Verdi hat für „Kreative“ einen Online-Honorarrechner entwickelt. Der ist auch für Nicht-Mitglieder zugänglich und soll einen groben Überblick geben, wie eine vernünftige Kalkulation aussieht.

Das Wichtigste ist die „Eingruppierung“. Es gibt da vier Stufen: EG5, EG9b, EG11 und EG13.

  • EG5: vergleichbar einem ausgebildetem Fotografen
  • EG9b: vergleichbar einem ausgebildeten Fotografenmeister
  • EG11: wie EG9b, aber mit höherer Schwierigkeit. Also zum Beispiel Fotografie in besonders gefährlichen Situationen oder mit hohem technischem Aufwand.
  • EG13: Nicht nur perfekte handwerkliche Fähigkeiten, sondern auch künstlerisches Gespür auf hohem Niveau – also vergleichbar einem abgeschlossenem Designstudium UND Fotografenmeisterausbildung.

Dann kann man zum Projekt die entsprechenden Stunden angeben und kriegt unten dann das Basishonorar ohne Spesen und Umsatzsteuer ausgeworfen.

Eine simple Hochzeit in EG9b mit 8 Stunden vor Ort, 8 Stunden Bildersichten, 2 Stunden Vorbereitung, 2 Stunden Vorgespräch und einer halben Stunde Anfahrt ohne Sozialversicherung über die KVK hat ein Basishonorar von 1163 Euro. Zuzüglich Märchensteuer.

Ich hatte bisher einen Bruttostundensatz von 129 Euro für Knipsen und Anfahrt. Macht bei 8 Stunden Knipsen und 1 Std Fahrt 1161,- allerdings brutto. Vorbereitungszeit war bei der Kalkulation mit drin. Zu billig? Jein. Ich bin als Autor über die KSK versichert und mit KSK-Versicherung bin ich bei einem Basishonorar von glatt 1000 Euronen. Und mein Nettoansatz liegt bei 975 Euro.

Es gibt also verschiedene Wege zum ähnlichen Ergebnis.

Nun gibt es Hochzeitsfotografen, die bei einer Hochzeit 3000 Euro abgreifen. Oder mehr. Wo kommt das her, außerhalb von „Es steht jeden Tag einer Dummer auf“? Um eine Hochzeit gut zu machen, braucht man zwei Fotografen. Wir sind auch schon zu viert bei einer Hochzeit gewesen – zwei Filmer, zwei Fotografen und wir hätten problemlos noch einen fünften Mann beschäftigen können. Die Hochzeit dauerte dann auch noch zwei Tage und fand in Polen statt. Da sind wir dann selbst ohne Nachbearbeitung des Materials schon bei fast 8000 Euro zzgl Steuer.

Und natürlich, es gibt Fotografen, die den billigen Jakob spielen oder umgekehrt, die einfach abgreifen was geht ohne entsprechende Qualität zu liefern.

Aber der Basishonorarrechner ist schon mal eine ziemlich gute Grundlage für die Kalkulation.

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