Wanderbriefkasten

Kennt ihr OiShare? Das ist eine App für Android und IOS, mit der man die Bilder von der Kamera aufs Smartphone ziehen kann und auch das Firmwareupdate von OM-Systemkameras machen kann.

Die OiShare hat ein paar blöde Eigenschaften. Zum Beispiel kann man nicht mehrere Kameras anmelden, sondern muss jedes Mal, wenn man ne andere Kamera verbinden will, neu irgendwelche OR-Codes scannen. Nervt.

Die andere blöde Eigenschaft ist, dass sie öfter mal beim Update die Datenschutzeinstellungen zurücksetzt. Auf einmal darf die App wieder Pushnachrichten absetzen und Nutzungsdaten des Users nach Hause schicken. (Falls ihr es noch nicht wisst: Bei jedem Update fragt die Updatesoftware – auch die am PC – die Nutzungsprofile der Kamera ab und schickt die nach Japan. Die wissen dort also genau, wie oft ihr Dramatic Tone verwendet und welchen AF ihr einsetzt. Und da ja die Seriennummer der Kamera mit übertragen wird und ihr die Seriennummer ja freundlicherweise in der Registrierungsdatenbank habt, wo auch eure Adresse ist, können die also sehr genau nachvollziehen, was ihr mit der Kamera so treibt….Nur haben die niemanden, der sich die Daten so genau ankuckt. Es wird lediglich festgestellt, diese und jene Funktion hat keine Sau jemals verwendet, die kann weg….) Und wenn ihr Bilder mit OiShare auf euer Handy ladet, dann werden auch die EXIFs dieser Bilder an OMDS geschickt.

Verwendet wird das für alles. Von der Produktentwicklung bis zum Marketing. Wenn ihr also nur Fotos mit f/4 in OiShare ladet, dann braucht ihr euch nicht wundern, wenn das Marketing denkt “Wer braucht schon f/2?”

Wenn ihr jetzt mal überlegt, es wäre doch mal an der Zeit, sich die Datenschutzbestimmungen von OIShare anzukucken, wird es richtig lustig.

Bei den Einstellungen ist ganz unten die Datenschutzrichtlinie. Und ganz unten in der Datenschutzrichtlinie ist der Link zur Datenschutzerklärung für den “europäischen Wirtschaftsraum”. Und hier wird es dann erst richtig spannend.

Verantwortlich ist nämlich

OM Digital Solutions Corporation, 49-3 Takakura-machi, Hchioji-shi, Tokyo 192-0033 Japan, Phone: +81 42 642 8476.

Kann sein, dass man dort auch erwartet, dass der Deutsche Kunde doch bitte ein Übersetzungsprogramm verwenden soll. Aber ich bin ja nicht fies, denn direkt darunter gibt es einen Repräsentanten des Auftragsverarbeiters:

OM Digital Solutions GmbH, Design Offices Hamburg, Görttwiete 16-20, 20459 Hamburg, Phone: +49 40-23773-0 und Fax: +49 40-230761

Die Drittländer, in die die Daten der User gehen sind: USA, Hong Kong, China.

Früher war die Adresse in der Datenschutzerklärung die Willy-Brandt-Str.

Nun ist der Briefkasten offensichtlich weitergewandert.

Wer sich freut, nun endlich eine Telefonnummer von OMDS zu haben. Leider verloren. Diese Telefonnummer ist die Telefonnummer der Telefonzentrale von Olympus Hamburg.

Warum der Affe als Titelbild? Ich habe gerade kein Foto von jemand anderem da, dem sich die Haare so schön sträuben.

19 Replies to “Wanderbriefkasten”

  1. Und ich war gerade dabei die App auf mein neues Handy zu laden. Ich werde das erst einmal Säcke lasse und für mich abwägen ob es nicht doch ohne geht.

    Danke für die Infos.

  2. sacken lassen sollte er heißen. Mistige Autokorrektur und die ganze Welt schwärmt von KI. 🙁

  3. Wo wirst du deine “Säcke“ denn lassen, in der Willy-Brandt-Straße oder in der görthwiete 😉

  4. Gibt’s die Firma, die für den Zuckerberg die Datenauswertung gemacht hat nicht mehr?
    Die könnten ein „sauberes“ Direktmarketing auf den Weg bringen.

  5. HH, Görttwiete 16-20, war eine Adresse aus den Anfangstagen von OMDS. Zeitweise, nach meiner Erinnerung aber sehr kurz nur, wurde diese Adresse im Impressum genannt.
    Man findet im Netz noch Spuren aus Anfang 2021, die in die Görttwiete führen, z. B. über eine mittlerweile abgeschaltete Unterseite von olympus-imaging.com.
    Ich würde mal sagen, dass bei OlShare noch eine (ur)alte Datenschutzerklärung/-richtlinie verwendet wird, was die Sache nicht besser macht.

  6. “Falls ihr es noch nicht wisst: Bei jedem Update fragt die Updatesoftware – auch die am PC – die Nutzungsprofile der Kamera ab und schickt die nach Japan. Die wissen dort also genau, wie oft ihr Dramatic Tone verwendet und welchen AF ihr einsetzt.”

    Das würde übrigens auch schlüssig erklären, warum Olympus/OMDS seit jeher auf den Firmware-Update via USB-Kabel setzt und das nicht wie fast alle anderen Hersteller über die SD-Karte erledigt. Man wundert sich dann höchstens, warum es nicht viel öfter Firmware-Updates gibt …

    Wobei man das mit den Nutzungsprofilen ja ohne Weiteres auch auf freiwilliger Basis machen könnte (marketingmäßig eventuell noch weiter geködert durch eine Verlosung, Rabattgutscheine o.ä.). Dann wäre das aktuelle Datenkraken-Geschmäckle weitgehend entkräftet. Schließlich ist es in meinem Interesse als Kamera-Anwender, dass vor allem die Funktionen, die ich selber viel benutze, in zukünftigen Kameramodellen beibehalten oder gar ausgebaut werden. Ich persönlich zum Beispiel war durchaus ein Anhänger des “Sternenlichtmodus” in der E-M5 II, war damit aber anscheinend zu sehr Randgruppe, denn neuere Kameras haben den m.W. nicht mehr.

  7. Womit die Leute schießen, wissen sie wahrscheinlich aufgrund der Verkäufe. OIShare muss nicht von vielen Leuten benutzt werden. Ich brauche es nicht.

    Ich würde es begrüßen, wenn eine detaillierte Umfrage über die Wünsche der Kunden für künftige Produkte durchgeführt würde. Vor allem Linsen. Aber am Ende entscheiden die Japaner, was sich bewährt. Andererseits ist das neue Entwicklungszentrum keine Show. Die Zukunft von OMDS liegt in exotischen Kleinserien und teuren Objektiven.

  8. Beim Shoot im Studio freue ich mich jedes mal über mein altes iPad mini…
    Das ist soooo schrecklich alt, dass sich weder das iOS noch das OLYMPUS (sic!) Image Share updaten lassen.
    Die alte Version des OiS telefoniert bestimmt auch nach Hause. Aber es funktioniert glücklicherweise immer noch mit meinen ollen Olys parallel 😉
    Und bestimmt wertet OMDS die Daten der alten Olympus-Cams nicht aus, denn sonst wüssten sie, dass die nach wie vor heftigst in Gebrauch sind! ;-)))
    Never change a running system!

  9. Ich benutze OiS auf einem iPhone SE 2016 um JPGs aus meiner M5 II und der Pen-F herunterzuladen und weiterzugeben. Funktioniert prima mit 2 Kameras

  10. Ich konnte mit der aktuellen OI.Share mit allen fünf WLAN-fähigen Kameras verbinden (auch die alte E-M1.1), ohne jedes Mal neu registrieren zu müssen. Natürlich nicht alle gleichzeitig 😉

    Ich mache das so:
    1. WLAN in der Kamera starten und warten
    2. Im Smartphone zu den WLAN Einstelllungen gehen und den Access-Point der Kamera auswählen (beim ersten Mal das Kennwort eingeben, das wird nur beim ersten Mal notwendig sein, beim nächsten Mal nicht mehr)
    3. Dann OI.Share starten und Remote (entweder mit Liveview oder als Remote) starten

    Funktioniert problemlos.

    Das mache ich nur, wenn ich ein Bild direkt aus der Kamera teilen will. Sozialnetzwerk nutze ich nie und habe auch keinen Account dort.

    Dass OM-System wohl denkt, dass man keinen 2,0er Objektiv braucht liegt eher am Werksforum, weil manche schon einen Beißreflex auslösen wegen zu groß und schwer wenn andere gerne Lichtstärke wünschen und dann argumentieren, dass OM-Kameras nur klein sein muss.
    Mir ist die Größe und Gewicht völlig wursch.

    1. Ja, Pit, so ging das “früher” auch mit dem iPhone und aktuell noch mit meinem ollen iPad: OLYMPUS Image Share (!).
      Mit dem neuen OM Image Share geht es nicht mehr.

      Also: Dont change the running system!

      1. Geht hier zumindest auch mit OM Imageshare in der Version 1.2.0 unter Android.

        Dass es einen eleganteren Weg geben sollte, ist ein anderes Thema.

      2. Doch, mit dem aktuellen geht es auch. Man muss nur anders vorgehen. Habe das auch immer so gemacht, auch damals mit der alten Version.

        1. OK, Fehler gefunden:
          Es gibt seit einem Monat eine neue Version für iOS: 1.2.0
          “Verbessert die Stabilität einiger Funktionen”
          Mit der Version gehts wieder:
          Div E-M1.1 und PEN-F in beliebigem Wechsel, schnell wie früher!
          WLan der Kamera anwählen, OI.Share öffnen und schon ist die Cam da.

          Danke!
          lg, Martin

          PS.: mit der Version davor ging es definitiv mit den alten E-M1.1en nicht

  11. Hallo Reinhard,
    ich hatte es schonmal vor zwei Jahren oder so unter einem anderen Artikel geschrieben, aber anscheinend hat es niemand probiert:
    – Die Nutzung Mehrerer Kameras mit OI.Share ist zumindest in der Form möglich, dass zumindest Bilder herunterladen kann und die Fernsteuerung nutzt.
    Dazu (unter Android):
    I) Anmelden der Kameras:
    1. An der Kamera das WLAN einschalten.
    2. Smartphone nehmen und nach Netzwerken suchen (oben in der Taskleiste das WLAN-symbol gedrückt halten)
    3. Jetzt das WLAN der Kamera auswählen, heißt in der Regel sowas wie “E-M1MKII-P-……”.
    4. Von Hand das Passwort eingeben, das auf dem Display der Kamera angezeigt wird. wichtig ist, den Haken bei “Anmeldedaten speichern” zu setzen.
    ii) anschließendes Verbinden:
    Wenn man jetzt so mehrere Kamera-Netzwerke gespeichert hat wie folgt vorgehen:
    1. WLAN der Kamera einschalten
    2. Smartphone in das Netzwerk wählen lassen. das klappt entweder automatisch oder man muss wieder das wlan-symbol in der Taskleiste gedrückt halten und es manuell auswählen.
    3. OI.Share App starten.
    4. die Kamera wird jetzt unten als verbunden angezeigt und man kann Bilder herunterladen, mit gps-tracks taggen und die remote-Steuerung sowie den Fernauslöser nutzen.

    Das klingt jetzt viel komplizierter, als es ist. Wenn man einmal eine Kamera als Netzwerk gespeichert hat, geht die zukünftige Verbindung innerhalb von 10s.

    Ich nutze auf diese Weise OI.share mit 6 Kameras: EPL8, M10ii, M1ii, M5iii, OM1 und TG5. Also von alt bis neu alles dabei. Dieses Vorgehen hat bisher bei jedem android-smartphone von mir bzw. Freunden funktioniert, darunter Galaxy, Pixel, Moto g, Xperia….. Ich glaube also, dass es so ziemlich universell funktioniert.

    ACHTUNG: Was nicht klappt:
    -Schnelle Bluetooth -standby Verbindung ist nach wie vor nur mit der registrierten Kamera möglich (evtl. gibt’s hier aber auch workarounds über Bluetooth -suche des Smartphones?)
    – Speichern von custom-Modes
    – ich denke auch Firmware-Update. Da kann ich nichts zu sagen, nutze es nicht über die App. Ich bin einer der wenigen, die es über USB bevorzugen ;P

    Was übrigens gar nicht geht:
    – OI.Track ist nicht mehr als Neuinstallation im app-store verfügbar, da die logger Funktion in Share eingebaut wurde. Ich nutze aber die tg5 als tracker, das Nutzen dieser Tracks zum taggen der Photos der anderen Kameras ist über die Share App aber nicht möglich. Auch die AGPS-Daten der TG-Kameras können nicht über die share-app aktualisiert werden. Für einige Nutzer dieser Kameras ziemlich nervig. <- Wer kennt Alternativen über Programme am Rechner zum Aktualisieren der AGPS-Daten? Ich bin für jeden Tipp dankbar!

    Beste Grüße und danke für deine Arbeit,
    flo

      1. Danke für die Bestätigung, dass es mit diesen Schritten geht.

        Mit der Firmware-Update habe ich zuletzt einmal an der OM-1 probiert. Das Problem ist eher, dass die Datei erst mal runtergeladen werden muss und wenn das Smartphone mit der Kamera verbunden ist, wird die Datei über Mobilfunk runter geladen. DAs mit dem Volumen ist für mich nicht das Problem aber wenn ich außerhalb der schnellen LTE bin und die Übertragung über E läuft, kann ich das Ganze vergessen. Einfach nur suboptimal.

        Man hätte eher über WLAN zu Hause die Datei auf Smartphone runtergeladen und dann mit der Kamera verbinden und installieren können.
        Wer im Funkloch ist, ist aufgeschmissen (tja, Deutschland und das liebe Funknetz).

  12. Also erstmal Danke für die HInweise, wie man den Programmierfehler von Olympus unter Android umgehen kann. Das beweist ganz nebenbei auch, dass es prinzipiell machbar ist, dass OMDS es nur eben nicht macht. Na, nachdem sie es für IOS nechgeliefert haben, vielleicht kommt ja irgendwann auch Android dran. (Sorry, dass ich das mit IOS nicht wusste, ich habe ein obstfreies Büro…)

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