LiveGND: das bringt es wirklich

Es ist DAAAS Feature der OM-1II. Knüller. Weltneuheit. Was kann es aber wirklich? Das oben ist mit GND3 Soft gemacht, die Trennlinie knapp oberhalb des Hausdaches

GND3 Medium

GND3 Hard. Alles mit A und Blende 4 und ISO 200. Belichtungszeit laut EXIFs 1/4000s (Mehr geht ja bei GND3 nicht. Bei GND1 sind es 1/16000s, bei GND2 1/8000s.) Weißabgleich fix auf bewölkt, trotzdem gibt’s Farbabweichungen. Ach ja: die resultierenden Bilder sind RAWs. Was ziemlich cool ist, weil das eben noch mal Spielraum für Nachbearbeitung lässt. Man kann zwar in der Kamera das RAW mit einem Artfilter aufhübschen, aber gleich den GND mit Artfilter kombinieren geht nicht.

Wie man sieht, verliert der Kirchturm durch den Filter erheblich an Attraktivität. Das ist das klassische Problem des Grauverlaufsfilters – und auch der Grund, warum er mittlerweile gerne durch Bildbearbeitung ersetzt wird. Oder HDRs.

Die Kamera kann ja bereits HDR – auch da werden ein paar Bilder verrechnet. Wie sieht das aus?

Das hier ist ein HDR2. Saubere Zeichnung, der Kirchturm hell, aber der überdramatisierte Himmel fehlt halt. In der Kamera gibt’s noch ein „HDR für Arme“ – den Artfilter „Leichte Tönung“. Das kuckt so aus:

Auch nicht schlecht, aber anders. der Knack fehlt halt, weil der Artfilter die Kontraste ausgleicht.

Dann gibt’s noch nen Trick. Man stellt einfach in der Kamera die Gradation von Normal auf „Auto“. Dann kommt das hier raus:

Großer Vorteil: mit der Methode gehen auch KeyStone-Geschichte, Fisheye-Entzerrung und zusätzliche ArtFilter. Zum Beispiel kann man da einfach einen Dramatic Tone draufklatschen.

Zu krass? Naja, Geschmackssache. Und wie sieht das Bild ohne die ganzen Filter und sonstigen Kram aus?

So:

Was will ich mit den ganzen Bildern? Einfach mal zeigen, was geht. Der LiveGND hat ein paar Probleme -eben wenn der Horizont nicht gerade ist. Oder wenn ich gleichzeitig einen KeyStone machen will. Er hat gegenüber einem tatsächlichen GND-Scheibenfilter nur den Vorteil, dass man ihn dabei hat – und dafür den Nachteil, dass er eben die ganzen anderen Features in der Kamera lahmlegt.

Er ist aber definitiv nicht durch ein andere Kamerafunktion zu ersetzen. Aber – natürlich – die Story, dass die Funktion nicht in die OM-1 per Firmwareupdate reinzupacken ist, weil da irgendwas in der Kamera fehlen würde – das ist einfach albern. Und- Weltneuheit ist es auch nicht. Pentax hat das seit Jahren.

5 Replies to “LiveGND: das bringt es wirklich”

  1. Und dann gibt es noch eine Alternative: In Lightroom den Himmel auswählen und etwas bearbeiten. Dann die Maske umkehren und die Landschaft etwas aufhellen. Das dauert auch nicht länger als mit den Einstellungen an der Kamera experimentieren und man kann das Ergebnis am großen Monitor wesentlich genauer steuern.
    Für mich soll eine Kamera das gut machen, was nur sie kann: Autofocus, Bracketing, Ibis … Den Rest – entrauschen, schärfen, Bilder kombinieren … – mache ich am Comupter.

    1. Ulrich, das siehe ich genau so.
      Die ganzen Zusatzfunktionen (außer Stacking/BKT) brauche ich nicht. Die kann man (noch) nicht kombinieren. Wir eine genutzt, wird der HDMI-Port abgeschaltet.

  2. Dito. Ein Stacking, bei dem Überstrahlungen von Objekten mit stärkeren Kontrasten endlich vermieden werden, wäre viel wichtiger. Momentan erzeugen die unscharfen Objekte, zum Beispiel weiße Zahlen auf dunklem Untergrund, Lichthöfe um die scharfen Konturen. Die unscharfen Flächen und Ebenen müssten besser weggerechnet werden.

  3. Du kannst den Horizont kippen. Hab ich mir bei der Promo zeigen lassen.
    Brauche ich sowas? Naja, ich vergesse oft die Filtertasche und könnte mir schon vorstellen, dass ich das dann nutzen würde. So mache ich halt bei sehr großen Unterschieden zwischen hell und dunkel ein HDR und bastle das zuhause zusammen. Oder wie schon erwähnt den Himmel auswählen und abdunkeln. Dann stört auch kein Kirchturm.

    1. Habe ich auch ausprobiert, das klappt gut. Grundsätzlich simuliert dieser Filter das, was mit einem Glasfilter auch passieren würde. Motivteile, die in den hellen Bereich hineinragen, werden abgedunkelt, obwohl das nicht gewünscht ist. Das alte Problem.
      Dass die elektronische Variante ev. mehr können sollte, ev. in Verbindung mit Artfilter o.ä., wäre denkbar. Ev. was für ein Update?
      Als technisches Feature finde ich den Verlaufsfilter durchaus sehr nett!

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