Verliebt: OM-1 und 35-100 f/2

Am Samstag habe ich gemerkt, dass ich offensichtlich lange keine Band mehr fotografiert habe – immer nur gefilmt. Am Samstag war dann mal wieder Filistine dran. Drei Viertel vom Auftritt gefilmt, die letzten vier Lieder dann fotografiert. Das Video war mit OM-1 und den beiden E-M1II, für die Fotos hatte ich mir das 35-100 an die E-M1X geflanscht und alles fix und fertig vorbereitet. Nach dem letzten Lied für’s Video die Kamera gegriffen – und wollte loslegen.

Und da fiel mir auf, dass die X doch die war, bei der man mit dem AF-Update für das 150-400 den AF für die FTs gebremst hatte. Sobald ein bisschen Gegenlicht kam – was ja genau die Situation ist, die ich auf der Bühne haben will – war es vorbei mit dem AF. Das Objektiv pumpte als würde der Keller voller Wasser stehen. Entnervt habe ich das Objektiv an die OM-1 geschnallt – Bingo. So macht das Spaß. Gegenlicht, Nebel, piepegal. Dazu noch ein bisschen mehr ISO.

Die LEDs lieferten das gefürchtete monochromatische LED-Licht, das sämtliche Kontraste verhaut. Nur dass das der OM-1 wurst war. Innerhalb weniger Minuten habe ich mehrere hundert Bilder gemacht, alle scharf. Kein Pumpen. Jedes Gesicht und jede Szene erwischt, und wenn sie nur Sekunden dauerte. Äh – nein, gelogen. Ich habe von den 650 Bildern etwa fünf gelöscht, weil sie tatsächlich unscharf waren. Aber da war ich schuld, weil ich nicht mit dem Finger vom Auslöser bin – und man muss den Auslöser halb drücken, damit der Fokus auch startet. Wenn man auf halb draufbleibt, gibt’s keinen Fokus. Also mein Fehler.

Man sollte sich natürlich genau raussuchen, was man denn nun scharf haben möchte. Vor allem wenn man mit f/2 direkt an der Bühne steht und nicht zurück kann. Die Schärfentiefe ist dann schon ziemlich knapp. Nearest is best und wenn man dann ein fünfer Feld hat, dann erwischt das riesige Feld halt nicht die Hand sondern den Korpus der Gitarre.

Oder hier:

Nearest is best: In dem Fall die Mechanik. Ich persönlich finde das Foto ziemlich cool – und ja, ich habe auch ausreichend Fotos, bei denen das Gesicht knackscharf ist. Und ja, ich habe auch aus der E-M1X gute Fotos. Das hier zum Beispiel gefällt mir gut:

Da habe ich aber Blut und Wasser geschwitzt – die E.M1X weigerte sich zuerst zu fokussieren. Nebel ist aber eben so ein Problem. Der richtige Nebel und das richtige Licht – wenn man das als Fotograf beeinflussen könnte.

Jetzt ist mal wieder der Schnitt dran. Ton mit LS-100, OM-1 und E-M1II als Fixkameras, E-M1II als Handkamera. Das dauert aber wieder etwas….

Könntet ihr bitte noch den Zoomrahmen in die OM-1 wieder einbauen? Dann könnte ich die als Handkamera beim Video nehmen.

12 Replies to “Verliebt: OM-1 und 35-100 f/2”

  1. Das 35-100/2 an der OM-1 … das ist wie Arbeiten mit der DLR (E3/E5). Der Fokus sitzt und sitzt. Ich hatte das mal für meine Fototour draußen genutzt und war wegen der AF-Sicherheit und natürlich vom Bildlook nur geflasht.
    So habe ich auch mit den anderen FT-Objektiven wie das 14-54 an der OM-1 fotografiert. So sollen die Objektive sein und nicht künstlich oder digital aufbereitet wie bei den mFT’s.

  2. Das hört sich sehr gut an.

    Nächste Woche steht auch für meine OM-1 mit dem 35-100 und dem 14-35 der ganz große Härtetest an, nämlich mehrere Abendanlässe mit „gemütlicher“, also schwacher Beleuchtung. Falls es mit dem heute einsetzenden Dauerfrost vielleicht doch noch irgendwie gelingen sollte, eine ausreichend dicke Eisschicht für eine Natureisbahn aufzubauen, dann gibt es zusätzlich auch noch Eislauf, Eisstockschießen und Eishockey bei Fackelschein. Da kann ich einen treffsicheren Fokus sehr gut gebrauchen.

  3. Weil ich das viele Licht hier sehe, z.B. rote Scheinwerfer. Wie schlimm ist es, wenn nur der eine Kanal ausgebrannt ist oder sollte man auch hier darauf achten, dass die Lichter gerettet sind? Und daran anschließend: Hilft hier histogrammtechnisch nur der Blick nach der Aufnahme auf das Histogramm, weil dort die einzelnen RGB-Kanäle angezeigt werden oder gibt es da einen anderen Trick?

    1. Im Normalfall hast Du, wenn Du die Band nicht persönlich kennst, drei Lieder Zeit, Deine Fotos zu machen. Da kuckst Du auf kein Histogramm, sondern ballerst durch. Du belichtest halbwegs aufs Gesicht und alles andere ist Stimmung. Wenn Du noch jemandem am Licht hast, der Dir nen Blinder durch den Nebel reinballert, dann hast Du sowieso andere Sorgen als das Histogramm. Mut zu Kontrasten. Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, bei Bandfotos Lichter zu retten – im Gegenteil, ich bin scharf auf Gegenlicht, harte Lichtkanten, Lensflares, Kabwoing. So Zeug halt. Schließlich steht da meistens einer am Pult, der hat nichts anderes im Sinn, als genau das zu machen. Also spiele ich da mit….

  4. Wohl dem, der schon zu FT-Zeiten vom analogen OM-System gewechselt ist.
    Ich bin erst mit der E-M1 in die digitale Fotografie eingestiegen und jetzt, wo die FT-Schätzchen eine überzeugende Performance an den mFT-Gehäusen liefern, scheint es mir einfach zu spät, da noch Geld zu investieren. Dabei geht es weniger um den schwer erhältlichen Adapter, sondern um die Befürchtung, dass auch der Service durch Dritte in absehbarer Zeit enden könnte.
    Olympus hat sich schon mit den beiden 1.7er Zooms die Butter vom Brot nehmen lassen. Für künftige Spitzen-Gehäuse erhoffe ich mir dennoch auch hochwertige/ lichtstarke Zooms im Standard- und Portrait-/ Reportage-Brennweitenbereich. Der Naturfreund, als anvisierte Zielgruppe, wird es sicher auch zu schätzen wissen, wenn er neben seinen high-end Super-Telebrennweiten auch auf hochwertige Optiken für den gängigen Brennweitenbereich zurückgreifen kann. Nur scheint sich die Foren-Community nicht wirklich dafür zu interessieren, die wurden von OMDS auf die 4.0er eingeschworen. Viele werfen nun halt das Handtuch und wandern ab zur Konkurrenz. Es fängt ja schon beim Standardzoom an. Das 12-40mm F2.8 ist sicher für viele Kunden eine durchaus akzeptable Lösung, nur erwarte ich von einem Anbieter wie OMDS, dass er mir auch für den Standardbereich ein echtes Spitzenwerkzeug zur Verfügung stellt und ich nicht schon im „Normal-Brennweitenbereich“ zur Konkurrenz schielen muss.

    1. Auch in Fotoforen sind bezahlte Influencer unterwegs, die Diskussionen in bestimmte Richtungen lenken sollen oder Diskussionen über bestimmte Themen anstoßen. Und für viele Leute, die mit den großen Tüten unterwegs sind oder sein wollen sind die Foren nur rausgeworfene Zeit. Man erfährt dort sehr selten was Neues, meistens bekommt man halbgares Viertelwissen wiedergekäut und die Diskussionen sind so voraussehbar wie der sonntägliche Tatort. Chips und Popcorn halt. Und natürlich sind dann in den Foren nur noch die Leute, die mit den f/4-Linsen knipsen. Klein und leicht und „Pro“. Wenn man nur noch solche Produkte verkauft, dann sind in den Foren natürlich auch nur Leute, die sich über solche Produkte unterhalten.

    2. @Frank W.
      Nur so als Gedanke: Wenn du dir heute gute FTs holst, zahlst du so brutal wenig, dass du dir das Ausfallrisiko gut abfedern kannst. Und du hättest bessere Objektive als wenn du dir die von der Brennweite entsprechenden mft kaufst. Ein 14-54 II ab 150.- oder ein 11-22 ab 200.-: da kannst du vier bis fünf Versuche starten bis du gleich viel investiert hast wie mit mft. Hier wird ein FT 7-14 f4 für 500.- angeboten, das früher 2998.- gekostet hat. Es gibt auch B-Ware mit 1 Jahr Garantie ab Oly-Kontrolle. Mein zweites 50-200 SWD ist so eines für 400.-. Preis-Schmerz für Altkäufer, aber immerhin Freude beim Gedanke an die bereits gemachten Fotos.

      Ich gehöre zur FT-Generation. Ich habe daneben auch viele mft, mag aber die Bildwirkung und die Haptik der FT viel lieber. mft kommt nur zum Einsatz, wenn ich wandern mit andern gehe (12-100) oder ich eine kleine Ausrüstung will. Lehrgeld habe ich bezahlt, weil ich sechs mft habe und sie nur selten einsetze.

      Da ich auch von irgendwann ausfallenden Serviceproblemen betroffen sein werde, habe ich mir deshalb von den besonders gefährdeten FT mit SWD eine Reserve gebunkert. Seit über 15 Jahren habe ich aber keinen einzigen Ausfall bis auf das 50/2, dass eine schmierige Gummierung repariert bekommen musste. Wenn Oly den Service zumacht, kommen sicher so viele Frustverkäufe ins Netz, dass man gar nicht nachkommt mit Ersatz bunkern

  5. Servus die FT-Fangemeinde – betrifft das 35-100er:
    Bin auch schwer verliebt in dieses Teil. Habs aber aufgrund vieler Reisetätigkeiten in letzter Zeit leider oft zuhause liegen lassen dürfen.
    Jetzt mal wieder im Einsatz und seltsames PHÄNOMEN was ich mir aus dem Handgelenk nicht gleich erklären kann.
    Egal ob mit EM1-X oder OM-1.1 bekomme ich mit Blendenautomatik indoor stets überbelichtete Bilder ab Blende 2,8 aufwärts, also 4 – 5,6 …
    Einstellungen bei beiden Kameras nahezu gleich – mit mft total unproblematisch. Sobald ich dann das 35-100er anschnalle zeigt es die Vorschaubilder hoffnungslos überbelichtet(ausgeblichen). Problem hinter der Kamera oder doch vor der Kamera? Gleiches Ergebnis mit 2 mmf-Adapter – getestet über Original Oly und Panasonic…komich.
    Kann mir jemand einen Tip oder Hinweis geben? Danke und schöne Ostergrüße vom Jo

    1. Mach mal:
      1. Blende auf f/11 oder kleiner
      2. Schau vorne in die Frontlinse rein
      3. Drücke auf die Schärfentiefevorschau-Taste

      Normalerweise sollte die Blende sich schließen. Wenn nicht: Blendenklemmer 🙁

      1. Danke Pit für Deine Anregung !
        F/14 über Blendenautomatik eingestellt.
        Schärfentiefetaste(mit dem grünen Blendensymbol im Bildschirm)gedrückt, Bild wird überbelichtet angezeigt, begleitet von einem kurzen/dezenten sporadisch auftretenden “Blendenarbeits-Geräusch” im Objektiv. Aber keine nachvollziehbare Aktivität der Blende von vorne drauf gesehen.
        Taste losgelassen – Bild-Vorschau wieder “normal” ohne Geräusche.
        Hab glücklicherweise keine Erfahrung mit defekten Objektiven, falls dies nach einem Defekt aussieht WER kann das noch repararieren? Da Vinci ?
        Hab gehört daß dort außer langen Objektiven noch einige FT Objektive “angenommen” werden oder irre ich?
        Mein 35-100er sieht ansonsten noch wirklich extrem gut erhalten aus : -)
        Servus

  6. Danke Pit für Deine Anregung !
    F/14 über Blendenautomatik eingestellt.
    Schärfentiefetaste(mit dem grünen Blendensymbol im Bildschirm)gedrückt, Bild wird überbelichtet angezeigt, begleitet von einem kurzen/dezenten sporadisch auftretenden “Blendenarbeits-Geräusch” im Objektiv. Aber keine nachvollziehbare Aktivität der Blende von vorne drauf gesehen.
    Taste losgelassen – Bild-Vorschau wieder “normal” ohne Geräusche.
    Hab glücklicherweise keine Erfahrung mit defekten Objektiven, falls dies nach einem Defekt aussieht WER kann das noch repararieren? Da Vinci ?
    Hab gehört daß dort außer langen Objektiven noch einige FT Objektive “angenommen” werden oder irre ich?
    Mein 35-100er sieht ansonsten noch wirklich extrem gut erhalten aus : -)
    Servus

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