich (vermutlich bin ich da nicht allein) möchte die vielen Vorteile des mft-Systems trotzdem nicht missen. Zurück bleibt für mich die Frage, was sich OM-System mit diesem verfrühten Update wohl gedacht hat.

    1. Ja, schade, ich hatte auch mehr erwartet, vor allem in Form eines OM-1 Updates. MFT bleibt sicher mein System für Reisen und vieles andere, und ich mache es wie Reinhard: manuell den Punkt setzen, wenn die Kamera es nicht schafft. Mein Canon FF-System hatte ich schon stark ausgedünnt, 3 Zooms der L-Klasse verkauft, die 5D III auch, aber die Festbrennweiten bleiben und mit einer günstig gebraucht gekauften EOS R6 habe ich für zu Hause ein System, das zuverlässig Gesichter und das nähere Auge findet und gut fokussiert. Diese Kamera kam 2020 auf den Markt und kann es.

  2. Ich besitze die Sony A7iv mit dem 35 f1.4 GM. Vom Gewicht und Preis vergleichbar mit OM-1 und m.zuiko 17mm f1.2.
    Ich liebe die 35mm an beiden Systemen aber was Sony da in Sachen AF und Abbildungsleistung abliefert ist kaum zu übertreffen. Meine kleine quirlige Tochter ist der Beweis für einen extrem schnellen AF. So hätte ich mir das bei OM-Systems gewünscht. Trotzdem hol ich manchmal die EP7 meiner Frau mit dem ultra leichten und kompaktem 40-150 raus um unser Garten Eichhörnchen zu fotografieren. so leicht kann kein anderes System.

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