So, heute war Kaiserwetter und wir sind mit der offenen Ente auf Bussardjagd gefahren.
Das oben stammt von Mario. Die örtlichen Bussarde sind ziemlich tolerant gegenüber LKWs und herumheizenden Land-BMWs. Aber wehe man nähert sich im Schrittempo oder steigt aus – dann machen sie die Mücke… Der hier ist schon mistrauisch:
Kuckst Du mit 300mm:
Das hier hat Rudolf heute geschossen. Neben Greifvögeln gibt’s auch harmlosere Gesellen:
Auch hier habe ich einen Crop anzubieten (ich habe alle Fotos auf maximal 1200 Pixel skaliert, das reicht in dem Fall nicht:
Also kommt hier ein 100%-Crop:
Das ist jetzt übrigens mit 1,4-fach Konverter. Der AF mit Konverter ist sauschnell – ohne AF ist er noch sauschneller, auch wenn das albern klingt. Aber es geht auch größer:
Und „en detail“:
Nein, das ist kein Crop, das ist einfach ein simples Straußendamenporträt. Ich hätte auch einen Herrn anzubieten:
und hier hätte ich wieder einen 100% Crop:
Diese milchige Augenfarbe ist das Schutzlid gegen Sandstürme. Muss man erstmal erwischen….Ich hatte natürlich auch das 300 f/2,8 dabei und habe mal versucht, Gegenlichtaufnahmen zu machen:
Ok, nicht alles klappt, aber immerhin scharf. Mit dem 300 f/4 steigt die Ausbeute rasant an, da sich der AF vom Gegenlicht so gut wie gar nicht beeindrucken lässt:
Straußenei mal anders… Crop schenke ich mir, wer partout Straußenflaum und Dreckbätzchen zählen will, schicke mir eine Mail….Nun ein ganz anderer Vogel:
Da standen Mario und ich nebeneinander und sind auf den gleichen Vogel los, jeweils mit 300er und 1,4-fach Konverter. Oben das 300 f/4, unten das 300 f/2,8. Die geringe Streulichtempfindlichkeit des 300 f/4 ist einfach frappierend. Das Zwo-Acht ist ja jetzt keine Billiglinse vom Grabbeltisch.
Und jetzt noch ein bisschen Indoor. Wir haben zum Schluss alles angeschlossen, was 300mm aufweisen konnte und mal gegeneinander antreten lassen. Das hier war unser Testsetup:
Wieder vom Berlebach, Anti-Schock 0sek, 1/13s, Beleuchtung über zwei Snoots von links und rechts. Blende 5,6 wo möglich. Und hier die 100%-Crops:
Viel Spaß beim Pixelpeepen. Kuckst Du…
Rehe waren bei dem Wetter auch noch ein bisschen unterwegs. Was man alles sieht, wenn man ein bisschen mit der Ente durch die Gegend fährt…. (Foto von Tom)
Zum Schluss noch zwei von Mario:
Keine Crops, 300mm mit MC-14, OoC, halt nur runterskaliert. Mario hat’s hier mit Blende 8 probiert, um etwas mehr Schärfentiefe zu bekommen – das geht, wenn der Bussard sitzt. Wenn er auffliegt, ist er bereits zu schnell, so dass 1/800s nicht mehr reichen.
Ich muss betonen – wir waren heute alle keine „Birder“. Und keiner – außer mir – hatte echte Erfahrung mit diesen unglaublich engen Bildwinkeln. Mit dem Punktvisier „Eagle Eye“ von Olympus ging das dann deutlich besser. Wer also bei 300mm erst den Himmel nach dem Bussard absuchen muss, weil er nicht instinktiv richtig zielt, sollte die paar Euro in die Hand nehmen und das Eagle-Eye dazukaufen. Das hilft gerade beim Birden mit einer so langen Festbrennweite ungemein.
Und zum Schluss noch: Wie verhält sich das 300er mit anderen Kameras? Mit der E-M1 mit Batteriegriff konnten wir 300mm bis 1/15s halten. Mit der E-M5II ohne Griff waren es 1/25s und mit der E-M10II waren 1/100s nötig – und zwischen internem Stabi und Stabi im Objektiv war in der Testumgebung kein Unterschied zu sehen – unscharf ist unscharf. Wenn man da noch etwas Mühe investiert hätte, könnte man noch Unterschiede bei verschiedenen Verwacklungen unterscheiden, aber da waren wir dann doch eher die Praktiker: 300mm f/4 bei der E-M10II: Mindestens 1/100s. Basta.
Spannend: Auch mit dem 300 f/2,8 habe ich 1/20s halten können, obwohl das keinen Stabi drin hat. Aber eben Gewicht. Kleines Problem: Das ging drei Bilder lang, dann war Pause angesagt. Beim 300er f/4 war das überhaupt kein Thema.
Letztes Fazit: Das 300er und der MC-14 dazu haben alles pulverisiert, was so in meinem Schrank rumstand. Die einzigen, die in der Bildqualität mithalten sind die beiden TopPros 300 f/2,8 und 90-250 f/2,8. Beide können nicht die Endschärfe liefern, haben aber eine bessere Farbauflösung und bringen deshalb schönere, lebendigere Ergebnisse, solange man kein Streulicht einfängt. Und wenn man die Zeit, die Muskeln, die Transportmöglichkeiten und den Geldbeutel für die Objektive hat.