Wenn ich ein Buch schreibe, mache ich ganz viele „technische“ Fotos. Zehn Bilder der gleichen Szene mit unterschiedlichen Einstellungen an der Kamera und solche Dinge. Unterschiedliche Blenden, Bildmodi, Belichtungszeiten, ISO. Vieles davon findet keinen Weg ins Buch, teilweise weil es einfach nicht „signifikant“ ist, anderes, weil es einfach nicht ins Layout passt. Oder weil einfach mal Schluss sein muss.

Eines der Motive, die ich eigentlich für’s Buch fotografiert habe, war die Burg Hilpoltstein. Die Ruine habe ich vor Ort in vier verschiedenen Monotone-Modi fotografiert und dabei bei dreien davon die Fahne abgeschnitten. Also habe ich das genommen, bei dem ich die Fahne drauf hatte und in Workspace mal die Monochromen Modi durchentwickelt, die die Kameras so eingebaut haben. Ich habe es mir verkniffen, noch an der Gradation und Vignettierung zu drehen. Das macht man vor Ort eher selten, es ist – außer bei der PEN-F – eher fummelig, weil man die Anpassungen hinterher immer erst umständlich wieder loswerden muss.

Das Bild oben ist also klassischer Monotone-Modus, das hier der ArtFilter Körniger Film I.

Körniger Film I

Der Filter Körniger Film II wird oft ein bisschen ignoriert. Aber dadurch, dass er nicht ganz so hart ist, kann man ihn zum Beispiel für sowas gut nehmen:

Körniger Film II

Da ist dann halt doch noch ein bisschen mehr Struktur in der Sache ohne dass das Düstere des Filters verloren geht.

Ebenfalls unterschätzt ist der Dramatische Ton II:

Dramatischer Ton II

Man ist beim bunten dramatischen Ton gruselige dunkle Flecken gewohnt, gerne im Himmel. In schwarz/weiß ist der Filter aber ziemlich oft gut brauchbar.

Es gibt noch einen monochromen Filter: „Zartes Sepia“:

Zartes Sepia

Was daran „zart“ sein soll, habe ich nie kapiert. Wenn man es zarter haben will, einfach Monotone mit Tönung „Sepia“ nehmen. Ältere E-System-Kameras hatten einen eigenen Modus „Sepia“ drin. Der ist nichts Anderes.

Monotone „Sepia“

Ach ja: Auch im Mono-Modus spielt der Weißabgleich eine erheblich Rolle – in Verbindung mit einem digitalen Rot- oder Grünfilter sowieso. WB Auto ist es nicht.

2 Replies to “Monoton”

  1. Eine kleine Bemerkung zu Dramatic Tone und zartes Sepia hätte ich da noch.

    Dramatic Tone ist Blickwinkelabhängig (schon leichtes Kippen ändert die Wirkung) und lässt sich über die Belichtungskorrektur zum teil dramatisch (wie passend) verändern. Will man das vor Ort schon umsetzen, sollte man die Kamera am besten auf dem Stativ haben und dann mal die Belichtung (vorzugsweise nach minus) Schritt für Schritt korrigieren und entscheiden was einem an besten gefällt. Gilt für beide Modi – im farbigen I fällt es aber mehr auf.

    Beim zarten Sepia dann die Belichtung etwas nach Plus drehen – dann wird es auch wirklich zart.

    Das zumindest meine bescheidene Erfahrung dazu.

    Andy
    immonotonemodus

    Wer die Zeit vor Ort nicht hat: es geht auch beides in der Post (natürlich sollte man dazu das ORF haben)

  2. Danke, gerade recht! Bin dabei, Monoton für ein Portrait/Ganzkörperaufnahme zu wählen und muss jetzt keine Versuchs-Reihe mehr machen! Gruß, Hermann

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