Die Wahrheit….

ist, dass das eigentlich funktioniert. Ich meine, unser Aprilscherz. Helge und ich haben uns den vor zwei Monaten ausgedacht und so nach und nach verwirklicht. Aber was als völlig abgedrehte Spinnerei angefangen hat, ist mit der Zeit immer ernster geworden.

Denn im Prinzip funktioniert das, was wir uns da ausgedacht haben. Wir haben tatsächlich Fotos mit mFT-Objektiven gemacht. Nicht so scharf, wie wir gezeigt haben, aber das ging. Was mehr Aufwand erfordert hätte, wäre eine bessere Abstimmung von Mattscheibe und Linsensystem gewesen. Wir haben eine Linse aus einer alten Einwegkamera verwendet – die war jetzt natürlich etwas überfordert. Und wir hatten noch ein paar Probleme mit dem Fokusbereich. Was wir natürlich nicht gebaut haben, war die Ansteuerung des AF mit Bluetooth – aber auch das ist jetzt nicht wirklich ein Hexenwerk. Und auch die App haben wir natürlich gefaket.

Der unlackierte Adapter. Eingebaut ist ein China-Zwischenring.

Was sage ich die ganze Zeit „Wir“ – das meiste davon hat Helge gemacht. Auch die Website von ing.blue. Ich durfte die Produktfotos und die Fotos der Angestellten beisteuern. Letztere sind übrigens von der Website „This Person doesn’t exist„. Wenn man da ein bisschen klickt, kommen irgendwann auch Personen, die man durchaus in China verorten kann.

Das ganze Teil ist natürlich ein 3D-Druck, den ich lackiert habe, damit man die Schichtstruktur nicht so brutal sieht.

Aber – und das ist die Erkenntnis, die wir haben: Dieses Produkt ist möglich. Und zwar durchaus mit einem solchen Team wie wir es erfunden haben. Es muss sich nur jemand finden, der es produziert. Nichts davon ist Raketenwissenschaft.

Das ist ein Bild direkt aus dem Handy, mit dem 42,5 Voigtänder. Ein bisschen Randabdunklung, aber ansonsten gar nicht so daneben. OK, Unscharf, aber das ist nur ne Frage der Justage.

Und auch wenn die Idee auf den ersten Blick albern wirkt – es gibt Anwendungen für Handys – Achim hat Wärmebildanwendungen genannt – die es eben auf Kameras nicht gibt – und die auch den Einsatz eines besseren Objektivs gut verkraften. Die Objektive, die man normalerweise an die Handys dranklatschen kann, sind ja alle mehr Fun – nichts davon kann mit einem guten m.Zuiko mithalten. Aber wenn man die Objektive schon hat – warum nicht auch mal ein Handy dahinterhängen, wenn es die Möglichkeiten erweitert. 179 Euro UVP dürften bei „Made in China“ und entsprechender Stückzahl drin sein.

Ich bin auch angesprochen worden, dass das ja rein technisch/optisch nicht geht. Das tut es. Die Nummer haben schon Ulanzi und Cinematics International probiert. Allerdings halt jeweils nicht mit einer App, die über Bluetooth den AF ansteuert, sondern stumpf einfach über einen dummen Adapter mit Mattscheibe und Linse dahinter. Und nicht für mFT 😉

Das ist das Original aus Dänemark. Da hatten wir noch Probleme mit der Zentrierung der Handylinse auf die Linse des Adapters.

Also: Ein „Aprilscherz“ mit durchaus ernstem Hintergrund – und einigem Aufwand.

Ob wir uns nächstes Jahr wieder so viel Mühe machen werden? Kommt drauf an, ob uns wieder irgendeine Schnapsidee kommt…. Und ob den ganzen Aufwand überhaupt jemand gut findet….

Dieses Jahr war ja sowieso nicht der Zeitpunkt für Scherzchen. Entsprechend war das, was Radio und Internet zu bieten hatten, ziemlich naja. Aber wir haben mit der Nummer ja schon vor Corona angefangen…

7 Replies to “Die Wahrheit….”

  1. Wirklich real hinbekommen. Vermutete schon das da was aus ‚dem‘ 3D-Drucker kam. Reinhard, wäre Deine Sprachwahl noch seröser gewesen, es wäre durchgegangen. Der 1. April-Beitrag hat ja schon echte Tradition. Toll durchdacht und herrlich durchgeplant, das war erkennbar! Die Fotos von der See deuteten darauf hin. Meine Gratulation an Helge und Dich !

  2. Hallo Reinhard,

    ich bin dir gestern auf den Leim gegangen und hab mir auch keinerlei Gedanken in eine andere Richtung gemacht. Es klang einfach viel zu real.
    1) Sony hatte mal was ähnliches. OK eine Linse mit Chip und Steuerung übers Handy. Sah schon sehr gleich aus.
    2) Ich selber so eine FunLinse zum aufstecken für mein altes Handy hatte.
    3) Bei Kickstarter teils wildere Sachen vorgestellt werden.

    Also gelungener Arilscherz

    Lieben Gruß
    Thorsten

  3. Hallo Reinhard,

    wenn es nicht am 1.4. veröffentlicht worden wäre, ich hätte es geglaubt! Tolle Idee und klasse Umsetzung.

    Viele Grüße und bleibt alle gesund!

    Joachim

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