E-M1II – Alltagsarbeit

So, die ersten Tage mit der E-M1II sind rum, die Kamera fühlt sich mittlerweile so an, als hätte ich sie schon länger und die eine oder andere Einstellung an der Kamera habe ich mittlerweile an meinen Workflow angepasst.

Das oben ist zum Beispiel mit MF gemacht, weil die Kamera bei dem Studiolicht mit dem alten 14-54 Probleme hatte, auf das Dekolleté scharf zu stellen. Beim 35-100 f/2 ging das, mit dem 14-54 nur schlecht. Rot ist immer noch ein Problem, aber das hatten wir ja schon. Wie sich genau meine FTs im Vergleich verhalten ist einen Versuch in den nächsten Tagen wert. Die Kamera stand hier auf dem Stativ, schlicht weil ich eine Hand für die Nebelmaschine brauchte.

Echtbetrieb: Symphonisches Blasorchester Beilngries. Hier: Generalprobe.

Objektiv 50-200 alt, ISO 3200, f/3,5, 1/100s. Der Autofokus ist unter diesen Bedingungen extrem schnell und exakt. Ich hatte eigentlich keinen Ausschuss, wenn ich selbst gut gearbeitet habe.

Stabi:

Rolltreppe abwärts, hier eine Drittel Sekunde. Mehr als eine Sekunde ist beim besten Willen freihand ohne Anlehnen nicht drin, schlicht weil das eigene Schwanken dann zu groß wird. Mit Anlehnen oder Aufstützen liegt die Grenze bei der eigenen Nervenstärke. Bei 15 Sekunden habe ich abgebrochen, weil ich es irgendwann albern fand, im Stockfinsteren Regale zu fotografieren. Das Stativ hat trotzdem nicht ausgedient, es dient wieder dazu, exakte Bildausschnitte zu definieren und dem Fotografen die Hände freizuhalten.

„Hundeaction“:

Rena hat mich für einen Tag in Rocksdorf besucht und ihre Hündin Arwen mitgebracht. Das Besondere: Arwen ist einfach lächerlich schwarz, eine Herausforderung für den AF. Beim Gassi gehen hat Rena dann ein paar Minuten Bälle geworfen und Arwen durfte rennen. Hier hatte ich Renas Panasonic 35-100 drauf, mit dem ich immer erst eine Stunde warm werden muss, bis ich mich an den andersrum laufenden Zoom gewöhnt habe. Also war das für mich eine 100mm Festbrennweite. Dazu kam noch, dass ich Arwens Kurs nicht abschätzen konnte, weil ich nicht wusste, wo der Ball hinfliegt. Trotzdem hatte die E-M1II keinerlei Probleme, mit dem 35-100 Arwen scharf zu stellen. Der AF stand auf C-AF mit 5er-Feld. Mit dem alten 50-200 war es schwieriger, vor allem, weil ich Arwen bei 200mm nicht folgen konnte. Wenn das Ziel nicht unter den AF-Punkten liegt, sondern am rechten Bildrand, dann kann man dem AF nicht die Schuld zuschieben. Wenn ich es mal geschafft habe, das Objektiv richtig zu halten, dann brauchte das 50-200 bei C-AF-Sperre 0 etwa drei Bilder, um Arwen zu erwischen. Leider war die Spielstunde nach 8 Minuten rum. Wenn wer nen schwarzen Hund hat, den man auch eine Stunde übers Feld jagen kann, bitte melden, ich würde gerne alle Optionen des Autofokus ausprobieren…. 😉

Birding…
Fliegende Greifvögel hatten wir ja schon in Ronda zur Genüge, also habe ich mich diesmal an „Wildlife“ gewagt. Eine Elster kam da gerade recht:

130mm, 1/800s, ISO 400. Das ist jetzt nicht sooo außergewöhnlich, gerade diese Elster ist in der Gegend bekannt wie ein bunter Hund und frech wie Oskar. Aber sowas da:

Habe ich denn doch noch nicht gesehen. Elsternzunge bei der Arbeit…. Jetzt könnte ich natürlich sagen „60 fps dann ist das kein Problem“ – leider wäre das gelogen. Ich habe da vier Bilder gemacht und darunter eben jenes. Dusel gehabt. Was aber wirklich hilft ist der elektronische Verschluss. Ein bisschen vorsichtig sollte man mit SWD-Objektiven sein, meiner Meinung nach hören viele Vögel den SWD und fühlen sich gestört.

LowLight:

Kerzenlicht. Bei den ersten Fotos hatte ich nur die zwei Kerzen auf dem Sekretär, bei diesem habe ich drei weitere rechts aufgestellt, die die Uhr beleuchten und für den seltsamen Schatten der Uhr sorgen. ISO 1600 1/40s, f/0,95. Klar, mit dem Voigtländer geht fast alles. Aber mittlerweile ist ISO 1600 so sauber, dass ich da überhaupt keine Probleme mehr habe.
Ja. Es gibt Kameras, die ich auf ISO 400.000 oder sowas stellen kann. Und ja, wenn man partout mit dem 12-50 am langen Ende bei Kerzenlicht fotografieren will, dann wird es mit den ISOs haarig, denn dann reichen auch die ISO 25600 nicht mehr aus. Aber wer sich eine E-M1II kauft und dann ein 12-50 davor schnallt, sollte sich eventuell überlegen, stattdessen eine E-M1, ein 17/1,8, ein 25/1,8 und ein 45/1,8 zu kaufen.

Zwischenfazit:
An das Schwenkdisplay habe ich mich gewöhnt, zwangsläufig. Wenn ich unauffällig fotografieren will, muss ich das Display halt eingeklappt lassen. Noch nicht gewöhnt habe ich mich an den Umschalter, der jetzt andersrum geht. Das wird wohl noch ein paar Wochen dauern. Schmerzlich vermisse ich den Batteriegriff, den meine E-M1II nicht hat. Nicht wegen der Batterieleistung, die hat bisher immer für einen Arbeitstag gereicht, sondern wegen des Hochformathandlings. Und man sollte beim Betrieb mit zwei SD-Karten eine wichtige Tatsache beachten: Wenn man auf beide Karten schreiben will (Original und Backup), dann wird die Geschwindigkeit von der langsamsten Karte bestimmt. Also wenn man’s eilig hat: Nur auf die Hauptkarte schreiben, und die sollte wirklich eine UHSII mit 300MB/s sein. Erst dann macht die Sache Spaß. Wer hier spart, spart an der absolut falschen Stelle.

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