Die „Influencer“ sind begeistert, eine phantastische Kamera, ideal für Outdoor bei schlechtem Wetter. Und zum Beweis gehen sie tatsächlich bei Regen raus. Ok, richtig schütten tut das nicht, denn dann würde die Frontlinse nass werden und dann ist es vorbei mit der Herrlichkeit. Außerdem wird dann der Fotograf nass. Richtig nass.

Das obige Foto ist aus der E-500. Die ist nicht gedichtet. Damit bin ich ein paar Jahre als Journalist unterwegs gewesen und hatte nie ein einziges Problem. Ein Metz 54er durfte nach einem Einsatz im strömenden Regen zum Service, die E-500 hat nie Service gesehen.

Auch hier: E-500 im Outdooreinsatz. Kein Problem. Ich bin damit im Winter bei Schneesturm raus und stand im Löschwasserregen bei einem Scheunenvollbrand. Ich hatte mit keiner einzigen der Olys, mit denen ich unterwegs war, ein Wetterproblem.

Regen bedeutet für mich, die Leute sind patschnass und die Klamotten kleben. Ich hatte mit einem 14-42EZ ein Thema, weil da bei einer Art Sandsturm feiner Sand in die Mechanik gekommen ist. Das hat ein paar Monate geknirscht, dann war wieder Ruhe. Ja, ich war mal nen ganzen Tag mit der E-M1 und dem 90-250 im Regen gestanden. Da musste man alle paar Stunden einen Meter weiterrutschen, weil man mit der Zeit buchstäblich im Matsch versunken ist. Da stand die Knipse 9 Stunden im Dauerregen. Das wollte ich mit den nicht abgedichteten Kameras nicht ausprobieren. Aber bei dem, was die Influencer so zeigen? Hey, welcher Hobbyknipser stellt sich einen ganzen Tag neben das Stativ und wechselt alle zwei Stunden die Akkus?

Also: Für Profis ist Wetterfestigkeit ein Argument. Denn man kann sich’s oft genug nicht raussuchen. Gerade Journalisten müssen öfter mal bei richtig miesem Wetter raus. Aber für die Zielgruppe der OM-5II? Einer hält im Video die Kamera unter einen kleinen Wasserfall. Das ist ne Superidee. Nur. Wozu? Was macht man da für Fotos?

Das ist mit der E-5 und dem FT-Fisheye. Usertreffen 2012 auf Schloss Weesenstein.

Die OM-5II ist IP53 zertifiziert. Das bedeutet: Schutz vor Staub und Sprühwasser. Wir reden hier nicht von Schwallwasser eines Wasserfalls. Wenn die Kamera innen nass wird – keine Garantie. „Aber der hat doch auch!“ Jo. Trotzdem.

Die Kamera ist kein „Update“ wie überall getönt wird. Die Technik ist genauso alt wie die der OM-5 und schon bei der E-M5III war die Technik nicht mehr frisch. Sie hat ein neues Menü gekriegt. Das geht jetzt quer statt hoch. Raider heißt jetzt Twix – sonst ändert sich nix. Eine Aussage aus der Branche vom Mitbewerb bezeichnt die Kamera als „Peinlichkeit“ gegenüber den Kunden. Das sei eine „Beleidigung“.

Die OM-5 hat sich schon schlecht verkauft. Die OM-5II wird sich noch schlechter verkaufen. Die acht Jahre alte E-M1II kann mehr (OK, sie hat den Star-AF nicht, dafür 60fps und nicht nur 30.) und man bekommt sie gebraucht für ein paar hundert Euro nachgeworfen. Die E-M1X ist vor kurzem für zweihundert Euro mehr neu verkauft worden (und die hat zwei große Akkus und zwei Ladeschalen im Paket!)

Die OM-5II wird als „Einsteigerlinie“ von den Fanboys bezeichnet. Jo. Der realistische Preis für eine Einsteigerkamera liegt bei 799,-, maximal 899,- Mit einer Kitoptik 999,- Die Marke hat kein Markenimage, und wenn, dann ein schlechtes. Die Marke hat kaum noch Händler vor Ort. Das drückt den Preis.

Fotoinfluencer, die nicht bezahlt werden, ignorieren die Marke oder lästern. Bezahlte Influencer sind nur noch peinlich. Man braucht also schon wirklich verdammt gute, technische Gründe, warum man die OM-5II kaufen soll.

Jo, schneller Sensor, Wetterfestigkeit, CP-Funktionen, für den Preis einmalig am Markt. Ähh nein – da gab’s vor ein paar Tagen eine OM-1 mit 12-40II und Batteriegriff für 1799,-. Neu. Ja, aber die OM-5II ist doch so toll klein! Jo. Vor allem der Akku. Das ist Outdoor total klasse, wenn man denkt, man könne mal einen fetten Timelaps über einen halben Tag der dramatischen Wolken am Matterhorn machen. Man denkt halt so…

Aber die OM-5II kann vertikal Video. Und man kann sie als Webcam benutzen. Ja. Und warum kann das die OM-1 nicht? Warum kann die OM-1 keine benennbaren MySets? Warum kann sie keinen LiveGND? Warum kann die OM-5II kein Capture – und auch keinen LiveGND?? Die Hardware kann das, aber die Strategen in Tokio glauben, sie könnten ihren Kunden selbst für eine andere Bedieneroberfläche Geld abknöpfen.

Und – wenn ich mir die Kommentare im Netz ansehe – anscheinend hat OMDS damit Recht. Sie könnten auch Kameras bauen, die sich nur durch einen Aufkleber vom Vorgänger unterscheiden und die Fans kaufen das. Zumindest behaupten sie das in den Kommentarspalten.

Vielleicht sollte ich gebrauchte E-M1II aufkaufen, ne Sprühdose Bundeswehr-Tan dazu und dann Kameras mit Aufkleber „OM-2“ produzieren. Und dann für 1500 Euro verticken. Schnäppchen.

37 Replies to “Die OM-5II”

  1. Die derzeitige Familien- / Reise- / Street- / Immerdabei-Kamera für die Klein-und-Leicht-Fraktion im Militärlook zu bringen, ist schon gewagt.

    Wer Viecher knipsen will, wird eher zur 1er greifen und welches Getier, zumal in unseren Breitengraden, wird sich davon veräppeln lassen? Der Rest der glaubt, dass kleinere Gehäuse den Fotografen unauffälliger, freundlicher oder was auch immer erscheinen lassen, wird sicher mit mit dem neuen Outfit große Erfolge feiern.

    Was Dir fortan sicher ist, Leute an Deiner Seite, die Dir ein Ohr abkauen und denen Du dann von Deiner tollen Kamera berichten darfst. Kann ja auch ein Grund für den Kauf sein, um mal wieder mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen. Wenn man so in die Foren schaut, ist man schon erstaunt, wer sich davon begeistern lässt.

    1. Ich finde dieses „sand beige“ tatsächlich mal etwas erfrischend Neues, zusammen mit dem viel angenehmer gestalteten Top Cover ohne diese ganzen unnötigen Knicke und Stufen und Vorsprünge. „Militärlook“ würde ich das gar nicht zwingend nennen wollen. Schließlich ist’s ja nicht Flecktarn oder so… Ich hab in meinem Umfeld überraschend positives Feedback dazu mitbekommen, von Leuten, die in den Anfangszeiten der ernsthafteren Spiegellosen (E-M5) mal bei Olympus waren, aber längst gegangen sind – jetzt aber fast Lust bekamen, doch nochmal Olympus/OM zu kaufen, wenn das Innenleben halt nicht dermaßen katastrophal veraltet wäre.

      1. Top neue Idee? Leica hatte in den späten 70ern ihre Top SLR in einer Sonderedition in Olivgrün raus gebracht.
        Alles schon mal da gewesen.

  2. Wer schleppt denn heute noch eine Kamera mit sich rum? Auf Reisen sieht man fast nur noch Smartphones und wenige Reisende mit Kameras, oft ältere Einsteigermodelle anderer Marken mit Kitobjektiv. Die seltenen rühmlichen Ausnahmen sind teilweise wenn nicht sogar überwiegend Snobs, die sich nicht über ihre Bilder, sondern über ihr reichliches Equipment definieren, das penibel auf dem neuesten Stand gehalten wird.
    Was hat die OM5 II damit zu tun? Gar nichts, denn die beschriebenen Zielgruppen benötigen oder wollen sie nicht. Interessant wäre sie aber für diejenigen, die es immer noch lieben auf Reisen eine gute Kamera dabei zu haben, die einen nicht zu Boden reißt und die bei den Familien und Freundefotos sicher auf das Auge scharfstellt, ohne vorher rumzufummeln wo der Fokuspunkt mal wieder ist. Und da wir Brillenträger nicht in der Minderheit sind, sollte der Sucher das berücksichtigen. Und ja, ip53 nicht zu haben ist doof, wenn es schon sowas gibt.
    Für ambitionierte Olympus Fotografen würde die Kamera Sinn machen, wenn man den Gewichtsvorteil nicht mit dem Nachteil von Ausstattungsminderungen versalzen würde. Dann, aber auch nur dann ginge der Preis in Ordnung.

    1. „Wer schleppt denn heute noch eine Kamera mit sich rum?“ – Na, mehr als genug Leute, um die riesigen Kamerafabriken und Entwicklungsabteilungen von Canon, Sony, Nikon und längst auch Fuji auszulasten. Das sind auch weiterhin weit überwiegend Amateure, die für diese Auslastung sorgen, auch wenn nicht jeder von uns ständig irgendwo welche rumlaufen sieht.

      Ansonsten ist deinem letzten Satz wenig hinzuzufügen. Die Reisefotografen aus dem Abschnitt darüber hätten wiederum allenfalls Interesse daran, wenn sich nicht eh längst schon eine E-M5 III oder OM-5 hätten. Oder E-M5 II — wenn man schon nicht mehr als 20 MP kriegt, kann man auch mit 16 MP einigermaßen klarkommen, und da würde einem das Stativgewinde nicht rausreißen, z.B. wenn man sie an einem dieser Gurte trägt, die am Stativgewinde befestigt werden…

    2. Bin aktuell auf Island. Hier ist alles voll mit Nikon, Canon, bisschen Sony.

      Es regnet viel, aber man sieht nicht eine einzige besonders wetterfeste OMDS Abenteuerkamera.

  3. Stimmt ja alles, was hier über die OM-5 II geschrieben wird, das Update ist wahrlich nicht berauschend.
    Aber jetzt mal konstruktiv: welche Wettbewerber-Kamera gibt es denn, die im Gesamtpaket nicht schwerer ist als die OM-5 mit 2-3 guten Linsen, und die ich z.B. auch im Urlaub in der Gischt am Meer verwenden kann? Mit abgedichteten Olympus hatte ich da nie ein Problem, trotz Salzwassersprühnebel und ziemlich nasser Kamera.

      1. Ich fragte ja nach Wettbewerber-Kamera, nicht nach Vorgängermodell. Dass ein Upgrade von der OM-5 oder EM-5 III auf die OM-5 II eher fragwürdig ist, will ich ja gar nicht bestreiten.
        Aber ich frage mich ernsthaft: wohin wechseln, wenn man etwas mehr Innovation will, aber nicht mehr Gewicht tragen möchte?

          1. Schau, schau…

            Prognosen aus der Glaskugelschau,
            waren bisher leider mau;
            auch Fährten aus der Chiromantie
            trafen wohl ins Schwarze nie.
            Die Römers schauten in Eingeweide,
            die Kelten zu Vögeln auf der Heide.
            Ich kenne dich, wirst nichts verraten,
            auch wenn du riechst einen neuen Braten.
            Drum hör ich auf, dich hier zu löchern,
            nach Pfeilen, die versteckt in Köchern;
            Rätseln ist der große Fun,
            der Weg zum Horizont ist lang…

            1. und mangels Innovation beim CurryDealer wird Werner jetzt zum Dichter, wenigstens von dir kommt noch was Neues 🙂

            2. Was ist Geheimnis und sein Sinn?
              Mysterium, Rätsel, Zauberwesen?
              Das Reich des Guten oder Bösen?
              Die Aussicht auf den Hauptgewinn?

              Doch kaum gelüftet, ist’s dahin!
              Die Glitzerpracht zerfällt zu Schlacke.
              Und so, wie ich im Bilde bin,
              Bin ich ernüchtert: ‚Schöne Ka…e!

          2. Als langjähriger Olympusfan bin ich mittlerweile auch zu dem Entschluss gekommen, zu wechseln. Einen Teil meiner Olympusausrüstung habe ich bereits verkauft. Ich hatte beabsichtigt, zu Fujifilm umzuziehen. Jetzt bin ich unsicher, wenn Reinhard empfiehlt zu warten. Läßt sich etwas mehr Information zu dieser am Horizont auftauchenden Wechselempfehlung bekommen?

            1. Man sollte den Horizont in östlicher Richtung absuchen. In einem kleinen Nest mit dem Namen Shenzhen gibt es eine Jugendgang („Diese Jugend Inspiriert“), die einer alten Idee („mit fielen Tugenden“) zur Wiederauferstehung verhelfen könnte.
              Ich habe diese Vision beim Eierwerfenorakel herausgefunden, sie im Kaffeesatz meiner Espressomaschine verifiziert und durch wiederholtes Bleigießen nicht falsifizieren können. Ich wende mich damit entschieden gegen Helmut Schmidt („wer Visionen hat, braucht einen Arzt“)weil die Konsequenz bei Nichteintritt dann halt eine nächste Portion Curry sein wird.

        1. Rein gewichtsmässig ist eine OM-5 II vermutlich unschlagbar. Aber es haben ja nicht alle Rückenprobleme. Ich verwende für klein und leicht eine Sony A7CII mit dem 20-70 f4. Abgedichtet aber nicht grad IP53. eine Stunde Pariser Nieselregen hält das trotzdem aus ohne Konsequnzen und ich habe einen sehr zuverlässigen aktuellen Autofokus und einen Vollformatsensor drin. Body ist für unter 2000 Euro zu haben. Zusammen mit dem 20-70 ist die Kombi unter 1kg leicht. Ich war mit der E-M5III damals nicht zufrieden.

          1. Das Gesichtsargument für den Body ist bei Kameras mit Wechselobjektiven ziemlich albern. Gewicht und Volumen stecken im Glas. Ob ich an einem 100-400 eine OM-1 oder eine OM-5 dranflansche, spielt gewichtsmäßig keinerlei Rolle. Wenn’s um jedes Gramm geht, weil der eigene Bauchspeck bereits komplett weg ist, dann nimmt man entweder eine E-PL, die ist nochmal leichter, oder gleich das Handy.

          2. Unter „klein und leicht“ verstehe ich sowas wie eine E-M10 mit Panasonic 12-32/3.5-5.6. Das sind 450g, und die Gesamttiefe der Kombination bleibt bei 7,5 cm. (Leider hat das 12-32 eine Sollbruchstelle im Zoomring, das Objektiv ist irgendwann tot. Bis dahin war’s aber immerhin optisch wirklich ordentlich…)

            Und das hat nichts mit „Rückenproblemen“ zu tun. Ich will halt, wenn ich mal neben meinen sonstigen Anwendungen wirklich so kompakt und leicht wie möglich unterwegs sein will, nicht das System wechseln oder aufs Smartphone zurückgreifen müssen. Zumal dann nicht, wenn ich mich mal aus gutem Grund für einen kleinen Sensor entschieden habe – wenn auch nicht primär deswegen.

            Und das Problem selbst bei MFT ist immer noch, ob Panasonic oder OMDS, dass es da entweder gar nichts oder nichts mit auch nur halbwegs aktueller Technik gibt.

            Fuji immerhin hat mit der neuen X-E5 und dem wohl ebenfalls ordentlichen 15-45/3.5-5.6 immerhin etwas ähnliches wie E-M10 + 12-32. Bei Sony APS-C wird’s schon schwieriger, denn das kompakte 16-50 ist optisch einfach nur schlecht.

            Im gesamten KB-Segment wiederum findet sich überhaupt nur ein halbwegs kompaktes Standardzoom, das ist das Panasonic 18-40/4.5-6.3 für L-Mount, da wiederum gibt’s aber kein brauchbares Gehäuse (die S9 ist leider nur ein Witz).

            Das Sony FE 20-70/4 sehe ich eher als eine brauchbare, wenn auch nicht ganz so scharfe und auch äquivalent nicht ganz so lichtstarke KB-Alternative zum Panasonic 10-25/1.7 – demgegenüber aber tatsächlich kleiner und leichter.

            Wenn’s ums Gesamtsystem geht, also mithin, was man in die Fototasche packen muss, wenn man draußen verschiedene Dinge abgedeckt haben will, sieht das alles natürlich wieder ganz anders aus. Aber gerade außerhalb der genannten Winz-Linsen gibt es da immer mehr Alternativen, wenn man auf entsprechend lichtschwächere Objektive setzt. Und/oder berücksichtigt, dass man mit höheren KB-Megapixelzahlen eine ganze Menge „Digitalzoom“ (Crop) anwenden kann, bevor das Ergebnis hinter 20 MP MFT zurückbleibt.

      2. Ich sehe da nichts so besonderes, habe bei ebay gerade die Preise für verkaufte EM-5II angesehen. Im Vergleich dazu, wie ich mir vor ca. 5 Jahren (als es sie noch neu gab) eine neuwertige Gebrauchte geholt habe, ist mir jetzt kein so besonderer Preisrutsch aufgefallen.
        Und ja, bei Consumer-Grade Kameras, das sind „verbrauch-Artikel“ und waren noch nie eine Wertanlage.

    1. Jay, ich stelle die Frage mal anders rum: wieso sollte ich von der EM-5 III upgraden?
      Ganz ehrlich, ich sah keinen Anreiz bei der OM-5 und auch jetzt nicht.
      So viele Neukunden gibt es nicht, die bei OM-System einsteigen und als Bestandskunde ist der Anreiz für den Kauf einfach viel zu klein.

      Die sollen mal den AF auf Vordermann bringen, Video auf zeitgemässe 10Bit hochfahren und einen Kopfhörerausgang (Video ohne Tonkontrolle ist wie Filmen ohne Sucher und Display…) einbauen und ein paar andere „Sächelchen“ auf Stand 2025 erneuern.

      Finde ich die Kamera peinlich? Nein, aber laut gelacht habe ich schon kurz, als ich die Specs und die „tolle“ neue Farbe gesehen habe.
      Das ist echt die Resteverwertung, der Resteverwertung, der Resteverwertung und dies für frech viel Kohle.

  4. Weil Du da anscheinend Erfahrung hast, würde mich mal brennend interessieren, wie Du das machst.

    Ein wenig Nieselregen und Wind reicht auf einer Fährüberfahrt nach Skandinavien bei mir schon aus und das Schutzfilter ist mit Salz und organischem Schleim verklebt. Die viel zitierte Wasserflasche hilft da nur wenig. Neuer Filter drauf und weiter geht es. Anschließend alle Filter ins Spüli, um das Zeug überhaupt schlierenfrei entfernen zu können.

    Alle Pro-Standard-Zooms 12-40mm F2.8, 12-45mm F4.0 und 12-100mm F4.0 wegen der viel zu kurzen Gegenlichtblenden totale Katastrophe. Was halbwegs geht sind die Pro-Festbrennweiten.

    Also wie schon im Beitrag von Reinhard angeklungen, die Frontlinse ist erstmal mein Problem.

    Ob die Salzlauge durch die Dichtungen kommt, kann ich nicht beurteilen. IP-53 bezieht sich ja darauf nicht. Leichte Wasserflecken hat der OM-Doktor auch schon mal in meiner OM-4 Ti gefunden und entfernt. Davon merkst Du aber auch nichts, solange Du keine Salzabscheidungen auf der Platine hast oder Dir die Feinmechanik weggammelt.

    Also kurzum, bewusst in die Gischt würde ich mich auch nicht mit einer Oly stellen, der Service würde das mit ziemlicher Sicherheit erkennen, wenn Du das Ding nicht hinterher auch noch unter die Dusche hältst.

    1. Am Meer würde ich mir überlegen, neben Gegenlichtblende und Schutzfilter noch eine Plastiktüte zu verwenden. Wenn es schön sein soll, ein EWA-Marine Regencape. Das Salz aus der angetrockneten Gischt kann man noch mit einem nassen Lappen von Gehäuse und Objektiv abwischen, aber der feine Sand dringt auch in jede Ritze ein und bleibt da gerne dauerhaft. Das Objektiv meine ollen Praktika hat nach einem Urlaub auf einer Nordseeinsel ewig geknirscht.

      1. Achherrje…
        E-M1 (die erste, 2013) mit MMF3 und FT12-60 vor KapHorn im Zodiac volle Salzwasserdusche abbekommen. Kein Filter vor der Frontlinse.
        Alles an Bord mit Frischwasser abgeduscht.
        Funktioniert heute, nach knapp zwölf Jahren, immer noch…
        *
        Lediglich in einen Sandsturm würde ich meine Kamera nicht ungeschützt halten. Da hätte ich Angst um meine Frontlinse. Und an aktive Vulkane gehe ich schon aus Selbstschutz nicht sonderlich dicht ran.
        jm2c, Martin

    2. Ich war 2 Wochen lang jeden Tag gute 8-9 Stunden mit einem kleinen Motorrboot zwischen den Buckelwalen unterwegs. Im Neoprenanzug, und immer wieder ins Wasser, raus, an der Oberfläche fotografiert, weider rein und so weiter. Meist ziemlich feuchte Hände, die Kamera auf einem Handtuch liegend in einem offenen Fach an Deck. Wenn ein Wal ausatmet, kommt feiner Sprüh ins Boot. Ansonsten spritzt es auch, besonders wenn einer der Wale knapp vor dem Boot springt.
      Die E-5 und das 35-100mm wurden jeden Abend zart gewaschen. Ich hab sie heute noch und sie funktioniert.

    1. Jo, ich bleibe bei meiner Einschätzung. Die OM-5 ist eine solide kleine Kamera, die alles kann, was man so als Hobbyist braucht. Die OM-5II ist halt an ein paar für mich entscheidenden Stellen ein Rückschritt und nach zwei Jahren kein Fortschritt.

      1. Hallo Reinhard, was haben sie im Vergleich zur OM-5 weggelassen?
        Weißt Du, ob die Kamera noch die Einstellungen per App sichern und zurückspielen kann?

  5. Der Preis ist einfach zu hoch, war er aber bei der 5er schon, immer ich habe mir eine 1M2 mit 12-40 und 30er Macro für 1200 Euro gekauft, die ist dann auch deutlich handlicher wie eine 10er oder 5er. Meine OM1 lag in einem Bundle, das ich mit jemanden zusammen gekauft hatte bei 1250 Euro.

  6. Solange meine Pro Kamera hält und auch noch repariert wird, sehe ich keinen Grund, irgendwas in einen Body zu investieren. Kein must have sichtbar. Selbst eine OM-1x juckt mich nicht.
    Aber OM System ist nicht doof. Wenn altes Equipment ihren Markt kastriert, werden sie es nicht mehr reparieren. Siehe FT-Objektive oder PenF. Die Frage ist nur, wenn sie alte Zöpfe abschneiden, ab wann sie Käufer komplett vor den Kopf schlagen.
    Nur meine unmaßgebliche Meinung.

    Schönen Gruß
    Werner

  7. Ich muss auf sagen, dass ich die Safari Optik chic finde.
    Eigentlich war ich kurz davor bei einder der OM1i/ii Aktionen zuzuschlagen und meine EM1ii zur Zweit-/Backupkamera zu degradieren.
    Eigentlich, denn dann kam das 100-400ii, d.h. mein „altes“ 100-400 wäre dann ein Thema.
    Und beides neu? Eher nein..

  8. Ich halte es für einen Kardinalsfehler sich auf diese Wetterfestigkeit zu fokussieren.

    Jede professionelle Sony, Nikon oder Canon hält den von dir beschriebenen Regen aus. Wenn es mal wirklich kritisch wird, gibt’s keine Fotos mehr weil die Frontlinse zuviel Wasser sammelt.

    Wenn einem nix mehr einfällt dann erzählt man halt, dass ist voll die Abenteuerkamera.

    Wenn selbst den Influencern nix einfällt für ihre Videos spricht das Bände.

  9. Für mich ist die OM-5 die kleine Kamera, die alles macht und hat, was ich brauche (daneben habe ich allerdings auch noch zwei Lumix Kameras). Ich habe letztes Jahr eine gekauft, mit Cashback für 799 EUR, den Preis fand ich angemessen.

    Alle, die bereits eine E-M5 III oder OM-5 haben, brauchen aus meiner Sicht keine OM-5 II. Neukunden kaufen die vielleicht auch nicht, wenn sie mitbekommen, dass es diese Kamera mit sehr ähnlichen und in vielen Bereichen identischen Parametern als Vorgängermodelle bereits seit sechs Jahren gibt.

    Aber im Moment lobt jeder Influencer die neue OM-5 II, als wenn diese die neueste und beste technische Innovation seit langem wäre. Das neue Menü wird gelobt, ich verstehe die Diskussion darum eher nicht. Als ich mir damals die E-M10 II gekauft habe, wusste ich, wie das Olympus-/OMDS-Menü aussieht, muss man sich halt einarbeiten und wenn man etwas lange nicht benutzt, muss man halt mal suchen oder nachschlagen. Das Menü in den Lumixen gefällt mir von der Bedienung besser, aber auch da suche ich ab und zu.

    Was mich allerdings am meisten bei der Vorstellung der OM-5 II amüsiert hat, ist das einige OMDS-Influencer, die noch vor wenigen Monaten die OM-3 als beste Kamera gelobt haben, die sie jemals in Händen hatten, jetzt die OM-5 mega toll finden, besonders in der neuen Farbe. Und das neue Menü und der USB-C Anschluss, einfach super.

    Ich habe jedoch eher den Eindruck, dass da einiges mehr an Neuheiten möglich gewesen wäre. Ich kann nur spekulieren, aber vielleicht hält OM-System ja extra einige Sachen aus den anderen höherwertigen Modellen zurück, um diese dann in zwei Jahren wiederum in einer OM-5 III als neueste Innovation auf den Markt zu bringen. Und ich bin gespannt, wann die ersten begeisterten Influencer nach dem Extra-Handgriff fragen, weil die OM-5 II auch mit dem neuen Handgriff für Objektive wie das 100-400 nicht so handlich und ausbalanciert ist, so wie das kurz nach Veröffentlichung der OM-3 auch der Fall war, wo alle die Kamera so stylisch fanden und dann aber doch nicht so toll handlich und nach kurzer Zeit nach dem Zusatzhandgriff verlangten.

  10. Ich sehe in der OM-5.2 genauswenig ein Update Grund für die Nutzer der MK-1 wie bei der OM-1. Darum geht es IMHO auch nicht, es sind einige Dinge weiterentwickelt, um im Wettbewerb mit den Konkurenten nicht weiter zurück zu fallen , auch wenn sich am Grund-Angebot nichts verändert hat. Wobei ich hier, nach dem erscheinen der OM-3 auch keine Hoffnung hatte, denn, Abstand muss sein.
    Jedenfalls macht die Grundplatte einen revidierten Eindruck, und denke der geänderte Griff hat schon seine Vorteile. Nun, der Preis, ja der Preis, im Anbetracht der Inflation muss ein Hersteller auch sehen, die Preise wieder „hochzupflegen“. Es gab ja auch mal Zeiten, da Wurde für eine Kamera, jetzt sage ich das mal als Hausnummer DM 500.- verlangt, und als die Preisliste für das nächste Jahr erschien, stand sie mit DM 540.- in der Liste. Jeder Händler der mehr als 3% Rabatt dazugepackt hat, lief gefahr Abgemahnt zu werden.
    Damals hat man sich überlegt: Kaufe ich mir die Kamera jetzt schnell, solange ich den Betrag noch berappen kann. Damit meine ich nicht die OM-Preis-Explosion in den letzten Jahren, sondern als die meisten Preise sich so bewegt haben. (Gut damals wurden dann auch noch Lohnerhöhungen durchgesetzt, aber als Schüler…).

    1. Zur Grundplatte gibt es mehrere unterschiedliche Meinungen. Aber da sie noch niemand rausgerissen hat, gibt es da keine belastbaren (!) Infos. Weder in die eine, noch in die andere Richtung.

      1. DPReview berichtet, vom Hersteller auf Anfrage die Information bekommen zu haben, dass im Bereich des Stativanschlusses nichts geändert worden sei.

Schreibe einen Kommentar zu Roland17 Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert