Meilendorf, Kreuzkirche

Meilendorf ist mittlerweile nur noch ein Ortsteil der “Einheitsgemeinde Südliches Anhalt”. Das hatte Auswirkungen auf die Kreuzkirche, die in Meilendorf mitten im Ort steht. Die neugotische Kirche ist 1881gebaut worden – weil die alte Kirche von 1723 nicht mehr “gut genug” war und der örtliche Fürst auf Zulauf hoffte. Bis zum 15.4.1945 war das auch alles schick, dann kamen die Amis vorbei, schossen mit ihren Panzern auf Kirchturm und Schule (hätten sich ja Scharfschützen dort verbergen können.), liquidierten die einzigen beiden Wehrmachtssoldaten, die sie finden konnten und zogen weiter.

Nach dem Krieg wurde die Kirchturmspitze mit einem Notdach aus Beton versehen. Das hielt so weit bis zur Wende. Dann verscherbelte der ortsansässige Pfarrer mangels zu betreuender Schäfchen nach und nach alles, was in der Kirchen noch vorhanden und von Wert war, bis hin zu den Bänken. Dann verließ er die Gemeinde. Schließlich wurde die Kirche für einen Euro an die Gemeinde Meilendorf verkauft. Die entwickelte ein Konzept, grub ein paar Fördertöpfe an und begann, Sicherungsarbeiten an der Kirche vorzunehmen. Als dann aber 2010 die Gemeinde Meilendorf aufhörte zu existieren stellte man fest, dass man da ein paar mehr Fördertöpfe bräuchte, um die Kirche zu renovieren. Also wurden alle Arbeiten eingestellt, das Gerüst entfernt und ein paar Schilder angenagelt: “Einsturzgefahr! Betreten verboten”.

Und nu warten die Nachbarn darauf, dass es eines Tages einen fetten Schlag tut und die Glocke aus dem Mittelalter, die da immer noch im Turm hängt, durch die maroden Böden in Richtung Erdmittelpunkt rauscht.

Also falls jemand zufällig eine neugotische Kirche aus dem 19. Jhd braucht, in netter, verkehrsgünstiger Lage…..

2 Replies to “Meilendorf, Kreuzkirche”

  1. …derweil dient der Kirchturm in jedem Jahr einem Storchenpaar als Nest…
    Viele Grüße
    Hans-Joachim

  2. Wenn so ein Gemäuer noch zu retten ist, könnte ich mir gut vorstellen dort ein Motorradmuseum zu errichten.
    Die Glocke könnte man u:drehen und einen „Wirlpool“ daraus basteln…

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