Olympus wurde am 12.Oktober 1919 als Takachiho Seisakusho in Hatagaya gegründet, einem Stadtteil von Tokio. Dort gibt es noch heute ein Abteilung von Olympus. Der Gründer von Olympus, Takeshi Yamashita (Bild oben) plante, in Heimarbeit Mikroskope herzustellen. Der erste Präsident wurde Kenzaburi Kawakami.
Bereits ein halbes Jahr später, im Febraur 1920, wurde Olympus als Markenname registriert. Vier Wochen später kamen die ersten Produkte auf den Markt.
Das erste Mikroskop, das Olympus produzierte, wurde „Asahi“ genannt. Asahi bedeutet „Morgensonne“ und das handwerklich gefertigte Gerät hatte den stolzen Preis von 125 Yen – immerhin heute knapp 10.000 Euro. Das Mikroskop war das Einzige auf dem Markt, das aus Rotguss hergestellt wurde.
Das Asahi wurde nicht unter dem Namen Olympus verkauft, sondern unter „Tokiwa“, nach der Firma „Tokiwa Shokai“, die Anteile an Takachiho Seisakusho hielt und für den Vertrieb der Produkte zuständig war. Seisakusho bedeutet übrigens simpel „Werk“ im Sinne von „Fabrik“, ähnlich wie es in Deutschland früher üblich war, an den Namen des Gründers „Werk“ anzuhängen. z.B. „Ernst Leitz Werke“ oder „Jos. Schneider Optische Werke“.
Ebenfalls 1920 kam das „Homare“ heraus. Das Wort hat diesmal nichts mit Licht zu tun, sondern bedeutet jmd „ehren“. Das Homare wurde aus Messing gefertigt, was sich gegenüber der Maschinenbronze in der Folgezeit durchsetzte. Beide Mikroskope hatten noch keine Fokusverstellung im optischen Teil. der Fokus wurde verstellt, indem man erst mal das ganze Mikroskop grob nach oben oder unten schob und mit den Rändelschrauben befestigte. Die anschließende Feineinstellung erfolgte mittels des Rändelrads am oberen Rand der Standsäule.
Ebenfalls 1920 kam das Olympus „Fuji“ (!) auf den Markt. Ob das nun nach dem Berg oder dem gleichnamigen Fluss benannt ist, verschweigt die Chronik. Das Fuji hatte nun Wechseloptiken, eine verbesserte Fokusverstellung mit zwei Rädern und einen „Abbe Kondensor“ für die Beleuchtung. Ernst Abbe, der den Kondenser 1869 entwickelt hatte, hatte maßgeblichen Anteil am Aufbau von Zeiss und gründete die Schott Glaswerke.
Insgesamt startete Olympus damals mit sieben Mikroskopen: Asahi, Homare, Yamato A, Yamato B, Fuji, Heiwa und Shori. Großer Absatzmarkt war damals die Textilindustrie, die mit den Mikroskopen nach Krankheiten des Seidenspinners, wie der Pébrine-Krankheit suchte.
Sehr interessant! Wird diese Firmengeschichte weiter geführt – mein Interesse wäre da!
Klar! Jede Woche fünf Jahre…..
Vielen Dank für diese Informationen!
So eine Zeitreise hat was.
Ich freue mich über die erste Folge und auf die weiteren Folgen. Danke!