Ist die Nummer 35 oder 36 oder 37. Irgendsowas. Ich glaube, ich habe bei der Nummer 15 aufgehört zu zählen. Aber nachdem die Influencer immer dodal begeistert sind, wenn sie von ihrem Druckkostenzuschussverlag die Palette mit dem Altpapier vor die Tür gestellt kriegen, zeige ich dann mal die Kiste mit den Autorenexemplaren, die mir Franzis geschickt hat. Im Gegensatz zu den Influencern, bei denen man nach Ankunft des wichtigsten Buchs der Fotografiegeschichte natürlich sofort bestellen darf – geht das bei mir nicht. Meine Autorenexemplare sind unverkäuflich. Steht im Vertrag drin.
BTW: Das ist das letzte Buch, das ich mit Franzis mache – 11 Jahre waren das jetzt. Franzis stellt die Herausgabe von Kamerabüchern ein. Ich bin in Verhandlungen mit einem neuen Verlag – mal sehen was draus wird.
Warum ich jetzt das Thema Kamerabücher mal wieder aufgreife? Ich halte heute abend meinen siebenundzwanzigsten Kurs in Rocksdorf. Und immer wieder höre ich nach dem Kurs: „Ich hab Dein Buch gelesen, aber jetzt macht das Sinn.“
Das Problem von Kamerabüchern ist die immense Informationsdichte. Fotografieren ist nicht einfach und heutige Kameras sind hochkomplex. Fotograf ist immer noch ein dreijähriger Ausbildungsberuf – und da wird einem nicht beigebracht, wie die Olympus E-M1X intern funktioniert. Und viele Funktionen der Kamera sind ohne solide Fotoerfahrung überhaupt nicht verständlich. Schlicht weil man gar nicht in die Verlegenheit kommt, die Funktion jemals zu brauchen.
In meinen Kursen versuche ich nun, die Bedingungen zu schaffen, in denen man diese Funktionen braucht. Und dann macht es auf einmal „Sinn“ was in meinen Büchern steht. Es ist wie bei einem neuen Brettspiel – nur die Regeln lesen ist sinnlos, man muss es einmal durchspielen, um die Mechanik des Spiels zu verstehen. Und oft ist es so, dass zu mehreren spielen mehr Spaß macht und mehr Erkenntnis bringt, als allein.
Ja, ich weiß. Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Und ich weiß auch, dass meine Kurse Geld kosten.
Und ich weiß auch, dass man die Fotos, die auf meinen Kursen entstehen nicht 1:1 bei Wettbewerben einreichen kann. (Mittlerweile gibt es allerdings auch schon Wettbewerbe, bei denen Workshopfotos zur Disqualifikation führen. Tendenz steigend.) Aber auf meinen Kursen lernt man was. Deswegen heißen die auch nicht Workshop.
Sondern Kurs.
Ich habe gleich mal bei Amazon gestöbert und das Buch hört sich super interessant an. Ich werde mir das Buch auf jeden Fall demnächst mal anschauen gehen.
Für die Verlagssuche ein kleiner Wunsch aus der Leserschaft: es wäre toll, wenn der neue Verlag die Bücher auch als ePub/Mobi herausbringt. Das ist im englischen Sprachraum schon lange Standard, nur im Deutschland ist das noch eine ziemliche Seltenheit. Aber nur so kann man die Bücher auch gut unterwegs dabei haben und mal was nachschlagen (das geht mit PDFs ja auch nicht wirklich).
Warum geht das mit PDFs nicht?
Die anderen Formate erlauben es, mit den passenden Programmen, die Schriftgrösse und damit auch den Textfluss anzupassen. PDF verhält sich da eher wie ein Bild, das man vergrößert betrachtet und den Ausschnitt verschiebt.
Ist häufig unpraktisch, besonders auf kleinen Bildschirmen. Bei manchen angebotenen PDFs ist das Layout auch eher für den Druck als für die Bildschirmdarstellung gewählt.
Das ist, von der Theorie her, sehr praktisch. Das Problem ist, dass die Ebook-Reader noch weit davon entfernt sind, eine Datei auch gleich anzuzeigen. Vom Fußnotenhandling bis zur Bilddarstellung. Epubs aus Indesign gehen zum Beispiel auf dem Kindle-Reader unter Windows, aber nicht unter Mac.
Die PDFs, die ich baue, laufen auf allen PDF-Readern, die seit 1998 auf den Markt gekommen sind. Das ist mir wichtig. Ich habe keine Supportabteilung, die sich um „Ich habe das e-pub gekauft und kann es nicht lesen!“ kümmern kann. Ich habe das Layout so optimiert, dass es auf Tablets und größeren Handys brauchbar zu lesen ist. Mehr kann ich nicht machen. Ob mein zukünftiger Printverlag E-Boo-Versionen rausbringt und in welcher Form die sein werden, ist noch gar nicht sicher – es ist noch nichtmal sicher, ob ich überhaupt nochmal Print machen werde. Mit den vielen FW-Updates halte ich einfach nicht viel davon.
Die Kompatibilität ist da anscheinend noch verbesserungswürdig. Ich weiss auch nur, was die Programme so versprechen. Praktische Erfahrung hab ich nur mit PDFs und die sind in Bezug auf digitale Angebote von Büchern meistens negativ. Ich hab da den Eindruck, dass meistens die Printversion als PDF angeboten wird, was häufig nicht praktikabel lesbar ist. Gerade bei Tageszeitungen unbenutzbar.
Dein E-M1 Buch hab ich als PDF Version und da ist auf jeden Fall dein Ziel erreicht, dass es gut am Bildschirm lesbar ist.
Wenn das mit EPUB noch so wenig kompatibel ist, würde ich auch auf PDF setzen. Da weiss man wenigstens, dass es funktioniert und wie es aussieht.
Ich denke, bei ePub kann man „gleiche Darstellung“ nicht erwarten, dafür gibts ja PDF. Bei Büchern, wie den deinen, wo auch Gestaltung und Layout eine Rolle spielen, ist ePub sicher schwierig – aber IMHO keinesfalls sinnlos. Manchmal will man unterwegs einfach nur ein paar Kapitel „studieren“, d.h. den Text lesen. Oder man will etwas nachschlagen. Dafür wäre eine flexible text-zentrierte Darstellung per ePub auf dem Reader hilfreich. PDF kann ich auf meinem 6-Zoll-Reader nicht sinnvoll lesen. Und für die Bilder muss ich an den Rechner. Ideal wäre also, beides zu bekommen, PDF und ePub. Ob das aus Verlags- und Autoren-Sicht praktikabel wäre, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt, davon hab ich keine Ahnung.
Hallo Reinhard
Frage: Kann man dieses Buch nun auch als PDF kaufen? Bei Dir?
Beste Grüsse Helmi
Nein, geht nicht. Ist ne Franzis-Geschichte, die die exklusiv haben.
Ich habe das Buch, finde es sehr ut gemacht und versuche nun so viel wie möglich für mich heraus zu holen.
Viele Grüße
Horst aus Wendelstein