Dieter Bethke macht ja mit Frank Fischer zusammen seit vielen Jahren einen Photopodcast, in dem sie mich sogar mal zu Gast hatten. Die letzte Fotophonie ist auf der Photopia aufgezeichnet worden und auf dem “heißen Stuhl” saß Herr Sandro Rymann.
Der wurde ausführlich zum Thema Service ausgequetscht und hat dazu folgende Statements getroffen: der Service wurde erst vor kurzem von Prag nach Coimbra verlagert, er glaube, Anfang des Jahres. Deswegen gebe es da noch Umstellungsprobleme. Aber das sei ein Beweis dafür, dass OMDS jetzt viel schneller reagieren könne, als noch Olympus Imaging.
Ich habe zu dem Thema hier mal was geschrieben. Das will ich hier nicht nochmal breittreten. Alle Techniker wurden bereits im Frühjahr 2019 von Olympus gefeuert. Die Leute, die 2019 in Zingst noch Check&Clean gemacht haben, waren alle bereits gekündigt. Ich habe Herrn Rymann darauf angesprochen: Ja, der “Service” sei bereits 2019 verlagert worden, aber der “Kundendienst” erst jetzt. Sprich: Anfang des Jahres wurden auch die erfahrenen Hotlinemitarbeiter gefeuert. Ersatz wird erst jetzt gesucht. Von Herrn Rodriguez per LinkedIn-Inserat. Ich habe mich spaßeshalber beworben aber natürlich keine Antwort erhalten. Ich bin wohl nicht qualifiziert, deutschen Kunden bei ihren Problemen zu helfen. Meine Rückfrage, dass die angebotenen Bedingungen wohl eher so medium seien und ne Bäckereiverkäuferin in Deutschland zweieinhalb Wochen mehr Urlaub hat, kam als Antwort – Ja, aber in Portugal sei das ein gutes Angebot….
Was mit einem wertvollen FT-Objektiv passiert, wenn man auf den Rat von Herrn Rymann hört und das Objektiv nach Portugal sendet, hat ein Kollege erst mitmachen dürfen, der das Objektiv nach Coimbra schickte. Was zurückkam war nur noch Schrott. Ich habe, vor der Einstellung des Service für FT-Objektive, die vor ein paar Jahren noch NEU verkauft wurden, Mails bekommen, dass selbst Objektive, die nur zur Justage eingesandt wurden, gegen andere Objektive ausgetauscht wurden. Mir ist kein Fall bekannt, bei dem ein FT-Objektiv in Portugal tatsächlich repariert wurde. Ich habe Herrn Rymann auf den Fall des Kollegen angesprochen: Er sei selbst damit befasst gewesen, das Objektiv sei sehr genau getestet worden und genauso verpackt worden, wie alle anderen Objektive auch. Ich denke, das sollte einem nun wirklich Sorgen machen…..
Vor ein paar Tagen bin ich dann über das hier gestolpert:
Bei Amazon kann man das 7-14 f/4 aktuell noch NEU für 1001,50 kaufen. Da steht auch dort “Besuchen Sie den Olympus Store”. Das ist der “Olympus Brandstore”, der von Olympus betrieben und von Werkstudenten für 13 Euro die Stunde betreut wurde. Ich nehme mal an, dass OMDS den übernommen hat…. Den Store. Nicht den Werkstudenten. Kommentar Herr Rymann: Das werde von Amazon verkauft. Und außerdem sehe das gebraucht aus. Da habe OMDS nichts mit zu tun.
Mir ist der Link zum Podcast mit dem Hinweis gesandt worden, dass ich “Hals bekäme”. Naja, auch Herr Rymann hat wieder die Mär von den “uralten Produkten” erzählt, die erst nach zehn Jahren nicht mehr repariert werden. Wer möchte, kann gerne die aktuelle Reparaturliste durchsehen. Da ist ganz viel dabei, was nicht mehr repariert wird und was noch keine zehn Jahre alt ist. Die E-M1 zum Beispiel. Die ist erst im September 2013 vorgestellt worden (Über die E-M10 – März 2014 – reden wir gar nicht.) . Wird nicht mehr repariert. TG1,2,3,4. Das 12-50-Objektiv. Die ersten 14-42, der FL-50R… Das erste 14-150. Das erste 40-150. Und natürlich das FT 7-14, das oben abgebildet ist.
Er wurde gefragt, warum OMDS Kreditkarten belastet, ohne dass die entsprechende Ware ausgeliefert wird. Davon würde er das erste mal hören. (Ich kann mich dumpf erinnern, dass ich das auf einem FolyFos thematisiert habe, das er sich wohl angesehen hat, weil er mir hinterher genau erklärt hat, was ich da alles falsches erzählt habe. Unabhängig davon war das im oly-forum Thema und natürlich ist es nicht denkbar, dass eine Firma solche Dinge anstellt, ohne dass der “Head of Business” bzw damals der Prokurist davon weiß. Zumindest sollte er es wissen.)
“Tracking” – daran wird gearbeitet. Seit mittlerweile einem Jahr. Bei vernünftiger Software ist das ein Mausklick.
Eine Mailadresse, an die man Feedback schicken kann, gibt es nicht, man sei noch nicht so weit. Die Mitarbeiter in Portugal müssten erst noch lernen um Erfahrung zu gewinnen. (Eine Mailadresse einrichten dauert grob drei Sekunden. Es gibt bereits eine Mailadresse, die draußen bekannt ist: camera.repair ät om-digitalsolutions.com. Dort sitzen die armen Menschen, die den ganzen Mist abkriegen. Warum man das nicht offiziell macht? Naja, man legt halt keinen Wert darauf, dass ein Kunde seine Meinung äußert. Der darf sich gerne im Forum auskotzen – da wird ja nicht mitgelesen – siehe offizielle Aussage oben.)
Eine sehr interessante Aussage war: “Wir haben für die E-M10IV letztes Jahr keine Aktionen gemacht, weil sich die Kamera auch ohne gut verkauft hat.” Umkehrschluss: OM-1 und OM5 hatten derlei Verkaufsförderung anscheinend nötig…. (Dabei ist immer gesagt worden, die Kameras würden sich toll verkaufen….)
Und auch hier wieder: “Wir interessieren uns weltweit nur für Outdoorfotografen. Notfalls noch Street. ” Aber Studio ist für uns uninteressant. People, Hochzeiten, Produktfotografie, Journalismus, Sportfotografie, alles uninteressant. Also alles, wo Geld verdient wird – nehmt was anderes. Klar, wir verbieten es euch nicht, aber wir liefern euch keine Produkte und wir gehen auch nicht aktiv in diese Märkte rein.
Und klar – an die Zusagen zur Erweiterung der OM-1 mit neuer Firmware kann sich auf einmal keiner mehr erinnern.
Ja, die OM-5 hat noch das alte Menü. Ja, weil da der alte Proz drin ist. Warum hat die OM-5 den alten Proz drin? Weil der neue Prozessor aus der OM-1 mit dem alten Sensor aus der OM-5 nicht klarkommt. (Warum ist in der OM-5 noch der alte Sensor drin? Weil da noch welche rumlagen. Aber man hätte doch trotzdem das neue Menü draufsetzen können? Ja. Hätte man. Wenn man ausreichend Programmierer, die sich mit dem alten Linux-Betriebssystem auskennen, gehabt hätte. Aber früher hatte man doch – ja. Früher. Zu Olympus-Zeiten. Da hatte man noch einen extra Mann für die Entwicklung der ArtFilter. Der war dann wohl genauso wie die anderen Leute irgendwann “überflüssig” und ist dann halt wo hingegangen, wo man einen gute Mann brauchte. Canon hat Leute abgeworben, Panasonic hat Leute abgeworben. Kommentar:”Reisende soll man nicht aufhalten”. Klar. Kann man so sehen. (“Drehen Sie ab, sie sind auf Kollisionskurs!” “Drehen Sie selber ab, hier spricht der Flugzeugträger Gerald Ford. Wir drehen nicht ab”. “Und hier spricht der Leuchtturm Sidoros auf Korfu.”))
Da Herr Rymann erklärte, dass man auch als Normalmensch mal die Servicehallen in Coimbra besichtigen darf, habe ich an camera.repair ät… eine Mail geschickt und um einen Termin gebeten… Siehe da, drei Tage später kam eine Mail, man habe meine Frage an den “Teamvertreter” weitergeleitet. Und gestern kam dann tatsächlich vom Teamvertreter aka Geschäftsführer aka Herr Rodriguez eine Mail. Also von ganz oben.
Kurzgefasst. Endkunden dürfen selbstverständlich während der Geschäftszeiten nach Coimbra kommen um ihr Zeug zum Reparieren abzugeben. Kucken is nich. Medienvertreter können die heiligen Hallen besuchen, und zwar nach Voranmeldung in der Woche nach dem 22.1.2024. Fotografieren ist selbstverständlich verboten und es wird eine Führung organisiert.
Da dürfte sich Herr Rymann etwas arg weit aus dem Fenster gelehnt haben….
Ich frage mich ernsthaft. Gibt es in dem Laden noch irgendwas, was funktioniert? Das ist auch nicht mehr mit “das ist halt japanische Kultur” oder “wir warten auf Tokio” zu entschuldigen. Das sind alles selbstgebastelte, europäische Katastrophen. Wenn die Europäer keine Ersatzteile anfordern, dann gibt es keine Ersatzteile. Wenn sie keinen Bedarf an einer PEN-FII anmelden, dann wird keine produziert. Europa ist der umsatzstärkste Markt weltweit und Frau Galea ist angeblich für das komplette Marketing außerhalb Japan zuständig. Wenn die sagt “das kriegen wir nicht verkauft”, dann wird das nicht produziert. Und wenn da der “Head of Business” oder der Gefü nicht widerspricht, dann gibt es das Zeug halt nicht. Die Kompetenz scheint sich auf Rabattschlachten und “Kostenreduzierung” zu beschränken.
Die Bilder? Lauter Fotos von Firmen, teilweise aus zugangsbeschränkten, sicherheitsrelevanten Bereichen. Die haben alle keine Probleme mit mir oder generell mit Öffentlichkeit. Bei Noris Network haben wir für den Imagefilm auch im Serverraum gedreht. Die waren zu Recht stolz auf ihre Firma und wollten das auch zeigen.
Lieber Herr Wagner,
herzlichen Dank für diesen wunderbaren Artikel! Als langjähriger Olympus-Kunde braucht man schon einen kleinen Hang zum Masochismus, um sich mit dieser Investmentblase OMDS auseinanderzusetzen zu wollen.
Unternehmen, in welchen das Management sich nur noch gegenseitig selbst versichert, auf dem richtigen Weg zu sein und sich gegen Kritik von außen abschottet, verlieren über kurz oder lang die Anschlussfähigkeit zum Markt, also zum Kunden. Was Sie dankenswerter Weise in Ihren Hintergrundberichten zu OMDS immer wieder beschreiben, kann man nur noch als “funktionalen Dilettantismus” bezeichnen. Ich fürchte, das Pferd, auf das wir Kunden noch setzen sollen, ist schon (fast) tot.
Mit herzlichen Grüßen
Werner Fack
Es ist wirklich traurig. Vor allem wenn man bedenkt was für eine traue Kundschaft hinter Olympus gestanden hat. So langsam kommt auch der treueste Anhänger ins Grübeln…
Ich habe meine Anschaffungen auf 0 gesetzt (ok, es ist einiges vorhanden…), das jetzt verfügbare und auch auf meiner Wunschliste stehende 150-400 ist erstmal auf unbestimmte Zeit verschoben. Wenn es mit der Firma wieder bergauf gehen sollte, wird es die weiße Göttin immer noch geben. Wenn nicht habe ich viel Geld gespart. Das 300er ist zwar kein Zoom, aber tolle Bilder macht es allemal…
Zum Amazon Angebot Olympus Zuiko 7-14mm f/4.
Bei den Spezifikationen steht: “Kompatible Halterungen: Micro Four Thirds”.
Ja sicher, aber nur mit den Olympus-Adaptern MMF 1/2/3 oder dem DMW-MA1 Adapter von Panasonic, die alle schon
lange nicht mehr gebaut werden. Es gibt anscheinend noch Adapter von Fremdherstellern, da braucht es schon ein Detektivbüro, um derer habhaft zu werden. Oder ebay, oder Trödlermarkt.
Dieses Angebot ist unseriös, wenn man eine Kompatibilität vorgaukelt, die nur mit nicht erwähntem, möglicherweise nicht erhältlichen oder zumindest mit weiteren Kosten verbundenen Zubehör zu erzielen ist. Und egal, wer hinter dieser Aktion steht, es ruiniert weiterhin das Image einer einstigen Weltmarke.
Wühlkistenstrategie.
Lieber Reinhard,
schlimmer geht immer…
Langsam beginne ich, Herrn Fack zuzustimmen. Und weiß, warum ich die letzte Sensorreinigung meinem Händler anvertraut habe.
Viele Grüße aus dem Harz
Hans-Joachim
Ich habe mir das Interview angetan. Bei Hr. Rymann hatte ich oft den Eindruck, dass er tlw. die Fragen an ihn umformuliert als Antwort wiedergegeben hat. Insgesamt ist der Kommunikationsstil von ihm ausbaufähig.
Herzliche Grüße
Thomas
1. Haben Aki Murata oder andere ein größeres Mitspracherecht bei der Produktentwicklung des Unternehmens als der Marketingspezialist? Warum hat man von Murata noch nichts gehört?
2. stimme ich der Meinung eines Branchenkenners zu, der sagte, dass die Japaner für die HW-Revolution in der Fotografie bereit waren, aber den Software-Teil nicht in den Griff bekommen haben. Das sieht man an der OM-1, unausgereifte Bedienelemente, Einstellungsmöglichkeiten, neue Funktionen, die bei Smartphones fehlen… Kopieren Sie einfach, was die Konkurrenz hat, fragen Sie einfach mehr Benutzer, wie sie die Kamera bedienen, nicht nur Vogelbeobachter.
3. Haussler sagte, dass sie monatliche Online-Meetings mit den Japanern haben, bei denen sie ihnen Feedback aus verschiedenen Bereichen geben: Kundenanforderungen, Markt, Serviceinformationen, Vertrieb… Wer sind diese Leute, mit denen sie zu tun haben? Das ist wie eine Einbahnstraße.
1. Herr Murata gibt Produktideen an R&D weiter und Marketingideen an die entsprechenden Landesbüros. In unserem Fall landen sie eben bei Fr. Galea. Mehr kann er nicht machen, auch wenn er der Chef ist. Er kann nicht selber entwickeln und er kann sich auch nicht mit allen blöden Ideen von Möchtegerns wie mir in 30 Ländern persönlich befassen. Dafür hat man hochbezahlte Angestellte.
2. Da sag ich nichts zu, ich bin etwas anderer Meinung.
3. Diese Leute sind Japaner, die zu einem gewissen Grad von sich selbst überzeugt sind. Und es ist nicht so, dass man denen da einfach sagen kann “Welcher Affe hat euch gebissen, so einen Kack zu machen!” Japaner zu beleidigen oder gar persönliches Versagen nachzuweisen ist eine ziemlich schlechte Idee. Und allein schon der Hinweis, dass etwas besser laufen könnte, muss man sehr vorsichtig formulieren, weil es bedeutet, dass da jemand bisher offensichtlich versagt hat.
Ich kann das machen. Ich bin der Bad Boy. Aber in Europa hat nur Herr Häussler eine Ahnung vom Produkt und was an der Front los ist. Und der ist ein sehr höflicher, japanischer Mensch. Und eckt trotzdem an. Ich bin das nicht. Mir ist es wurscht, wenn ich bei meinen Amokläufen ganze Häuserblocks einreiße. Ich will gute Produkte und gutes Marketing. Ich bin ein unverschämter Kunde.
2. Das ist richtig. Sie haben selbst geschrieben, dass OMDS die SW-Entwickler an Panasonic oder Canon abgegeben hat. Panasonic hat bereits LiveND kopiert und die G9ii wird ProCapture bringen. Nikon verbessert auch die SW der Z9/Z8 ziemlich stark.
3. Das japanische Toyota-Management ist da anderer Meinung. Sie können sich anpassen, sonst wären sie nicht zu einem der größten Automobilunternehmen der Welt geworden.
Bei allen Interviews mit OMDS in der letzten Zeit bin ich doch immer wieder überrascht, wie wenig die Verantwortlichen in der Führungsebene für Europa überhaupt wissen. Erschreckend.
Hallo zusammen,
vor ca. 7 Jahren habe ich hobbymäßig mit dem Fotografieren begonnen und bin damals in das Olympus/MFT-System eingestiegen, weil es mir für meine verschiedenen Bergaktivitäten am besten taugt (im Laufe der Jahre EM10II, EM1II, OM1, 12 Objektive).
In den ersten fünf Jahren habe ich keine Aktivität von Olympus verpasst, kannte jedes Youtube-Video, war in Oberstdorf am Stand von Olympus und bei Thomas Adorff, habe zwei Fortbildungen bei Reinhard in Rocksdorf genossen und war insgesamt ein wirklicher Fan der Kameramarke.
Dann kam OMDS.
Was soll ich sagen. Es ist wie in einer Beziehung die schlecht läuft und in der man sich auseinander lebt. Die Leidenschaft ist vorbei, es macht sich Abneigung breit. Ich sehe mir keine Veranstaltungen mehr an, ich bin nicht mehr am Newsletter interessiert, ich bin aus dem Oly-Forum ausgetreten (nach den letzten Diskussion um Reinhard und der Intervention von Herrn Rymann) und habe dort meinen Account löschen lassen, ich bin nicht einmal mehr an Angeboten der Marke interessiert. Keiner muss mehr wissen mit welcher Marke ich fotografiere.
Das schlimmste aber in einer Partnerschaft: Du (Kunde) kannst sagen was du willst, es kommt nichts mehr an – alles wird abgetan, kleingeredet, relativiert und am Ende gelogen (siehe Update OM1).
Die Worthülsen, von Vertretern dieser Marke, will ich nicht mehr hören.
Jüngstes Beispiel offensichtlich das oben erwähnte Interview.
Der einzige Lichtblick in Bezug auf OMDS ist für mich nur noch pen-and-tell und das FolyFos.
Aus meiner beruflichen Erfahrung prognostiziere ich keine Besserung der Lage, ohne das ein harter Schnitt (Personalwechsel an wichtigen Stellen) gemacht wird. Die aktuellen Akteure werden so weiter wurschteln.
Viele Grüße
Thomas
Ich kann mich da Thomas nur anschließen – und noch einen draufsetzen: Seit Zeiten der legendären OM-2, die ich bis vor ein paar Jahren nie besessen hatte (Diskrepanz zwischen Preis und Budget 😉 ), brenne ich für die Produkte und die Marke Olympus. Eine Oly Mjü-Zoom war dann das erste Originalprodukt, was ich mir leisten konnte und mit dem ich viel Freude hatte. Eine integrierte IS-3000 war dann die erste Spielreflexkamera von Olympus. Auch die Oly Camedia C-4* (2002) oder die Bridgekamera SL-590UW* (2009) haben mir sehr viel Spaß am Fotografieren – und an der Marke Olympus gebracht (* bei den Typbezeichnungen bin ich mir nicht mehr ganz sicher). Zu einem Präsentationsevent in München bin ich im Oktober 2013 von der Überfahrt aus Griechenland von Venedig bis München in wenigen Stunden durch Südtirol gerast, um pünktlich da zu sein und das Wunderwerk der brandneuen OM-D E-M1 begrabbeln zu können. Faszination, haben wollen… es wurde dann wenige Monate später die neue OM-D E-M10, mit der ich, auch im weltweiten Einsatz, unglaublich viel Spaß hatte. Und mittlerweile hat auch eine OM-D E-M1 Mark II ihren Weg zu mir gefunden, von vielfältigen Oly-Gläsern ganz zu schweigen. Ich habe regelmäßig im Oly-Forum teilgenommen, habe begeistert in Zingst die vielen Oly-Mit-Fotografen getroffen und die Events genossen, hatte mich auf der Photokina gerne von Nils Häusler in den Backstage-Kundenbereich bitte lassen, zuletzt war ich noch in den Olympus Stammtisch Berlin eingetreten und habe dort das eine oder andere Bildchen gepostet. Aber nach dem unsäglichen Umgang mit Reinhard durch die OMDS-Geschäftsführung und den neuen Forenbetreiber hatte ich dann meinen Oly-Forum-Account sofort gekündigt.
Scheint jetzt alles Geschichte, wir erleben wohl einen grauen Abgesang :-(( …. und da spielt dann die Frage, ob, und wenn ja wie lange, es Digital Solutions noch geben wird, nur noch eine sehr untergeordnete Rolle. Ob und für wen die sonstige Sensorik bauen, spielt ja für mich als Fotografie-Hobbynutzer keine Rolle mehr. Und Profi Fotografen wird es dabei wohl kaum anders ergehen. Wirklich schade. Aber das wissen wir ja beim Blick in die Geschichte schon lange. Nichts ist für die Ewigkeit … trotzdem schade…. und auch ein wenig traurig :-(( …
Auch hier scheint mir ein Phänomen erkennbar, das mir auch in anderen Kontexten immer wieder übel aufstößt: Es ist heutzutage offenbar eine Basisqualifikation für Führungspersonal, auf (unangenehme, kritische, aber auch neutrale) Fragen spontan und ohne Zögern einfach irgendetwas zu antworten – ohne jeglichen Anspruch an den Wahrheitsgehalt.Es muss nur auf den ersten Blick plausibel klingen. Inhaltlich zutreffend ist optional. Aber ist das nicht genau das, was seit kurzem auch sog. “KI” wunderbar kann?
Das Interview ist wirklich unterirdisch. Ich hab immer wieder weitergespult, weil ich das Gesülze von Rymann nicht ertragen habe.
Es ist wirklich erschütternd, wenn ein Unternehmen, nur weil es an ein oder zwei ganz entscheidenden Stellen nicht optimal besetzt ist, gefühlt den Bach runtergeht. Auch wenn OMDS Europa für uns der entscheidende Ansprechpartner ist, frage ich mich aber, wie repräsentativ diese Orga für OMDS als Ganzes ist. Es gibt doch sicher auch OMDS America, OMDS Asia … Weißt du, ob es dort anders/besser läuft, Reinhard?
Man braucht ja mal nur nach links oder rechts zu gucken, um zu sehen, wie sich die Kamerahersteller aktuell bemühen, richtig geile Produkte rauszubringen, mit Features, die sich die Kunden wünschen. Sony brennt ein Neuheitenfeuerwerk ab (a7C II, a7CR, a6700, a bunch of new lenses), Canon bringt Vollformat zu Kampfpreisen (R8), Fuji begeistert mit der X-S20, Panasonic wird immer besser … Die Linsen aller Hersteller werden immer besser, auch kompakter und leichter. Und im Handel wird der ganze Kram trotz hoher UVPs doch bezahlbar. Außer der Robustheit, kompakter Teles und ein paar Sonderfunktionen (LiveND etc.) hat OMDS kaum noch Alleinstellungsmerkmale. Das kann ja nicht lange gut gehen für den einzigen Hersteller, der A keine Neuheiten bringt und B seine bestehende Kundschaft bzgl. Service im Regen stehen lässt.
Die Orga ist mittlerweile stark verflochten, die Zuständigkeiten quer über den Globus verteilt. Es gibt ein halbes Dutzend Marketingmanager und Obermanager und alle sind irgendwie für alles zuständig aber für nichts verantwortlich. Herr Rymann ist “Head of Business” aber der Geschäftsführer ist Herr Rodrigues, Der ist aber nur für Europa zuständig. Eine Mitarbeiterin der GmbH ist Frau Galea, die wiederum ist die Marketingchefin der gesamten Welt, außer Japan. Dann gibt es noch Herrn Murata, der Chef von Amerika ist, aber gleichzeitig auch der Chef für Marketing außerhalb von Japan und noch von verschiedenen anderen Sparten. Und dann gibt es noch eine Marketingchefin für Amerika.
Und dann gibt es Mitarbeiter, die auf dem Papier für irgendwas zuständig sind, das aber nicht mehr machen dürfen, weil sie von anderen Heinis kaltgestellt wurden weil sie ein paar mal den Mund aufgemacht haben. Die Ansprechpartner für die Presse wechseln, je nachdem wie positiv jemand berichtet. Wenn ein Chef irgendwas anweist oder gut findet, dann bedeutet das noch lange nicht, dass das einer der unteren Nasen dann auch macht. Und wenn, dann nur unter Absingen schmutziger Protestlieder und dem Absenden unflätiger Mails.
Die Orga außerhalb von Japan ist mehr so mittelgut… (Orgcharts werden auch geheim gehalten, ebenso wie Geschäftszahlen.) (Ich halte überhaupt nichts von Unternehmensberatern, aber in dem Laden könnte auch McKinsey nichts mehr ruinieren. Oder waren die schon da?)
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Zitat R.Wagner:
(Ich halte überhaupt nichts von Unternehmensberatern, aber in dem Laden könnte auch McKinsey nichts mehr ruinieren. Oder waren die schon da?)
Ha ha, der ist richtig gut!!