Ich habe in den letzten Monaten und Jahren hier immer wieder Kritik an der Produktpolitik von Olympus geübt. Dass Produktfeatures nicht eingeführt oder wieder ohne Begründung aus Produkten entfernt wurden.
Dies ist kein „Bashing“ einer Firma oder Marke, sondern wohlbegründete Kritik an einzelnen Entscheidungen einzelner Menschen.
Ich vermisse an Olympus seit Jahren nicht etwa „Me-Too“-Features wie höher auflösende Sensoren oder „Joysticks“, sondern die Innovationen und den Mut, die die Marke überhaupt ausmachen.
Ich weiß, dass es in der Firma die Ideen, die Konzepte und die Technologien gibt. Und ab und zu dürfen die Kreativen und die Techniker im Konzern Kameras wie die PEN-F bauen.
Aber das Problem von Olympus ist, dass in den letzten Jahren Menschen Entscheidungen übernommen haben, unter deren Ägide FT oder mFT niemals entwickelt worden wären.
Für mich ist mFT die beste Entwicklung auf dem Kameramarkt überhaupt. Die Olympus-Kameras und Objektive inspirieren mich. Ein Herstellerwechsel kommt für mich nicht in Frage und es gibt bei Olympus sehr viele Menschen, zu denen ich guten Kontakt habe und ich werde einen Teufel tun, und das System wechseln.
Aber – und das ist der Grund, warum ich hier kritische Dinge schreibe – Olympus kann nicht von Leuten wie mir leben – vor allem, weil ich Kameras nur dann kaufe, wenn sie mich inspirieren. Olympus muss jedes Jahre eine sechsstellige Zahl von Fotografen davon überzeugen, neue Kameras zu kaufen, nur damit die Sache weitergeht. Kapitalismus halt. Und das können sie, meiner Meinung nach, nicht, indem sie die Features anderer Kamerahersteller nachmachen oder Zeug einbauen, das bei den Fotografen keinen „Must-Have“-Reflex auslöst.
Dazu kommt, dass mein persönliches Bankkonto ganz unmittelbar an den Kameraabsatz geknüpft ist. Wenn eine Kamera nicht „läuft“ merke ich das an den Absatzzahlen meiner Kamerabücher. Da kann mir jemand von Olympus noch so viel erzählen, dass der Absatz „über den Erwartungen“ liegt. Ich habe also ein Interesse daran, dass die Kameras noch auf Jahre hinaus in möglichst großen Stückzahlen abgesetzt werden – weit mehr Interesse als bezahlte Influencer, die ja einfach den Kunden wechseln können. Ich kann das nicht.
Ich kann natürlich in den Chor derjenigen einstimmen, die die Kameras geil finden und gleich nen Affiliate-Link zu Amazon dazuposten. (43rumors verlinkt mittlerweile nur noch Artikel von mir, bei denen irgendein Teil positiv bewertet wird – klar, sie hoffen darüber ihre Affiliate-Links zu füttern.) Das ist aber kurzsichtig. Denn irgendwann fühlt sich der letzte Trottel verkohlt und wechselt den Hersteller oder das Hobby. Das ist nicht in meinem Interesse.
Ich will, dass Olympus jedes Jahr einmalige Kameras rausbringt. Dass ich mir jedes Jahr ne neue Oly kaufen MUSS, einfach weil mir tausend Bilder einfallen, die ich nur damit machen kann. Weil ich dann den Leuten zeigen kann, was sie mit diesen genialen Maschinen machen können. Und dann ist es völlig Wumpe, wenn andere größere Sensoren oder nochmal nen 17,3% schnelleren Pickel-Detektor haben. Was soll ich mit ner Kleinbildkamera, die kein LiveComposite und kein LiveTime hat? Die keine ArtFilter drin hat? Keine Color- oder Mono-Modi wie die PEN-F? Ich stehe dann vor ner Schraube und muss anfangen, sie in den Balken zu schlagen, weil ich eben nur nen Hammer habe.
Nein, Me Too ist der sichere Weg in den Untergang. In einer Branche, die in den nächsten vier Jahre um 70% schrumpfen wird, kann man nur mit Innovation überleben. Und das Frustierende ist: sie können es! Olympus kann Kameras bauen. Innovative. Knallerkameras. Knipsen, für die manche ihre Großmutter und sogar ihre Original-Leica von 1929 versetzen würden. Aber sie verstecken sie. Damit sie ja niemand sieht.
Es gibt bei Olympus Leute, die das sehen, die dafür kämpfen, dass diese Marke wieder legendäre Produkte auf den Markt bringt. Produkte, bei denen man nicht diskutieren, sondern nur bestellen kann. Diesen Leuten will ich den Rücken stärken. Denn das sind die Leute, die dafür sorgen, dass ich Freude habe, wenn ich in meine Kameratasche greife. Und die das Überleben der Marke sichern.
yepp, danke, that’s it
mehr muss man dazu nicht sagen!
Wie soll diese innovative Olympus-Kamera denn aussehen? Das System insgesamt ist es ja. Ich kenne zum Beispiel keine andere Kamera, die so gut in die Hand gegossen wurde wie die EM!X, ich kenne keine System, das sich mit den Nicht-Pro-Festbrennweiten so minimalisieren lässt und und
Welchen Weg soll Olympus denn gehen?
Schade, noch immer keine Motivklingel 😉
Marketingmenschen und Techniker brauchen sich gegenseitig. Wenn das Marketing seinen Job richtig macht, weiß es welche Produkte zu entwickeln sind, die sich später auch verkaufen werden.
Ich war mal dabei wie ein Dutzend Ingenieure eines Automobilherstellers um einen X6 standen, damals ein brandneues Modell des Wettbewerbers BMW und sich über dieses SUV Coupe (das erste seiner Art) regelrecht lustig machten. Einer fragte höhnisch „und wo soll da der Mehrwert sein“? Der X6 wurde zum Verkaufsschlager und viele andere Autohersteller warfen bald ihre MeToo Produkte auf den Markt.
Vielleicht hat Olympus einfach nur erkannt, dass die technikgläubigen Schreihälse, die im Internet aggressiv ihre Anforderungen artikulieren nicht repräsentativ sind. Vielleicht sind die meisten potenziellen Kunden ganz normale Fotografen, die keinen „Mehrwert“ in dem sehen, was ein Dutzend Kommentatoren von Olympus verlangen, damit diese Marke wettbewerbsfähig bleibt und überhaupt 😉
Der Markt ist doch vollkommen übersättig und schrumpft zudem noch…
Bravo Olympus! Ihr baut noch immer die formschönsten Kameras und Objektive und mit Bildern aus meiner PEN-EP5 oder E-M5 schaffe ich es heute noch Vollformatfotografen regelmäßig zu schockieren… 😉
Moin, Reinhard,
super geschrieben! Da muss man nix mehr zu schreiben, nur zustimmend nicken!
Ich hoffe nur, dass dein Buch zur E-M1X kein Verlustgeschäft ist, so dass wir weiter
von deinem Know-How profitierten können. 😉
ich bin mit meiner X sehr zufrieden und die Kamera tut was sie soll.
Mein Wunsch wäre auch ein guter Nachfolger der PEN-F. Die E-M5 Mark III ist kein Ersatz oder Nachfolger für die PEN-F.
Hallo Reinhard,
danke für die Worte und in der Hoffnung, dass diese bei Olympus gehört werden.
Ich habe auch einige Male an Olympus (Deutschland) geschrieben und bereits ein paar Tage nach der Einführung der E-M1 M II darum gebeten, man möge den die Möglichkeit schaffen, den Augen-AF auf eine Fn Taste zu legen, so dass man diesen im Bruchteil einer Sekunde Ein- und Ausschalten kann. Nun wurde dies mit der E-M1 M III umgesetzt. Ob ich daran „beteiligt“ war oder man sich einfach bei anderen Herstellern umgeschaut hat, ist mir egal. Toll, das es jetzt diese Möglichkeit gibt. Nur hat es für meinen Geschmackt einfach zu laaaange gedauert.
Bringst du denn für die E-M1 M III ein Buch heraus oder zumindest ein Update-Buch was die Neuerungen ggü. der E-M1 M II angeht?
Ob ich für die E-M1III ein Buch machen werde, liegt wie immer an Olympus – ob sie mir eine zur Verfügung stellen. Ich könnte es verstehen, wenn sie irgendwann sagen „Jetzt is aba mal gut, wenn Du die Kamera so schlecht findest, dann müssen wir Dir keine zur Verfügung stellen.“ Dass sie das bisher noch nicht gemacht haben, rechne ich ihnen sehr hoch an. Vielleicht sollte ich öfter klarstellen, dass die Kameras keineswegs schlecht sind – sie könnten nur eben deutlich sexier sein….. 😉
Olympus wäre schlecht beraten, wenn sie Dir keine E-M1.3 zur Verfügung stellen würden…. Ich hatte mich vor einiger Zeit bei Olympus Europe beschwert, dass die Bedienungsanleitungen für die OM-D s so schlecht und wenig insprierend sind (Warentest hatte die Manualke ja sogar mit „mangelhaft“ bewertet).
Die offizielle Antwort: …wir empfehlen Ihnen die Kamerabücher von Reinhard Wagner (!) ….
Was würde Olympus denn sonst bei der E-M1.3 antworten, wenn es kein passendes Kamerbuch von Dir gäbe 😉
Stimme dir auch zu, Reinhard! Ich habe mich vor allem wegen des Mutes und Erfindergeistes von Olympus für die Marke entschieden: telezentrische Objektivbauweise, erster oder mit erster Hersteller von LiveView, spiegellosen Systemkameras, Ultraschall-Sensorreinigung, Art-Filtern, 5-Achsen-Stabi, Touch-Screen, Live-Composite u.endlos s.w. Dazu die Kompaktheit und der Fakt, dass ich mir weder beim Objektivkauf noch bei Starkregen irgendwelche Gedanken machen müsste, dass ich etwas falsch machen könnte. Die Wettbewerber von Olympus haben seit Beginn der Digitalisirung nichts weiter gemacht, als den Film durch einen Sensor zu ersetzen. Und vor 14 Monaten den Spiegelsucher durch einen EVF. Oly ist DAS Unternehmen, das die Fotografie im Digitalzeitalter weitergedacht hat.
Starry AF, Pro Capture, Hendheld HiRes, Hendheld Langzeitbelichtung (für bewegtes Wasser), Live ND sind für mich weitere Beispiele, wie die aktuellen Kameras immer mehr Möglichkeiten für kreative Fotografie bieten. Und ich hoffe, dass Oly mit Innovationen dieser Art weitermacht. Keiner braucht eine Me-too-DSLM wie Canon R oder Nikon Z. Da steckt 0,0% Innovation drin.
Zum Thema Marketing-Experten: Die dürften mE erst ganz am Schluss ran (wenn überhaupt). Besser: einen Visionär machen lassen. Die richtig genialen Erfindungen stammen niemald von Marketingleuten. Apple wurde nicht von Marketing-Leuten groß gemacht. Hinter dem Mac, den Mac Notebooks, dem iPod, dem iPhone, dem iTunes Music Store stehen wenige Leute, die von Marketing keine Ahnung hatten. Aber ihrer Zeit vorausgedacht haben und ihre Ideen gegen alle Widerstände und „Das ist nicht möglich“ Glaubenssätze durchsetzen konnten.
Reinhard,
ich glaube, das Oly-Marketing hat erkannt, dass es (außer uns paar Insidern hier) niemand gibt, der die Innovationen verkaufen kann.
Also bauen sie keine mehr ein, weil der größte Teil des Marktes gar nicht merkt, dass da Innovationen sind!
Wenn für 98% der Käufer Megapixel und Sensorgröße entscheidet sind und LC sie schon überfordert – wozu weitere Innovationen?
Dann lieber „klein, leicht, Stabi und splashproove“ vermarkten – das versteht zumindest eine auskömmliche Anzahl von Käufern…
Jetzt mal im Ernst:
Im letzten Urlaub habe ich einer jungen Frau mein 12-100 geliehen, damit sie ein paar „nette“ Urlaubsbilder machen kann…
Der Fachverkäufer im Fotofachgeschäft ihres (bis zu dem Zeitpunkt) Vertrauens hatte ihr zur brandneuen EM-5III ein 60er Macro (sie ist Biologin und wollte das gerne haben) und ein 45er als „Normalobjektiv für alles andere“ verkauft! 😮
Noch Fragen?
.
Wie soll so ein „Fachverkäufer“ die tolle Oly-Technik verkaufen, wenn er nicht mal den Bildwinkel zur Brennweite kennt?!
Achso: dass Spiegellose vielleicht im Urlaub einen 2. Akku gebrauchen könnten hatte er auch nicht drauf…
jm2c, Martin
Lieber Reinhard,
bitte vergiss nicht, dass es auch andere Ansichten gibt. Hier welche von einem Familien-Dokumentator:
Die E-M10 habe ich mir damals u.a. wegen des Gesichts-AF gekauft. Mittlerweile habe ich 8 MFT Objektive (6 davon von Olympus). Nicht nur, wegen der tollen Linsen, sondern auch, weil größer als E-M10 + Oly12-40f2,8 zu Hause nicht erwünscht ist (woman acceptance factor – WAF) werde ich sicher bei MFT bleiben. Auch dank Deines E-M10 Buchs habe ich mit der alten Kamera noch immer viel Spaß. Aber, ich würde auch gerne Geld rauswerfen – für Features, die mich interessieren bzw. mir helfen würden.
Nein, eine PEN-F interessiert mich genau NULL. (Ich fotografiere in raw und habe weder Zeit noch Lust ein kreativer Künstler zu werden.)
AF: der verbesserte Gesichts-AF der E-M1mk3 interessiert mich sehr. Dass mehrere Gesichter erkannt werden und ausgewählt werden können – super. Der Kurztest bei dpreview zeigt leider, dass ein weggedrehter Kopf sofort einen AF-Sprung aufs nächste Gesicht bewirkt 🙁 Oly sollte mal nen Kindergeburtstag fotografieren! Aber das wäre ja durch Firmware änderbar. (eigentlich Schade, dass heute Sony und Canon für Ihren AF empfohlen werden, wo doch Olympus den gemischten Kontrast+Phasen AF seit der E-M1 im Programm haben, aber nicht optimal nutzen)
Klappdisplay: ich fotografiere 99% im Querformat. Gerade bei kleineren Kindern finde ich Schnappschüsse aus Kniehöhe sehr schön. Das geht mit einem Klappdisplay viel schneller, als dieses Geschwenke und Gedrehe…
Blitz: Meist habe ich nur die Kamera+eine Festbrennweite dabei. Für das spontane Gruppenfoto bei schlechtem Licht, finde ich den eingebauten Blitz echt praktisch.
Fokusstacking und ND-Filter finde ich interessante Features, die ich gerne ausprobieren würde. (de-fishen vom Oly 8mm ist auch toll).
Wahrscheinlich werde ich die E-M1mk3 mal ein Wochenende zum Testen ausleihen. Aber mit Klappdisplay wäre sie direkt auf meiner Wunschliste gelandet.
Klar gibt’s andere Ansichten. Aber wie man sieht – ein Kamerakunde, der alle zwei Jahre ne neue Knipse kauft, bist Du nicht. Du bist in der Hinsicht sogar ein ziemlich mieser Kunde… 😉 BTW: Es gibt ne geile Methode, um Kindergeburtstage zu knipsen – ohne Gesichtserkennung…. 😉 Und wenn man die Kamera richtig einstellt und vielleicht ne PEN-F hat, spart man sich die ganze RAW-Entwicklung am PC und kann früher wieder am Familienleben teilnehmen… SCNR…
Im Ernst. Der Hybrid-AF in der E-M1 hat schon ganz brauchbar funktioniert. In der E-M1II klappt er prima. Und gerade wenn Du viel rennende Kinder knipsen willst, dann vielleicht zu einer E-M1 wechseln. Der C-AF der E-M1II ist da echt ne Bank. Und wenn Du einmal ein Kind fotografiert hast, dem gerade ein Luftballon in der Hand zerplatzt, dann bist Du mit ProCapture der Held.
Die Fortschritte in der E-M10 Reihe waren mir immer zu klein. Fokus Stacking alleine war mir die Investition nicht wert. Deshalb bin ich ja immer noch bei dem alten Teil, was mir Olympus nach nem Sturz für 45Euro repariert hat – war ein toller Service.
Ich benutze natürlich die kontrastreichen JPG Einstellungen, die in Deinem Buch empfohlen werden, um den „besten“ AF der Kamera zu bekommen. Da sind die JPGs ziemlich „kräftig“. Aber ja – das Rumgebastel mit raws kostet Zeit, macht mir aber auch Spaß.
Ich hoffe, dass Du ein E-M1mk3 Buch schreibst, und dann mal sehen, wann ich zum Ausprobieren komme…
Ich geb noch mal meinen Senf als technisch halbgebildeter, ambitionierter Nutzer einer M5 II und Kunde dazu. Die Kombination aus Kameragröße, Bildqualität, technischer und optischer Qualität sowie Preis dieser Kamera ist für mich optimal. Ich brauch daher akut keine neue Kamera. Olympus hat gute Arbeit geleistet. So. Erlitte diese Kamera einen Totalschaden, würde ich sie beim derzeitigen Preis sofort wieder kaufen. Für mein Art Fotografie bringt die M5 III kein Benefit. Wollte ich bessere technische Qualität, würde ich eine M1 oder M1 II kaufen. Der höhere Preis der M1 III ist durch die moderaten Neuerungen für mich und mein Finanzministerium nicht zu rechtfertigen. Die PEN-F ist für mich die schönste Kamera am Markt. Eine PEN-F II würde ich sofort kaufen wenn diese abgedichtet wär, ich dazu ein kleines ebenfalls abgedichtetes 1,8 17-25er bekäme und wenn die tollen Bildkreationen als RAW mit den entsprechenden Bearbeitungen, mindestens aber als 16 bit TIFF, abgespeichert und in eine entsprechende Software (LR Plugin o.ä.) übernommen werden könnten. Ein besserer Sucher und ein Klappdisplay wären fein. Lieber Olympus Weihnachtsmann…. Video ist mir wurscht. Was es noch an tollen Dingen gibt übersteigt meine Fantasie und nur Reinhard und die Olympus Ingenieure wissen, was noch so möglich ist. Wär ich kompletter Neueinsteiger wäre Fuji eine ernsthafte Option.
Echte Fotoapparate werden ein Nischenprodukt. Auf die Bewohner der Nische sollte sich Olympus einstellen. Kindergeburtstage kann das Handy.
beste Grüße Matthias
Gut geschrieben Reinhard und Danke Dir dafür!
Olympus ist immer noch eine gute Marke hinter der auch auch immer noch stehe!
Ich liebe meine E-M1 MKII immer noch. Etwas endtäuscht bin ich zwar, dass Olympus nicht auf Anregungen zur Menuestruktur, deutschen Sprache, besseren Bedienung des High res etc. auch nach einigen FW-Updates nichts geändert hat, aber das ist wohl dann doch zuviel erwartet. Ich habe mich wirklich tagelang ausgiebigst nur mit der Menuestruktur beschäftig und überlegt wie man was besser lösen könnte. Inzwischen habe ich aber damit aufgehört meinen Input zu geben. Du hattest es vorausgeahnt…
Leider oder auch zum Glück werde ich nun schon beim zweiten neuen Spitzenmodell obwohl ich mich in der Zielgruppe sehe nicht zuschlagen, denn die neuen Kameras bringen für mich trotz ihrer neuen features zu wenig wirklich brauchbares was ich unbedingt benötigen könnte. Vielmehr sehe ich mich anstelle der Kamera hier in der Pflicht kreativere Fotos zu machen!!! So kann ich mein Geld sinnvoller für andere Dinge die mir mehr zur Horizonterweiterung helfen ausgeben und das mach ich dann auch.
Und… ich muss auch nicht jede neue Kamera kaufen. Irgendwann kommt dann wohl die richtige… 😉
Ich sehe es ähnlich wie Reinhard, minimale Modellpflege lockt keine neuen Kunden. Warum ich von der M1II upgraden sollte – null Idee. Im Oly-Forum gibts einen ‚Erster Hands-on Eindruck‘ – Thread – da ist jemand der ‚wirklich begeistert‘ von der M1III. Muss er als Olympus Visionary wohl, vertragsbestandteil, vermutlich.
Der Preisverfall der nächsten Monate hat ja schon begonnen, 2. Akku, Fotorucksack, die M5III und M1II dürften auch noch gut nachgeben.
Ich habe ins Oly-System investiert (3 Pro Zooms, 2 FB’s, M10II, M1II) als System fürs Reisen, erwarte keine Wunderkameras, aber Teilnahme am technischem Fortschritt statt Recyceln bekannter Komponenten.
Im von Olympus vorgegebenen Turnus kommt alle 3 Jahre eine neue (zusätzliche) E-M1 zu mir. Bei zwei aktiven Gehäusen und einem als Back-Up, geht dann nach rund 9 Jahren eine 1er in Rente (wenn sie es denn bis dahin schafft).
Bin ich ein guter Kunde? Eher wohl nicht. Über einen Innovationsschub muss ich nicht groß nachdenken, da (siehe oben) die neue Kamera dann ein recht altes Gehäuse ersetzt. Allerdings hat das auch zu einer Selbstbeschränkung geführt. Keine Chance mehr für eine F oder X. Die klassische 1er mit Griff und 12-40mm F2.8 ist für mich noch immer kompakt genug und bequemer als mit 2 kleinen Festbrennweiten in der Jackentasche ist das ohnehin.
Die Frage ist also eher, was mir Olympus noch zusätzlich verkaufen kann. Die drei 2.8er Zooms und der MC-20 decken hervorragend den gesamten Brennweitenbereich für die Ansprüche eines verwöhnten Amateurs ab. Die kürzlich dann noch hinzugekommenen drei 1.2er sind da schon der pure Luxus – (vielleicht so eine Art PEN-F-Ersatzbefriedigung für 1er Puristen). Bliebe also nur noch das 60mm F2.8 Makro – aber das ist auch ein ganz neues Thema für mich.
Eigentlich könnte ich mich nun entspannt zurücklehnen und mich aus Diskussionen über künftige Neuerscheinungen heraushalten. Auf der anderen Seite ist es vielleicht aber auch nicht verkehrt, wenn ein paar Leute in den Foren auf die Bremse treten und hinterfragen, ob denn jedes Software-Gimmick unbedingt in die 1er muss. Das was man in der klassischen Fotografie braucht ist doch bereits ganz gut abgedeckt (Keystone, diverse Langzeitbelichtungen, Fokus-Stacking). Das sind z.B. Funktionen, die gut in eine 1er passen und die man auch immer weiter optimieren sollte, als nach immer weiteren Features zu suchen, die dann letztendlich kaum auf Resonanz stoßen.
Nach dem Aus für die PEN-F hätte ich erwartet, dass man die Farbgestalter in optimierter Form in die OM-D-Serie bringt. Für die 1er hätte das z.B ein ausgefeilter Schwarweiss-Modus sein könnten. Die altbekannte Multifunktionstaste hätte den leichten Zugang dazu gewähren können. Die E-M5, nun mit Phasen-AF, hätte die PEN-F bei den Colorcreator-Funktionen beerben können und somit dann auch ein Alleinstellungsmerkmal gehabt.
Die PEN-F-Funktionen lediglich in den „Workspace“ zu packen ist zwar ein tolles Geschenk, was nur kaum honoriert wird und natürlich kein Ersatz für die Lösung in einer Kamera.
Viele Grüße
Frank
Wirklich schade für mich als (Hobby-) Wildlife- und Naturfotograf ist, dass Olympus einerseits zwar in meine Richtung arbeitet (abgedichtete, zuverlässige Kameras, tolle Teleobjektive), andererseits aber leider längst etablierte Technologien wie einen blackoutfreien Sucher mit ansprechender Auflösung einspart… auch beim Autofokus ist zu den Marktführern noch etwas Luft, wobei Olympus da schon gewaltig nachgelegt hat in den letzten Jahren.
Alles in allem ist es also immer noch ein attraktives System, aber man wird das Gefühl nicht los, dass die Konkurrenz links, rechts, oben und unten überholt… Und für ein bestimmt tolles 150-400mm wäre ein Flaggschiff auf dem Stand der Technik schon super gewesen, aber der Kostendruck macht das zur Zeit wohl leider unmöglich. Obwohl ich das einerseits verstehe, wurmt es mich andererseits doch, dass die neue in einigen Belangen hinter Kameras zurücksteht, die billiger sind und auch schon seit Jahren auf dem Markt.
Der Preisverfall der nächsten Monate hat ja schon begonnen, hatte ich oben geschrieben, gerade mail vom Preiswecker, M1II für 1239,- im grossem Fluss. Wenn sie die 1000 reisst komm ich in Versuchung…. ein 2. gleiches Gehäuse, Akku… sonst warte ich auf M10IV zum Ersatz meines Zweitbodies (M10II)
Als weitere Massnahme zur Kundenabschreckung hat Olympus diverse Objektive im Preis erhöht, beim 4/300 um gut 10% auf 2899 (Oly shop).
Hi Reinhard,
da deine Bücher im Artikel angesprochen werden: Wie schaut es mit dem Buch zur EM5/3 aus?
Ich brauche eines… 🙂
Gruß Armin
Ist in Arbeit… Wenn alles klappt, Mitte März.
Super, eines ist sicher schon weg.
Gibts das dann auch richtig gedruckt?
Zum Lernen finde ich ein Buch am besten, zum Nachschlagen ist eine PDF auf m Smartphone geschickter