Akkuschrauber mit Internetanschluss

Akkuschrauber sind ungeheuer praktisch. Ich hätte die Renovierung in Rocksdorf ohne Akkuschrauber nicht geschafft.

Akkuschrauber werden auch bei Montagen von Automobilen und elektronischem Gerät eingesetzt. Besonders praktisch, dass man da das Drehmoment einstellen kann, mit dem die Schraube angezogen wird. Bei der Montage von Platinen darf das Drehmoment nicht zu groß sein, sonst kriegt die Platine Spannung – und wenn es zu gering ist, dann kann es sein, dass die Schraube nur unzuverlässig Kontakt macht. (Wenn man Pech hat, fängt die Platine dann an zu senden. War zu Zeiten von Mittelwellenradios lästig….)

Weil das so toll ist, gibt’s von Bosch Rexroth die „Funkakkuschrauber Nexo„. Da kann man per WLAN das Drehmoment einstellen. Und nachfragen ob der Typ, der damit schrauben soll, auch da ist – oder gerade auf Pippibox. Auf jeden Fall sind die Schrauber im Gegensatz zu meinem Aldigerät oben für „sicherheitskritische Verschraubungen nach VDI/VDE 2862“ zugelassen. Und so begehrt, dass sie ein halbes Jahr Lieferzeit ab Stuttgart haben.

Kleines Problem: Man kann die zentrale Steuerkonsole hacken und dann alle damit verbundenen Schrauber lahmlegen. Sozusagen ein Schrauberstreik. (Irgendwelche Dinge lahmlegen ist ja gerade en voque – Bosch hat da neue Wege gefunden.) Oder, wenn man schon beim Hacken ist, kann man, viel subtiler, die Drehmomente der Schrauber verstellen, so dass sich die „sicherheitskritischen Verschraubungen“ als etwas kritisch für die Sicherheit rausstellen.

Na, sie sind bereits am Beheben des Fehlers. Soll bis Ende Januar so weit sein….

Was gehackt werden kann, wird gehackt werden.

2 Replies to “Akkuschrauber mit Internetanschluss”

  1. Es ist eine Illusion, sichere, nicht hackbare Software zu erstellen. Es ist immer eine Frage der Zeit und manchmal sind es schlicht menschliche Faktoren, die eine Lücke auftun.
    Wenn eine handvoll Sicherheitsspezialisten einer Armee von Hackern gegenüberstehen ist alleine das Ungleichgewicht der Ressourcen ein ernstes Problem.
    Die meisten Systeme sind so konzipiert, dass sie korrekt verwendet gut und stabil funktionieren. Besonders, wenn beide Seiten einer Schnittstelle aus einer Hand kommen. Das Abfangen von unkorrekter Benutzung kostet oft erheblichen Aufwand und fällt daher der Kostenoptimierung zum Opfer. Die Aussage „es wird doch niemand sooo dumm sein, und … tun“ muss man leider mit „ja, doch“ beantworten. Das sind dann die Hintertüren der Hacker.

  2. Ich halte es generell für ziemlichen Unfug, dass heute alles mit Elektrik drin auch gleich mit Internetanschluss versehen wird.
    Unsere neue Waschmaschine hat so etwas auch. Ich habe es ausprobiert, das Koppeln war gar nicht so ohne. Dann konnte ich auf dem Handy sehen, wann die Wäsche fertig ist. Hat sich mit dem nächsten Update dann wieder entkoppelt. Geht jetzt auch wieder so, bei Programmende piept sie ohnehin. Fernbedienung ist bei einer Waschmaschine auch erst dann wichtig, wenn auch ein Roboter die Wäsche reinpackt. Sonst muss ich ohnehin zur Maschine gehen.
    Die Möglichkeiten zum Datenabgreifen / zur Spionage wurden ja schon angesprochen. Hinzu kommt aber auch , dass gerade im Consumerbereich viele dieser Geräte unzureichend geschützt sind (bekannte Passwörter, keine updates …) und damit nur ein Einfallstor in das jeweilige Netz bieten.
    Aber meistens funktionieren die Geräte ja (noch?) auch ohne Internetanschluss.

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