12mm – Tonnentest

Auf geht’s zum Fensterln. Normalerweise darf hier nicht fotografiert werden, weil sich hinter diesem Fenster meine Models umziehen. Aber für den Test habe ich eine Ausnahme gemacht.

Alle Bilder sind mit Picasa entwickelt, das keinerlei Aufhübschungen vornimmt. Die JPGs sind von der Geometrie her alle seeehr ähnlich, die ORFs sehen etwas anders aus.

m.Zuiko 12-50 f/3,5-5,6
m.Zuiko 12-40 f/2,8 Pro
Lumix G Vario 12-60 f/3,5-5,6
Lumix G Vario 12-35 f/2,8 II
Leica DG 8-18 f/2,8-4,0
Leica DG 12-60 f/2,8-4,0
m.Zuiko 12-200 f/3,5-6,3
FT Zuiko 12-60 f/2,8-4,0
FT Zuiko 11-22 f/2,8-3,5
FT Zuiko 7-14 f/4,0

Wie aus dem Gruselkabinett, gelle? Aussehen sollte es bei allen Bildern eigentlich wie bei der Kristallkugel auf dem letzten Bild. Dass die ganzen 12mm -Anfangsbrennweiten alle eine heftige Tonne haben, ist jetzt ja nichts Neues. Dass beim 8-18 die 12mm immer noch gebogen sind, ist für mich eine Überraschung. Das sollte eigentlich nicht sein. Beim alten FT sieht man die legendäre, wellenförmige Verzerrung am oberen Bildrand. Das 11-22 schafft das komplette Rechteck bei 12mm noch nicht ganz. Aber immerhin fast. Damit kann man leben.

Eigentlich schade, dass so ein Test aus der Mottenkiste im Jahr 2019 immer noch so verheerend ausfällt.

15 Replies to “12mm – Tonnentest”

  1. Hallo Reinhard,

    Danke dir für die Aufschlussreiche Bildserie und die gemachte Arbeit die dahintersteckt.
    Uiuiui, es sind doch einige Unterschiede in der Darstellung die ich so nicht vermutet hätte.
    Die Grenzen zu kennen die ein Objektiv in der Abbildungsleistung hat und sich damit nicht für jede Aufnahmesituation empfiehlt wird hier wieder klar aufgezeigt.
    Werbung für etwas Neues ist verkaufsfördernd. Aber Qualität kostet Geld und hier wird meiner Meinung nach immer noch sehr für den Massenmarkt produziert. Das Ergebnis, reproduzierbare Ware.
    HG
    Wolfgang

    1. Die automatische Korrektur der Verzeichnung ist bei mFT Bestandteil des optischen Designs. Insofern ist das Ergebnis nicht überraschend. Das Picasa die Autokorrektur bei RAWs nicht umsetzt, nun ja… Die gängigen Raw-Konverter machen das, also ist die Praxisrelevanz Deines Verzeichnungstests nicht so hoch…

      1. digitale Korrektur von Weitwinkelverzerrungen resultiert in deutlich verminderter Auflösung und eben „digitaler Anmutung“ des Bildes. Wer damit keine Probleme hat, für den hat das natürlich keinerlei Relevanz.

        1. Ja, die softwarebasierte Korrektur der Verzeichnung ist nicht verlustfrei, das ist klar. Das 12-40 ist aber auch bei 12mm visuell ziemlich scharf bis in die Bildecken, trotz Korrektur. Daher scheint mir der Auflösungsverlust bei den anzutreffenden Verzeichnungswerten noch vertretbar zu sein. Meistens sehe ich in Tests Werte von ca. 6% bei mFT- Zoomobjektiven.
          FT-Objektive haben die eingebaute Korrektur nicht. Ist das 12-60 FT sichtbar schärfer in den Bildecken bei 12mm als das 12-40 mFT?

  2. Bin froh, mein FT 7-14/4, FT 14-54 I, FT 11-22 und die Edellinse 35-100/2 zu behalten 🙂
    Das mit 7-14 war ich vor Monaten am grübeln, on ich mir das mFT 7-14/2,8 hole. Bis die E-M1 X zeigt, dass die Serienbildgeschwindigkeit nicht durch das alte FT 7-14/4 ausgebremst wird. Es rattert richtig schnell, wenn ich eine HDR-Belichtungsreihe mache.

    Gruß Pit

  3. Auch einige RAW Konverter machen keine automatische Korrektur, z.B. der in Photomatix eingesetzte. Dadurch ergeben sich Vor- und Nachteile:
    Will ich eine vollständige, automatische Korrektur muss ich erst TIFs erzeugen, die ich dann zu HDRs zusammensetze. Ist bei einer größeren Anzahl von Motiven sehr zeitaufwändig!

    Habe ich bei Bildern Probleme mit dem Bildwinkel (kann bei Innenaufnahmen schon mal vorkommen) habe ich durch die größeren Bildwinkel ohne Korrektur mehr Möglichkeiten, da ich mehr Futter zum Basteln in PS habe. Danach eine gute Korrektur von Hand zu machen dauert aber auch ein bisschen…

    Für mich ist die Auto-Korrektur bisher qualitativ nicht negativ aufgefallen, auch wenn ich vom optischen Standpunkt lieber Objektive hätte, die sie nicht brauchen. Aber das ist wohl die neue Welt: keiner baut etwas besser, wenn den Unterschied nachher keiner sieht…

    Warum bist Du vom 8-18 überrascht? Pana hat doch schon immer auf die digitale Korrektur gesetzt, beim 12-35/2,8 habe ich die fehlende Korrektur in Photomatix zum ersten Mal bemerkt. Für Mac-User: man kann im Graphikkonverter die Korrektur übrigens wahlweise ein und ausschalten!

    1. Ich war überrascht, dass das 8-18 bei 12mm noch eine Tonne hat. Das ist in der Mitte des Brennweitenbereichs. Da sollte das Objektiv eigentlich auskorrigiert sein. Das alte Pana 7-14 4,0 hatte bei 7mm ne wüste Tonne und bei 14mm ein Kissen. In der Mitte war es ganz brauchbar.
      Übrigens korrigiert auch Luminar die Verzerrungen nicht.

  4. Einen ähnlichen Test habe ich heute auch gemacht. Mit dem 12-200, dem FT 12-60 und den FT 7-14. Und jetzt kommts: mit aktivierter Keystone korrektur, ohne sie in irgendeiner Form zu nutzen, in Nullstellung sozusagen.

    Und das Wunder (bei der M1X) geschah: sämtliche Verzeichnungen waren nahezu verschwunden. Auch im RAW. Von den obien dargestellten Verzeichnungen war bei den Olympus-Objektiven (fast) nichts mehr zu sehen.

    Ausprobieren! Ich habe Keystone auf eine Taste gelegt, man siehts schon am Monitor, vor allem beim FT 12-60 bei 12mm.

    1. ich habe es gerade mit der E-M1II ausprobiert. Mit Keystone und ohne. 14-42EZ. Das RAW ist identisch. Tonne am kurzen Ende, Kissen am langen Ende. Keystone verändert ausschließlich das JPG – und natürlich das eingebettete Vorschaubild.
      Allerdings ist das ein ziemlich cooles Feature, wenn man darüber die wellenförmige Verzeichnung bei 12mm im JPG loswird. Werde ich in den nächsten Tagen bei ein paar mehr Kameras und dem 12-60 ausprobieren. Danke für den Hinweis.

  5. Allerdings ist das ein ziemlich cooles Feature, wenn man darüber die wellenförmige Verzeichnung bei 12mm im JPG loswird.

    GENAU!

    Die ärgert mich kolossal und ausser mit DXO bekomme ich sie sonst nirgends weg! Wenn man von Workspace aus das RAW in Photoshop importiert ist die Verzeichnung auch in Photoshop korrigiert und ich kann mit dem (korrigierten) RAW weiterarbeiten. Da bin ich kurz drauf reingefallen.

    1. Wenn man das unkorrigierte und das korrigierte Bild in Photoshop übereinanderlegt, Modus „Differenz“, sieht man einen runden weißen Ring, da sind die Bilder identisch, in der Mitte auch (fast) der Rest ist weniger oder mehr stark verzerrt, das sieht man da recht anschaulich. Endlich weiß ich wie ich die Bilder jetzt (einigermaßen flott) doch noch korrigiert bekomme.

  6. Hallo,
    Ein wichtiger Grund, bei Olympus zu bleiben, war und ist immer, dass man mit hauseigener Software immer die Verzeichnungen komplett auskorrigiert bekommt. Ob das die älteste Kompaktknipse, Edelknipsen, FT-Objektive oder mFT-Objektive sind. Egal ob JPEG oder ORF. Die eingebetteten Makernotes liefern die korrekten Verzerrungsparameter aus dem Objektiv immer mit.
    Für mich persönlich ist es wichtiger, vor allem bei Beseitigung von stürzenden Linien mit Fremdsoftware, dass die Bilder absolut entzerrt sind (Möbelfotografie). Da kann ich dann auch auf ein paar Promille Detailschärfe verzichten, wenn es nicht optisch geht.
    Übrigens: Auch bereits „entzerrte“ JPEGs aus mFT Kameras (oder XZ-2) werden durch die Nachkorrektur mit der hauseigenen Software noch „gerader“. Vielleicht sind ja manche Korrekturen innerhalb der Kamera zu ressourcenintensiv. Überrascht hat es mich jedoch schon.

    Schönen Gruß
    Werner
    PS: Nach den Anfängen mit Rollei und Canon dann Olympus immer treu geblieben mit 8 Kameras verschiedenster Klassen.

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