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1994 kam die legendäre OM3-Ti heraus. Die Kamera war vollmechanisch und hatte trotzdem die autodynamische Blitzbelichtungssteuerung an Bord. Gerüchte besagen, dass die Kamera vor allem zu Ehren von Maitani geschaffen wurde. Von der OM-3Ti wurden etwa 6000 Stück produziert und die Kamera geht heute bei Sammlern zwischen 1500 und 2500 Euro über den Ladentisch.
Es heißt immer, wenn’s am Schönsten ist, soll man aufhören, aber das Marketing beschloss, noch im Low-Budget-Bereich zu fischen und brachte 1997 die „OM-2000“ auf den Markt, die zwar ein OM-Bajonett besaß und auf der Olympus draufstand, in Wirklichkeit war es aber eine etwas umdesignte Cosina CT-1 die umgelabelt auch von Canon, Chinon, Hanimex, Konica, Nikon, Pentax, Petri, Revue, Ricoh, Vivitar und Yashica vertrieben wurde. Mit der OM-2000 fand die Ära der mechanischen, analogen Kameras bei Olympus ein leider unrühmliches Ende.
Bereits 1996 war Olympus mit der C-800L in die Digitalfotografie eingestiegen. Die Kamera lieferte 1024X768 Bilder und war damals sowas wie ein Schnäppchen. Sie hatte einen internen Speicher von vollen 6 Megabyte und wie die meisten damaligen Digitalkameras keine Möglichkeit, Speicherkarten zu verwenden. Auf die 6 MB passten 30 Bilder in bester Qualität.
Die 800L gab es auch in einer 640×480-Version, der 400L, im gleichen Gehäuse und mit dem gleichen 5mm-Objektiv, das einen Bildwinkel wie ein 36mm Kleinbildobjektiv zur Verfügung stellte.
Die Kamera wog knapp 400 Gramm und war, wie man hier sieht, alles andere als „Klein“. Die Kamera ist mit 145mm nochmal einen Fingerbreit größer als die E-M1II. Die Serie wurde ausgebaut und schließlich gab es 2000 in der C-860L 1280×960 Pixel und einen Smartmedia-Slot.
Zwischenzeitlich hatte Olympus mit der C-1400L aber die erste digitale Spiegelreflex gebaut. Sie kam mit 1280×1024 Pixeln und einem Preis von gut 2500 Mark in die Läden.
Die Kamera sieht bei diesem Werbefoto von Olympus gar nicht so spacy aus, von oben ahnt man aber, was man da für einen Apparillo vor sich hat:
Das optische dreifach Zoom mit 36-110mm (Kleinbild) und f/2,8-3,9 war hochwertig, allerdings gab es nur drei verfügbare Blenden: 2,8, 5,6 oder 11. Dafür konnte die Kamera schon 1/10000s als kürzeste Zeit. Nach einen Firmware-Update konnte die Kamera 32MB SmartMedia verarbeiten. Beim Nachfolgemodell 1400XL wurde ein Blitzschuh für einen externen Blitz und etwas Speicher dazugebaut, so dass die Kamera 3 Bilder pro Sekunde erreichte. Damals eine ungeheuere Geschwindigkeit.
Nachdem wir auch schon über die Diktiergeräte gesprochen hatten: 1998 brachte Olympus das erste digitale Diktiergerät auf den Markt, das D1000. Das sah nicht viel anders aus als die bewährten Pearlcorder, hatte aber statt des Casettenlaufwerkes eben ein LC-Display.
Auch auf dem Mikroskop-Markt war Olympus nicht untätig und brachte die Y-Linie heraus, bei dem die Bedienelemente abgewinkelt waren.
Das hier ist die AX-Serie, die automatische Beobachtung und Fotografie ermöglichte. Schon Jahre vorher hatte Olympus Mikroskope für Metallurgie entwickelt, die genau umgekehrt gebaut waren. Die Optiken sind unten, die Lichtquelle oben:
Auch die IX-Serie bekam nun das Y-Design
Wer sich übrigens wundert, warum die Wetterdichtungen der Olys die Besten sind – 1997 brachte Olympus das erste Video-Laparoskop auf den Markt, das man im Autoklaven (ein Gerät, das mit hohem Druck und hoher Temperatur arbeitet) sterilisieren konnte. Ein Laparoskop ist ein Endoskop, das am vorderen Ende auch noch Werkzeug bereitstellt. Man kann also durch eine winzige Öffnung das Gerät einführen und dann in der geschlossenen Bauchhöhle operieren. Bis Olympus die Dinger sterilisierbar machte, waren diese Geräte extrem teuere Einwegprodukte. Und so etwas kann man nur entwickeln, wenn man sich mit Dichtungen richtig gut auskennt.
Das “LSD-Display” hat sich offenbar leider nicht durchsetzen können … zu viele schlechte Trips? 😉
Schon korrigiert….
Das nennt man eigentlich LC-Display. 😉
Und nochmal korrigiert….