Makro-Shootout: 30mm f/3,5 VS 150 f/2,8 Sigma.

Solche Vergleiche macht man nicht. Ein 150er Sigma -Makro, das neu um die 900 Euro kostet, gegen das m.Zuiko 30mm. Das gibt’s für 300 Euro. Und das 150er Sigma für FT gibt’s seit Jahren nicht mehr neu – und auf dem Gebrauchtmarkt kriegt man es kaum unter 500 Euro.
Mir ging es einfach mal drum zu zeigen, wo kurzbrennweitige Makros anders sind – denn meistens wollen die Makrofotografen möglichst viel Brennweite ,damit man nicht so nah ran muss.
Fangen wir mit Natur an. Hier etwas Moos:

150mm f/2,8. Knapp an der Naheinstellgrenze, Abbildungsmaßstab knapp unter 1:1.  Und hier mit 30mm f/3,5:

ebenfalls an der Naheinstellgrenze. Der Hintergrund ist deutlich unruhiger, dafür hat man im Schärfebereich eben viel mehr Struktur. Mit Blende 16 sieht das dann so aus:

und wenn man mit Blende 6,3 einen Stack macht, kommt das so:

Und da scheitert natürlich das Sigma. Stacking in der Kamera? Keine Chance.

Hier noch ein Stack:

Das ist Blende 9. Und hier eine Einzelaufnahme mit Blende 3,5:

Und hier ein Crop aus der obigen Aufnahme:

In der Schärfeebene ist das Objektiv knackig, davon und danach machen sich Farbränder breit. So sieht das bei Blende 2,8 mit dem Sigma aus:

Und so mit Blende 7,1.

Um bei solchen Abbildungsmaßstäben mehr als nur ein paar Haarbreit Schärfe zu bekommen, führt an einem Stack kein Weg vorbei – und damit ist das Sigma draußen, obwohl ich es für optisch besser halte.  Übrigens auch mechanisch. Ich habe bei diesen Abbildungsmaßstäben mit Sucherlupe per Hand scharf gestellt und in der Nähe der Naheinstellgrenze „springt“ der MF beim 30mm. Er lässt sich nicht weich verstellen. Ich weiß nicht, ob das nun nur mein Exemplar hat, oder ob das alle haben, vielleicht kann das mal jemand bei sich überprüfen. Das Sigma lässt sich auch an der Naheinstellgrenze butterweich und exakt einstellen.

Natürlich gibt es für das 30mm keine Streulichtblende – angesichts der winzigen Frontlinse und des sehr kleinen, freien Arbeitsabstandes auch unsinnig. Mit Zwischenringen braucht man da auch nicht anfangen – noch näher ran bedeutet „auf Frontlinse“. Das 30er ist übrigens eines der neuen Objektive, die automatisch die Blende zumachen, wenn man die Kamera abschaltet. Will man das Objektiv mit offener Blende haben, muss man im laufenden Betrieb den Objektiventriegelungsknopf drücken und abnehmen.

Und so sieht das von der Seite aus.
Das Objektiv liefert einen extrem hohen Abbildungsmaßstab – wenn man nah genug ran kann. In Verbindung mit einem Stack ist auch die Qualität ohne Tadel – und dafür ist es vergleichsweise preiswert. Kein Must-Have, aber ein wirklich preiswerter Einstieg in die Fotografie richtig kleiner Dinge.

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