Überprüfe Deine Ausrüstung…

Im Sommer machen die meisten von uns viel mehr Fotos. Wenn du deine Kameraausrüstung nicht regelmäßig benutzt und vorhast, sie in den Urlaub mitzunehmen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sie zu überprüfen.

Lade deine Akkus auf und mache ein paar Aufnahmen mit jedem Gehäuse und Objektiv. Wenn du das Gefühl hast, dass eines deiner Produkte überprüft werden muss, folge bitte den Schritten zur Reparatur- oder Wartungsanfrage und nutze das Kontaktformular unten. Wir wünschen dir einen entspannten, stressfreien Sommer!

Diese Mail kam vor ein paar Tagen. Anscheinend ist der OM-System-Service in Portugal nicht ausgelastet. Warum die dann trotzdem für jedes Teil 10 Tage zur Reparatur brauchen…..

Man könnte die Mail auch so verstehen: checkt mal euer OM-System-Equipment. Es besteht die Möglichkeit, dass das im Schrank kaputtgegangen ist….

Jetzt mal vom OMDS-Bashing weg: Es ist weit verbreitet. Die Unsitte, sich für den Urlaub ne neue Kamera zu kaufen. Oder die Kamera tatsächlich erst für den Urlaub aus der Vitrine zu nehmen und dann loszufahren. Das ist keine gute Idee – nicht, weil die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass das Equipment einen Standschaden hat, sondern weil die eigenen Fotografenskills eingerostet sind.

Ich könnte jetzt natürlich da mal ein lockeres Fotoseminar in Rocksdorf empfehlen, aber um ehrlich zu sein, ohne regelmäßige Übung hilft auch das nichts. Kamera und Objektiv einpacken und auf Fototour gehen. Dabei ist gar nicht wichtig, was man fotografiert. Es muss kein Steinadler mit einem erbeuteten Murmeltier sein. Der Parkplatz vom Edeka ums Eck reicht schon. Die Bilder müssen auch niemandem gezeigt werden. Es geht nur darum, sehen, draufhalten, knips, checken ob das, was man haben wollte, das ist, was man auf dem Display sieht. Hauke Fischer hat dazu einen guten Blogbeitrag geschrieben. Praxis. Situationen einschätzen. Wenn ihr sagt „Street ist nicht meins“ – kein Thema. Dann habe ich eine Übung für euch: Wenn ihr in der Stadt wohnt, latscht einfach los und fotografiert Mülleimer. Von „Mülleimer sehen“ zu „Mülleimer scharf und in korrekter Belichtung, Farbe und Aufteilung im Bild auf Speicherkarte“ sollten maximal drei Sekunden vergehen. Wenn ihr noch den Hintergrund justiert, habt ihr 15 Sekunden.

Dubrovnik 1989

Am Land probiert das gleiche mit Löwenzahn oder eben irgendwas, was tatsächlich zuverlässig auftaucht, aber nicht alle zwei Meter.

Nehmt die „Challenge“ nicht tierisch ernst. Es geht einfach darum, dass ihr eure Kamera bereits einstellt, bevor das Motiv auftaucht. Manche Fotografen sagen dazu „Vorher denken, hinterher denken, aber nicht währenddessen“.

Stromness, Orkneys 1993

Macht das. Simuliert die Urlaubssituation, in der ihr fotografieren wollt. Ob man nun den schiefen Turm von Pizza knipst oder die Dorfkirche ist völlig egal. Wenn ihr die Dorfkirche „drauf“ habt, ist der schiefe Turm easy.

So ganz nebenbei hilft euch diese Übung auch dabei, generell eure Fotografie zu verbessern.

Und ihr merkt, ob euer Equipment nen Hau hat, oder ob es einfach nur an den Fingern liegt, die über den Winter eingerostet sind. Denn einfach nur die Wohnwand ablichten war noch nie besonders erhellend.

9 Replies to “Überprüfe Deine Ausrüstung…”

  1. Nur vor dem Urlaub?
    Vor wenigen Jahren kontrollierten wir die haltlosen Schräublein am Stativgewinde und die Gurtbefestigung, pflegten vierteljährlich die Objektivaußenseite und Filtergewinde …
    Ob die jetzigen Techniker die vorhandenen Ausrüstungsteile überhaupt noch kennen, die kein beruflich missionierender Botschafter mehr nutzt?

    Ich habe meine Freude mit dem offiziell als Altglas benannten Teilen und kann in keinster Weise verstehen, dass dieser Bestand an hochwertiger Technik nicht zum Ausbau des Kundenkreises genutzt wird. Ich kann mich noch gut an meine Verblüffung erinnern, als plötzlich bei Olympus nur noch mit aktuell verkaufter Technik aufgenommene Aufnahmen akzeptiert wurden.

    Allseits schöne Sommertage!

    1. Du hast recht, Reinhard. Es ist schon erstaunlich wie schnell man „raus ist“, wenn man etwas eine zeitlang „nicht mehr macht“. Das gilt natürlich nicht nur für s Fotografieren. Ich bin froh, zwei gleiche Gehäuse (M1 II) zu
      haben, mit den gleichen Grundeinstellungen. Da bin ich schneller wieder „drinn“, weil ich nicht von Kamera zu Kamera umdenken muss.
      Lutz

      1. Das ist die Überprüfung des Nutzer-Erinnerungsvermögens, nicht der Ausrüstung.
        Nichtdestotrotz sehr relevant:
        Ich wollte nach längerer Zeit die Pen E-PL-3 mit dem 12-60 benutzen – nach kurzer Zeit habe ich dann ins Handbuch geschaut, um mich wieder an die Grundeinstellungn zu erinnern.
        Und bei der Spaßaufnahmen im Garten blinkte dann die Stabi-Anzeige rot, was ich im Handbuch nicht fand, nur in meinen Befürchtungen (zumal ich den Stabi nicht hörte) …
        ja, Gerätschaft und Nutzerin bedürfen der überprüfenden Versicherung, damit die Erwartungen sich erfüllen.

  2. Danke für die Erinnerung,
    aus aktuellem Anlass kann ich die wenns geht permanenten Übungen zum richtigen Nutzen der Kamera nur bestätigen.
    Natürlich ist das eine Binsenweisheit. Da sich mein Fotoverhalten in den letzten 3 Jahren enorm verändert hat (keine regelmäßige Konzertfotografie mehr, keine Sportfotografie mehr), stelle ich fest, wie schnell sich vertrautes Benutzen der Kameras zurück entwickelt und ich länger überlegen muss.
    Gruß Rainer

  3. Hallo,

    ich nehme diesen Post mal als Anlass, um meinen Unmut über OM Systems kund zu tun. Seit einigen Jahren fahre ich regelmäßig auf den Darss zum Horizonte Zingst. Wer das nicht kennt, dort sind ein paar Händler (auch Olympus/OM Systems) und andere Fotogeschäfte wie auf einer Messe aufgestellt, allerdings mitten in der Strandstraße und ohne Messeeintritt zu verlangen.

    Bisher konnte ich mir bei Olympus/OM Systems immer eine Kamera und ein Objektiv ausleihen, um damit 1 Stunde, oder auch mal mehr, am Strand herumzulaufen und Fotos zu machen. Eine schöne Gelegenheit, neues Equipment auszuprobieren. Was aber noch viel besser war, man konnte sein eigenes Equipment abgeben und reinigen lassen. Es saßen dort immer 2 MitarbeiterInnen aus Portugal und haben einen guten Job gemacht. Das alles kostenlos und somit ein schöner Service für den Kunden.

    Dieses Jahr war beides nicht möglich. Aus Kostengründen wie es hieß. Die Portugiesen mussten eingeflogen und mit Hotelzimmern versorgt werden. Kann ich verstehen, kostet Geld. Nur sei gesagt, der Europa Chef und der Marketing Chef von OM Systems waren da. Die wurden also entsprechend heran gekarrt. Von denen habe ich nur nichts. Und was dazu kommt, alle anderen Mitbewerber auf dem Event haben den Reinigungsservice angeboten.

    Falls OM Systems hier mitliest, das war die falsche Entscheidung, um Geld zu sparen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert