Das Usertreffen in Malta war wie gemacht für einen ausführlichen Test der neuen E-M1-Features. Sogar das abenteuerliche Bussystem war dafür optimal: die großzügige Auslegung des Busfahrplanes sorgte zum Beispiel dafür, dass wir in Birzebugga gut eineinhalb Stunden Zeit hatten, das neue „Panning-Feature“ der E-M1 auszutesten.

Das ist mit dem 12-32 Pancake-Zoom von Panasonic gemacht. An der E-M1 kein manueller Fokus, also Panning-Modus eingestellt, die Bildrate auf 6fps umgestellt und dann gib ihm. 32mm ist natürlich für einen Mitzieher bei 1/30s zu kurz: Effekt: nur die Front des Fahrzeugs ist scharf, das Heck ist unscharf, weil das Fahrzeug durch die Winkeländerung die Perspektive gewechselt hat. Also: entweder die rasante Unschärfe in Teilen des Fahrzeugs akzeptieren oder deutlich längere Brennweiten wählen. Der Panning-Modus klappt auf jeden Fall wunderbar.

Und: ein alter Morris. Das Fahrzeug wurde gerade gewaschen und anschließend fotografiert, um verkauft zu werden. Klar: Vintage ist ein „Must“. Der Morris steht auf Gozo in der Nähe der Festung in Victoria. Also wer sowas sucht…..
Einer der Filter, die uns in Malte schnell unentbehrlich waren, war „partielle Farben“ – und zwar auf „Rosa“ gestellt. Ja, man kann sowas natürlich auch im Nachhinein in Photoshop machen, aber wer jemals mit einer solchen Kamera unterwegs war, beginnt bereits, seine Umwelt anders wahrzunehmen. Und viele Fotos wären ohne diesen Filter nie gesehen worden. Auf meiner Kamera findet sich mittlerweile ein eigenes MySet mit den Partiellen Farben, damit ich schnell umstellen kann:

Nein, das ist nicht der Ankleideraum einer Luxusvilla sondern ein Museum in Mdina. Und der Spiegel ist auch nicht dafür gedacht, sein Makeup aufzufrischen. Aber da er offensichtlich dafür auch verwendbar ist und ich eigentlich von der Straße aus (!) die Kommode fotografieren wollte, kam mir die freundliche Touristin natürlich gerade recht.

Rosa ist in dieser Saison ziemlich verbreitet… und die Gassen von Mdina verlieren durch das Schwarz/Weiß nicht wirklich viel. Es geht auch anderes:

Ein Ara in Marsaxlokk – „x“ wird auf Malti übrigens „sch“ ausgesprochen, so dass das „Marsaschlogg“ heißt. Die Dame ist übrigens die Besitzerin des Ara und die beiden lieben sich heiß und innig.
Etwas gefährlich wird der Filter bei älteren Herrschaften:

Das Ehepaar, das wir ebenfalls in Marsaxlogg kennengelernt haben, kommt mit „Partiellen Farben“ nicht gut, Softfokus ist da deutlich gnädiger – es hat den beiden denn auch wesentlich besser gefallen:

Sagte ich übrigens schon, dass es in Malta im Sommer ziemlich trocken ist? Es hatte seit Mai nicht mehr geregnet. Das folgende Foto ist beim ersten Regen der Regenzeit aufgenommen:

Blick aus unserem Hotelzimmer – LiveComposite in einer abgedichteten Kamera ist eine feine Sache, es schüttete nämlich wie aus Kübeln und unser Balkon war zwar überdacht – aber der Regen wanderte bis ins Zimmer. Irgendwann waren wir dann etwas feucht und kalt und krochen unter die Bettdecke zurück – die Kamera auf dem Balkon kam gut allein zurecht. Wenn jetzt LiveComposite über WiFi steuerbar gewesen wäre, das wäre eine ausgesprochen feine Sache gewesen. Gemütlich im Bett liegen und zukucken, wie sich die Blitze im Bild sammeln. Am Abend darauf dann das nächste Gewitter, diesmal nicht nachts um vier, sondern zur besten Partyzeit:

Eine Art open-air-wet-t-shirt-contest. Wir saßen gemütlich bei Margo’s in St. Julian’s, hatten zwei Tische auf den Balkonen mit unseren LiveComposite-Stativen belagert und nebenher glücklicherweise noch das 150er eingepackt, mit dem wir dann auf die Passanten los sind. Ein bisschen Schadenfreude war natürlich dabei, weil wir bei leckerstem Essen das Ende der Sintflut abwarten konnten. Das hier ist übrigens der Eingang von Margo’s.:

Die Pizzen sind Geschmackssache. Wer Pizza mit viel Tomatensauce und Geschmacksverstärker erwartet – Pech gehabt. Die Pizzen sind vergleichsweise trocken, aber äußerst lecker. (Sie haben sogar eine Pizza ganz ohne Tomaten: Il Cavalieri. Nur mit Zutaten, die es bereits im Mittelalter gab. Schmeckt sehr retro. Und das ist gar nicht negativ gemeint. Vorteil des Essens abseits der Burger-King und Pizza-Hut-Mentalität: das Restaurant hat meistens Platz. Und Vorsicht: die Leute sind extrem stolz auf ihr Futter und wenn da jemand partout Ketchup drüber haben will oder zur Pizza Pommes bestellt, dann macht er sich unbeliebt…. Und ja – die setzen in der Küche eine Mikrowelle ein. Da die SpareRibs 12 bis 14 Stunden bei 60° gegart werden, geht das ohne Vorkochen nicht. Sonst könnten sich Bestellungen etwas in die Länge ziehen….. Die Ribs sind übrigens sensationell.) (Update 2020: Margo’s gibt’s nicht mehr. 🙁 )
Wo wir schon beim Essen und Trinken sind. In Mosta gibt’s den Coffee-Circus:

Das ist ein ehemaliger IT-Mann, der beschlossen hat, das an den Nagel zu hängen. Hat ein Jahr lang Kaffee studiert und dann den Coffee-Circus aufgemacht. Weitere Details hier verlinkt. Ich hatte einen Eiskaffee – und erwartete halt die übliche Vanilleeis-Zucker-Kaffeesuppe. Weit gefehlt: ein Becher mit Eiswürfeln und leckerstem Kaffee. Man bot mir zwar Zucker an, aber gleich mit dem Hinweis, dass der Kaffee eigentlich keinen bräuchte. Korrekt. Feine Sache. Und noch ein Foto mit dem Lensbaby:

Ok. Lensbaby ist jetzt kein Firmware 2.0-Feature, aber mit dem Fokuspeaking macht das trotzdem ausgesprochen viel Spaß.
Überhaupt Objektive: ich neige mittlerweile dazu, mit Extremen unterwegs zu sein. Hier mit dem 150er f/2 mit dem montierten EC-20, also eine Festbrennweite mit 300 mm. Das kommt schon ganz nett: Der Hafen von Marsaxlokk.

Das geht natürlich auch anders: mit dem 9mm Fishcap und Artfilter Crossentwicklung:

Typ und Eimer sind gleich – und die Boote haben sich eigentlich auch nicht verändert, aber die Perspekive eben…. Und wo wir schon beim Fisheye sind:

Hier ein Chamäleon mit 8mm Fisheye. Nicht beschnitten. Mit Tele kann das jeder… 😉
Und zum Schluss noch ein paar Streets: Straßenarbeiten in Victoria und

am Abend in St. Julian’s am Hafen.

Die Schrift im Hintergrund ist übrigens ein kopfstehendes „LOVE“ (das „Love Monument“, so gebaut, damit es sich im „ruhigen Wasser“ des Hafens spiegeln soll…) – es gibt Dinge, die muss man einfach ablichten….

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