Dieses Haust steht (noch) in Oberhembach und als 2007 mal HDR der letzte Heuler war, habe ich das Haus für eine Ausstellung als HDR fotografiert. Damals noch mit der E-500 und mit Photomatix als HDR-Programm. Die Ausstellung kam damals auch in die Zeitung und Ah und OH und so – war damals halt am Land noch was Neues. Dazu kam noch, dass das ein HDR-Pano war, aus mehreren Bildern. Ich hatte damals nur das 14-42 und kam gar nicht weit genug weg, damit ich den Bildwinkel draufbekam. Das hier ist das Haus mit 14mm und ohne HDR:

Die Aufnahme datiert vom 31.10.2007. Das Haus war zu dieser Zeit von der Großmutter des Hofes bewohnt, einer drahtigen, alten Dame, die noch fleißig im Bauerngarten rumgewurstelt hat. Ein paar Jahre später habe ich ihr einen Print des HDRs überreicht, was sie sehr gefreut hat. Etwa 2012 ist die Oma dann gestorben.

Da das Haus direkt an der Straße nach Nürnberg liegt und ich doch öfter mal vorbeigefahren bin, habe ich es 2013 wieder fotografiert:

Das war im August. Ich habe gefragt, ob ich das Haus innen fotografieren dürfe, aber da waren sie nicht so begeistert davon, da wäre noch das ganze Zeug von der Oma – und das müsse echt nicht sein.

2021 dann habe ich es wieder fotografiert:

Diesmal der 19. Mai. Der Gemüsegarten ist abgeräumt, das Tomatenhaus weg, das Haus steht angeblich zum Verkauf, aber da außer dem Gemüsegarten kein Grund dabei ist, die Einfahrt zum aktuellen Bauernhaus direkt an der Haustür vorbeiführt und da natürlich Denkmalschutz drauf ist, findet sich eher kein Käufer….

Jetzt bin ich wieder vorbeigefahren:

Das Dach des Stalls stürzt langsam ein, vom Putz ist nicht mehr viel übrig, die ersten Fenster sind eingeschlagen. Zwei Winter noch und das Haus ist Geschichte. Und wieder bleibt nichts außer Fotos.

3 Replies to “Oberhembach”

  1. Ein Haus, über Generationen voller Blut, Schweiß, Tränen, immer viel Arbeit. Saubere Hände, selten.
    Schmutzige Hände, sauberes Geld.
    Die Kinder sollen es einmal besser haben. Der Bub übernimmt mal den Hof. Für die Kinder wurde von der Oma der Gürtel enger geschnallt. Die ein oder andere Mark heimlich zugesteckt.
    Vieles kam anders.
    Das Leben verstummt, das Haus zerfällt, die Erinnerung verblasst. Das wars.

  2. Es tut mir jedes Mal weh, alte Häuser so dem Zerfall überlassen zu sehen. Kein Interesse der Kinder, kein Geld (mehr), was weiss ich. Aber, in vielen Fällen verprassen die Jungen das Geld und wollen nicht in eine „Ruine“ investieren. Der Denkmalschutz sollte zusätzlich sicherstellen, dass die Famiien nicht die Erbschaft vorzeitig verteilen und ausgeben, ohne dass vorher das geschützte Objekt instand gestellt worden ist.
    Innenaufnahmen wären schon sehr interessant, Reinhard, probier’s nochmal und schreib die Geschichte des Hauses auf, soweit bekannt.
    lG
    Georg

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