Manchmal passieren Dinge. Naja, eigentlich passieren dauernd Dinge. Das ist so üblich. Und bei mir ist üblich, dass mich ne Band, mit denen ich befreundet bin, fragt “ey, wir spielen da am nächsten Wochenende, komm doch vorbei. Wir würden uns freuen.” Also mach ich das. Und bringe zwei Stative und drei Kameras mit. Und als Journalist checke ich vorher wer da sonst noch spielt, vielleicht dass man vorneweg schon mal Ton und Kamerastandorte testen kann. In dem Fall hieß die Vorband “Nun flog Dr. Bert Rabe”. Die haben sogar eine Website. Und auf Youtube ein paar Videos.

Ich war ziemlich geflasht.

Also habe ich sie vorher gefragt, ob ich sie filmen darf. Ja, ich darf. Und kriege von ihnen sogar ihren Ton. Warum diesmal nicht mit einem PCM-Recorder? Weil die Position am Mixer von Gesprächen verseucht und direkt vor der Bühne der Sound eher suboptimal war. Und das moderne Pult überhaupt nur noch einen Netzwerkanschluss hatte, der Amp mit allen Anschlüssen stand auf der Bühne. Also Direktton.

Die Beiden haben mich ziemlich vom Sockel gehauen. Ihr ganzes Understatement habe ich gnadenlos rausgeschnitten, aber ansonsten ist das natürlich live.

Ich persönlich bin seit dem Wochenende Fan. Es gibt Leute, denen das zu abgedreht ist – ich steh halt auf solches Zeug.

Die Nummer ist wie üblich: Eine OM-1 mit 17mm 1,8 stage right, eine E-M1II mit 14-35 stage left, vor der Bühne eine EM1II mit 35-100 f/2. Da noch viel Tageslicht da war, WB auf 6000 Kelvin. Warum als Handkamera nicht die OM-1? Die OM-1 läuft im Verzweiflungsfall “durch”, das bedeutet, die eine Fixkamera hat auf alle Fälle einen Stream, selbst wenn bei den anderen die 29-Minuten-Grenze zuschlägt. Die Handkamera könnte ich neu starten, die zweite Fix-Kamera auf der Bühne nicht. Und – und das ist der heftigste Grund – die OM-1 kann den Zoomrahmen nicht, den ich an der Bühne dauernd brauche.

Eine Zentralkamera hätte sich in dem Fall nicht rentiert und war auch nicht so aufzustellen, dass dauerhaft freie Sicht zur Bühne garantiert wäre.

12 Replies to “Das Übliche”

  1. Auch von mir vielen Dank für diesen wunderbaren Tipp – und Daumen hoch für Deine tolle Doku!
    Noch ein Fan mehr übrigens, ich stehe nämlich ebenfalls auf solches “Zeug”!

  2. Ich war der festen Ansicht, dass unser Musikgeschmack nun mal sehr unterschiedlich sei, und nun das! Mensch Reinhard, danke für das Präsentieren dieser tollen Musik! Ich bin gerade Fan geworden!
    Gruß
    Wolfgang Schäper

  3. Hallo Reinhard,
    Danke für dieses wunderbare Stück Musik.
    “in Berlin wächst ein Perlenbaum”
    Tolle Texte und zwei tolle Musiker.
    Gruß Rainer

  4. wow, bin verliebt
    und grad dran, alles von NfDBR auf bandcamp zu kaufen was es gibt, und habe schon den Musikfestwochen.ch geschrieben dass die sie doch nächstes Jahr planen sollen

    Danke für den Tipp, und Musik kann nicht zu schräg sein, solange sie mich nur zum mitwippen bringt und mir ein Lächeln in die Augen und auf die Lippen zaubert

    LG aus Winterthur,
    Andy

  5. Hallo Reinhard,

    danke Dir für die Inspiration. Ein wunderbare Musik und tolle Stimme und ausgefallene Texte. Heute hatte ich die neue CD „Geschichten über das Übliche“ im Postkasten. Ein großer Genuss und Spaß. Auch das zusätzliche Buch zur CD lohnt und läßt schmunzeln. Ich hoffe, ich habe in 2023 die Gelegenheit beide live zu hören.

    Liebe Grüße
    Ingo

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