Oslo hat auch ein paar Vororte: Sandvika zum Beispiel, Dort gibt es ein Künstlerkafe, das ausgesprochen brauchbaren Kuchen macht, nette Bedienung hat und von außen so aussieht wie oben.
Das Cafe liegt direkt an einem Yachthafen, was in Norwegen nichts besonderes ist – und des Öfteren findet daneben ein Flohmarkt statt – auch das ist nichts Besonderes. Warum ich das hier trotzdem abbilde? Das Kafe ist wieder ein Beispiel für norwegischen Pragmatismus. Das ist nämlich eine ehemalige KZ-Baracke aus dem SS-Polizeilager Grini die man, als man das Lager 1950 schloss, kurzerhand verscherbelte. Das Gefängnis selbst ist übrigens seit 1952 wieder in Betrieb – mittlerweile als Hochsicherheitsknast. Unter anderem saß dort Herrr Breivik – womit das Schicksal durchaus grimmigen Humor beweist.
Innen sieht das Kafe so aus:
Wer da mal hinwill, sollte sich beeilen, die Baracke soll nämlich als Teil einer Erinnerungsstätte wieder zurückwandern. Leichtbauweise hat durchaus Vorteile.
Etwas massiver ist das hier:
Das sind Zeus und Io im Garten des Henie Onstad Kunstsenter. Das Museum wurde von Sonja Henie und Niels Onstad gestiftet – und neben allerlei moderner Kunst enthält es auch die ganzen Pokale von Sonja Henie. Mittlerweile steht auch sowas dort:
Während der Zeus mit Partiellen Farben auf Grün geknipst ist, habe ich hier – natürlich – gelb genommen. Die Banane steht dort zwar, ist aber eigentlich nichts anderes als eine Werbeplastik, die nach dem Abriss eines Bananenhändlers übrig war. Pragmatismus der Norweger. Und das Foto habe ich speziell für Dagmar gemacht, sie weiß warum.
Wenn wir schon bei speziellen Fotos sind: Hier mal ein bisschen PhotoStory mit der E-M5II.
Die Collage kommt so aus der Kamera und zeigt die Stabkriche Heddal heute nachmittag. Warum schon wieder eine Stabkirche? Weil ich mal endlich eine Real-Life-Anwendung für die Grenzen der Belichtungsmessung der E-M5II gefunden hatte:
Das hier ist der „Laubengang“ außen um die Stabkirche rum (die Norweger sagen dazu „Schwalbengang“, das dürfte besser hinkommen.) mit dem 7-14 in A ohne Belichtungskorrektur. Das Objektiv hat bei 7mm eine Offenblende von 2,8. Das gleiche Motiv mit dem 8mm Fish mit einer Offenblende von 1,8, auch in A ohne Korrektur sieht so aus:
Es ist in etwa eine Blende heller belichtet. Warum dieses? Da die Belichtung mit Offenblende gemessen wird, ist die „maximale Dunkelheit“, die die Kamera mit Belichtungs- oder Zeitautomatik noch einstellen kann, vom Objektiv abhängig. Mit einem Voigtländer bei 0,95 dürfte der Durchgang korrekt belichtet worden sein. Freundlicherweise zeigt die Kamera durch hektisches Blinken an, dass sie am Ende ihrer Weisheit angelangt ist. Abhilfe: Auf M umstellen und die Parameter per Hand einstellen – da funktioniert die Belichtungsmessung nämlich auch im nächtlichen Kohlenkeller.
Und nochmal Kultur: Weltkulturerbe sogar:
Das ist das Wasserkraftwerk Saheim in Rjukan, war auch schon mal Kulisse in einem Spielfilm und sieht mit Gentle Sepia aus wie aus Metropolis von Fritz Lang. Direkt daneben ist der Fluss – bei Wasserkraftwerken jetzt nichts ungewöhnliches. Das sieht so aus.
Auf den ersten Blick ganz plausibel – nur ist die Sonne per Mehrfachbelichtung ins Bild gewandert. In der Realität war sie an einer Stelle, die mir gar nicht gepasst hat….. Auf die Tour kann man auch wunderschöne Blendensterne ins Bild bringen, ohne dass man das Foto mit Blende 22 knipsen muss….
Und nochmal Photostory:
Diesmal die Brücke zum Wasserkraftwerk in Rjukan. Da könnte man durchaus mal mit dem Werkzeugkasten dran…. 😉
Und apropos Werkzeugkasten:
Wer gerade einen Motorblock eines V4 aus einem Ford 12m aus den 60ern sucht – ich wüsste, wo einer rumliegt…..