Photokina Nachlese

Auch wenn dieser Blog normalerweise sehr bildlastig ist – ab und zu ist auch ein bisschen Text nötig – und dieser Post soll noch ein paar Dinge erzählen, die ich so in den zwei Tagen erfahren habe. Aber zum Beginn noch ein Bild von heute abend vom Olympusstand: im Hintergrund Eric Scheuermann – grinsend – und im Vordergrund ein Canon-Fotograf, der die Bilder aus der E-M5 nicht ganz glauben kann….

Ich bin gefragt worden, ob die E-PL5 das gleiche Auslösegeräusch hat wie die E-M5. Die E-PL5 ist deutlich lauter, aber das ist natürlich relativ. Denn laut ist die PEN deswegen nicht.  Ich habe nachgefragt, wann das zurückgezogene Firmware-Update der Version 1.2 für die E-M5 wieder kommt und mir wurde versichert, dass es Mitte Oktober wieder verfügbar sein wird.  Eine Information, die ich aus erster Hand erhalten habe, versuche ich so gut es geht in deutscher Übersetzung wiederzugeben: „Objektive wie das 12-60 und das 50-200 für FT sind für die OM-D notwendig“. Wer weiß, wie vorsichtig Japaner sich ausdrücken, der weiß, was diese Aussage bedeutet. Olympus will keine halben Sachen machen.Und wieder gab es eine klare Aussage bezüglich des E-Systems: die Kamera, die die Pro- und Top-Pro Objektive unterstützen soll, sei „under study“. Mehr Details dazu gibt es nicht – und ist auch nicht zu erwarten.Für Videofilmer, die mit der E-M5 Rockkonzerte aufnehmen wollen und ein Problem mit dem Ton haben: die ideale Lösung dazu ist ein LS-100. Der kann bis zu 140dB Schalldruck verkraften und hat auch gleich ein Mehrspurstudio und XLR-Jacks mit Phantomspeisung eingebaut. Ist nicht ganz billig, aber auf jeden Fall billiger als eine versaute Aufnahme. Wenn man den LS-100 auf den Blitzschuh montiert, sieht das so aus:

Und noch eine Info für 60mm-Makro-Interessenten: Wer noch einen alten Ring- oder Zangenblitz hat: die seinerzeit nicht ganz billigen Geräte können am 60mm-Makro wieder verwendet werden, es ist lediglich ein Adapter FR-2 notwendig.

Cokin: Bei Cokin macht sich Optimismus breit. Man hat das Tief des letzten Jahres überwunden und ist nun wieder am Entwickeln. Anscheinend haben Sie sich von Helge Süss‘ Filterhalter für das 7-14 inspirieren lassen und selbst etwas entwickelt, mit dem man die Cokin X-Filter an Ultraweitwinkel bauen kann. Der entsprechende Filterhalter soll demnächst auf der Cokin-Website zu sehen sein.

Metz: Es gibt ja Probleme mit dem 15er Metz und der Remote-Funktion der E-M5. Genauer: das geht nicht. Und leider hat auch der 58er Metz damit ab und zu ein Problem. Wir haben am Stand ein bisschen gefachsimpelt und vermuten nun ein Timingproblem, das damit zusammenhängt, dass die E-M5 aufgrund des schnelleren Sensors einen Kick zu schnell ist. Beim 15er geht deshalb gar nichts, beim schnelleren 58er geht’s halt manchmal – und manchmal gerade eben so nicht mehr. Metz arbeitet an einer Lösung. Zwischendrin haben Sie eine Studioblitzreihe herausgebracht, die mit Bowens-Bajonett ausgerüstet ist und per Fotozelle oder Synchronanschluss angesteuert wird. Die Kompaktblitzgeräte sind nicht revolutionär, machen aber einen guten und soliden Eindruck. Funkauslösung oder TTL geht natürlich nicht. Der Blitzkopf sieht so aus:

Magix: Es gibt nun eine neue Magix Video MX-Version, die 2013er, die speziell für die MOVs der E-M5 angepasst ist. Wer noch mit den älteren Versionen arbeitet, unbedingt upgraden, man wird damit einige Timingprobleme los. Und demnächst gibt es eine spezielle Version des Soundtrackmakers, der dann die Erstellung von Hintergrundmusik für Videos deutlich vereinfacht. Preis: 29 Euro.
Und jetzt noch ein bisschen „über den Tellerrand gekuckt“:

Das ist die Samsung NX20 – eine Kamera im Format der E-620. Natürlich mit viel Plastik, aber mit einer beeindruckenden Leistung. Der AF kommt fast an die E-M5 ‚ran, allerdings kann man das AF-Feld nicht verkleinern, was der Genauigkeit des Fokus denn doch abträglich ist. Sie ist schnell und vor allem bietet sie 1/8000 und ISO 100. Nach den Werten zu schließen, dürfte die Base-ISO allerdings bei 200 liegen – Informationen waren leider am Stand nicht zu erhalten, die Leute wurden offenbar nach Optik ausgesucht. Eine feine Kamera, Samsung wird im Mirrorless-Markt derzeit stark unterschätzt. Der Sucher ist sehr brauchbar – ganz im Gegensatz zum Sucher der Panasonic GH3. Ich dachte zuerst, dass das irgendein abschaltbares Feature ist, aber das ist tatsächlich so: der Sucher der GH3 ist nur in der Mitte scharf und am Rand…naja, eben nicht. Das ergibt einen unangenehmen Tunnelblick. Da sollte Panasonic bis zur Auslieferung noch nachbessern. Auch der AF kann einfach nicht mit der E-M5 mithalten. Das liegt wohl daran, dass Panasonic den Sony-Sensor nur mit 60fps ausliest und angeblich direkt Bilddaten vom Sensor erhält, während Olympus die Bilddaten aus dem Bildprozessor bezieht. Wie auch immer: gleiches Objektiv (12-35) und meine E-M5 fokussiert deutlich schneller als die GH-3. Die GH-3 ist eine Video-DSLR und die E-M5 ist eine Fotomaschine. Auch der OIS ist beim Fotografieren gegenüber dem Stabi der E-M5 deutlich unterlegen, die Kamera fühlt sich mit dem OIS viel träger an, als die E-M5.

Auch noch angesehen habe ich mir die Sony NEX 6 – die langsam sowas wie eine Kameraform bekommt. Der AF ist noch nicht in der Oberliga angekommen, aber es wird langsam. Und die neue Alpha 99. Ein gigantischer Klotz, den ich nicht einen ganzen Tag auf der Photokina herumschleppen würde. Allerdings: technisch einige echte Leckerbissen.

Und ja, ich habe auch die Canon M ausprobiert. Und der zweite Canon-Mann konnte mir dann sogar erklären, wie man den Fokus auf manuell stellt….

Soweit aus Köln, in zwanzig Minuten ist der ICE in meiner Heimat angekommen – der nächste Photokina-Bericht folgt in zwei Jahren.

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