Nikon hat „gelauncht“!

Das Bild hat mit Nikon nichts zu tun. Es ist in der Nähe von Rocksdorf entstanden, mit einer E-M1II und dem 35-100 f/2.  Aber es ist von der Sorte, die viele Fotografen und Mädels total doll finden – und von denen viele glauben, dass sie nur mit Kleinbildkameras möglich sind. Ich habe schon mal zu so einem Foto gelesen. „Du beherrscht das Gegenlicht so toll!“. Naja, draufhalten und dafür sorgen, dass der Kontrast in die Knie geht. Macht sooooo romantische Stimmung. Das anschließende Nachschärfen und Aufhellen des Gesichts habe ich mir verkniffen.

Nikon versucht es mal wieder. Vor der V1 (!) hat Nikon sehr lange mit dem mFT-Konsortium verhandelt und sich dann entschlossen, selber mit einem System rauszukommen. Das haben sie innerhalb von nicht mal einem Jahr entwickelt und mittlerweile unauffällig wieder eingestellt. Das V-System ist damit in unrühmlicher Gesellschaft mit den Samsungs und dem gelben Pentax-Ziegelstein. Auch das Pentax Q-System ist mittlerweile Geschichte.

Sie haben sich einen neuen Buchstaben rausgesucht. „Z“. Comicliebhaber kennen das vom „Zyklotrop“ des genialen Franquin, was jetzt natürlich Stoff für jede Menge Insidergags liefert. Eine weitere Assoziation sind die Z1 bis Z4 von Konrad Zuse. Die ersten programmierbaren Rechner. Das waren ziemliche Kawenzmänner.  Na, Nikon hat sich Z6 und Z7 rausgesucht und eine Journalistenregel heißt ja: Don’t make jokes with names.

Warum ich heute lauter solche Fotos poste? Ich finde, die passen zum Thema…. 😉

Was ist nun von „Z“ zu halten? Wird damit das Ende von mFT eingeläutet? Ist der kleine Sensor endgültig erledigt? Die Z ist

  • teuer. Richtig, richtig teuer.
  • Die Objektive sind groß. Und teuer. Richtig teuer. Und schwer.
  • Der Akku hält nur zweieinhalb Stunden.
  • Es gibt keinen Batteriegriff.

Wer kauft eine solche Kamera? Wer legt für eine Kleinbildkamera mit einem manuellen 58mm f/0,95 geschätzt 16 große Scheine auf den Tisch? Hobbyfotografen mit Offenblendenzwang? Eine Objektivrechnung rentiert sich nur, wenn man mindestens 10.000 Stück davon verkaufen kann . Und der deutschsprachige Raum ist nach Japan der zweitwichtigste Markt. Nikon muss also in DACH etwa 50.000 Z6 und Z7 absetzen um die Stückzahlen für die Festbrennweiten zu erreichen. Sie müssen 50.000 Leute davon überzeugen, dass das Z-System die nächsten Jahre überlebt und dass es sich rentiert, fünfstellige Summen in ein System zu investieren, das ebenso wie das V-System, schlicht nicht ausgereift ist.

Denn eines ist klar: ein großer Wurf ist das System nicht. Die Leadaussage ist: wir haben ein größeres Bajonett, also werden ihre Fotos und Videos besser. Wenn ein 15% größeres Loch alles ist, was Nikon auf Lager hat, dann haben sie wie beim V-System einfach einen Rohrkrepierer gebaut.

Die Z ist nicht schlecht, wirklich schlechte Kamera gibt es kaum noch, aber sie kann nichts besser als die anderen. Und einen ganzen Haufen nicht, was bei anderen längst selbstverständlich ist.   Dafür ist sie zu teuer. Es wird kaum jemand das System wechseln, außer die, die gewohnheitsmäßig System wechseln. Die Zielgruppe sind die Nerds aus dem eigenen Hause, die ihre 850 mit einer Spiegellosen ergänzen wollen. Ob das reicht, das System in die Gewinnzone zu fahren? Panasonic hat mit der G9 versucht, eine E-M1II-Me-Too zu bauen. Nachdem sie die Gewohnheitswechsler abgefrühstückt haben, stocken jetzt die Verkäufe. Warum? Für die Kamera gibt es keinen echten Grund. Und dafür ist sie zu teuer. Die Z ist noch teuerer. Und langsamer.

 

22 Replies to “Nikon hat „gelauncht“!”

  1. Sehe ich ähnlich, darf man aber kaum schreiben, weil es sonst Schimpfe gibt. Schließlich hat man sich bei Nikon doch solche Mühe gegeben. Und immerhin sei das ja auch erst der Anfang.

    Nach dem ganzen Ballyhoo und dem gewählten Slogan hatte ich ein Feuerwerk erwartet – und keine Knallerbse. Wirkliche Innovationen sehe ich da nicht. Das Meiste davon konnte Olympus bereits 2012/2013.

    Umgekehrt bestätigt es mich, bei Olympus angekommen zu sein. Auch ein gutes Gefühl!

  2. Am interessantesten ist für mich, wo Nikon Mist gebaut hat: Die Firma, die bei DSLRs unbestritten den besten aller C-AFs kann, kommt hier nicht über naajaaa hinaus.

    Wieso sie beim zweiten Kartenfach und bei der Bufferkapazität ein paar Euro sparen, versteht wohl auch niemand. Ich hätte da lieber weniger pro Kamera verdient, aber erst mal Abstand zu Canon geschaffen, so lange es noch geht. So sind es Kameras für bisherige Nikon-Fans. Die holen niemand von Sony zurück und niemand von Canon herüber.

    Aber nein, lieber wird ein manuelles Objektiv entwickelt, das niemand brauchen kann, außer für die Vitrine.

  3. Hallo zusammen,

    die Kamera muss doch nicht den Markt revulotionieren, reicht es nicht wenn Nutzer mit reichlich Nikon-Gläsern im Fundus etwas modernes bekommen um diese anzuflanschen ?

    LG

    1. Wenn es den Nikon-Usern reicht? Ich bin mir aber nicht sicher, ob ein 850-Besitzer 2500 Euro ausgibt, um eine Kamera zu kaufen, die in Summe nicht mehr kann, als seine bisherige.

  4. Ich war ehrlich gesagt schon etwas gespannt – Nikon hat die Chance gehabt, von allen 5 Jahre lang zu lernen – und somit auch die Chance, jetzt mit einer Überkamera an den Start zu gehen.
    Aber außer dem Preisschild sehe ich da nichts, was über wäre – vielleicht auf dem Level einer A7R II – that’s it.

    Sehr schön finde ich die beschwichtigenden Kommentare „ist doch noch ß-Firmware“, wenn es um die unterirdische AF-C-Performance geht. Hatte ich schon erwähnt? 5 Jahre Zeit um von den anderen zu Lernen … eine D850 mit Hammer AF … eine D500 mit Hammer AF … eine D7300 – ich wiederhole mich.

    Mal abgesehen, daß mich diese Kamera eh nur akademisch interessiert – auch wenn ich die Kohle so dick hätte würde ich dieses Geld nicht in „Z“ investieren.

    1. Der C-AF über den Bildsensor ist eine völlig andere Nummer, als über Phasen-AF-Sensoren. Dafür braucht’s extrem schnelle Sensoren und ausgefinkelte Objekterkennungstechniken. Da kann man mit dem KnowHow aus der DLSR-Welt nichts anfangen. Der Sensor der Z mag zwar von Auflösung und Empfindlichkeit toll sein, aber er ist nicht schnell genug für einen guten C-AF. Und das Problem ist eben, dass die Nikon-User da einen anderen Standard gewöhnt sind. Dazu kommt noch, dass einige fiese Tricks bereits von Olympus und Panasonic verwendet werden – und die nicht so einfach an Nikon abgeben. Die beiden haben halt zehn Jahre Vorsprung – und Nikon muss mit einem Kleinbildsensor arbeiten – und will auch noch lichtstarke Objektive anflanschen. Sie rennen da in riesige Zerstreuungskreise, die sie analysieren müssen. Das ist mit der Zeit alles zu beherrschen, aber es wäre halt gut gewesen, diese Probleme zu lösen, bevor sie damit rausgehen. Olympus hat die E-5 erst abgelöst,. als sie eine Kamera präsentieren konnten, die in allen Belangen besser war. Das hat Nikon jetzt eben verpasst.

  5. Moin Reinhard, moin Kollegen,
    wenn ich das hier lese, könnte ich mir vorstellen, du (und tweilw. die anderen hier), haben die „Z“ schon ausgiebig ausprobieren können? Oder bist du (seit ihr) auf den gleichen Stand wie die „anderen“ im iNet, die über die Kamera im Vorwege schon ausgiebigst berichten (so oder so) – dann – habe ich ja die Wahl, was mir von diesen teilweisen stark widersprechenden Infos, besser gefällt! 😉
    Einfach mal auf Youtube das Stichwort „Nikon Z“ eingeben und ihr habt die Auswahl!
    Ich sehe es für meine Person als Sinnvoller an, wenn die gleiche Akribie der Leute sich dann äußern, wenn sie für alle verfügbar ist um FAKTEN zu schaffen … oder sehe ich das falsch – Augen zwinkern!

    1. Ich habe mir das Video von Martin Krolop angesehen. Und habe aufgehört, als er gesagt hat, es käme ein 58er mit 0,95 und Autofokus raus. Das Objektiv wird manuellen Fokus haben. Er hat gesagt, die Z habe den alten Akku – das ist auch falsch. Es gibt einen neuen Akku, den „b“ mit höherer Kapazität und nur damit ist die angegebene Betriebsdauer zu erreichen. Ich mache Martin da keinen Vorwurf – ich habe selbst schon erlebt, dass auf Neuvorstellungen von Kameras die Promotoren ihre eigene Kamera nicht bedienen konnten. Also ist er vermutlich einfach falsch informiert worden. Ich habe es selbst schon erlebt, dass ich auf einer Produktpräsentation war und die Leute im Netz zeitgleich besser informiert waren als ich – weil sie Zeit hatten, die Specs zu lesen, während ich Marketing-Blimblim vorgesetzt bekam.

  6. Ich selbst habe meine eigene Meinung zu den beiden neuen Kameras, die ich anderweitig bereits kundgetan habe.
    Dies will ich hier nicht weiter vertiefen, da es in eine ähnliche Richtung geht, wie Reinhard in seinem Artikel schrieb.
    Was ich aber höchst interessant finde, ist die Tatsache, dass Nikon sich urspünglich (und vor dem Erscheinen des 1-Systems) mit dem Gedanken auseinandergesetzt hatte, sich dem MFT-Standard anzuschließen.
    Warum wurde daraus nichts?
    Gibt es da bekannte Aspekte zu?
    Das finde ich richtig spannend, zumal man ja immer den „zu kleinen“ Sensor und ähnlich unprofessionelle Eigenschaften kritisiert hatte.

  7. Warum Nikon nicht bei MFT eingestiegen ist? Das liegt doch auf der Hand: Nikon ist damals einer der 2 Platzhirsche gewesen. Als solcher schließt man sich nicht irgendwo an, sondern definiert den Rahmen, stellt Bedingungen, präsentiert sich als Vorreiter, bewahrt seine Geheimnisse …

    Ich finde die Z sehr interessant. Mir scheint sie hauptsächlich gegen Sony positioniert zu sein. Jetzt muss man einfach mal abwarten. Die E-1 als erstes Modell konnte am Anfang auch noch nicht alles. Vieles richtig gut, aber eben nicht alles. Vielleicht sollte man einfach auch mal anerkennen, dass ein Unternehmen Risiken eingeht und sich weiterentwickelt. Wir alle können davon nur profitieren. Mich jedenfalls würde es sehr wundern, wenn sie aus dem 1-Debakel nichts gelernt hätten.

    1. Ein Debakel zu erleben, und dies in einem neuen Produkt besser umzusetzen sind 2 verschiedene Dinge. Die frage ist vorallem – Ab wann hat Nikon angefangen das neue System zu entwickeln. Stehen 5 Jahre Markbeobachtung und strategische Konzeption hinter der Kamera, oder hat man sich 4 Jahre auf den DSLR-Nymbus verlassen, und dann schnell mit heißer Nadel etwas gestrickt? – Ich bin gespannt, die Kamera mal genauer in Augenschein zu nehmen.

  8. Die Entscheidung Nikons für die Einführung des neuen Vollformat Spiegellos Kamerasystems scheint mir logisch und konsequent, wenn man die Erfolge der Sony Alphas 7/9 und das kommende Canon Vollformat Spiegellossystem berücksichtigt. Darauf musste Nikon reagieren, ums seine Claims im Profi- und Semi-Prof Bereich abzusichern. Ich kann nicht beurteilen, was die neuen Zs wirklich können, gehe aber davon aus, dass Nikon in der Lage ist, ein entsprechend leistungsfähiges System zu entwickeln und zu vermarkten. Nicht zu vergessen der Profi-Service, von dem außer Canon alle anderen Anbieter meilenweit entfernt sind. Auch der Preis wird, zumal es sich um einen Listenpreis inkl. MwSt. handelt, wohl nicht das entscheidende Problem sein.
    Spannender ist da meines Erachtens die Frage, wie die gerüchteweise Ankündigung von Panasonic zu werten ist, ab 2025 ebenfalls Vollformat Kameras anbieten zu wollen. Zwar finde ich eine derart weit vorauseilende Ankündigung nahezu grotesk – welcher Anwender bitte plant seine Kameraanschaffungen 7 Jahre im Voraus. Nicht von der Hand zu weisen ist aber, dass eine solche Entscheidung des zweitwichtigsten MFT Vertreters (und Sensor Herstellers, TowerJazz) erhebliche Auswirkungen auf MFT insgesamt haben könnte.
    Wenn Vieles dafür spricht, dass sich Vollformat als d e r Srandard im Profi-/Semi-Profi auch beim Anwender durchsetzt, wird zumindest der Druck auf Olympus, soweit es um hochpreisige Kameras geht, deutlich zunehmen, wenn man dort an MFT als ausschließlichen Sensorformat festhält. Es geht ja dabei nicht nur um Wechsler, sondern auch um Erstentscheider. Als Olympus Fan bin ich umso gespannter, was die angekündigte neue Super Oly bringen wird. Vielleicht den bereits vorgestellten 3D Global Shutter Sensor mit Einzelpixelsteuerung und verbessertem Stabilisierungssystem inklusive HDR Funktion bei handgeschossenen Belichtungszeiten und mit gigantischem Rauschspannungsabstand von – 160 dB. Und zwar in MFT! Wen interessiert da noch Vollformat …. Würde mir die Freudentränen ins Gesicht treiben , auch wen ich für eine Anschaffung noch sparen müsste 😉

    1. Im Profi-Bereich sind Formatfragen völlig irrelevant. Profis machen Bilder. Es gibt ein paar große Kunden, die legen fest, wieviel Megapixel sie haben wollen, um die ganzen Knipser draußen zu halten. Selbst wenn sie die Auflösungen niemals brauchen. Aber wenn zwei Profis zusammenarbeiten, wird über Licht und Kunden diskutiert, nicht über Sensorgrößen. Digitales Kleinbild ist seit der D700 im Markt angekommen. Und vorher hat man Aufträge mit APS gemacht. Und vorher mit Kleinbildfilm. So what? Langfristig hat der die Aufträge gekriegt, der die besten Bilder abgeliefert hat, nicht der, der das teuerste Equipment im Schrank hatte.
      Und wenn ein Erstentscheider sich entscheidet, fünfstellige Summen für zwei Zooms und eine Kamera auf den Tisch legen zu wollen – na und? Soll er doch. Ich stelle mir das bildlich vor: „Schnucki, die neue Küche muss noch warten, ich will jetzt mal Fotografie ausprobieren und kaufe mir jetzt eine Kleinbildkamera mit zwei Objektiven.“ -„Aber Du fotografierst doch nicht mal mit Deinem Handy!“ – „Aber mit der neuen Kamera mache ich dann gaaaanz dolle Bilder.“
      Von allen Kleinbildankündigungen, die jetzt draußen sind, gibt es nur ein System, bei dem die Entwickler zu Ende gedacht haben. Das sind die von Canon. Sorry Nikon, Sorry Pana. Canon Wins. You Lose.
      Update: Man sollte mit seinen Beurteilungen warten, bis tatsächlich alle Infos offiziell sind. Empfiehlt sich…

        1. Zu Beginn der Gerüchte hieß es, Canon habe ein Bajonett entwickelt, das EF-kompatibel sei. Man also ohne Adapter die alten Optiken dranflanschen könne. Das wäre ziemlich genial gewesen, denn der Adapter ist – und das sage ich als überzeugter FT-Optik-Nutzer – einfach nervig. Nun sieht es so aus, als hätte auch Canon ein großes Bajonett (54mm) und einen Adapter im Programm. Es sieht nun so aus, als hätte Canon einfach nur ihre 5DMIV genommen und den Spiegel ausgebaut. Damit ist das Rennen für mich wieder offen. Innovation sieht anders aus. Deshalb sage ich ja: Ich habe zu früh gejubelt. Ich dachte, Canon habe die vielen Jahre genutzt und würde nun richtig in die Kiste greifen und den anderen zeigen, wo der Hammer wirklich hängt. Aber so habe ich das Gefühl, dass alle, bis auf Sony, nur halbherzige „MeToo“-Produkte bringen.

  9. Reinhard, danke für deine Einschätzung, ich seh das sehr ähnlich.

    Mittlerweile hat ja auch Canon seinen neuen Boliden vorgestellt und ich muss auch sagen, dass ich ziemlich enttäuscht über beide (Nikon und Canon) bin. Ich hab das Gefühl, dass beide Firmen halt „mal was machen um des Machens Willen“, aber weiterhin darauf bedacht sind, hauptsächlich den DSLR-Markt weiter abzuschöpfen.

    1 Kartenslot, 5 Bilder/sek bei AF-Nachführung, kein AF-C bei lautlosem Verschluss…. das wirkt für mich wie ein absichtliches Ausbremsen der neuen Modelle, um… ja worum denn eigentlich? Um dann ne Z7+ oder EOS R-Hellmaster rauszubringen, deren Preis dann mit ner 4 beginnt und die es dann aber jetzt wirklich und diesmal ernsthaft draufhat?

    Am Schlimmsten find ich die letzten Tage aber diese ganzen „OMG-ist-das-genial“-Reviews und First-hand-on-Berichte, die Dinge wie Belichtungsvorschau über den EVF und den Silent Mode als die Innovationen des Jahrtausends feiern… wo schlichtweg ignoriert wird, dass andere Hersteller das seit mehr als 6 Jahren am Markt haben. Aber hey, die haben ja auch keinen KB-Sensor, also darf man die ruhig ignorieren 😉

    1. Das ist meiner Meinung nach gar kein böser Wille. ich habe es selbst erlebt, dass „Vollformat“-Jünger ernsthaft der Meinung waren, ihr Sensor sie der Größte und Mittelformat ist nur halb so groß. Wer sich immer geweigert hat, das „Spielzeug“ der Konkurrenz auch nur in die Hand zu nehmen, der konnte das alles nicht kennen. Woher denn? Wenn Dir alle in Deinem Umfeld erklären, dass die Olys und Panas Unfug sind, mit denen man nicht fotografieren kann, warum sollten sie es dann mal probieren? Filterblase nennt man sowas. Und wenn jetzt vom persönlichen Lieblingshersteller auf einmal was auf den Markt kommt, was man ohne Imageverlust toll finden darf – Halleluja!

  10. Ich würde erst einmal abwarten und mich von diversen Kommentaren nicht beeindrucken lassen.
    Nikon hat eigentlich immer erst etwas herausgebracht, nachdem sie sich sicher waren, das es gut ist.
    Zum Preis möchte ich sagen-ebenfalls abwarten, meist sinkt dieser nach kurzer Zeit.
    Schön finde ich von Nikon, dass sie einen Adapter haben, der es ermöglicht, alle Nikon-Objektive verwenden zu können.
    wer viele solcher Objektive hat- wie ich, freut sich halt. Das heißt nicht, dass ich mir die Kamera unbedingt kaufe.
    Ich warte halt ab.
    Auch eine Om d M1MII gibt es bereits für etwa €1300,- inzwischen.
    Ich liebe dieses System, seit ich es vor etwas mehr als einem Jahr für mich entdeckt habe und damit meine Brötchen verdiene.
    Lassen wir einmal Nikon außen vor.
    Ich wünschte mir eine Oly mit meinetwegen 10 MP aber mit einer deutlich besseren Iso Performance im low Light.
    Der Pixelwahn langweilt mich und ich empfinde ihn überflüssig.
    Was ich z.B. auf Hochzeiten und Events brauche ist eine geile Low-Light Kamera!
    8-10 MP reichen da völlig. Auch damit lassen sich locker große Prints erstellen-problemlos bis 80×120 cm!!!
    Alles andere an den Olys ist einfach super-muss ich hier nicht erläutern!!

  11. Voll daneben ist auch vorbei!
    So muss ich die Nikon Z und Canon R bewerten. OKay, noch hatte ich keine dieser „Boliden“ zum Ausprobieren bekommen, aber die Technik …
    Fangen wir mit der Canon R und dem 1,2 /50 an, die größte deutsche Fotozeitschrift zeigt auf ihrer beigefügten DVD Originalbilder dieser Kombination. Schaut Ihr Euch die Rechtecke in allen vier Ecken an, sind die VERZERRT, ja richtig gelesen, verzerrt. Selbst bei Blende 5.6.
    Auch bei Nikon werden die neuen Objektive nicht deutlich besser sein.
    Was alle, auch Sony und Zeiss, regelrecht verpennt haben, sind gescheite kleine und gute Weitwinkel-Festbrennweiten, wie ich sie noch von der uralten Leica M kenne. Diese mit dem 35er – ein Gedicht. Schön klein und heute leichter (wegen besserem Material) fast wie eine Oly. Aber Pustekuchen.
    Zeiss hat für Sony ja damit begonnen und mehrere Weitwinkel im Programm, aber alle sind Retrokonstruktionen. Das sind umgekehrte Objektive angepasst an die Kamera. Da ja normalerweise ein in Retrostellung angebrachtes Objektiv nur für den Nahbereich geeignet ist, müssen diese Konstruktionen erweitert werden. Das macht sie lang und schwer und teuer, und dazu nicht einmal besser (siehe diverse Testcharts in den Ecken von Bildern mit diesen Objektiven).
    Und was macht Nikon? Denselben Fehler. Also wird doch die bisher vorhandene Konstruktion, die für Spiegelreflex gerechnet war und Retro sein musste, einfach umgebaut auf das neue Bajonett. Also bitte, wieso brauche ich dann ein neues Objektiv, wenn ich das alte mittels Adapter genauso gut verwenden kann.
    Okay, die Verwendung der vorhandenen Objektive mag ein Vorteil sein, doch bei Nikon sickert langsam durch, dass der Adapter eben nicht alle Objektive mag, bei einigen Tamron scheint es schon Probleme zu geben. Macht ja nix. So wird die Chefetage von Nikon denken, die sollen doch gefälligst Nikon-Objektive kaufen.
    So genug.
    Viele Vorredner haben völlig Recht: Wer gute Fotos machen will, der braucht weder eine Canon R noch eine Nikon Z, eine APS-C-, DX- oder mFT-Kamera, deren Sensor mindestens 18 MP aufweist, ist heute genauso gut.
    Und dabei haben die Vollformater noch einen Riesen-Nachteil: Die Tiefenschärfe oder Schärfentiefe geht bei großer Blende (kleiner Blendenwert) in den Keller. Was nützt mir das 0,95er Objektiv, wenn es nur von 5,97 bis 6,03 Meter scharf zeichnet? Leica musste das schon schmerzlich in den 1980er Jahren mit dem Noctilux (1,0/50) erfahren, einfach nur noch vermatschte Bilder. Und jetzt versucht Nikon hier besser zu sein? Na ja.

    1. Heute war ich bei einer Hausmesse und habe mir am Stand von Canon und Nikon die Kameras angesehen. Abgesehen davon, dass ich sie für designtechnisch verunfallt hallte und sie nicht greifen kann – die Kunden außenrum waren interessiert und wenn auch nicht begeistert, so doch zumindest nicht ablehnend. Wir werden sehen, ob die Kunden die Kameras annehmen. Anscheinend ist das angekündigte 0,95er DAS Zugpferd für die Z-Kameras.

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