Datenschutz auf der SD-Karte

Wir hatten ja schon öfter Backups angesprochen. Heute geht’s mal um das Gegenteil: Daten löschen. Gründlich.

SD-Karten löschen weder beim Formatieren noch beim “Alles löschen” tatsächlich die Daten auf der SD-Karte. Genauso wie bei Festplatten. Mit Datenrettungstools wie Photorec kriegt man die gelöschten Daten fast alle wieder her – nach Murphy oft zwar genau die Datei nicht mehr, die man haben wollte, aber der Rest ist noch da.

Ich habe nun eine Mail von jemand bekommen, der gebrauchte SD-Karten gekauft hat und sich mit Recuva mal angesehen hat, was der Vorbesitzer so bevorzugt geknipst hat. Spaß mit Bordsteinschwalben zum Beispiel.

Es empfiehlt sich also, so man tatsächlich SD-Karten verkauft oder auch nur leihweise aus der Hand gibt, diese SD-Karten zu löschen. Richtig.

Ja, ich weiß, das ist eigentlich eine Binse. Aber offensichtlich wird das immer wieder vergessen.

Eine Methode ist, die Karte mit Serienbildern der Katze oder des Liebeslebens der Pflasterschnecken vollzuballern, formatieren, und das Ganze zwei mal zu wiederholen.

Es gibt auch die Methode, spezielle Tools dazu zu verwenden, Datenträger endgültig zu löschen. Da gibt es Tools, die die Datenträger mehrere Dutzend male mit Nullen überschreiben. Das scheint aber eher nicht sooooo unbedingt notwendig zu sein. Laut einer bei heise verlinkten Studie reicht einmal. Wer ganz sicher gehen will, macht zwei Läufe.

DBAN ist ziemlich gründlich, weil DBAN auch Sektoren erwischt, die eigentlich ausgeblendet sind. Wipefile löscht Ordner und deren Inhalte oder auch einzelne Dateien. Das hilft natürlich nicht, wenn die SD-Card schon mal formatiert wurde – dann sind die alten Daten ja nicht mehr im neuen Ordner. Der gleiche Programmierer hatte auch mal Wipedisk geschrieben, das aber nicht mehr auf der Website. Man bekommt es noch bei Softonic.

H2testw dient eigentlich dazu, Datenträger darauf zu testen, ob sie wirklich so groß sind, wie draufsteht – man kann das Programm aber auch dazu verwenden, die Festplatte vollzumüllen.

5 Replies to “Datenschutz auf der SD-Karte”

    1. Der Kollege hatte mir seine Treter ziemlich stolz gezeigt, handgenäht und genagelte Sohlen. Extra passend zur Uniform. Der Karabiner ist ein 98er, allerdings kein Original, sondern ein funktionsunfähiger Nachbau.
      Du vermisst sicher die klassischen “Knobelbecher”, die schwarzen Stiefel? Die waren für den Marsch vorgeschrieben, weil sie besser gegen Nässe schützten. In der Kaserne und eben für den tatsächlichen Bewachungsdienst, waren Schnürschuhe mit Gamaschen vorgeschrieben – genau das, was der Kollege hier trägt.

  1. Dateien “sicher” zu löschen, indem man sie mit Nullbytes oder Zufallsdaten überschreibt (mit Programmen wie “wipe” oder “shred” unter Linux), funktioniert heutzutage nicht mehr zuverlässig, weil sogar die Controller ziemlich billiger SD-Karten sogenanntes “Wear-Leveling” betreiben, d.h., sie versuchen, die Flash-Zellen über das ganze Medium hinweg möglichst gleichmäßig “abzunutzen”. Das heißt, wenn die Daten einer Datei im Block 1234 stehen, dann kann es durchaus sein, dass der Controller sich entscheidet, die Nullbytes oder Zufallsdaten nicht auf Block 1234 zu schreiben, sondern auf Block 5678, weil der bisher viel weniger benutzt wurde, und intern zu vermerken, dass das jetzt der neue Dateiinhalt ist. Die Daten im Block 1234 bleiben aber im Prinzip erhalten und können mit geeigneten Werkzeugen dort gefunden werden. Das Ganze passiert transparent innerhalb des Flash-Mediums und der Computer bzw. die Kamera kriegt davon nichts mit.

    Das heißt, man muss ggf. das komplette Medium überschreiben (unter Linux mit etwas wie “dd if=/dev/zero …”). Selbst das garantiert aber nicht, dass man wirklich alles erwischt; heutige Flash-Medien halten oft mehr Speicher vor, als außen drauf steht, um Ellbogenfreiheit zu haben für Optimierungen und um defekte Bereiche umgehen zu können, ohne dass nominelle Kapazität verlorengeht. Für manche Medien gibt es Spezialprogramme vom Hersteller, die über besondere Low-Level-Kommandos tatsächlich alles löschen, was drauf ist. Ansonsten bleibt, wenn man sichergehen will, nur die physikalische Vernichtung des Datenträgers.

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