Mal was ganz Anderes. Vielleicht hat es sich schon rumgesprochen: Der Olympus-Service in Europa ist mittlerweile zentralisiert – und zwar in Prag.
Das hier ist die Cafeteria in der Zentrale. Natürlich alles in Olympus Blau. Allerdings ist der Service nicht völlig zentralisiert. Hier in Prag ist zwar die Servicezentrale für Europa, aber lediglich die Verwaltung und das Callcenter. Wenn man also im Service anruft, landet man in diesem Gebäude. Die Kameras werden dagegen je nach Herkunft entweder in das Reparaturzentrum in Prerov geschickt, ins Servicecenter in Moskau – oder nach Coimbra in Portugal, je nachdem wo die Geräte herkommen, um die Paketlaufzeiten zu minimieren.. In Portugal sind 65 Leute, die „schrauben“, in Tschechien 30.
Das hier ist der Raum übrigens nach oben….
Aber zurück zum Service. Natürlich habe ich gefragt, warum der Service, den früher alle Länder selbst organisiert haben, nun ausgerechnet nach Tschechien verlegt wurde. Die Antwort war höchst simpel: die Tschechen waren bei der Anwendung eines Qualitätsmanagement-Systems am Weitesten.
Ganz nebenbei übrigens auch in der Küche – die Kantine hier ist bekannt für hervorragendes Futter.
Die Serviceabteilung hat mit Herrn Pedro Lazaro einen extrem engagierten Europa-Chef, der einen unglaublichen Ehrgeiz entwickelt, Kundenreklamationsquoten zu minimieren. Nebenher ist er auch noch persönlich extrem sympathisch. So einer von denen, die Leute mitreißen können.
Das hier ist die deutschsprachige Abteilung des Callcenters. Wenn man sich umdreht, sitzen dort die Skandinavier und Spanier.
Natürlich durften wir auch in die heiligen Hallen hinein:
Jeder der Mitarbeiter hat einen Monitor vor der Nase und am Ende des Raumes ein Display, auf dem die Auslastung der Leitungen angezeigt werden. Solange es ruhig ist, schaut da kein Mensch hin, aber wenn Hektik ist, wird da drauf geachtet, so dass sich die Wartezeiten für die Kunden minimieren und man im Extremfall Verstärkung anfordern kann.
So sieht das aus – inklusive der entsprechenden Uhren.
Was uns sehr beeindruckt hat: die eine Wand des Raumes enthält nichts anderes als Regale – in denen alles steht, was in Sachen digitale Signalverarbeitung bei Olympus jemals produziert wurde. Ob Digitalkamera, Objektiv, Diktiergerät oder MP3-Player. Alle Geräte sind teils mehrfach da – und alle sind betriebsbereit mit geladenen Akkus, fertig zum Einsatz.
Hier ein kleiner (!) Ausschnitt. Rechts oben Unterwassergehäuse, links oben zwei C211Z, Digitalkameras mit eingebautem Drucker, die in Deutschland gar nicht verkauft wurden. Rechts die ganze Camedia-Reihe von C1 bis C-8080. Wozu das Museum dient? Dazu:
Wenn jemand anruft und ein Problem mit einer Kamera hat, kann der Supporter einfach in den Schrank greifen, die Kamera rausnehmen und das Problem des Kunden nachvollziehen. Allerdings gibt’s gelegentlich auch solche Fälle:
Da hat jemand mal wieder ausprobiert, wie es aussieht, wenn man genau in die Kamera blitzt und festgestellt, dass da so seltsame, regelmäßige Pünktchenmuster auftauchen…. (zur Info: nein, da ist nichts kaputt. Das sind einfach Interferenzmuster.)
Das hier ist ein MP3-Player mit Touch-Display und 20Gb Speicher. Von 2005. Zwei Jahre vor Apple.
Und das ist der Hauptbahnhof von Prag. Der wird langsam renoviert. Wenn man also noch einen maroden Jugendstilbahnhof fotografieren will: schnell hinfahren. Bald ist einiges nicht mehr existent und anderes sieht aus wie in Disneyland….