Licht am Ende des Tunnels

Ich habe ja nicht nur ein Auto voller Krempel nach Dänemark gebracht (und nein, Bahn wäre dafür keine Alternative gewesen. Ich hab’s versucht.) sondern war dort auch eine Woche bei meiner Family auf dem Sofa gesessen und habe am E-M1X-Buch geschrieben. Der Text ist fertig, das Stichwortverzeichnis ist fertig, jetzt wird in den nächsten Tagen noch das Layout mit den Bilder versehen und dann ist dieses Buch auch endlich fertig. Das E-M1II-Update ist dann pillepalle dagegen.

Ein halbes Jahr habe ich jetzt mit der E-M1X zugebracht – im Studio, in Regen, in Kälte und brutaler Hitze. Am Strand, im Gebirge, ich habe Hochzeiten und Demonstrationen damit gemacht, Rockfestivals gedreht und Sternenhimmel geknipst. Und das Bild vom Wiesenweg ist trotzdem mit der PEN-F gemacht, weil ich die einfach liebe….

Die E-M1X ist ein Werkzeug. Ein Trümmer. Die mich regelmäßig mit ihrem überempfindlichen Augensensor zur Weißglut bringt, im Studio an Capture unglaublich Strom saugt und dafür irre Stabilisierungsleistung beim Video bringt. Ich hatte nicht einen Absturz. Ich weiß, wenn ich die X einschalte, dann liefert die. Immer. Und auch wenn ich abends natürlich alle Akkus immer lade – tagsüber muss ich mir nie Gedanken machen, dass die Akkus alle sein könnten.

Sie ist zu groß, sie passt nicht in meine Fototaschen. Ich habe immer noch kein Titelbild für das Buch, weil ich keine Frau gefunden habe, die sich die Knipse vors Gesicht halten könnte, ohne dass das martialisch aussieht.

Sie ist das Equivalent einer Hilti. Man gewöhnt sich daran, man kann damit gut arbeiten, und wenn echt mal was wegzuschaffen ist, dann ist die X die Maschine, die das kann. Aber elegant? Inspirierend. Nö. Ich habe an der X kaum ArtFilter verwendet. Kaum LiveComposite. Sie war ganz selten mal auf einem Stativ – einfach weil ich kein Bedürfnis gehabt habe, mir Zeit zu nehmen. Es ist faszinierend, wie Technik die Art verändern kann, wie man selbst auf die Umwelt reagiert.

Als ich nach der Fertigstellung des Textes wieder die PEN-F in die Hand nahm, war das wie ein Aufatmen.

Freiheit!

12 Replies to “Licht am Ende des Tunnels”

  1. “ Es ist faszinierend, wie Technik die Art verändern kann, wie man selbst auf die Umwelt reagiert. “

    Beruhigend, dass es nicht nur mir so geht. Egal ob es Fahrrad, Kamera, Küchenmesser, etc. ist.

  2. Hallo Reinhard,

    mit meiner E-M1X und der E-M1 Mark II nutze ich die Art Filter sehr gerne, von daher kann ich deine Einschätzung nur bedingt teilen.

    Die Pen F fällt leider raus da ich für meine Kameras gerne einen einheitlichen Akku habe.

    Von der Größe her passt die Kamera selbst mit angesetztem 14-35/2.0 noch in die höheren ICU’s (Auch die slope Version) von F-Stop und meine altgediente Pacsafe Umhängetasche.

    Lg
    Wolfgang

  3. Die E-M1 X … die ist wirklich ein Werkzeug.

    Da du das Wort Absturz erwähntest, in der Tat, keinen einzigen. Mit der E-M1 X war ich auch im Juli bei einer Sportveranstaltung in Bochum-Wattescheid und es war brutale Hitze von fast 40 Grad. Die Kamera hatte trotzt mechanischem Verschluss (da ich bei einem Mitzieher die noch etwas vorhandenen Rolling-Shutter, erkennbar am Hintergrund, unschön finde) und Serienbild-Geratter anstandslos durchgehalten, eine Woche lang:
    https://www.pit-photography.de/gallery/20190729_la-em/index.html#

    Am Tag des Allerheiligen war ich zusammen mit dem „alten“ FT 35-100/2,0 raus. Es macht Spaß damit, der AF arbeitet besser und sitzt. Mit dem habe ich auch das Gefühl, wie die E-1 in der Hand (andere mögen klein, ich mag es robuster). So kann die Katze ganz beruhigt im Gras dösen:
    https://www.pit-photography.de/pictures/2019/DB010022.jpg
    😉

    Bin gespannt auf das Buch 🙂
    Gruß Pit

  4. Äh, warum muss sie denn immer eine Frau auf dem Cover halten und es zieren?
    Warum kein Selbstportrait vorm Spiegel? 😉
    So oder so, ich hole mir das Buch auch mit einem schwarzem Cover … 🙂

    1. Da hatten wir doch schon mal was mit einer PEN 😉
      Also, ich kenne jemanden, wenn du die mit der X im Blaumann auf dem Baugerüst fotografierst, da kommt das Werkzeug so richtig rüber.

  5. Also am Wollen der E-M1X scheitere ich gewaltig – selbst am Wohlwollen.
    Wie konnte Olympus nur so ein unlogisches Produkt bringen?
    Und warum orientiert man sich immer weiter an Canon (Haptik/Bedienung)?
    Wenn ich versuche die X zu mögen bin ich geneigt Olympus und mFT komplett für immer zu bannen.
    Alles hat so gut begonnen mit der E10, E1 und die E-M1II war dann auch wieder gut – aber wo Olympus jetzt steht ist fast alles verloren.
    Es sollte so schnell wie möglich eine 1III mit neuem Sensor/Prozessor/Sucher erscheinen – denn für mich und viele andere mFT-Nutzer ist die M1X eine fatale Fehlentscheidung und das liegt nicht am Preis!
    Auch der Zug für C&N Boliden ist längst entgleist – man kann die große S Marke hassen, aber die A9II zeigt wie Kameras sein können, leisten können und die 7R3 u 7R4 ergänzen bestmöglich auf kleinstem Raum und alle anderen müssen sich dahin entwickeln wo Olympus schon längst war!
    Die PEN-F war prima, hatte aber für mich das falsche Sucherkonzept.
    Der 5er Baureihe kann ich auch nichts mehr abgewinnen und die 5III bringt mir auch keinen Gewinn.
    Angeber kaufen besser Fuji MF.

    1. Ilka Bessin hat Cindy leider zu Grabe getragen – also geht das auch nicht. Wäre allerdings ein Scoop. Also wenn jemand Frau Bessin breitquatschen kann, für das Cover Modell zu stehen – gerne.

  6. Was das fotografieren wirklich verändert ist ein ordentliches Stativ.
    So mit Rollen drunter, PowerBank für die Stromversorgung, Ablagetisch für den Laptop,
    Gegengewicht für die Höhenverstellung etc. …

    Damit durch die Stadt ziehen (über Kopfsteinpflaster) DAS verändert das fotografieren eindeutig 🙂

    Und das ganze dann mit in die Bahn nehmen …

    (Dieser Text ist ein Insider für Reinhard)

    PS: Auf dem Stativ sieht die X klein und zierlich aus

    1. Herrlich! Assistent und Aufheller nicht vergessen, schwarze Klamotten und Pferdeschwanz, sonst wirkt es nicht professionell. Und Ersatzbody, vor allem, wenn man C nutzt. Bei Olys nicht notwendig.
      Warum gibt es eigentlich keine Fake-Profi-Gehäuse für E-M1-Olys, damit die richtig fett aussehen, so eine Art Unterwassergehäuse mit riesigem Panzerglas-Displayschutz und Klapperspiegelgeräusch (KB-Filmtransportgejaule inklusive, Handys haben das auch)? Dazu noch balgenartige Gegenlichtblenden. Dann klappt’s auch mit der Profi-Selbstdarstellung.

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