UrbExen mit der PEN

UrbEx ist die Abkürzung für „Urban Explorer“ und bezeichnet Leute, die in leerstehende Häuser oder auf aufgegebene Grundstücke gehen und dort fotografieren. Der Ehrenkodex der „UrbExer“ lautet: „Take nothing but photos, leave nothing but footprints.“ Leider gibt es da mittlerweile eine Szene, in der ein Wettlauf um die exklusivste Location entbrannt ist. Was ich hier heute zeige, hat nichts damit zu tun. Die Location ist längst nicht mehr exklusiv, Fotografen halten Modelshootings darin ab – ohne Genehmigung versteht sich – und jeden Abend macht die lokale Szene ihre Party. In den nächsten drei Monaten soll das Haus umgebaut werden. Hoffen wir es. Die Fotos zeige ich hier, weil einige davon vor über zwei Jahren mit der E-PL1 und der Kitoptik gemacht wurden. Vor kurzem war ich mit der E-M5 und dem 7-14 wieder vor Ort und habe die gleichen Räume fotografiert. Dazwischen lag mindestens ein Brand und viele, viele Vandalen.

Vom Hinweisschild ist mittlerweile nicht mehr viel übrig. Nicht mal ein Foto lohnt mehr. War übrigens eine irre Angelegenheit: das Hotel ist vor ein paar Jahren quasi mitten im laufenden Betrieb von der Bank zugemacht und zwangsversteigert worden. Der Ersteigerer wusste aber auch nicht so akut, was damit anfangen – war halt ein Schnäppchen. Irgendwer hat dann das Gerücht aufgebracht, die NPD wolle den Schuppen kaufen, was die lokale Antifa auf den Plan rief und die ersten Graffitis und eingeschlagenen Scheiben verursachte.

Oben immer das Foto von 2011, unten das von 2013. Zwischenzeitlich sind alle Fenster und fast alle Türen entfernt oder zerstört, die Teppichböden und fast alle Möbel weg. Vermutlich geht es darum, einem weiteren Feuer die Nahrung zu entziehen.

Hier übrigens ein Foto des Feuerwehreinsatzes beim ersten Brand.

Das hier sind die Toiletten für die Gäste des riesigen Biergartens – der übrigens einen hervorragenden Ruf hatte.

Die „Lounge“ neben der Bar. (die vor zwei Jahren noch existiert hat).

Ein Zimmer – damals und heute.

Zimmerschlüssel anno 2011 – mit vierstelliger Postleitzahl. Natürlich habe ich noch mehr – zum Beispiel die Küche vorher- nachher. Aber die Küche war schon anno 2011 ziemlich verwüstet, auch wenn damals noch Kalender mit der Essensplanung und Einkaufslisten an der Wand hingen – appetitlich sah das nicht mehr aus.

Warum ich das zeige: hier hat sich mal wieder bewiesen: die beste Kamera ist die, die man dabei hat.

Update 2020: Nichts vom Berghof steht mehr. Das Gelände ist flach.

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