Laowa 6mm f/2 – Wow

Brenner (B.I.G) hat mir das Laowa 6mm f/2 für mFT geschickt. Ich hatte es mir auf der Messe ja schon angesehen und war ob der Eckenkorrektur schon ziemlich geflasht, hatte aber beim scharfstellen nicht aufgepasst. Jetzt habe ich das Objektiv da und war natürlich sofort an meinem Testchart. Und was soll ich sagen? Obwohl ich für das echt große Testchart ziemlich nah ran muss, sind die Ecken scharf, das Chart ist nicht gebogen, es lohnt nicht mal, das hier zu zeigen. (Warum kriegt Laowa das hin und bei den Bildern aus den neueren m.Zuikos kriege ich immer von den Fanboys um die Ohren gehauen, ich müsse die Bildfeldwölbung berücksichtigen? Nein, muss ich nicht. Wenn OMDS es nicht kann, sollen sie bei Laowa kucken, wie die es machen.)

Fette Blendensterne ab f/4, das hier ist Blende 9. Die Naheinstellgrenze ist völlig durchgeknallt bei 9cm. Da braucht man schon wieder ein Stativ, weil die Schärfentiefe bei Offenblende 2,0 papierdünn wird.

Das Bokeh läuft natürlich an den Rändern oval auseinander. Klar. Aber es hat. Bokeh. Mit 6mm.

Und natürlich: Innenräume mit 6mm sind völlig abgefahren:

Der Raum ist grob 4 Meter lang… Sieht ein bisschen größer aus? Jepp.

Das Objektiv ist der Knüller. Der MF-Assistent funktioniert astrein, die Blendenübertragung funktioniert, das Objektiv ist scharf, selbst im RAW habe ich keine CAs gefunden, die optische Korrektur ist absolut sensationell.

Ach ja, ich habe einen Fehler gefunden: Ab Blende 20 wird die Belichtung instabil. Warum? die Blendenöffnung ist so ultrawinzig, dass selbst minimalste Schwankungen in der Blendenmechanik erhebliche Auswirkungen haben. Ehrlich? Es gibt keinen Grund, das Ding mehr als Blende 11 abzublenden. Die Sternchen sind mehr als ausreichend und die Schärfentiefe reicht für jeden Zweck.

Ich geh jetzt mit der Linse knipsen. Schon lange keinen solchen Spaß mehr mit einer Optik gehabt.

18 Replies to “Laowa 6mm f/2 – Wow”

  1. Ich dachte, dass OMDS für WOW-Produkte zuständig ist (nicht Laowa). 😉

    Schade, dass OMDS so etwas nicht anbietet – passt wohl nicht zum
    Gebrauchszweck „Wildlife“. Vermutlich nächstes Jahr werde ich es
    mir kaufen.

    P.S. 1:
    Es wäre schön, wenn du beim (über-)nächsten FolyFOS etwas
    darüber erzählen würdest.

    P.S. 2:
    Wird dieses Objektiv ins FT-/mFT-Objektiv-Buch kommen?

    1. P.S:1 – Da muss ich das Foto bereits wieder abgegeben haben, aber ich mache noch ein paar Artikel dazu.
      P.S.2: Ist bereits in Arbeit. Auch das Objektiv-Buch wird gerade komplett überarbeitet.

  2. Ich habe von Laowa das 7,5mm f/2 und bin begeistert, was damit bei der Milchstraßenfotografie geht. Das Teil ist schon bei Offenblende ausreichend scharf bis in die Ecken, zeigt wenig CAs und kaum bzw. ein sehr akzeptables Coma. Dazu ist es winzig und wiegt nahezu nichts.

    Mir ist generell aufgefallen, dass die Linsenqualität über alle Hersteller hinweg in den letzten Jahren merklich besser geworden ist. Die Frage ist, wie weit sich Oly….MDS in diesem Punkt noch absetzen bzw. mithalten kann? Das Argument der einzigartigen Objektive, das mal sehr für Oly sprach, sehe ich angesichts von Linsen wie zB Sony 20-70, Canon 24-105 f/2.8, Tamron 20-40, Tamron 35-150 F2.0-2.8 oder des sehr kompakten Sigma 10-18 f/2.8 immer weniger.

    1. „Die Frage ist, wie weit sich Oly….MDS in diesem Punkt noch absetzen bzw. mithalten kann?“

      Betrachtet man das Dilemma bei den massiven Problemen mit dem 8-25er und dem 20er darf man davon ausgehen, dass OMDS bereits jetzt schon nicht mehr mithalten kann.
      Die Frage kann doch sicher der Herr Rymann bei der nächsten Witzveranstaltung namens „Livetalk“ am 21. November beantworten…..

  3. Was ich hier schon mal geschrieben habe.
    Das Laowa 7.5mm f2 hat bei mir immer mal wieder Ausreißer in der Schärfeleistung geboten. Bis ich dahintergekommen bin, dass dieses Phänomen bei ausgeschaltetem Kamerastabi nicht auftritt. Ich interpretiere das dahingehend, dass aufgrund der fehlenden Kommunikation mit dem Objektiv der Stabi verzweifelt und dauernd etwas sucht, was es zu stabilisieren gäbe (und dadurch die Schärfeebene nicht beständig ist). Wer hat damit ähnliche Erfahrungen gemacht?
    Vielleicht ist dieser kleine Pferdefuß beim neuen 6mm nicht mehr der Fall, da ja eine gewisse elektronische Koppelung mit dem Body hier als Neuerung eingebaut ist.
    Freue mich schon auf mein bestelltes Glas.

    1. Hallo Werner, hast Du denn bei dem 7,5mm das vermutlich noch das ohne elektronischen Kontakten ist die Brennweite für den Stabi in der Kamera angegeben (also 7 oder 8mm)?

      Ich nutze ausschließlich meine Laowas mit Stabi da ich viele meiner Unterwegs-Bilder von 1/5 bis zu einer Sekunde aus der Hand belichte.

    2. Zum 6mm und dem Stabi sind mir ein paar Sachen aufgefallen, da bin ich gerade am recherchieren. Kommt in den nächsten Tagen was dazu. Bitte noch etwas Geduld.

  4. Schön zu lesen dass es dich jetzt auch erwischt hat – das Laowa-Virus 🙂
    Bei mir haben sich neben dem 6mm noch das 7,5 und 10mm gesellt. Eine schöne kleine Bande die bei meinen Architektur- und Street-Exkursionen nicht mehr fehlen darf.

  5. Hallo Andi,
    ja ich habe das alte Laowa 7.5 ohne Kontakte und ja, ich habe der Kamera die Objektivinformation mitgeteilt. Mir ist schon klar, dass die Kamera (bzw. Gyrosensoren bzw. Stellwege des Stabi) bei einem extremen WW andere Wege zu gehen haben als bei einem langbrennweitigen Objektiv. Trotzdem muss
    hier irgendwo der Hund begraben sein, ich glaube nicht, dass es mein Hände-oder Hirntremolo allein ist.
    Danke jedenfalls dem Schwarmwissen unserer Community und Dir für die Erklärung.
    Gruß Werner

  6. Vielen Dank für die Beschäftigung mit den 6 mm Objektiv!
    Ein derartiges lichtstarkes Ultra-Weitwinkel hat mir lange in der Olympus/OMDS Palette gefehlt.
    Habe es mir kurz nach dem Erscheinen angeschafft und bin immer noch begeistert.
    Von der Schärfeleistung steht es m. E. dem 9 mm PanaLeica nicht nach, kann aber viel bessere Blendensterne….

  7. Mein Laowa 6mm ist nicht so scharf wie das 7,5mm, dafür aber etwas heller. Das 7,5mm hat so starke Vignettierung, dass es auch in der Mitte schon leicht abdunkelt 😉 Das Coma des 7,5mm ist mir auch noch zu deutlich sichtbar.
    Insgesamt finde ich das Oly 8mm Fish den beiden Laowas auch digital entzerrt in der Bildqualität überlegen, es hat Autofokus, einen größeren Bildwinkel und ist zudem noch ein Fisheye (wenn es eben nicht digital entzerrt wird) 😉
    Dafür sind die Laowas kleiner, leichter, etwas billiger und können mit Filtern verwedet werden. Da die Schärfe des 6mm überall gepriesen wird, habe ich möglicherweise eine Gurke erwischt.
    Viele Grüße,
    Daniel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert