1979 kam die XA raus. Die XA war die Lösung für die damalige Sitte der „Bereitschaftstaschen“, die als „Bereitschaftsverhinderungstaschen“ verspottet wurden. Die im Allgemeinen aus geformtem und genähtem Leder gebauten Taschen am dünnen Lederriemen mussten meistens erst aufgeklappt werden, bevor man auch nur an die Kamera rankam. Die vordere Klappe hing dann meistens irgendwo im Weg oder fiel ab. Die XA konnte man, wie sie war, umhängen, ohne Angst um das Objektiv haben zu müssen. Mit einem Handgriff war die Kamera schussbereit. Zu ihrer Zeit war sie zudem die kleinste Kleinbildkamera überhaupt. Die Kamera hatte trotz der winzigen Abmessungen ein hochwertiges 35mm f/2,8-Objektiv eingebaut. Auch diese Kamera wurde vom Team Maitani entwickelt.
Im gleichen Jahr gab es für die OM-2 den Nachfolger, die OM-2N. Die hatte einen neuen Blitzschuh, der die Blitzbereitschaft an die Kamera rückmeldete, eine verlängerte Belichtungszeit von 120s, und eine ausgefinkelte Belichtungslogik, die eine versehentliche Langzeitsnychronisation verhinderte, wenn die Blitzleistung nicht ausreichte.
1980 gab’s eine XA2 mit vereinfachter Bedienung, die Fokussierung hatte nur noch drei Stellungen: Nah, mittel und fern. Aus dem 35mm 2,8 wurde bei der XA2 ein 35mm f/3,5.
Hier wurde die XA-2 mit dem Ansteckblitz A11 kombiniert.
1981 griff Olympus wieder auf eine Entwicklung von Konica zurück. Sie brachten ihre erste Autofokus-Kamera auf den Markt, die C-AF . Ausgestattet mit einem 38mm f/2,8-Objektiv konnte man an der Kamera nur die Filmempfindlichkeit einstellen. Alles andere machte die Kamera vollautomatisch. Es handelte sich um eine klassische Sucherkamera, von der vermutet wird, dass sie eigentlich eine Konica C35-AF in einem zugegebenermaßen eleganteren Outfit war. Christian Zahn hat ein Foto einer C-AF auf seiner Website.
Im gleichen Jahr erschien die letzte der PEN-E-Reihe, die PEN-EF, die einen eingebauten Elektronenblitz hatte.
1982 dann kam die XA1 auf den Markt – abgespeckt auf FixFokus und so reduziert, dass sie nicht mal mehr Batterien brauchte.
1983 dann war wieder ein OM-Jahr. OM-3, OM-4, OM-20, OM-30
Die OM-3 war ein Versuch, eine vollmechanische OM zu etablieren, das war aber eher nicht so erfolgreich. Sie bekam keine TTL-Blitzsteuerung, aber dafür wurde mit der OM-3 eine Belichtungsmessung integriert, die heute noch in allen E-System-Kameras zu finden ist: Die SpotSH- und SpotHi-Messung. Wer die noch nie verwendet hat: einfach mal ausprobieren. Man kann damit ausgesprochen komfortabel schwierige Belichtungssituationen in den Griff kriegen.
Die OM-4 bekam die neue Belichtungsmessung der OM-3 samt 8-Zonen Spot-Messung, zusätzlich die TTL-Blitzmessung und – auch das haben wir noch heute – Dichtungen an allen wichtigen Stellen, so dass die Kamera wetterfest wurde. Und noch etwas, was sich gehalten hat: Die Kamera hatte keinen mechanischen Ausschalter mehr. Die Knopfzellen waren also nach 3 Monaten allein durch den Ruhestrom alle.
OM-20 (in Amerika „OM-G“) und OM-30 (in Amerika „OM-F“) waren Weiterentwicklungen der OM-10. Besonders erwähnenswert: Die OM-30 war die erste Spiegelreflex von Olympus mit Autofokus. Mit dem 35-70 f/4-Zoom funktionierte AF und mit den anderen Objektiven bekam man zumindest eine elektronische Fokussierhilfe.
Olympus baute aber auch an einer völlig anderen Kamera-Front Neuigkeiten. Die bisher immer verwendeten Alkali-Batterien (beziehungsweise Zink-Kohle-Batterien) ermöglichten nur sehr gemütliche Blitzladezeiten. Also baute Olympus eine Kamera für die neuen Litium-Batterien, die AFL.
Die AFL war so richtig 80er-Jahre Design, konnte Autofokus und alle 1,5 Sekunden einen Blitz abfeuern. Entsprechend hatte die Kamera auch den Namen „AFL QuickFlash“. Sie wurde relativ schnell durch die AFL-S ersetzt, die erweiterte Funktionen hatte.
Herrlich,
mit der XA fing bei mir vor gefühlten 120 Jahren das Fotografieren an.
Wie nur die Zeit vergeht!
Gruß
Andreas
So früh dabei gewesen bei AF, mit der OM-30, und dann ist erst mal alles schief gelaufen. Inkompatibles Bajonett und dann solche seltsamen Kameras wie die 707 oder die 101. Die OM-30 war ansonsten halt eine typische zweistellige OM, nach drei Monaten (gebraucht gekauft) spielen mit der Fokushilfe habe ich sie (sogar mit Gewinn) wieder verkauft. Keine Kamera für jemanden, der einstellige OMs gewohnt war.