Wieder habe ich von einem Leser ein Objektiv zur Verfügung gestellt bekommen. Das Lumix 25mm f/1,7. Ein identisches Objektiv hatte ich vor ein paar Wochen von einem anderen User bekommen – der damit gaar nicht klar kam, weil man damit keine scharfen Bilder machen könne. Getestet – grauenhaft dejustiert. Leider gebraucht gekauft und keine Garantie. Jetzt liegt es bei mir rum und wartet darauf, zerlegt zu werden um zu sehen, ob man da irgendwas drehen kann.

Entsprechend war ich auf das zweite Exemplar gespannt.

Das wurde an meine PEN-F Bicolor geschnallt und dann ab nach draußen. Sonne, blauer Himmel, Laub an den Bäumen.

Die Bildwiedergabe ist entsprechend der Haptik. Fühlt sich etwa nach Plastik an, 100%-Ansicht schaut gut aus, aber mehr auch nicht. Das Objektiv matscht die Farbverläufe schnell zu und ist auf Kantenkontrast korrigiert. Im Studio dann die Erklärung: das Chart ist bis an den Rand knackscharf. Alle Ecken und Ränder sind schon Offenblende einwandfrei. Irgendwo muss dann eben ein Kompromiss geschlossen werden: Die Farbwiedergabe. Wenn man das mit dem 10-25 aus gleichem Hause mit gleicher Lichtstärke vergleicht – kein Vergleich. Aber das 10-25 ist auch ein ganz anderer Klopper.

Blendensterne:

Blende 18. Man erahnt es schon: Das Objektiv kann Flares. Vom Feinsten. Der Stern ist schön groß, aber leider auch schön bunt. Für kleine Straßenlaternen ganz OK, richtig starke Lichtquellen sollte man sich verkneifen. Und damit ist auch eine LED-Taschenlampe gemeint:

Das ist jetzt mit F/7,1, je weiter die Blende offen ist, desto größer sind die Flares, bei 1,7 besitzt das ganze Bild kaum noch Kontrast. Für romantische Gegenlichtfotos des verliebten Paares bei Abendsonne – warum nicht. Wie man sieht, ist die Blende deutlich eckig.

Aber noch mal nach draußen:

Auch hier machen sich bei Spitzlichtern an den Chromteilen lila Ränder lästig. Zumindest bei Offenblende. Bei Blende 10 ist zwar das Dorf im Hintergrund scharf, aber dafür sind die Lila Ränder weg und die ganzen Spitzlichter liefern sexy Blendensterne. Hat was.

Das Bokeh:

klassisches Panasonic-Katzenaugen-Kartoffel-Bokeh. Dass das Objektiv eine Tonne hat, die digital ausgeglichen wird, sorgt dafür, dass das Bokeh zusätzlich an den Rändern noch verbogen wird. Aber könnte schlimmer sein.

Fazit: Das Objektiv wird für etwa 170 Euro gehandelt, der Autofokus ist anständig, macht keine Probleme, das Objektiv kann scharf, ist lichtstark.

Gegenlicht mag das Objektiv nicht, aber es hat keinen Farbstich. OK, es fühlt sich nach billig an. Aber es wird sogar ne Streulichblende mitgeliefert.

Kaufbefehl? Nö. Es schlägt in keiner Disziplin das m.Zuiko 25mm f/1,8. Aber es kostet weit weniger. Die Brennweite ist nicht sexy, das Objektiv sieht nicht cool aus, Als Low-Budget-Empfehlung? Wenn man partout ein 25mm mit AF haben will.

One Reply to “Lumix 25mm f/1,7”

  1. Hallo Reinhard,

    du hattest dieses Objektiv ja schon vor ca. 2,5 Jahren
    getestet (als Gegenüberstellung zum Olympus 25mm 1,8):
    https://pen-and-tell.de/2022/03/pana-25mm-17-vs-oly-25mm-18/

    Leider unterscheiden sich die Tags/Schlagworte:
    – beim alten Artikel: 25mm 1.7
    – beim neuen Artikel: 25mm f/1.7

    Als Konsequenz ist es nicht möglich alle Artikel zu diesem
    Objektiv übersichtlich auf einer Seite anzeigen zu lassen.
    Könntest du bitte – zumindest zu diesem Objektiv – die
    Tags/Schlagworte vereinheitlichen? Danke im voraus.

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