Es gab ja bei der OM-1 gelegentlich Beschwerden ob völlig falscher Belichtung. Ich habe das nicht für ernst genommen, weil mir das selbst nie passiert ist. Ich kannte die Belichtungsmessung der OM-1 nur als zuverlässig und berechenbar. Nun bin ich seit einigen Wochen in Skandinavien unterwegs und wollte meinen blauen Himmel und meine roten Häuschen ein wenig aufpeppen und habe meinen Bildmodus umgestellt. Auf Vivid. Mir nichts dabei gedacht. Und die ganze Zeit wildeste Belichtungsprobleme gehabt. Auch die Bildwiedergabe hat gesponnen.
Auf Natural umgestellt und siehe da, funktioniert. Am Saltstraumen habe ich dann Testreihen gemacht:
Bildmodus Natural 1/1000s f/2. Belichtungskorrektur +0,3
Bildmodus Vivid 1/1600s f/2. Abstand der beiden Bilder: 23 Sekunden. Belichtungskorrektur -0,3
Wie man sieht, hellt Vivid den Vordergrund brutal auf. Habe ich also dunkle Bereiche im Bild, zeigt schon die Vorschau ein überbelichtetes Bild und man versucht, mit der Belichtungskorrektur gegenzusteuern. Da aber die dunklen Bildteile aufgehellt werden, ändert sich das, sobald man den Bildausschnitt auch nur wenig verändert. Bei anderen Motiven ist der Unterschied überhaupt nicht sichtbar. Man kann sich also nicht auf irgendwas verlassen.
Hier noch ein Foto vom Laksfossen:
Bildmodus Natural. Gleiche Belichtungszeit, gleiche Blende. Abstand der Bilder 3 Sekunden.
Ich habe letzte Woche den Camera Support von OMDS gefragt, wo da der Fehler liegt. Natürlich bislang keine Antwort erhalten. (Kein Wunder, dass OMDS behauptet, ich hätte keine Infos über deren Produkte.)
Also wenn ihr Belichtungsprobleme habt: mal auf Natural umstellen.
Ich habe die wilde Theorie, dass sie beim Konvertieren der Firmware von den E-M1en die Pointer von Vivid und IEnhance vertauscht haben. IEnhance, das früher sehr seltsame Dinge gemacht hat, macht das nämlich bei der OM-1 nicht mehr. Aber ich schreibe ausdrücklich, das ist eine wilde Theorie, keine Tatsachenbehauptung. Schöne Grüße nach Hamburg.
Die wilde Theorie scheint zu stimmen. Ich habe mal schnell ein paar Testaufnahmen mit meiner OM-1 Mark I gemacht. Das Bild mit vivid ist in den dunkleren Teilen aufgehellt. Mit i-enhance habe ich die kräftigsten Farben.
Naja, soll ja bald ein Update kommen.
Es wäre hilfreich, wenn ihr bei euren Tests die Version der auf der OM-1 installierten Firmware dazuschreiben würdet.
Neueste Version natürlich.
Wenn Du die 1.6 meinst, dann kann ich dazu beitragen, dass die sich bei mir völlig unauffällig verhält. Auch im Bildstil “Vivid”. Oder ich bin zu blöd den berichteten Fehler zu provozieren.
Sieht danach aus, als wäre Gradation “Auto” eingeschaltet
Nochmal bei anderem Licht probiert, selbstverständlich neueste Software und fest eingestellter Gradation Normal: i-enhance und vivid jetzt kaum unterscheidbar, natural mit etwas weniger gesättigten Farben. Es braucht also Testreihen bei verschiedensten Beleuchtungen und Kontrasten, um eine eindeutige Aussage treffen zu können.
Gilt das auch für ORF?
Das Problem ist, dass unter Umständen das Bild mit Vivid deutlich heller wirkt als mit Natural. Man korrigiert die Belichtung, bis das Bild von der Helligkeit passt. Und PENG, hat man unterbelichtet. In dem Augenblick hat das Auswirkungen auf das RAW. Wenn man einfach nur den Bildmodus umstellt und die Belichtung beibehält, ändert sich am RAW natürlich nichts.
Über genau diese Merkwürdigkeiten hatte ich mich beim Umstieg auf die OM 1 auch schon gewundert und es dann mit Vivi gelassen. i-enhance hatte ich früher mal an diversen Olympus Kameras probiert und mich ebenso an dem erratischen Belichtungsverhalten gestört.
Auf deine Idee war ich nicht gekommen, sie erscheint mir aber sehr nachvollziehbar da früher bei mir Vivid einfach nur Vivid (Bunter und weniger DR) gemacht hat was in Konstellation mit wenig Kontrast und mauen Farben ganz praktisch war.