Gelegentlich ist es praktisch, wenn man mit Olys fotografiert. Zum Beispiel wenn man ein Swarming von Extinction Rebellion fotografiert. Ok, es regnet – aber hier hatten wir besonders freundliche Anwohner im sechsten Stock eines Hochhauses, die der Meinung waren, bei der Erderwärmung wäre eine zusätzliche Abkühlung dringend nötig – und eimerweise Wasser runtergekippt haben.
Kommt für Fotografen etwas doof. Hier hat es Hannah getroffen, die aber mit einer E-M5II ausgerüstet war – und demzufolge hat es der Kamera nichts ausgemacht. Leider war Hannah sowieso nicht ganz gesund und da muss das nicht auch noch sein.
Weil ich immer wieder gefragt werde: Ich verwende kein Aufsteckmikro, sondern bei Interviews ein Kragenmikro an einem Olympus PCM-Recorder. Ich habe es anfangs – weil das alle machen und weil es ultraprofessionell aussieht – mit einem Rode-Auftsteckmikro auf der Kamera probiert. Nach dem ersten Versuch mit dem PCM-Recorder habe ich das Rode mit Verlust verkauft und seitdem nicht vermisst. Der PCM-Recorder ist kleiner, leichter, flexibler und billiger. Und besser. Wenn ich was mit gutem Ton filmen will, stell ich den PCM-Recorder einfach an den entsprechenden Punkt, meist auf einem Gorillapod, und fertig. Am Wochenende habe ich mal locker den ganzen Gottesdienst der Hochzeit mitgeschnitten – das wäre mit einem Rode auf der Kamera überhaupt nicht möglich gewesen. Vor allem weil ich gar nicht gefilmt, sondern fotografiert habe.
Und wenn’s nicht so drauf ankommt, dann sind die beiden Mikros in den Kameras von verblüffender Qualität. Wind darf es halt nicht haben.
alles was mir zu den Eimer Ausschüttern einfällt kollidiert mit meiner guten Erziehung.
Immerhin war deine Erziehung SO gut, dass dir etwas einfällt… 😉
Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einem eigentlich sehr gebildeten Menschen. Der meinte:
Ja schon, der Klimawandel wäre bestimmt ernst zu nehmen. Aber der derzeitige „Hype“ wäre doch wohl eher typisch deutsche Panikmache. Der Industrie würde schon was einfallen, damit es nicht so schlimm wird…
Dazu ist mir, Erziehnung hin oder her, einfach gar nichts mehr eingefallen.
Das ist, mMn, schlimmer als ein Eimer Wasser…
Kluge und informierte Bekannte von mir kommen jetzt immer mit dem Argument: Autos haben einen Anteil von 4% an der Luftverschmutzung, die BRD weltweit nur 2% usw. Die Chinesen und die Amerikaner sollten etwas tun. Dass ich seit 20 Jahren nicht mehr in den Urlaub fliege und seit mindestens 15 Jahre keine Plastiktüten mehr benutze, wird dann etwas mitleidig belächelt. Etwa: Ist ja toll von Dir, dass Du Dich so engagierst. Bloß nix ändern an unserem Verhalten!
Das tolle 2% Argument in einer Welt in der die Bevölkerung der BRD nur 1% ausmacht. Wir pusten also pro Kopf doppelt so viel CO2 in die Welt wie der Durchschnittsweltbürger.
Die Tatsache, dass ein Deutscher immer einen viel zu großen Fußabdruck hat (also größer eine Erde) egal wie bewusst er lebt (kein eigenes Auto, Veganer, …) , weil das in diesem Deutschland gar nicht anders geht, ist der Grund, warum wir politisch schnell viel ändern müssen.
Eimer über Menschen ausschütten ist Gewalt. Sowohl FFF als auch XR sind gewaltfrei. So muss das auch bleiben.
Und zum Thema Kamera: mit einer ungedichteten möchte ich nicht mehr unterwegs sein, weder im Club mit Biergefahr, noch in der Natur mit Regen/Schnee/etc.
Wenn man sich mal daran gewöhnt hat ….
Damit ein durchschnittlicher Deutscher den CO2-Ausstoß eines durchschnittlichen Chinesen erreicht, muss er seinen Ausstoß um 40% reduzieren. Da reicht es nicht, nicht mehr Auto zu fahren. Fliegen und Fleisch essen geht auch nicht mehr… Die Story mit „Die anderen müssen erst was machen“ ist alt. Irgendjemand ist immer da, auf den man sich rausreden kann – notfalls wird halt die entsprechende Statistik hergenommen. Die Amis reden sich auf die Typen in Katar raus. Und die in Katar sagen, sie seien so klein, das wäre überhaupt nicht relevant.
Vielleicht einfach mal so probieren: Nur durch Nachfrage nach umweltfreundlichen Technologien werden diese entwickelt. Solange mit dicken Autos massenweise Benzin verfeuert wird, so lange wird das produziert werden. Und umso heftiger wird der Schnitt sein, wenn auch die Regierung endlich einsieht, dass das nicht mehr funktioniert. Wenn wir vor 30 Jahren angefangen hätten, hätten wir den ganzen Stress jetzt gar nicht. Und jede Woche, die wir länger warten, wird der Schnitt katastrophaler. Wenn die Leute keine Sicherheitsgurte anlegen, Helme aufsetzen oder CO2 sparen wollen, dann muss das halt irgendwann mit drakonischen Strafen durchgesetzt werden. Selber schuld. Es wurde immer damit begründet, die Freiheit der Menschen nicht zu beschneiden. Und erst als ausreichend tot waren, hat man beschlossen, die Menschen vor sich selber zu schützen. Mit dem CO2 ist das exakt die gleiche Nummer.
Das zentrale Problem ist aber doch, dass der Durchschnittschinese gerne so leben möchte wie der Durchschnittsdeutsche und ohne bedeutenden technologische Änderung wird das wohl bedeuten, dass er nur noch 20% (?) weniger CO2 produziert. Und die Inder und Afrikaner möchten auch gerne, dass es ihnen (endlich) so gut geht wie den Amerikanern und Europäern. Und wenn wir jetzt daherkommen und ihnen erklären, dass das wegen Klima leider nicht geht, wird das auf wenig Verständnis stossen…
Und wie wir die prognostizierten 9 Milliarden Menschen 2040 ernähren und mit Energie und Wohlstand versorgen wollen ist mir komplett schleierhaft.
Wenn man mit syrischen Flüchtlingen spricht (vermutlich auch mit nichtsyrischen – aber das kann ich nur vermuten) dann interessiert die das Thema Klima 0,0 – die sorgen sich um ihre Angehörigen, die noch im Kriegsgebiet oder in überfüllten Flüchtlingsheimen in der Türkei oder Griechenland sind. Die möchten gerne Normalität und wirtschaftliche und persönliche Sicherheit – und dann kommt lange lange nichts mehr. Und ich bin sicher, dass mir das an deren Stelle genau so ginge.
Ich wage mal die steile These, dass von den aktuell 7,5 Milliarden Menschen 10-20% das Thema Klima überhaupt nur wahrnehmen – der Rest wünscht sich erst mal in die Situation zu kommen, dass sie über Verzicht zugunsten des Klimas nachdenken können.
Insofern ist meine persönliche Hoffnung für meinen gerade geborenen Enkel eben doch, dass wir neue Technologien (er)finden – mit den bestehenden Rahmenbedingungen bin ich eher pessimistisch.
Grüße
Joachim
Der Durchschnittschinese will nicht wie der Durchschnittsdeutsche leben – echt nich… 😉 Der Durchschnittschinese verursacht durch seinen Konsum 8,4 Tonnen CO2, der Durchschnittsdeutsche verursacht 18,3 Tonnen CO2. (2011) Je nachdem wie die Zahlen berechnet werden, verbraucht der Deutsche zwischen 40% und 100% mehr. Die Zahlen in China sinken (!) aber mittlerweile stärker als die in Deutschland. Das liegt vor allem am forcierten Ausbau von erneuerbaren Energien in China – den es in Deutschland nicht gibt – im Gegenteil. Der Treppenwitz ist, dass die Chinesen durch den Umbau ihrer Gesellschaft in Richtung regenerative Energien in fünf Jahren ihren Lebensstandard steigern können – während wir in Deutschland, wenn wir so weitermachen, horrende Strafzahlungen, Stromsperren und Fahrverbote vor uns haben. Die Chinesen überholen uns sozusagen lächelnderweise rechts, während wir auf der Überholspur im Stau stecken. Deren Wirtschaft wächst seit Jahren mit über 4% – aber der CO2-Ausstoss nicht. Die schaffen es also seit Jahren, ihr komplettes Wachstum regenerativ zu bestreiten. Das Schräge: Wir merken es noch nicht mal wie wir uns zum Affen machen. Kopenhagen wird spätestens 2025 klimaneutral sein. Meinst Du, die Dänen machen dafür Abstriche an ihrem Lebensstandard? Nö. Ist ja auch gar nicht nötig. Man muss nur die vorhandenen Technologien einsetzen – und nicht blockieren. Klimaschutz verringert nicht den Wohlstand – er mehrt ihn. Wirklich katastrophal ist nur die weitere sinnbefreite Verfeuerung von fossilen Brennstoffen.
Dass die Syrer sich nicht mit CO2 beschäftigen, ist übrigens verständlich. Die sind durch die Zerstörung der Infrastruktur derzeit auf weit unter 2 Tonnen Pro Nase. 2 Tonnen pro Nase verkraftet die Erde. Die Syrer haben also noch ein bisschen was „gut“….
Da hast Du andere Zahlen als ich. 2016 in Deutschland 8,88 Tonnen/ Kopf – in China 6,57 (oder 7,2 – da gibt es unterschiedliche Angaben und gerade bei den Chinesen weiß man nicht so genau, inwieweit die offiziellen Angaben passen). In China hat der Kohleverbrauch 2018 immer noch zugenommen und es werden weiter Kohlekraftwerke gebaut. Lediglich der Anteil des Kohlestroms am Gesamtenergiemix ist geringfügig gefallen weil der Energieverbrauch noch stärker gewachsen ist. Und die knapp 600 Millionen Landbevölkerung dürften sich sehr wohl freuen, wenn sie Durchschnitts deutschen Wohlstand hätten. Und die Chinesen sind immer noch der größte CO2-„Produzent“ der Welt.
Dänemark hat 2018 geplant, den Anteil erneuerbarer Energien von 50% auf 55% zu erhöhen – bis 2030…
Und nochmal – wir haben noch weitere 5 Milliarden Menschen auf der Welt, die Energie benötigen, um zu heizen oder zu kühlen und mobil zu sein. Und ich sehe schwarz, wenn wir das mit aktuellen Technologien bewältigen sollen. Insofern vorhandene Möglichkeiten ausreizen ist gut – aber es muss noch viel mehr Geld in Forschung fließen. Und in Bildung – damit die Trumps und Bolzonaros dieser Welt sich nicht weiter vermehren…
Die Zahlen über den CO2-Ausstoß von Ländern sind höchst unterschiedlich, je nach Quelle. Wenn man berücksichtigt, dass China sehr viel CO2-produziert, weil westliche Firmen ihre Produktion dort hin verlagert haben – deren Produkte in westlichen Ländern konsumiert werden, sind die Unterschiede eben sehr viel krasser. (Das nennt man die konsumorientierten Zahlen. Die produktionsorientierten Zahlen sind natürlich anders. Aber das ist eben Beschiss – weil der Ressourcenverbrauch in Deutschland stattfindet. )
Die Story von den neu gebauten Kohlekraftwerken wird überall kolportiert – leider stimmt sie nicht. Die Regierung hat alle Kohlekraftwerksneubauten gestoppt. Die Kraftwerke sind nur „geplant“ – und daraus macht die westliche Presse ein „werden gebaut“. Soweit mir bekannt, wird derzeit nur ein einziges Kraftwerk tatsächlich fertig gebaut.
Und wegen dem größten CO2-Verursacher der Welt: Es gibt 1,3 Mrd Chinesen. Wenn ich die 1,3Mrd „Langnasen“ nehme, die es gibt, dann relativiert sich das erheblich. Es ist einfach so – die größten Schweine sind wir. Da gibt’s keine Ausreden. Und als solche haben wir die Verantwortung, was zu tun.
Ach ja: Dänemark. Es gibt ne Website, auf der man live sehen kann, wie der Strommix in Dänemark ist. Die liegen bereits jetzt oft bei 90% regenerativ. Die geben richtig Stoff – die ganzen niedrigeren Zahlen, die da in Deutschland kolportiert werden, sind längst veraltet.
Wenn der Industrie JETZT etwas einfällt, das uns alle rettet, wird es etwa 25 Jahre dauern, bis es in ausreichender Stückzahl zur Verfügung steht – nur dann ist es längst zu spät. Eine neue Energieform würde 45 Jahre brauchen, bis sie nennenswert zum Einsatz kommen kann. Der Zug mit der Innovation ist abgefahren. Wir müssen mit dem Zeug arbeiten, das wir haben. Und -wir haben. Wir müssen nur machen! Das wird ein paar Jahre im KArton krachen und am Shirt zwicken, aber dann geht’s wieder.
Es gibt derzeit einen Hype an Hypes, einen Meta-Hype sozusagen. Alles, was in der öffentlichen Wahrnehmung eine nennenswerte Relevanz erreicht hat, die einem selbst aber nicht in den Kram passt, wird zum Hype erklärt.Der pseudo-intellektuelle Bruder der Fake-News, die in diesen Fällen eher eine Fake-Fake-News ist.Letztlich eine Realitätsverzerrung, die – so mein Verdacht – auf dem Problem der Filterblase beruht.