Weil gerade die Diskussion losgegangen ist, dass Olympus „teuerer“ wird, wenn die Firma auf einmal OMDS heißt, sollten wir vielleicht mal über Preise sprechen.

Die Standardkalkulation bei Fotoequipment ist „Mal 4“. Also Herstellungskosten mal vier gleich UVP. Von den 75% werden Forschung/Entwicklung, Marketing und Vertrieb bezahlt. Das trifft allerdings nur bei hochwertigem technischem Equipment zu. Ein Stativ Made in China wird „mal zehn“, teilweise „Mal Zwanzig“ verkauft. Klar – wenn so ein Stativ Herstellungskosten von Dreifuffzich hat und für 69,90 verkauft wird, dann denkt der Kunde, er hat Geld gespart, in Wirklichkeit ist er grandios über den Tisch gezogen worden. (Und nein, ich sauge mir hier keine Zahlen aus den Fingern. )

Der Preis einer Ware hat also nur bedingt mit den Herstellungskosten oder gar dem Wert der Ware zu tun. Auch weil eben manche Waren unterhalb der Standardkalkulation verkauft werden – Stichwort Mischkalkulation.

Soweit sind wir im Bereich von Binsenweisheiten.

Warum komme ich jetzt auf dieses Thema? Was ist eine teuere Kamera? Eine teuere Kamera ist eine Kamera, deren Preis kein entsprechender Mehrwert für den Kunden entgegensteht. Die PEN-F fanden viele zu teuer. Für mich war sie die preiswerteste Kamera, die Olympus je rausgebracht hat. Ein nachgeschmissenes Schnäppchen. Buchstäblich Fun ohne Ende. Eine Fotomaschine, die ich bis heute noch nicht komplett ausnutzen konnte. Jemand, der einen schnellen AF mit FTs braucht, für den ist die Kamera vollkommen unbrauchbar und keinen Cent wert.

Es gibt Features in Kameras, die für manche Fotografen buchstäblich jeden Preis wert sind – und deshalb der Preis der Kamera nebensächlich wird. Wenn der Kunde Mittelformat wünscht, dann ist der Preis der Mittelformatkamera nicht mehr erheblich. Und wenn er für den Auftrag zu hoch ist, dann wird die Kamera halt geliehen.

Es gibt Features, die in die nächsten Kameras eingebaut werden – die Specs des neuen Sensors sind ja längst im Netz zu bewundern – die für einige Fotografen einen unbedingten Kaufreflex auslösen werden. Für andere nicht – weil sie die Features nicht brauchen. Für die sind die Kameras zu teuer.

Aber- und das sollte man generell berücksichtigen – für die Fotografen, die nach drei Jahren ihre Kamera mit 2340 Auslösungen verkaufen, für die ist absolut jede Kamera rausgeworfenes Geld. Da geht es nicht darum, tatsächlich zu fotografieren, sondern das ist die blanke Lust am Konsum. Da sind die Features, die tatsächlich in der Kamera stecken, völlig irrelevant, da kommt es nur darauf an, was außen auf der Kamera draufsteht.

Der Preis einer Kamera hat also weder beim Hersteller noch beim Kunden etwas mit deren Nutzwert zu tun. Der Hersteller wird versuchen, den höchsten Preis zu nehmen, den das Marketing glaubt, durchsetzen zu können. Und der Kunde wird maximal den Preis zahlen, den ihm das Produkt wert ist. Wenn nun eine Kamera vor allem für Birder optimiert ist, dann werden Birder hohe Preise dafür abdrücken und für Profis ist die Kamera schlicht lächerlich überteuert, weil man mit Fotos von Piepmätzen schon längst kein Geld mehr verdient. Umgekehrt ist für einen journalistischen Profi eine auf die Kamera ladbare JPG-Charakteristik ein „Must Have“ – das geht dem Amateur am Allerwertesten vorbei. Dafür gibt der keinen Cent aus.

Olympus hat derzeit keine Profi-Kamera im Programm. Das klingt hart, gerade von einem wie mir, der seine Brötchen mit der Knipse verdient. Es ist aber Fakt. Die Tetheranbindung über Kabel und Capture ist ein Gewürge, über WiFi unbrauchbar weil viel zu langsam und nur über Capture, Streaming mit zwei Kameras geht nicht, der Treiber ist Beta, der Support für Journalisten vor Ort inexistent.

Das funktioniert alles in einem kleinen Ein-Mann-Studio so halbwegs. Aber schon wenn ich auf die Galerie hochklettere um Fotos von oben zu machen, muss ich das Tetherkabel abklemmen.

Wenn nun eine Kamera kommt, die mit WiFi mit 500MBit auf meine Festplatte ballern kann, gerne noch mit einem Tool, das die gerade hochgeladenen Bilder auch gleich anzeigt (und nicht nur die Aufnahmeansicht wie derzeit bei Capture), dann ist diese Kamera gekauft. Preis spielt keine Rolex. Für jemand, dem dieses Feature völlig wumpe ist, weil er draußen im Gebüsch liegt um ein Murmeltier vor die Linse zu kriegen, ist die Kamera natürlich viel zu teuer. Und für den Amateur, der einfach nur alle drei Jahre ne neue Oly kaufen will, ist das natürlich auch nix.

Und jetzt wird die Sache interessant. JIP will erklärtermaßen Geld verdienen. Die kaufen Olympus nicht, weil sie die Kameras so liebreizend finden, sondern weil sie der Meinung sind, damit richtig fett Schotter machen zu können.

Mit billigen Kameras macht man aber kein Geld. Kurzes Rechenexempel: ein moderner Sensor kostet 40 Dollar aufwärts. Ein elektronischer Sucher 15 Dollar, ein gutes SD-Laufwerk etwa einen halben Dollar. In Summe kostet so eine E-PL in der Herstellung etwa 170 Euro. VK 600 Euro. Verkauft wird sie derzeit für 450 Euro. Da wird kein Geld verdient. Da wird Geld verbrannt, das kann man auch lassen. Kann JIP die Kameras billiger produzieren? Nein. Können sie die Kameras teuerer verkaufen? Nein. JIP kann Kosten kürzen – das machen sie schon, indem sie defizitäre Ländervertretungen schließen und das Personal zusammenstreichen. Das reicht aber nicht. Personalkosten kürzen war noch nie ein langfristiges Erfolgsrezept.

Also muss JIP die Marge erhöhen. Das geht aber nur, indem Features auf den Markt gebracht werden, die Fotografen mehr Geld wert sind, als die Produktion kostet. Mehrwert. USP. (Unique Selling Proposition). Features, die’s schon gibt, sind das nicht. Also muss die Innovation angekurbelt werden. Und ich meine nicht nur, dass das eingebaut wird, was bei anderen längst Standard ist, sondern dass Dinger eingebaut werden, von denen andere nicht mal träumen. Und – das gibt’s dann nicht Gratis, sondern das will sich OMDS dann bezahlen lassen. Denn die Zeiten sind vorbei, in denen Olympus einfach nur Stückzahlen produzieren musste, damit die Medizin an die Technik rankam. Jetzt muss Olympus Imaging Geld verdienen.

Und dieses Geld muss aus unseren Taschen kommen. Und wir werden es nur rausrücken, wenn dafür ein Paket auf dem Tisch steht, das feuchte Hände und glänzende Augen macht.

Mit abgespeckten Kameras zu höheren Preisen oder Mini-Innovationen oder einfach nur neuen Gehäusen klappt das nicht. Stellen wir uns darauf ein, dass Olympus die Zielgruppe wechselt. Und ja, es werden einige Altkunden nicht zufrieden sein mit der Strategie. Das liegt in der Natur der Sache, denn die Altstrategie hat dafür gesorgt, dass Imaging Verlust gemacht hat.

Und seien wir ehrlich. Schon jetzt sind die Kameras so ausgereift und das Objektivportfolio so groß, dass „Ottonormalverbraucher“ erst dann wieder Equipment kaufen müsste, wenn das Alte die Grätsche macht.

22 Replies to “Über Preise”

  1. Würde dies bei den Kameras bedeuten, dass wir ein Gehäuse mit „zubuchbaren“ Möglichkeiten bekommen würden?
    Dann könnte die komplette Hardware identisch sein (Grundeinstellung) und für diverse Einsatzbereiche individuell angepasst werden.
    Dafür müsste jedoch die Hardware unterschiedlichste Voraussetzungen erfüllen (Geschwindigkeit, Auflösung, Kühlung, Akku).
    Könnte dies mit der Entwicklung von Anfang 2016 (Veröffentlichung) bzw. Mitte 2018 zu tun haben?

    MfG Uwe

    1. Das ist blanke Spekulation. Von dergleichen Dingern habe ich noch nichts gehört, auch nicht gerüchteweise. Es gab mal Überlegungen, ArtFilter downloadable zu machen. Aber das ist schon Jahre her.

      1. Moinsen und danke für die Rückmeldung.
        Sprechen wir bei den Sensor-Möglichkeiten von Beiträgen in diesem Blog?

        MfG Uwe

  2. „Die Kosten bestimmen nicht den Preis.“
    M.E. eine der wichtigsten Grundsätze der Wirtschaft. Egal ob simple Elektro-Bauteile mit Faktor hundert ausgepreist werden – oder die Ware der Vorsaison weg muss, egal was diese im EK gekostet hat.
    Beste Grüße, Andreas

    1. Das stimmt!
      Wichtig ist aber auch noch die Tatsache, dass Kosten ≠ Produktionskosten.
      Zusätzlich fallen nämlich auch noch F&E-Aufwände an, welche ebenfalls eingepreist werden müssen.
      Zudem Marketing, Vertrieb, etc.
      Am Ende (über alle Produkte und einen gewissen Zeitraum) sind die Kosten die untere Grenze für den Preis. Zumindest unter der Annahme, dass eine Gewinnerzielungsabsicht besteht.
      Wenn jetzt meine Stückzahlen kleiner und gleichzeitig insbesondere die F&E Aufwände größer werden, dann spielen die reinen Herstellungskosten eine immer kleinere Rolle bei den Gesamtkosten.
      Daher meine These: JIP wird sich nicht auf nur noch Top-Pro-Ultra-Krass für Geld-spielt-keine-Rolex fokussieren können (Da sind die Stückzahlen zu klein und die F&E Kosten zu hoch), sie werden nebenher auch noch irgendwas mit Stückzahl (für Skaleneffekte und Deckungsbeitrag) machen müssen.
      Das heißt jetzt nicht, dass ich denke, dass es weiter geht wie bisher – das Produktportfolio gehört gestrafft und ausgemistet. Aber nur noch Highest-End das kann ich mir nicht vorstellen.
      Aber, wie wir alle wissen: „Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“ (Mark Twain)

  3. als bisher überwiegend Gebrauchtkauf-“Ottonormalverbraucher” habe ich natürlich von den o.g. Wenigfotografen profitiert. Ausser dem FT70-300er und dem mFT12-100er habe ich noch keine Neuware gekauft. So hoffe ich das weiterhin der Gebrauchtmarkt floriert bis sie mir die Kiste zunageln.

    War ich deshalb ein schlechter Kunde für Oly???
    Ich würde sagen Nö, denn durch das zeigen von Bildern auf meiner Homepage und das weiter empfehlen der Marke,
    habe ich mindestens 10-12 Neuwarenkäufer aus meinem Umfeld zum Kauf einer Oly amimieren können.
    Das fällt halt in Zukunft weg, denn High-End-Kunden sind in meinen Bekanntenkreis leider keine vorhanden,
    sondern nur “Ottonormalverbraucher-Innen”

    Gruß Uwe

    1. Wir werden sehen, was passiert. Im Augenblick sind ja noch zigtausend Kameras für Ottonormalverbraucher draußen, die neu gekauft werden können.
      Und es hilft niemandem etwas, wenn eine Firma Dinge herstellt, mit denen sie keinen Profit machen. Das geht auf lange Sicht nicht gut. Aber ich verstehe Deine Argumente: Ich bin ja auch über den Preis zu Olympus gekommen, einfach weil die E-500 damals im Double-Zoom-Kit unschlagbar preiswert war. Es ist einfach die Frage, ob Systemeinsteiger mit neuen, billigen Einsteigersets erfolgreich für höhere Weihen angefüttert werden können, oder ob das eben nicht funktioniert, weil die allermeisten eben bei der E-M10 oder der E-PL bleiben und nie was anderes kaufen. Wenn man sich die Zahlen ansieht – dann sieht es eben eher so aus, dass die Gruppe der Aufsteiger eher klein ist. Sondern dass die solventen Kunden eher gleich in der E-M1-Klasse einsteigen und dann lieber gebraucht. Eben wie Du auch.

      1. Ich gehe davon aus das alle aktuellen mFT Objektive im Program bleiben.
        Es werden nach und nach weitere „Sahnestücke“ dazukommen.
        Bei den Kameras wird die aktuelle E-M1, E-M5, E-M10 und E-M1X ebenso mindestens nächstes Jahr noch im Verkauf bleiben.
        Zum Zeit-Überbrücken-Kundenbinden gibt es nützliche Firmwareupdates nachgereicht.
        Im Sommer wird eine PEN-F2 mit dem neuen Sony-Prozessor und Spritzwasserschutz angekündigt. Ob die oder die später kommende E-M1XX den Globalshutter bekommt?
        Mal sehen.
        JIP wird auf keinen Fall seine Bestandskunden vergraulen!
        Die wissen ganz genau das die aktuellen Kunden, egal ob Neukäufer oder Preisbewusste Käufer ihre Klientel sind.
        Das wird schon für alle passen!

        LG Andreas

        1. Na, ich denke, dass man auch bei den Objektiven etwas ausmisten kann.
          Das 14-150 ist durch das 12-200 eigentlich überflüssig geworden. Es ist besser und die Straßenpreise liegen nicht um Welten auseinander.
          Eines der 14-42er kann weg – ich würde sagen das PanCake darf bleiben.
          Wenn das kommende 8-25 preislich in der Nähe das 12-45 liegt, dann kann das 9-18 weg.
          Alles andere hat, meiner Meinung nach, seine Berechtigung.

          Außer, sollte es eines Tages nur noch abgedichtete Gehäuse geben, dann wäre es wohl sinnvoll alle Objektive durch abgedichtete Versionen zu ersetzten.

          Mehr aufgeräumt werden muss bei den Kameras. die 3 Serien 1er, 5er, 10er machen nur dann Sinn, wenn sie sich (auch preislich) unterscheiden. Und das geht entweder indem man Vormodelle schnell vom Markt nimmt und es also immer nur das jeweils aktuelle Modell zu kaufen gibt, oder indem man die 10 etwas aufwertet und die 5 aus dem Line-up nimmt. In dem Fall kann man dann jeweils noch das Vormodell verkaufen.

          1. Widerspricht das nicht ein wenig deiner These mit dem preiswerten ersten Qualitätssprung?

            Abgesehen davon fände ich es schade, wenn die 5er verschwinden würde. Die mag ich am meisten. Allerdings nur die 5II. Perfekt wäre für mich, wenn es neben der E-M1II eine E-M5II mit FT-AF gäbe. Die 1 brauche ich ab und zu für die Top-Pros. Die 5 brauche ich aber viel häufiger als die 1, nämlich dann, wenn ich nicht viel schleppen will. Da wäre es dann aber trotzdem schön, ein abgedichtetes System zu haben, mit dem auch die FTs Spaß machen, wenn man dann doch zur kleinen Ausrüstung noch ein Top-Pro einpacken will. Für diejenigen, die das alles nicht brauchen und sich nicht mit der Technik auseinandersetzen wollen, sich aber einen Sucher wünschen, ist die 10 ganz gut, glaube ich.

            Eine E-M5II mit abgedichteten 2,0er-Festbrennweiten mit Metallgehäuse, 12mm oder 14mm und 25mm und ca. 50mm, alle etwa so groß wie das 17/1,8 und mindestens so gut, mehr Richtung TopPro-Charme abgestimmt als Richtung Kontrast-in-die-Fr****. Das wäre mal eine Sache aus einem Guß. Das 50er würde vielleicht etwas größer werden, aber die Länge des 45/1,8 wäre da auch noch vertretbar. Per Drehring ausfahrbare Streulichtblenden wären nett, weil man dann nicht noch Blenden herumtragen oder umdrehen müßte, aber das ist dann wohl endgültig Utopie. Aber für all das würde ich Geld ausgeben. Ich finde inzwischen allerdings auch den Blendenring eines Noktons echt praktisch, keine Ahnung ob sowas mit ausfahrbaren Streulichtblenden zusammengeht.

      2. Nun, mein 2006er Oly-Einstieg war sogar ne olle E-1, aber nur weil ich mir nach den Minolta-Sensor-Blackout keine neue E330 leisten konnte/wollte und damals das Saturn E420-Doppelzoom-Kit für 299€ noch in der Zukunkft lag. Dort sind aber viele eingestiegen die teilweise heute noch dabei sind.

        Naja alles Geschichte, das Rad dreht sich weiter.
        Und für einige Foristen ist ja Oly schon länger die Leica des kleinen Mannes, die könnten ja jetzt groß rauskommen …………… mit ihren tollen Ziegelmauerbildern 🙂

        Gruß Uwe

        1. Ich denke die Zeit der 299€-Doppelzoom-Kits ist vorbei.
          Ich denke aber auch, dass ein System, das keinen „preiswerten“ Einstieg biete es schwer haben wird.
          Aktuell liegen wir das beim P-L10 kit bei €699,- und beim EM10IV Kit bei €849,- – da ist meiner Ansicht nach nicht mehr viel Luft nach oben. €999,- dürfte das eine psychologische Schwelle sein.

          1. Nun ja, wenn ich mir die Ramschaktionen der letzten Wochen anschaue……….

            ist zwar preislich etwas über den 299€ von damals, aber so haben die Freaks wieder genug Futter um den Preis ihrer Sammlung beim Foren-Quartett etwas höher anzusetzen
            (ich habe soundsoviel bei Oly investiert, deshalb müssen die blablabla…….. )

            Gruß Uwe

      3. Ich denke das hängt auch stark davon ab, ob ich den ersten Qualitätssprung „preiswert“ machen kann.
        Bei Canon konnte man immer zum Kit mit 18-55 Gurkenglas für <150€ das 50 1.8 kaufen und damit einen merklichen Sprung machen, für wenig Geld.
        Sowas fehlt in unserem System. das 45iger kommt da noch am ehesten ran.
        Mit den 40-150 kann man für 150€ die Einsatzmöglichkeiten, nicht aber die Qualität erweitern/verbessern.
        Das macht Pana mit dem 25mm 1.7 besser.

        Meine These ist also, dass man nicht nur den Einstieg preislich attraktiv gestalten, sondern auch den ersten deutlichen Qualitätssprung "preiswert" ermöglichen muss.

        1. Denke ich nicht.
          Mit tollen High end Produkten werden eben Käufer angesprochen die ihre Kamera für bestimmte zwecke kaufen und wissen was sie wollen.
          Ich bin mir auch sicher, dass ein Käufer einer 4000€ Kamera auch mehr und teurere Objektive kauft als ein Käufer einer 400€ Kamera.
          Das kann also schon aufgehen wenn es ein Einstiegsmodell um 2000€ gibt und dann geht es nach oben.
          Dafür muss dann auch von OMS geliefert werden und zwar an allen Fronten.
          Es gibt ja auch noch andere Kamerahersteller wie XIAOMI oder Panasonic die für die Einstiegsmodelle sorgen können. Das darf man nicht vergessen.

          1. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Leute bei OMDS schon jetzt lachend auf die Schenkel klopfen, wenn die unsere Diskussionen über high-end mitbekommen. War eine billige Werbekampagne für die neue Firma und hat funktioniert. Alle reden sich die Köpfe heiß und kaum einer weiß überhaupt was die damit meinen.

            Gehe ich zum Planetenmarkt in die HI-FI-Ecke stehen da ganz andere Produkte, als in den Hochglanzmagazinen zum selben Thema.

            Deinem ersten Satz würde ich mich anschließen. Beim zweiten , 4000 Euro für eine high-end Kamera, kommen wir schon nicht mehr zusammen.

            Ich denke der Begriff high-end hat ganz unterschiedliche Erwartungen hervorgerufen und ich hoffe, dass das den Verantwortlichen nicht eines Tages auf die Füße fällt.

            In den Fotogeschäften findet man sauteuer aber für high-end müsste man den Begriff ganz schön strapazieren und die Käufer dafür muss man auch erstmal für sich gewinnen. Die Filmer hingegen hatten aus meiner Sicht nie einen Mangel an high-end. JIP hat angekündigt, dass sie auch industrielle Anwendungen im Fokus haben und dafür noch Partner suchen. Da würde ich dann auch high-end verorten, nur da sind wir dann längst raus.

          2. Hi Frank,
            Es ist immer ein Ding, was Forenten verstehen (wollen) und was Firmenvertreter oder Journalisten gesagt haben. ich glaube, ich habe das Wort “HighEnd” nicht verwendet. (Kurzer Check: Nein. Nie.) Gerade weil das so ein Kaugummibegriff ist.
            Du beurteilst Preise im Augenblick an dem, was Du kaufen kannst. Wenn Dir vor 15 Jahren jemand gesagt hätte, dass Du heute nichts mehr besonderes daran finden würdest, dass Menschen über 1000 Euro für ein Mobiltelefon ausgeben – und das eher wenig zum Telefonieren verwenden werden, dann hättest Du alle für bescheuert erklärt. Wenn mir jemand früher gesagt hätte, ich würde eine Knipse für tausend Euro kaufen, nur weil da ein neues Feature drin ist, dann hätte ich an seiner Zurechnungsfähigkeit gezweifelt. Aber ich habe eine E-M10 wegen LiveComposite gekauft und eine PEN-F wegen des Creative Dial. Es gibt Killerfeatures, die Preise irrelevant machen. Leute kaufen für absolut irres Geld Elektroautos – obwohl sie für den gleichen Preis zehn Jahre lang gratis 1. Klasse Bahn fahren können – ganz ohne Wartung, Steuer, Versicherung und Stromkosten. Konsumentenentscheidungen, auch unsere, sind irrational. Es muss nicht “HighEnd” sein. Es muss nur etwas sein, was Leute haben wollen. “Oly-Kleber” haben wir früher dazu gesagt.

  4. Reinhard Wagner schrieb: “Aber ich habe eine E-M10 wegen LiveComposite gekauft und eine PEN-F wegen des Creative Dial. Es gibt Killerfeatures, die Preise irrelevant machen.”

    Naja. Die PEN-F zum Originalpreis von fast 2000 Euro war mir trotz “Killerfeatures” etwas teuer. Ich habe sie dann dank Olympus-Aktion für weniger als die Hälfte gekauft und das hat mich gar nicht mehr gestört. Für €10,000 hätte sie wohl trotz des schönen Creative Dial fast niemand haben wollen. “Irrelevant” ist die Preisgestaltung also offensichtlich nicht; die “Killerfeatures” verschieben allenfalls die Schmerzgrenze.

    Fotografie ist für mich ein schönes Hobby und ich habe – zumindest konzeptuell – ein gewisses Budget für neue Hardware, das von der Vernunft begrenzt wird und von dem Umstand, dass ich (modulo Pandemie und sowas) auch noch Geld für Miete, Essen, Kleidung und nette Reisen zum Fotografieren übrig haben möchte. Im Moment habe ich drei Olympus-Kameras diversen Alters, mit denen ich praktisch alles machen kann, was ich möchte. OK, es wäre nett, den halbwegs gekoppelten IS des neuen 100-400mm-Objektivs nutzen zu können, aber dafür noch eine E-M1X kaufen, obwohl der Preis nachgegeben hat? *So* dringend ist das dann auch wieder nicht – und die E-M5 III und E-M1 III bieten mir zu geringen Mehrwert fürs Geld. (Bei der E-M5 III stört mich vor allem, dass es keinen Batteriegriff mit Hochformatauslöser gibt, und das fehlende Tethering nervt auch. Sozusagen “negative Killerfeatures”.)

    Also warte ich mal ab, was OMDS noch Schönes auf den Markt bringen wird. Vielleicht wird es ja die E-M1 IV, wenn Olympus die E-M5 weiter in Richtung einer wetterfesten E-M10 herunterstuft. Aber ich halte die Luft nicht an beim Warten.

    1. Naja. Die PEN-F zum Originalpreis von fast 2000 Euro war mir trotz “Killerfeatures” etwas teuer.

      UVP bei Vorstellung: 1199,-
      Diskussionen werden schwierig, wenn alternative Fakten verwendet werden.

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