Laowa 10mm f/2

Ein super netter Mensch aus der Community hat mir das Laowa 10mm f/2 zur Verfügung gestellt. In Originalverpackung mit allem. Beim gestrigen Sonnenuntergang bin ich dann mal los und habe ein paar Fotos geschossen.

Die Naheinstellgrenze sind beeindruckende 12cm, der Fokusring ist leicht und exakt zu betätigen, die Kamera steuert die Blende und der MF-Assistent springt an. Kleines Problem: die „Fokusanzeige“ des MF-Assistenten, also dieser grüne Balken im Display, der anzeigt ob man in Richtung unendlich oder in den Nahbereich dreht, wird nicht angesteuert. Wenn man die erste Verblüffung überwunden hat, ist das aber kein Thema mehr. Selbst im Freien bei Licht auf dem Display kann man den Fokus gut steuern – mit der Sucherlupe sowieso.

Das größte Problem ist, an der Naheinstellgrenze Freihand mit den winzigen Schärfentiefen klarzukommen. f/2 ist ne Ansage. Aber wie man sieht: das Bokeh auch. Gerade in Verbindung mit der Naheinstellgrenze: Das kuckt schon gut aus. Es hat auch nicht dieses typische, aufdringliche CatsEye-Bokeh von vielen China-Linsen.

Das Thema CAs handeln wir kurz ab: Ich habe keine provozieren können. Thema Flares: Oben beim Ginster sieht man ein bisschen was bei f/2 – was ich persönlich ziemlich schön finde, aber Puristen mögen sagen, diese Schleierflares gehen gar nicht. (Kenne ich übrigens vom Lensbaby 2.0, da sind sie nicht so duftig, aber auch ziemlich geil.) Sobald man aus dem Nahbereich raus ist, ist es vorbei mit den Flares. Beim Gegenlichtstern hat man links so einen roten Blob im Busch. Der taucht etwa bei Blende 5,6 auf und wird bis Blende 22 immer deutlicher. Den zu provozieren ist aber nicht so ganz einfach. Ab Blende 5,6 gibt’s auch Blendensterne, die natürlich bis Blende 22 immer grandioser werden.

Das Objektiv hat eine sichtbare Randabdunklung, kann man aber tolerieren. Die Schatten beim Sonnenuntergang haben natürlich nichts mit der Vignette aus dem Objektiv zu tun. Wie stark das genau ist, sehen wir dann bei den Studiotests. Von der Schärfe her habe ich im Augenblick keinerlei Kritik. Im „Real Life“ ist das alles schick.

Ach ja: die Blende. Bei Blende 22 wird die Blendenöffnung instabil. Die Blendenöffnung ist da unter einem Millimeter und da landet man an Grenzen der Genauigkeit der Blendenmechanik. Es kann also sein, dass die Belichtung bei Blende 22 schwankt – weil eben die Blende nicht so exakt schließt. Ist nicht viel, aber man sollte es im Auge behalten .

Ach ja, das Ding ist wieder winzig.

Tonnenverzerrung und so gibt’s dann alles beim nächsten Post….

3 Replies to “Laowa 10mm f/2”

  1. Spannend; mit was Superweitwinkligem von Laowa sympathisiere ich schon länger, aber bis jetzt habe ich mich in Enthaltung geübt. Ich habe allerdings auch im persönlichen Umfeld schon von dezentrierten Exemplaren etwa des 7mm gehört.

    Beim 10mm f/2 wäre vielleicht auch ein Vergleich mit dem Panasonic 10-25/1.7 spaßig!

    1. Tja, das 10-25 habe ich nicht hier. Aber das Pana ist definitiv nicht so gut auskorrigiert wie das Laowa, dafür ein Riesentrumm.

  2. Die Laowa 10mm F2 ist eine meiner absoluten Lieblingslinsen. Es ist sogar mein Immerdrauf auf der EM5 III auf Arbeit. Ich hatte zuerst schon seit ein paar Jahren die erste Version des Laowa 7.5mm F2 und mochte diese Linse auch sehr. Die habe ich aber mittlerweile gegen das Laowa 6mm F2 eingetauscht.
    Das 6er und 10er machen für mein Empfinden schönere Blendensterne, sind besser bei Gegenlicht und schärfer an den Rändern. Vielleicht ist aber die neuere Version des 7.5er besser ?

    Das Laowa 3er Gespann ist für mich Definition von MFT: respektable Abbildung in superkleinem Format.

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