Ich bin kein Birding-Experte. Ich hab nicht mal von Ornithologie ne Ahnung. Amseln, Dohlen, Krähen, Raben – alles schwarze Vögel. Ich schaffe es lediglich durch das Internet meine völlige Ahnungslosigkeit zu kaschieren. Es gibt Leute, wie Hans H. Siegrist oder Volker Jungbluth oder auch Wolfgang Noethen, deren Geduld ich nicht habe. Nicht mal annähernd. Vom Wissen ganz zu schweigen. Ich fotografiere halt Vögel, wenn mir welche über den Weg laufen oder fliegen. Auch Mario, dem ich das Bild des Adlers zu verdanken habe, ist eher kein „Birder“. Warum ich jetzt trotzdem damit anfange?

Weil unser Equipment für diese Art der Fotografie hervorragend geeignet ist. Kleine, leichte Objektive mit irren Brennweiten und seit E-M1X und dem Firmwareupdate der E-M1II prima Autofokus. Und mit ein paar netten Features. Das oben hat 1/12800s Belichtungszeit. Gibt’s nicht so viele Kameras, die das machen. Objektiv: 40-150 Pro.

Alle Viecher, die hier geknipst sind, sind übrigens Wildlife – also weder angefüttert noch sonst irgendwie persönlich bekannt.

Auch wenn das so aussieht, aber dieser Fisch wohnte bis vor kurzem in diesem See…. (Die oberen beiden sind übrigens mit DXO entwickelt.)

Auch der Stelzenläufer ist mit dem 40-150 gemacht – in der Nähe von Nancy sind wir da auf eine Kolonie gestoßen – eigentlich ein Industriegebiet, aber die Vögel waren da die Chefs. Von zehn Fotos waren neun Treffer – Einzelbild C-AF mit allen Feldern. Und auch wenn die ein bisschen wie Störche aussehen, sie sind deutlich kleiner und ziemlich schnell.

Apropos schnell: In diesem leerstehenden Haus haben sich Schwalben ihr Nest gebaut und demzufolge herrschte am Fenster reger Flugverkehr. Wer Schwalben kennt – die flattern vor so einem Fenster nicht – die fliegen durch. Also mit dem 40-150 und ProCapture gewartet bis eine raus- oder reinfliegt. Und dann abgedrückt. Piece of Cake. Ich hatte vor, am nächsten Tag mit dem 300er und einem Stativ wiederzukommen, aber habe es nicht mehr geschafft. Wer das Fenster sucht: Hammeville.

Etwa erschwerend kommt halt hinzu, dass man die Schwalben aus dem Dunkel des Raumes nicht anfliegen sieht – und wenn sie von außen ums Hauseck geschossen kommen, dann hat man auch keine Zeit mehr, die Kamera hochzunehmen. Also immer schön im Ziel halten.

Den kannte ich aus Büchern, habe ihn aber noch nie in freier Natur gesehen. Ein Wiedehopf. Auch hier. Ich war nicht drauf vorbereitet. Bis ich das 300er auf die X geschraubt hatte, war der Wiedehopf schon wieder am davonwackeln. Bin halt kein Birder.

Ist also wieder Zeit für ne Binsenweisheit: Motivkenntnis ist das halbe Bild. Die andere Hälfte ist mit unserem Equipment kein Hexenwerk mehr.

3 Replies to “E-M1X: Birding”

  1. Da ich selber einen ordentlichen Vogel habe brauche ich sie nicht mehr zu fotografieren (habe ich trotzdem schon reichlich gemacht, aber die, die ich zu Hunderttausenden geknipst habe, konnten nicht fliegen…).

    Ich habe neulich mit dem ollen FT150/2 plus EC-20, also 300mm F/4, Menschen fotografiert. Das geht dann auch mit meinen „gemütlichen“ E-M1 I. *lol*

  2. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Diesen Sommer bin ich bei den vielen Mauersegler und Schwalbe in der Luft verzweifelt. Deine Bilder und Technikbericht zeigt Technik in Verbindung mit viel Gefühl für den Moment,Kenntnis über die Tierwelt und üben,üben,…..
    Dann könnte es was werden.
    Ich Frage einmal mein Portmonee .

  3. >Den kannte ich aus Büchern, habe ihn aber noch nie in freier Natur gesehen.
    >Ein Wiedehopf. Auch hier. Ich war nicht drauf vorbereitet.
    🙂

    Im Sommer ’75, irgendwo an der Grenze zur (damaligen) CSSR, sitzt so einer auf der oberen Stange des Gatters einer Rinderkoppel auf der tschechischen Seite. Ich auf dem Fahrersitz vom VW-Bus auf der deutschen Seite. Entfernung irgendwas zwischen 10 und 15 Meter.
    Die OM-1 mit dem T-Noflexar lag unerreichbar auf der hinteren Sitzbank vom Kombi.

    Das Viech hat blitzschnell erkannt:
    Kein Zielfernrohr, kein Objektiv, keine Cam, nur ein blödes Fernglas, keine Gefahr…
    Und hat sich produziert da auf der Koppelstange, den Schopf aufgerichtet und
    wieder flachgelegt, dabei den Kopf hin und her gedreht. Das ging so ein bis zwei Minuten.

    Ich konnte nur durch mein Dialyt zusehen und ich schwöre:
    Der hat gegrinst!!!

    Shit happens …

    Niemals wieder hab‘ ich einen Wiedehopf gesehen, auch die Kibitze scheinen verschwunden zu sein. :-((

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