OMDS: Nicht mal geliehen….

…. will das jemand haben,

Profis leihen Kameraequipment, wenn sie einen Auftrag nur damit machen können. Deshalb gibt es Firmen, die genau das machen: Equipment verleihen.

Ein ganz Großer in der Branche ist Lensrentals. Die haben immer am Ende des Jahres die Statistik, was sie so verliehen haben. Und die haben durchaus auch mFT-Zeug. Aktuell haben sie sogar schon die OM1II im Programm – 140 Dollar die Woche. Auch E-M1II, E-M1X, E-M10IV usw. kann man alles mieten. Sogar die Ladeschale BCX-1 für 24 Dollar die Woche. Sogar das 150-600 steht schon mit 149 Dollar pro Woche in der Liste, nur das 150-400 gibt’s nicht.

Und wie wird das Angebot angenommen? Miserabel ist noch geprahlt.

Unter den zwanzig beliebtesten Kameras 2023: Keine mFT-Kamera. Und 2022? Keine. Aber immerhin die RED Komodo 6K. Den Rest teilen sich Canon und Sony. (Keine Nikon? Jepp.) Die entsprechende Liste ist aber eine Umsatzliste – also ist eine Kamera die 5000 Euro pro Woche bringt, weiter oben, als 100 Kameras, die nur 49 Euro pro Woche bringen.

Aber es gibt ja eine zweite Liste nach Anzahl: Überraschung: Nur Sony und Canon. Meistverliehenes Teil ist ein Sony Akku.

Die Marktanteile bei den Kameras? Da sind endlich auch andere Hersteller vertreten. Blackmagic an Platz 3, Nikon an Platz 4, Panasonic an Platz 5, Leica, RED, Fuji, Gopro, Insta360, BirdDog und Arri am Schluss mit 0,66%.

Olympus? OMSystem? Nicht mal mehr unter „Ferner liefen“. Wohlgemerkt! Die verleihen die Kamera durchaus, sie leiht nur niemand.

Bei den Objektiven sieht es viel besser aus. Da steht Olympus immerhin auf der Liste. An vorletzter Stelle. Mit einer Steigerung des Markanteils von 1% im Jahr 2022 auf 1,08% im Jahr 2023. Sie sind damit erfolgreicher als Venus Optics, die es nur von 1% auf 1,07% geschafft haben. Panasonic ist von 1,49% auf 1,42% gefallen. Offensichtlicht haben zwei Typen dieses Jahr mal ein Oly-Objektiv ausprobiert.

Bei den Bajonetten sieht es bezüglich der Objektive gemischt aus. 4/3 hat zwar 3,24% Marktanteil, aber im letzten Jahr einen Verlust von 13,7% – das sind 0,5 Prozentpunkte. Dahinter ist nur noch PL, L, Leica M und Hasselblad X. Wer ist oben? Sony E, danach Canon EF und Canon RF. Die drei Bajonette haben 76% des Profimarktes. Nikon hat mit F und Z knapp 10%. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass Blackmagic im professionellen Bereich mit seinen 4/3-Kameras längst wichtiger als Panasonic ist – dann sieht es ziemlich düster aus.

Profi-Kameras? Pro-Objektive? Die echten „Pros“ sind da anscheinend anderer Meinung.

Olympus taucht nirgends an der Spitze auf? Doch. 2023 war die TG-6 die am meisten geliehene Kompaktknipse. 2017 sah das noch anders aus: Beliebtestes Kameraequipment: Platz 1: GH5, Platz 9 E-M1II. Dazwischen zwei Sonys und eine Fuji. Der Rest Objektive.

Im Sommer 2017 kam die E-M10III raus und ich habe Olympus den Krempel vor die Füße geworfen. Sollte es da einen Zusammenhang mit der Marktentwicklung geben? 😉

25 Replies to “OMDS: Nicht mal geliehen….”

  1. Bis wann gab es in DACH eigentlich Test&Wow? Bis Ende 22?
    Ich hatte zumindest seit der Einführung von T&W alles was ich mal ausprobieremn wollte, darüber geliehen. Z.B. die E-M1X für eine Woche. War damals beim Sauter noch möglich. War mir dann aber für mich zu schwer. Das 300/4 hab ich auf Helgoland 3 Tage getestet und danach bei meinem Händler in München gekauft. Zweitkamera für ein langes WE im Burgenland? Test&Wow. Das 45/1.2 und das 17/1.2 – jeweils ein Wochenende kostenlos getestet und dann beim Händler gekauft.
    Will damit sagen, dass viele Oly User bei Nachfragen und wenn sie selbst mal was ausprobieren wollten, in den letzten selbstverständlich Test&Wow empfohlen und verwendet haben, weil das kostenlos und super praktisch war.
    So gesehen sollten die Ausleih-Statistiken von Firmen wie Lensrentals zumindest in DACH und GB, wo es T&W ja auch gab, bis einschließlich 2022 für Oly/OMDS eher schlecht sein, da verfälscht.
    Ob es in den USA etwas ähnliches gab, weiß ich nicht.
    Bei uns kann man das 150-400 übrigensbei ein paar wenigen Anbietern ausleihen. Allerdings verständlicher Weise recht teuer und die Kaution ist auch nicht zu verachten..

    1. Test&Wow war ein seltsame Nummer. Der Fotohändler musste die Geräte auf eigene Kosten und eigenes Risiko erwerben und durfte sie dann ausleihen. Für Olympus war das eine coole Nummer – sie hatten Umsatz mit der Hardware gemacht und auch noch kostenfreie Werbung. Kleines Problem gerade bei Kameras: viele haben die Kamera nach drei Tagen zurückgebracht und gesagt „Häääääääh?“ und nie mehr Olympus angefasst – weil sie eben komplett mit der Kamera alleine waren.
      Wer also dachte, er leihe die Kamera auf Kosten von Olympus aus, Nö. Das hat der Händler finanziert. Und vermutlich gibt es deshalb auch kein Test&Wow in DACH mehr, weil die Händler keine Lust haben, die gleiche Nummer wieder zu finanzieren. Die Umsätze geben das nicht mehr her.

      1. Das OMDS nicht in der Statistik von Verleihen auftaucht ist doch völlig klar.

        „Profis leihen Kameraequipment, wenn sie einen Auftrag nur damit machen können.“

        Genau das ist der Grund. Wenn der Profi einen Auftrag hat, für den sein Kernequipment nicht reicht, dann leiht er sich das nötige Material.

        Nun sind die Profis die mit OMDS fotografieren ja alle ausschließlich in der Naturfotografie tätig. Und dafür haben sie natürlich alles nötige Equipment. Sie haben also überhaupt keinen Grund etwas zu leihen.

        So einfach ist das.

      2. Ich habe zwei mal Test&Wow genutzt, war extrem zufrieden mit dem Gerät und habe es dann gebraucht erworben. Dass der Händler das alleine finanziert hat, hätte ich nicht gedacht.
        Fair wäre es, eine Leihgebühr zu bezahlen, die gegebenenfalls mit dem Kaufpreis verrechnet wird.

      3. Das ändert aber nichts daran, dass Test & Wow für Interessenten und Leute, die sich etwas für einen befristeten Zeitraum ausleihen wollten, eine attraktive Leihmöglichkeit war und ein Grund, eben nicht bei Lensrentals o.ä. zu leihen.

        Ich kenne auch deutlich mehr Interessenten, die nach Test&Wow anschnuppern etwas gekauft haben, als solche, die gar nicht klar gekommen sind. Insbesondere wenn sie in der Testphase eine4 Kamera mit jemandem unterwegs waren, der bei Einstellungen und Bedienung unterstützt hat. Aber es hätte sicher nicht geschadet, eine vernünftige Schnellanleitung oder das passende Kamerabuch von Dir mit zu verleihen.

        Dass es für die Händler u.U. eine Fehlinvestition war, glaube ich Dir gerne. Ich hatte angenommen, dass T&W Geräte deutlich günstiger im Einkauf waren.
        Das Konzept macht eh nur für Händler mit Stammkunden Sinn, die dann dort auch kaufen. Dann läuft es ähnlich wie bei Leihangeboten, bei denen der Leihpreis erlassen wird, wenn man das Produkt danach kauft. Auch da geht der Händler in Vorleistung und gekauft wird i.a. nicht das Leihstück sondern ein Neues mit OVP und voller Garantie. Allerdings amortisiert sich das Teil irgendwann möglicherweise auch durch die Leihgebühr.

        1. Ich stimme Dir mal wieder zu. Ich kenne auch Händler, die das Dilemma mit den AdHoc-Schulungen dadurch gelöst haben, dass sie Foto-Walks angeboten haben. Aber da muss man die Manpower haben. Und Motive in fußläufiger Entfernung. Irgendwas ist halt immer.
          Das größte Problem ist halt, dass die meisten Hersteller versuchen, ihre Marge auf Kosten der kleinen Händler zu steigern. Mit allen Mitteln. Sie sehen die Fachhändler nicht mehr als Vertriebspartner – als Teil der Firma – an, sondern als eine Art Endkunden ohne Rechte. „Du musst mir mein Zeug abkaufen, sonst machst Du Pleite“. Nur dass ganz viele Fotohändler irgendwann sagen „Einen Scheiß muss ich!“ und auf Rahmen und Passbilder umstellen. Das kotzt zuerst uns an – und dann wundern sich die Hersteller, dass die Mengen schrumpfen…

  2. Hallo, wenn man sich die Statistik genauer anschaut sieht man das ein Großteil der ausgeliehene Sachen für Video sind wo OM System wie auch Nikon die Akzeptanz bei den Profies fehlt. Nikon hat jetzt entsprechend reagiert und RED übernommen, ob sich das auszahlt wird die Zeit zeigen. Neben bei die Insta 360 ist nicht von Ricoh deren entsprechendes Produkt heißt Theta.

  3. Olympus 150-400mm f/4.5 TC1.25X ED IS PRO

    360 $ für 7 Tage allerdings erst wieder ab 20.3. verfügbar.

    https://www.lensrentals.com/rent/olympus-150-400mm-f4.5-tc1.25x-ed-is-pro

    12-100mm F4.0 ab 19.3. verfügbar
    40-150mm F2.8 ab Donnerstag verfügbar
    12-40mm F2.8 ab 18.3 verfügbar
    MC-20 ab 3.4 verfügbar
    Fl-900R coming soon

    Ein 12-40mm (II) bekomme ich dann als verfügbar angezeigt, wenn ich statt unter Olympus bei OMDS schaue.

    Man kann nun schwer einschätzen, wieviel Teile von jedem Typ verfügbar sind. Bei Nikon sieht es ähnlich aus. Bei Sony ist es aus Kundensicht noch schwieriger an das gewünschte Stück zu kommen.

    Bei langfristiger Planung sicher prima und auch die Preise sind gegenüber denen bei den Berliner Händlern sehr moderat. Als Back-up, wenn mir mal ein Objektiv versagt, aber doch etwas risikobehaftet.

    Wenn OMDS bald das neue Test&Wow (unter Umgehung des Handels) freischaltet, wäre ein zusätzlicher Rent-Service sicher auch eine Überlegung wert. Zentral ab OMDS macht das Sinn. Das hatten wir übrigens auch als Anregung beim Berliner Stammtisch mit Nils diskutiert.

    @ Nils, falls Du das liest. Die Lieferzeiten (bei Verfügbarkeit) schafft Ihr auch per Express ab Portugal. Ihr könnt das Geraffel selber warten und auch eine höhere Verfügbarkeit im Zusammenspiel mit Test&Wow bieten. Machen! – gerne auch mit vorheriger Registrierung oder im Zusammenspiel mit den Serviceverträgen.

  4. Diese Statistik bestätigt nur die allseits bekannte Unbeliebtheit des mft-Formats. Sie sagt über die eingeschränkten Vorteile des mft-Systems nichts aus. OM-Sytem kann entwickeln was es will, gegen den derzeitigen Mainstream der Nerds käme es nicht an.

    1. Das mit dem Mainstream mag stimmen, aber entwicklen was sie wollen geht auch nicht! Denn wenn man jetzt auch noch die (bisher treue) Stammkundschaft verärgert und nur komisches Zeugs fürs Marketing entwickelt, wird es auch in der Nische langsam eng. Einige (wenn man sich so in den Foren umschaut) haben damit anscheinend keine Probleme, aber etliche (mich eingeschlossen) doch. Wenn Sie nur cooles Zeugs ohne wenn und aber entwickeln würden wäre ja alles gut, aber so…
      Dann gibt es entweder noch mehr Rabatte oder die Preise müssen wegen kleinerer Stückzahlen weiter angehoben werden…

  5. Es gibt noch Pentax und Ricoh. Tauchen auch nirgends in den Top10 auf. Die leben anscheinend völlig entspannt in ihrer Nische mit leckeren Produkten wie K1 oder GR III.

    1. Die leben deshalb entspannt, weil die in DACH nur noch eine Handvoll Leute haben. Die haben das komplette Marketing abgeschafft und seitdem machen sie Gewinn.

  6. Es wird für OMDS sehr schwierig im Bereich der Systemkameras, weil
    OMDS sich in eine kleine Nische zurückzieht (Wildlife/Landschaft).

    Aber:
    OMDS könnte auch anders handeln.
    Das erinnert mich an Ricoh/Pentax, die sich auf die Nische namens
    DSLR „spezialisiert“ haben, aber wenigstens etwas neues ausprobieren,
    z.B. die 360°-Kameras der Modellreihe „Theta“ oder die Kompaktkameras
    mit einem großen Bildsensor der Modellreihe „GR“.

    OMDS könnte das gleiche tun. Man hat ja offenbar noch genug billiger
    Bildsensoren für die Kamera E-P7 auf Lager übrig. Daraus könnte man
    Konkurrenz-Kameras für diverse Kamera-Modellreihen herstellen: Theta,
    GR oder für die Sony-Vlog-Kameramodelle ZV-1, ZV-1F, ZV-E1, ZV-E10.

    Von mir aus soll OMDS wenigstens Webcams bauen, falls die Kompetenz
    von OMDS für komplexere Kameras nicht ausreicht, aber wenn der Name
    OMDS in den Ranglisten stehen soll, dann muss OMDS den Arsch bewegen.

  7. Pentax kann sich sogar erlauben so nischig und nerdig zu sein, dass dieses Jahr eine neu entwickelte analoge Halbformatkamera auf den Markt kommen soll
    hxxps://pentax.eu/de/blogs/news/film-kamera-projekt
    #filmneverdie

  8. Interessanterweise listet Lensrentals Olympus und OMDS getrennt. Der Sinn erschließt sich mir nicht, aus Sicht des Kunden ist es einerlei, ob auf der Kamera bzw. Objektiv Olympus oder OMDS steht. Aber anscheinend ist das sowieso nicht mehr wichtig.

    1. ah ich hatte den 8. März zu spät gesehen. Dennoch die Frage trotz der ganzen negativen Stimmung dort:

      [Zitat Buchankündigung Kommentare 8. März]
      „warum sie ihre Kameras immer nur von bezahlten Jasagern testen lassen und nie mal jemand ranlassen, der ihnen rechtzeitig sagt, dass sie auf die Titanic gebucht haben.

      Rechnest Du jetzt Roger Hance und Mike Lane auch zu diesen Jasagern ?“

  9. So eine OM5 mit APSC-Sensor wäre cool. Aber es müsste so laufen wie bei Sony. Da kann man die APSC Objektive auch auf die Vollformatkameras schrauben. Also müssten die Olympus-Objektive auch auf die APSC – OMDS – Kamera passen. Die nutzen dann nur einen kleinen Teil des Sensors, halt für Teleobjektive und Makro. Für Portrait- und Landschaftfotos nimmt man dann eine echte OMDS-APSC-Linse.

    1. Ich denke, der Unterschied zwischen APS-C und MFT ist in nahezu jeder Hinsicht vernachlässigbar; allein dafür wäre kein Aufwand gerechtfertigt. Der Unterschied beträgt schon rechnerisch nicht mal ganz ⅔ EV.

      Ganz praktrisch wurde gerade die G9 II in die DPReview-Studio-Vergleiche mit aufgenommen, und während dort speziell dieses Modell bei hohen ISOs auch gegenüber der MFT-Konkurrenz etwas zurückbleibt, wird im Vergleich unmittelbar deutlich, dass eine OM-1 vom High-ISO-Rauschverhalten her kein bisschen schlechter ist als eine Fuji X-T5 oder eine Sony A6700. Und wem’s unbedingt um die ultimative Schärfentiefebandbreite geht, der wird ohnehin gleich zu KB greifen.

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