300 f/4 – lausiges Wetter

Warum mir Olympus immer dann leckeres Glas schickt, wenn hier selbst die Vögel zu Fuß gehen, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Wir hatten heute Schnee, Regen, Wind und Nebel, wahlweise nacheinander oder gleichzeitig.
Ideales Wetter für Birding.
Vor allem, weil ich nicht anfüttere und auch keine Zeit habe, mich mal eine Woche frierend in ein Tarnzelt zu setzen.

Also gibt’s von mir keine wundervollen Fotos der heimischen Fauna. Gebt mir eine Woche gutes Wetter – und das Objektiv – und wir können drüber reden – so wird das nix.

Zum Ausprobieren reichte es dann aber doch. Oben komplett, und hier 100% Crop:

Da kann man irgendwie nichts maulen. Was hier an Unschärfen ist, liegt daran, dass ich hier JPG LF aus der Kamera verarbeite. Und zwar aus alter Gewohnheit, weil’s ja für so ziemlich jede Gelegenheit reicht. Wenn aber ein Objektiv so eine hohe Auflösung wie das 300er bringt, dann ist eigentlich jede JPG-Kompression bereits mit Verlust behaftet. Hier heißt es: LSF verwenden oder noch besser, RAW und dann mit verlustlosen Datenformaten weiterarbeiten. Hier habe ich das gleiche Bild vom RAW in 8bit-TIFF umgewandelt und erst nach dem Beschnitt in JPG in höchster Qualität:

Noch etwas heimisches Federvieh:

Die Amsel habe ich vor allem deshalb abgelichtet, weil sie für DSLR-Kreuzsensoren (Nearest is best) eigentlich nicht erreichbar ist. Mit dem kleinen AF-Punkt (s) kein Problem. Und hier der Crop – schön sichtbar, dass die Amsel eigentlich vollständig im Gestrüpp sitzt.

Technische Fotografie halt, „Schönes Bild“ ist anders. Sehe ich vollständig ein, mit solchen Bildchen gewinnt man keine Wettbewerbe. Aber hier geht’s ja um technische Spezialitäten und sonst nichts.

Dann nehmen wir mal zwei Bussarde:

Zwei winzige Punkte, mitten im konturlosen blauen Himmel. Spezialkandidat für „AF findet nichts und fährt sich fest“. Nicht beim 300er. Ich habe Dutzende Bilder des Pärchens, alle scharf – auf dem hier waren sie halt am nächsten zusammen. Crop:

Hier reden wir über hunderte Meter, nicht besonders klare, Luft zwischen Kamera und Vogel. Wieder nix für den Naturfotopreis – aber für mich ziemlich eindrucksvoll, was das Objektiv kann. (Und nein, hier geht es nicht um Schärfe- die ist bei den Bedingungen illusorisch – sondern darum, dass der AF diese Mückenschisse überhaupt fokussiert hat.  9er-Feld.)

Ganz nebenbei ein Regenbogen. Auf den Regenbogen kann die Kamera natürlich nicht scharf stellen – aber auf den Waldrand. Zur Abwechslung mal einen Crop rechts unten.

Und morgen ist vormittags Sonne angesagt – mal sehen, ob ich da einen der Bussarde erwische, die mir heute die lange Nase gezeigt haben.  Denn das Objektiv kann viel, aber nicht alles. Wenn man während der Fahrt mit dem rechten, ausgestreckten Arm durchs rechte Seitenfenster mit einem 300mm-Objektiv einen Bussard fotografieren will, der 200 Meter weg ist, dann muss man sich nicht wundern, wenn er nicht 100% scharf ist…. Vor allem, wenn man nicht der Beifahrer ist….. Wobei das Bild schon scharf war – nur halt nicht genau am Bussard.

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