Ich kriege immer wieder Aufforderungen, mich zu Webshops oder überhaupt Fotografenauftritten im Netz zu äußern. Ich bin da eigentlich der Falsche, weil ich zwar seit dem letzten Jahrtausend im Internet aktiv bin (Wer kann sich noch an die AOL-CDs erinnern, mit denen man überschwemmt wurde?) und vor vielen Jahren ja mal das mit dem Crowdfunding…… Egal. Ich habe mich ja ein bisschen mit Shopsystemen beschäftigt weil ich ja selber mal eines programmiert habe, das dann auch über ein Jahrzehnt live war.
Die Zeiten, in denen man sowas alleine stemmen konnte, sind aber längst vorbei. Deshalb habe ich, als ich im Frühjahr 2014 beschlossen habe, meine E-Books selber zu vertreiben, mir ein Shopsystem ausgekuckt, das – natürlich – erstmal gratis war. Logisch. Ich wusste ja nicht, dass ich damit auch in 8 Jahren noch arbeiten würde. Strato bot eine Turnkey-Lösung an, die ich dann nur noch konfigurieren musste.
Bis heute mittag habe ich also Gambio auf meinem Strato-Webspace verwendet. Wer bisher meinen Shop besucht hat, wird sich über langsamen Bildaufbau und träge Reaktion gewundert haben. Die Artikelbilder haben erst mal einen Boten vorgeschickt, der einen Umweg über Paris gemacht hat, bis sie dann endlich erschienen sind. Und wir reden nicht von Megabyte-Dateien. Das sind wenige kB große Bilderchen. Und – leider – war der Server auch nie so ausgelastet, dass deshalb irgendwelche Kapazitätsprobleme denkbar waren.
Aus einem völlig anderen Grund habe ich Gambio in die „Gambio-Cloud“ umgezogen. Mein Shopsystem liegt jetzt also nicht mehr bei Strato, sondern bei Gambio.
Und auf einmal flutscht das.
Gambio kann natürlich jeden beliebigen normalen Artikel abbilden – und eben auch Downloadartikel. Unterschiedliche Mehrwertsteuersätze, Sprachen, Rechtstexte, alles was man so braucht. Und in der Cloud sind die ganzen Updates und alles mit dabei – von den Kosten her fängt man bei 19,90 im Monat an, solange man keine eigenen Gimmicks reinprogrammiert, wird es auch nicht mehr.
Gambio kann man auch gratis kriegen, um es etwa auf Strato zu hosten. Das empfiehlt sich – siehe oben – eher nur so mittel. Zum Ausprobieren supi, für auf Dauer suboptimal. Ich habe einige Jahre einen Supportvertrag abgeschlossen, da kriegt man für 150 Euronen Super-Support und alle Updates und – was wichtig ist – auch alle Securitiy-Updates. Muss sie aber selber einspielen. In der Cloud ist das ganze ein Fire-and-Forget-System. Da kann man sich darauf konzentrieren, eventuell noch ein bisschen am Design zu feilen.
Und noch was ganz Persönliches: auch wenn man sich echt anstellt wie der letzte Honk, die sind trotzdem immer freundlich und hilfsbereit und lösen das Problem.
Und ja, natürlich gibt es zum Beispiel WooCommerce für WordPress. Das habe ich mir seinerzeit auch angesehen, das konnte damals aber keine Downloads. Und ja, natürlich gibt es noch gefühlt tausend andere Shopsysteme. Zum Beispiel auch Websale, in deren System ist mein Mailserver und in deren Racks lief eben auch zehn Jahre lang mein Server mit der allerersten Crowdfunding-Lösung. Gambio ist also ganz sicher keine eierlegende Wollmilchsau. Auch wenn verblüffend viele das System nutzen. (Derzeit sind 25.000 Shops damit Online.) Aber für mich hat das ausgesprochen getaugt und sie haben mir ein paarmal unkompliziert den Allerwertesten gerettet.
Also wenn man Gambio ernsthaft zum Umsatz machen nutzen will und keinen eigenen Mann für die IT hat, dann sollte man die paar Euro für die „Cloud“ investieren.
Is ja witzig, habe gestern nach 3 Jahren Abstinenz mal die 2-wöchige Testphase gestartet und mich gefragt, ob ich die Cloud buche oder selber bei Strato hoste. Danke für die Erläuterungen!