Am Wochenende habe ich ein Straßenfest fotografiert und mir dabei Mühe gegeben, um alle Gäste außen rum zu knipsen. DSGVO und so. Wirklich erlaubt waren nur die bezahlten Acts – und halt die Leute, die ich um Erlaubnis gefragt habe und die dann entsprechend auch für mich posiert haben.

Da ich hier ja immer mal wieder Bands vorstelle, die keine Sau kennt, ist halt diesmal „Tanjusch & Band“ dran. Ukulele, Gitarre, Sax, Keyboard, Akkordeon, Kazoo und Abflussrohr. Ich habe hinterher gefragt und er hat gesagt, er habe das mal bei wem anderes mit nem Pylon gesehen, also ab in den Baumarkt, ein Abflussrohr organisiert, solange abgesägt, bis die Resonanzfrequenz passte und gib ihm. Klingt grandios und sieht genauso aus:

Ich habe ihn gefragt, ob er wisse, wie das aussehe – Nö, wieso?

Wer die Band hören möchte:

Die haben auch noch einen Text von Mascha Kaléko vertont. Findet man auch auf YouTube.

Natürlich gab es noch ein paar Dinge, an denen ich nicht vorbeigehen konnte:

Oder das hier: Die Mieterinitiative, die Hilfe gegen die SWSG verspricht – genau gegenüber des Stands und Büros derselben.

Nachdem mich eine Passantin schon für eine Vertreterin der SWSG gehalten hat und sich bei mir beschweren wollte, dass sie niemanden erreicht, dem sie ihr Anliegen vortragen könnte, scheint die Firma ein ernsthaftes Problem zu haben. Die Dame stand nämlich grob 4 Meter achtzig von der geöffneten Tür des Büros entfernt.

Auch ihre Werbemaßnahmen sind mehr so semieffektiv. Ein paar Jungs warfen ihre Luftballons zusammen und banden unten dran einen Werbebären von der SWSG.

Guten Flug, kann man da nur sagen. Bin ich der Einzige, den das an den Pixar-Streifen „Oben“ erinnert?

3 Replies to “Straßenfest”

  1. Reicht denn das Fragen und ein „Ja“ bekommen? Kann man sich später darauf berufen?
    Mich wundert es mittlerweile auch nicht mehr, dass OMDS sich auf das Vögelknipsen fokussiert. Ist wohl noch eines der wenigen Dinge, die man unproblematisch fotografieren darf. Zumindest bis die Vögle lesen lernen.

    1. Es kommt wie immer darauf an: Bei Kindern sind die Unterschriften aller Eerziehungsberechtigten notwendig – und ab etwa 12 Jahren (Daumenregel) auch die des Kindes. Da sind mündliche Absprachen ein Himmelfahrtskommando. Der ganze Rest ist extrem komplex, einige Teilbereiche sind noch nicht endgültig geklärt. Wenn man auf der sicheren Seite sein will: Release unterschreiben lassen, auf dem steht, dass man knipsen darf und wo man das veröffentlicht und was der Abgebildete machen muss, um das wieder aus dem Netz zu kegeln. (Und genau hier wird es oft eklig, weil gerade auf Social Media das „aus dem Netz nehmen“ nicht mehr klappt.) Alles andere ist schwierig und die Grundregel lautet: bei geringstem Zweifel nicht knipsen.

  2. Das Bild des modifizierten Saxophons hat mich zur Überlegung angeregt, mir die Konstruktion mit einem auf Hochglanz polierten Instrument vorzustellen. Geht garnicht.
    Ich möchte daher an dieser Stelle dem meist verschwiegenen Beruf des Saxophon Tarnishers huldigen. Diese im Stillen und Verborgenen arbeitende Berufsgruppe ist dafür verantwortlich, dass man praktisch nie fabrikneue Saxophone sieht. In mühevoller Arbeit verwandeln sie glänzende neue Saxophone in Instrumente mit Stil und Charakter die aussehen, als ob sie seit 5 Generationen von Musiker zu Musiker weitergegeben wurden.
    Danke, danke, danke. Was würden Jazzmusiker ohne euch tun!

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