Analogmaterial digitalisieren Teil I

Die Schuhkartons und die Diakästen und alten Negativstreifen. Ein Horror. Tausende unbeschriftete Bilder. Ist das historisch oder kann das weg? Teilweise sind die Schuhkartons vom ersten Nachlass zum zweiten und zum dritten Nachlass gewandert, gelegentlich wurden auch Fotoalben zerlegt weil sie zu viel Platz weggenommen haben. Was auch immer: man hat einen Haufen mehr oder weniger bunte Bilder. Was tun?

Digitalisieren.

Das hat mehrere Vorteile: Negativmaterial und Dias altern – und zwar teilweise massiv. Also je früher man mit der Digitalisierung anfängt, desto besser. Alte Abzüge haben oft bereits viel Farbe verloren. Auch da: digitalisieren, solange es noch geht. Ich habe auch schon Bilder in der Hand gehabt, bei denen sich schlicht die Schicht vom Träger löst und der ganze Mist anfängt in Staub zu zerfallen. Hatschi.

Und wie macht man das nun?

Erstmal ist das Originalmaterial natürlich die beste Quelle. Negative sind besser als Abzüge, Dias sind besser als Abzüge, Glasplatten sind besser als Abzüge. Denkt man. Aber wie üblich – muss nicht stimmen. Wenn man seinerzeit einen hochwertigen Abzug vom Negativ hat herstellen lassen, dann hat der Abzug noch die Originalfarben obwohl das Negativ längst verblichen ist. Erste Regel also: erst alles digitalisieren, dann erst wegwerfen.

Die zweite Regel ist: wirklich gute Bilder aufheben.

Die dritte Regel ist: es so gut machen, wie es geht. Und wenn es eine bessere Möglichkeit gibt, gnadenlos auch wieder von vorne anfangen. Wir fangen in diesem Beitrag erstmal mit den Grundlagen an.

Die vierte Regel: mit einer Digitalknipse zu digitalisieren ist eine Notlösung.

Fangen wir also mit dem Einfachsten an: Kleinbilddias digitalisieren.

Da gibt es exakt einen vernünftigen Weg: Einen Reflecta Diascanner, entweder CrystalScan 7200 oder den RPS 10M. Scannen entweder mit SilverFast oder VueScan. Ich persönlich habe beide und scanne nur noch mit VueScan, weil die Software einfach funktioniert und schnell ist – und sie mit allen Scannern funktioniert und ich nicht für jeden Scanner ne neue Lizenz brauche und die Software mit allen möglichen Betriebssystemen funktioniert und einen am USB-Port angeschlossenen Scanner einfach erkennt. Ohne Zicken.

Die Festung Marienberg Anfang der 50er. Keine Bäume am Berg, am Querbau fehlt noch das Dach. Überall wird noch an der Beseitigung der Kriegsschäden gearbeitet. Auf dem Main liegen Lastkähne.

Es gibt bei Aldi und allen möglichen Anbietern (auch Reflecta) Diascanner, die viel schneller sind, weil sie einfach mit einer Optik und einem kleinen Kompaktknipsensensor arbeiten. Die Qualität ist deutlich schlechter. Und es gibt von Reflecta den DigitDia, in den man einfach ein ganzes Magazin reinknallt und der dann von alleine losscannt. Kostet viel Geld, ist aber nur dann sinnvoll, wenn man lauter Dias in perfektem Erhaltungszustand hat, gleiches Filmmaterial und alle perfekt belichtet. Die Dias aus den Nachlässen, die bei mir aufgeschlagen sind, waren von diesem Zustand weit entfernt, ich musste also jedes Dia extra scannen und einstellen, eine automatische Erfassung war illusorisch.

Es gibt noch bessere Diascanner. Nikon hat mal tolle Scanner hergestellt. Scandig hat da noch ein paar rumstehen und verkauft Demo- und Schulungsgeräte. Einen neuen Nikon Coolscan 9000ED kann man ab 10.900,00 Euro erwerben, leider braucht man dafür einen Computer mit Firewire-Anschluss und Windows7 oder Mac OS10-14. Dafür kann der dann auch Mittelformat. (Und nein, die Silverfast-Software, die da mitgeliefert wird, weigert sich bei Win10. Keine Chance. Muss man neu kaufen. Aber wer 11k Euro für nen Scanner ausgibt, der hat auch die Kohle für SilverFast.) Plustek hat mal Scanner hergestellt – das ist vorbei. Epson verkauft – noch – Flachbettscanner zum Diascannen – da wird man viel Geld los und hat schlechte Ergebnisse. Der 850Pro kostet derzeit um die 1000 Euro, erreicht etwa 2200dpi, muss dafür aber mit 4800dpi scannen – man bekommt also riesige Dateien, in denen wenig Bilddaten drin sind. Die Staub- und Kratzerentfernung ist suboptimal, die mitgelieferten Glashalter sorgen für CAs. Für Massenerfassung OK, aber da tun es die billigen Dinger mit Kamerasensor auch.

Also: Reflecta sind die Besten weil Einzigen.

Es gibt auf dem Gebrauchtmarkt in Sachen Diascanner alles Mögliche. Finger weg. Gebrauchte Reflecta-Scanner sind egal zu welchem Preis kein Schnäppchen. Oft sind sie verdreckt und machen deshalb Streifen. Oder die Flachbandkabel innendrin brechen. Auch Nikon-Scanner gibt es auf dem Gebrauchtmarkt. Leider werden die Teile von Nikon nur noch repariert, wenn zufällig noch Ersatzteile vorhanden sind. Schon Ende 2021 war das eng. Viele ältere Scanner waren SCSI-Scanner – also mit allen denkbaren Schwierigkeiten rechnen.

Da es im Endeffekt nur die Wahl zwischen zwei Reflecta-Scannern gibt – den CrystalScan 7200 oder den – besseren – RPS10M ist die Sache simpel eine Frage des Geldbeutels. Wenn der Geldbeutel es hergibt, den RPS 10M nehmen.

Was muss beim Dias digitalisieren beachtet werden?

Dias ausglasen und entweder in glaslose Rahmen oder in Negativhalter setzen. Mein Proscan 7200 hat solche Filmhalter und damit kann ich dann einen größeren Bereich des Dias/Negativs scannen. Die Diarähmchen verdecken doch ein ganzes Ende des Filmes. Einen weichen Pinsel nehmen um die Dias zu entstauben. Und natürlich beim Scannen die Infrarot – Staub- und Kratzerentfernung aktivieren. Der Unterschied ist erheblich. Das kann den Unterschied zwischen Tonne und wirklich gut machen.

Brand in Inzell 1951 Ohne ICE Kratzerentfernung
Mit ICE Kratzerentfernung

Es gibt für alle möglichen Filme „Targets“, das sind Referenzdias des entsprechenden Filmmaterials, auf die man die Scanner und die Software kalibrieren kann. Die sind nicht billig, aber im Allgemeinen komplett für die Füße. Warum? Die Targets dienen dazu, die Farbfehler der Scanner zu korrigieren. Die Farbfehler, die in Dias und Negativen sind, sind aber weit größer, der Fehler der Scanner spielt da vergleichsweise keine Rolle. Sowohl Dias als auch Negative sind auf einen bestimmten Lichttyp abgestimmt. Tageslicht, Kunstlicht, was auch immer. Im Allgemeinen hat man einen Tageslichtfilm genutzt. Nun hat man aber eben reines Tageslicht ziemlich selten. Meistens hat man Mischlicht. Und alte Dias altern. Übrigens ebenso wie die sündteueren Targets. Die Wahrscheinlichkeit, dass der kalibrierte Scanner rein zufällig mit dem 40 Jahre alten Dia die originalen Farben reproduziert, ist also eher gering. Auch hier: wenn man perfekt konservierte Dias hat, die perfekt belichtet sind und bei denen das Licht perfekt auf den Film abgestimmt ist, ist ein Target eine tolle Sache. Aber die meisten, die das hier lesen, werden keine Profifotografen sein, die ihr analoges Studioportfolio digitalisieren wollen.

Der Dichteumfang.

Bei den Scannern steht oft neben der Scanauflösung der Dichteumfang des Scanners. Der CrystalScan 7200 hat einen Dichteumfang von 3,2. Das sind etwas mehr als zehn Blenden. Der RPS 10M hat einen Dichteumfang von 4,2. Das sind etwas mehr als 13 Blenden. Mit einem Dichteumfang von 3,2 kann man Dias ganz brauchbar scannen, die wenigsten Dias haben einen höheren Dynamikumfang. Bei den Negativen sieht das anders aus. Ein Negativfilm macht locker 13 Blenden und um da alles aus dem Negativ rauszuholen, braucht man einen RPS 10M. Gerade die Dichte ist es, die beim Scannen graue Haare macht – weil man eben im Original sieht, dass da noch Zeichnung ist und der Scan diese Zeichnung eben verschluckt.

Und genau hier ist auch der Punkt, an dem ein guter Scanner alle Diaduplikatoren und Digitalkameralösungen sehr, sehr alt aussehen lässt. Unsere Olys machen 20MP bei einer Dichte von etwa 3,7. Der RPS 10M holt 24MP mit 4,2. Also fast zwei Blenden mehr. (Er liefert damit übrigens eine höhere Auflösung als die großen Nikon-Scanner)

Ich habe das übrigens mal vor einiger Zeit getestet und meinen uralten Reflecta gegen eine Oly mit Makro antreten lassen. Selbst der alte ProScan hatte deutlich besser Durchzeichnung in kritischen Bereichen.

Ich hatte alle meine Dias vorher mit einem Agfa Vision 35-Diascanner digitalisiert, der eine deutlich geringere Dichte hatte. Das Ding kostete mal fünfstellig, war ein riesiger Apparillo (es war ein gepimpter Nikon 3510AF) und als ich den Reflecta hatte, habe ich alle Dias noch mal gescannt. Leider habe ich mittlerweile sehr viele Filme weggeworfen, aber heute würde ich alles mit dem RPS 10M noch mal scannen. Der hat jetzt wirklich die Möglichkeit, alles, aber auch wirklich alles aus den Filmen rauszuholen.

Scandienstleister.

Es gibt überall Scandienstleister, die einem die Arbeit abnehmen. In den meisten Fällen ist die Qualität ausreichend für die Ansicht am Handy. Ich habe von vielen solcher Dienstleister Arbeitsproben bekommen und regelmäßig Bauklötze gestaunt, mit welcher Frechheit für Müll Geld verlangt wurde.

Backups.

Das Retten von analogen Filmmaterial durch Digitalisierung ist nur dann sinnvoll wenn die Daten hinterher verschlagwortet und gesichert werden. Langfristige Backupstrategien und Absprachen mit eventuellen Erben – wo sind die Bilder, wo ist die Software für die Verschlagwortung, wo sind die Backups – sind unerlässlich. Sonst kann man sich den Aufwand sparen und die Dias auch gleich wegwerfen und mit der Zeit was vernünftiges anfangen.

Knipsen gehen, zum Beispiel.

Der nächste Artikel geht um Negative.

25 Replies to “Analogmaterial digitalisieren Teil I”

  1. Danke, auf diese Serie habe ich gewartet.

    Was ich aber nicht verstehe ist deine Aussage „Plustek hat mal Scanner hergestellt – das ist vorbei.“
    Die haben doch vor relativ kurzer Zeit erst den 135i gebracht..
    Hab ich das was verpasst??

    1. Plustek ist ein Problem. Laut Website stellen sie Scanner her – der 135 ist 2017 rausgekommen – aber man kann sie nirgends ernsthaft kaufen. Selbst Amazon liefert nicht mehr. Office Discount hat noch ein paar Reste rumstehen. Die Scanqualität kann mit den Reflecta nicht mithalten. Der 120er, der Mittelformat kann, kostet über 2000 Euro und ist leider nicht lieferbar. Der 120Pro, den Plustek als neues Gerät feiert – wird nicht ausgeliefert. Plustek „uns sind die Hände gebunden“. Da sollte man also lieber die Finger von lassen.

      1. Danke, Reinhard, ein Super-Thema!
        Zu Silverfast: Ich hatte drei Scanner (den Plustek 120, der nicht mehr funktionierte, habe ich weggeworfen, es gibt ja keine Reparaturmöglichkeit mehr. Die Dinger kamen von einer anderen Firma in Taiwan, soweit ich weiß). Entsprechend 3 x Silverfast. Unbedienbar, miserabel dokumentiert, umständlichste Updates und Absturz mit Verlust aller Voreinstellungen nach etwa 12 Bildern, weil vermutlich auch bei 100 GB freiem Speicher irgendwelche Riesendateien im Hintergrund nicht gelöscht werden. Die Hymnen von Sandig kann ich nicht nachvollziehen. Es ist viel leichter, nach dem Scannen die Tiffs z. B. in Lightroom zu bearbeiten und farblich zu korrigieren.
        Vuescan: Super, einfach, funktioniert sofort mit jedem Scanner. Binnen Stunden Reaktionen des Programmierers. Leider erzeugte der Braun PS 120 ein schräg verzerrtes Bild, Ursache unklar. Der KB-Scanner arbeitete problemlos. Vermutlich werde ich einige hundert Mittelformatfilme doch abfotografieren müssen. Da ich wegen der Farben fast nur Agfa verwendet habe, bin ich enttäuscht von der Qualität der Dias aus der Rollei 6006.
        Targets: Die reine Abzocke und, wie beschrieben, nutzlos.
        KB: Mein Plustek OpticFilm 7600 hat passable Scans produziert. Grobkörnige SW-Negative und leicht verwackelte Bilder konnte ich nachträglich mit Topaz Sharpen und Denoise in erstaunlich gute, wirklich brauchbare Bilder verwandeln.
        Die unfassbar langsamen Scanner rauben einem sehr viel Lebenszeit. Für einen modernen, zeitgemäß schnellen Scanner oder eine wie auch immer geartete schnelle Reprostation würde ich bereitwillig eine größere vierstellige Summe bezahlen – es gibt aber nichts Derartiges. Hier verpennt die Industrie das letzte Zeitfenster, denn mit uns werden auch die alten Dias und Negative sterben. Nach uns rettet die niemand mehr.

        1. Jo, was ScanDig manchmal hypt ist unverständlich, aber sie müssen halt auch irgendwas verkaufen. Die mitgelieferte Software ist wirklich meistens seltsam und Vuescan haben sie halt nicht im Programm.

        2. Mit Silverfast bin ich auch nicht super zufrieden, bei VueScan habe ich aber das Problem, dass ich bei meinem Plustek 135i jedes Mal von Hand die Ausschnitte für die 6 Negative oder 4 Dias setzten muss. Das nervt und verhindert ein einigermaßen zügiges Scannen nebenher..
          Hat da ggf. jemand einen Tipp?
          Vorteil von VueScan wäre, dass ich mir da zeitgleich ein .jpg zum Sichten und ein RAW zur weiteren Bearbeitung wegspeichern kann.. Das kann Silverfast leider nicht.

      2. Ich sprach vom 135i – der hat im Vergleich zum 135 den Infrarotkanal zusätzlich.
        Der kam irgendwann später und war Anfang letztes Jahr ohne Probleme erhältlich.
        Soweit ich das sehen kann, ist der auch aktuell verfügbar.

        Was ich allerdings komisch finde ist, dass ScanDig/Fimscanner.info den bis heute nicht getestet hat.

        1. Die haben auch alle Plustek-Scanner aus dem Programm geworfen. Deshalb dachte ich ja zuerst, Plustek wäre komplett vom Markt. Aber das Problem ist eben, dass sie bei vielen nicht mehr gelistet sind, einige haben welche ab Lager, aber es riecht irgendwie nach Restbeständen. Bei einigen, die sie gelistet haben, habe ich versucht zu bestellen und landete dann bei „derzeit nicht lieferbar“. Ist jetzt nicht so vertrauenserweckend.

    1. Die werben mit „bis zu 6200dpi“ für ihre Digitalisate. Problem dabei: Es gibt keine Scanner, die diesen Wert haben. Und sie sagen auch nicht, mit welchen Scannern sie arbeiten. (Irgendwo ist ein Hinweis auf einen Hasselblad Flextight“, der aber kein ICE kann und seit 2019 nicht mehr auf dem Markt ist.) Generell sind die ein bisschen arg zugeknöpft. Hier ein Test:
      http://pago.biz/test-foto-negative-digitalisieren-scan-anbieter-im-vergleich/
      Es gibt mehrere Vergleiche im Netz, die alle selbst gescannte Dias zum Vergleich hernehmen. Entweder mit Flachbettscannern oder mit der Kamera. O Wunder – die Scans von Mediafix sind schärfer. Das war’s aber auch schon und ist lediglich ein Hinweis darauf, dass man nicht anfangen sollte, Kleinbildmaterial mit Flachbettscannern zu digitalisieren.

  2. Auch ich freue mich über das Thema. Ich hatte früher mal einen CanoScan FS2710, der ging auch nur über einen SCSI-Anschluss und war ab einem 64 Bit Betriebssystem dann nicht mehr zu gebrauchen. Zu den hier empfohlenen Reflecta-Scannern kann ich natürlich nichts sagen, aber mit einer Oly OM-D und Macroobjektiv kriege ich wesentlich bessere Ergebnisse hin als mit dem alten Canon Scanner plus VueScan Software; von der wesentlich schnelleren Aufnahme ganz abgesehen. Stark farbstichige, etwa 50 Jahre alte Dias habe ich jetzt mit Lightroom auf erstaunliche Weise restaurieren können, ich will hier schon auch eine Lanze für das Digitalisieren mit der Oly brechen. Bei Negativen bin ich nicht so euphorisch, die hohe Dynamikspanne eines Farbnegativs bildet sich ja auf einem recht kontrastarmen Filmbild ab, das den Kontrastumfang der Digitalkamera nur in einem schmalen Band nutzt – wenn daraus ein kontrastreiches Endbild werden soll, ist das dann recht grobkörnig/verrauscht. NEGATIVE LAB PRO nennt sich ein Lightroom-PlugIn, das ein privater Entwickler zum Kauf anbietet und für meine Ansprüche zumindest ganz tolle Ergebnisse liefert. Ich habe versuchsweise mit einem noch gut erhaltenen analogen Farbabzug ordentlich mithalten können mit meinem Ausdruck, bzw. ihn übertroffen. An die Grenzen kommt man aber beim Digitalisieren von unterbelichteten grobkörnigen Negativen.
    Die im Beitrag veranschaulichte Kratzerentfernung ist beeindruckend, aber natürlich kein Thema für die Digitalkamera. Ich las allerdings mal, dass die von mir jahrzehntelang favorisierten Kodachrome-Dias damit nicht recht kompatibel sind, weil ihre Schicht die auf dem Dia abgebildeten Details wie ein feines Relief auf der Schichtoberfläche darstellt, die dann als Kratzer fehlinterpretiert und vermatscht werden. Habe aber keine eigene Erfahrung mit Scannern mit diesem Feature.
    Soweit mein Beitrag für jene, die nur gelegentlich Analogmaterial digitalisieren wollen.

    1. Ich habe die ICE auch auf Kodachrome losgelasssen. Keine Probleme. ICE ist aber nicht ICE, da gibt’s unterschiedliche Versionen. Ich kann nur von der von Reflecta sprechen.
      Der alte Canon (ist ein ungelabelter Plustek) hat eine optische Auflösung von 2750 dpi, dürfte real irgendwo bei 1800dpi sein. Er liefert also bei einem Dia mit Müh und Not 5MP, dazu eine Dichte von etwa 8 Blenden. Da bist Du mit der Oly locker drüber. Aber die Oly wird halt bereits vom zehn Jahre alten 7200er Reflecta abgehängt. Nicht in der Geschwindigket – aber in der Qualität – und darum geht’s ja irgendwie.

  3. Vielen Dank für den Vergleich Diascanner vs. „Abfotografieren“. Ich habe Seinerzeit (2000er Jahre) viel mit einem HP Photosmart (SCSI) Filmscanner (2400 dpi) digitalisiert. Das war von der Handhabung her eher mittelmäßig. Seit noch längerer Zeit vorher liegt ein Diakopiervorsatz mit Balgen von Pentacon (M42 – einen Adapter zu MFT habe ich) in der Fotokiste. Den wollte ich immer mal ausprobieren und hatte eigentlich mit besseren Ergebnissen als denen aus dem Scanner gerechnet.

    Drücken die Reflekta-Scanner das Filmmaterial eigentlich flach beim Scan? Ich hatte dazumal mit dem HP Scanner immer mal das Problem, dass der interne „Autofokus“ nicht richtig sass und dann bei rahmenlosen, gewölbten Dias der Scan unscharf angefertigt wurde. Filmstreifen „frass“ das gerät leider erst ab 3 zusammenhängenden Bildern, so das ausrahmen eines Einzeldias keine Option war. …und Glasdias nahm er wegen der Stärke nur mit viel Überredungskunst (sprich nachdrücken).

    Viele Grüße!

    1. Ist das so ein Diakopiervorsatz mit integrierter Optik oder ein Halter mit Balgen für ein separates Objektiv? Ich blende mein Makroobjektiv immer ein Stück weit ab, um die Wölbung per Schärfentiefe abzudecken, außerdem löse ich die Kamera über das Touch-Display aus und tippe dann auf die bildwichtigsten Motivteile. Ist jetzt keine Antwort auf die Frage, aber vielleicht eine Lösung , falls mit der Kamera noch mal ein Versuch gemacht werden soll. Die Dias nehme ich grundsätzlich nur ohne Glas auf, die Scheiben sind oft irgendwie leicht beschlagen.

  4. Die Echokammer brummt, auf dieses Thema haben wohl einige gewartet.
    Danke für Dein unermüdliches Forschen !!
    Bleibt neben der zickigen Technik die Triage der Lebenszeit (M.Aldinger), die in diesem binären Tun (ganz oder gar nicht) mich auf Halbweg zurückläßt, ob ich tatsächlich meine guten Zeiten verhocke oder das analoge Archiv samt neuem Scanner in die Tonne drücke und Caspar David Friedrich nachwandere.

    Freue mich auf die nächsten Folgen zum Thema.

  5. Das ist nur so ein „Halter“ mit Balgen, der vorn ans Filtergewinde eines Objektivs angesteckt wird.
    Passes tut er optimal an ein 50mm KB Praktica Objektiv (49mm Durchmesser müssten das gewesen sein) aber est geht bestimmt auch mit Filteradapter und nativer MFT Linse… mir wäre das am liebsten.

    In diesem Video hantiert einer mit dem „Gerät“:
    https://www.youtube.com/watch?v=Ihf8vpR0VY0
    Vielleicht probiere ichs doch noch mal auf diese Art und Weise aus.

    1. Das Prakticar Objektiv hat wohl ein 49mm Gewinde vorn. Das von mir für diese Zwecke benutzte M.Zuiko Makro 3,5/30 hat ein 46er Filtergewinde; insofern wäre mit einem Adapterring die Sache leicht zu bewerkstelligen. Zwischenringe braucht man dann nicht mehr. Das Objektiv hab ich günstig second hand gekauft und liefert sehr gute Ergebnisse. Ich nutze aber keinen Blitz, sondern eine Leuchtplatte.

  6. Schöner Artikel! Ich erziele mit meinem Plustek OpticFilm 8200i seit Jahren sehr gute (d.h. für mich völlig ausreichende) Ergebnisse. Soweit ich erkennen kann, ist der Scanner noch immer bei allen bekannten Fotohändlern zu haben. Fürs Nachschärfen und ggf. Rauschminderung verende ich Topaz. Softwareseitig ist VueScan unverzichtbar. Ich digitalisiere zurzeit das „Fotoarchiv“ meiner Eltern (größtenteils Dias bis zurück in die 60er Jahre), aber auch ganz neue S/W-Negative (da ich mit einer alten OM-1 und einer M3 nebenher auch analog unterwegs bin, einfach weil’s Spaß macht).

  7. Vielen Dank für den Beitrag, Reinhard.

    Auch ich scanne meine KB-Dias und -Negative mit dem Reflecta ProScan 7200 und VueScan ein und bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Die TIFF-Dateien werden bei mir anschließend in Capture One importiert, verschlagwortet und dort weiterbearbeitet.

    LG aus Wien,
    Harald Z.

  8. Danke Reinhard, das passende Thema zur Jahreszeit …
    Nutzt du standardisierte Einstellungen in VueScan jeweils für Dia und Negative?
    Falls ja, mit welchen Einstellungen hast du gute Erfahrungen gemacht?
    Oder ist dieses Thema auch noch als ein Teil dieser Serie geplant?

  9. Hallo Reinhard,

    bisher habe ich Dias immer mit einem Makro abfotografiert. Mittlerweile habe ich mir einen Filmscanner von Reflecta zugelegt und Vuescan. Welcher Blogger mir diesen Floh wohl ins Ohr gesetzt hat? Tatsächlich kommt der Scanner mit der Dynamik der Vorlagen besser klar und auch die Auflösung ist etwa höher. Allerdings sind die Scans (48 Bit TIF) relativ flach und voll auf Detailerhalt getrimmt und nicht ohne Weiterverarbeitung verwendbar. Kannst du bitte in einem weiteren Artikel darauf eingehen, wie du Dias scannst und weiter verarbeitest? Danke dir!

    Roger

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert