Kennt jemand die legendäre Bergsteigersendung des bayerischen Rundfunks? Nein, das hat hier nichts mit den Alpen zu tun – aber man sollte doch auf Passfahren stehen, wenn man auf der E-6 unterwegs sein will. 8 bis 9 % hoch, dann wieder ‚runter an den nächsten Fjord. Dazu kommt das abwechslungsreiche Wetter, das sich – ich habe es schon erwähnt – von Berg zu Berg ändert. Man fährt bei heftigem Regen in einen Tunnel hinein und kommt bei strahlendem Sonnenschein wieder ‚raus. Man reibt sich die Augen und glaubt an eine Landung auf dem falschen Planeten. Zudem haben die Tunnel hier garantiert noch nichts vom ADAC-Tunnelcheck gehört. Sie haben Lampen an der Decke, die meistens an sind, und das war’s so ziemlich. Die LKWs fahren im Tunnel mit ihrer Nordmanntannen-Festbeleuchtung – das sind mindestens zwei fette Zusatzscheinwerfer in etwa eineinhalb Meter Höhe, die werden zwar immer sauber abgeblendet, wenn man um die Kurve kommt, aber wenn man’s nicht gewohnt ist… Auf der Strecke hier wünsche ich mir dann doch mal wieder 100PS mehr – und da wird einem klar, warum in Norwegen keiner Ente fährt – zumindest hier oben haben wir eine Art Verrücktenstatus.
Den Rückfahrscheinwerfer haben wir mit Gaffer-Tape und Sekundenkleber geflickt. Hält wieder. Den Sekundenkleber gab’s – oh Wunder- am Campingplatz. Und das auch noch billiger als im heimischen Baumarkt. Überhaupt die norwegischen Preise: Wenn man im Supermarkt manche Artikel sieht, dann schluckt man als ALDI-Kunde schon gewaltig. Aber die Marmelade hat auf einmal 60% Frucht und schmeckt hervorragend. Von der Coop-Apfelschorle ist mein Navigator schon nach der ersten Flasche abhängig geworden. Ihn graut bereits jetzt vor dem Zeitpunkt, wenn wir Norwegen wieder verlassen…