Wir geben die Antwort auf dem Platz.

SV-Seligenporten vs SC Feucht. 0:5. (Fußball Bayernliga Nord). Platz 17 gegen Platz 8. OM-1 gegen E-M1X. Gemeinsamer Faktor: Das 90-250 f/2,8. Die teuerste Linse, die Olympus für FT und mFT je hergestellt hat.

Ich hatte auch das 40-150 und das 100-400 dabei – und es war ausreichend Sonne auf dem Platz, dass ich auch die verwenden hätte können. Aber wenn schon, dann gleich das schwere Glas.

Die erste Halbzeit mit der E-M1X brachte nicht nur vier Tore für die Gäste, sondern auch die Erkenntnis, dass die E-M1X mit dem 90-250 eher nur so mittelgut harmoniert. Das war jetzt nicht wirklich neu, die TopPros an der X und der III sind gerade bei Sport (C-AF) eher nicht so der Burner. Immer wieder Fehlfokus, viel nicht so ganz scharf, natürlich gibt’s auch Treffer:

Wie zum Beispiel das hier. Danach stand es 0:3. Aber der Seligenportener Torwart hat durchaus auch gehalten. Hier zum Beispiel:

Da hat die X brav durch das Netz durch fokussiert. Insgesamt war das, was in der ersten Halbzeit an Bildern rauskam, erwartbar und hätte für nen Spielbericht gemütlich ausgereicht. Es sind ein paar Schlüsselszenen grandios in die Tonne, aber hey, ich brauche für nen Spielbericht drei Bilder. Also, “passd scho”, wie man in Franken sagt.

In der zweiten Halbzeit dann war das Spiel im Endeffekt gelaufen. Die Hausherren hatten sich mit der Niederlage arrangiert, die Gäste ruhten sich auf ihrem Vorsprung aus, die Strafraumszenen wurden weniger.

Mit der OM-1 und dem 90-250 änderte sich aber meine persönliche Ausbeute. Ich hatte die Kamera auf 25fps gestellt, C-AF, Mitte, Cross. Einmal hatte ich aus Versehen den Fokuspunkt an den oberen Rand verstellt, was zu knackscharfer Tribüne führte, aber sobald ich den Fokuspunkt wieder dorthin geschubst hatte, wo er hingehört, waren die Bilder scharf. Alle.

Die beiden Bilder sind Anfang und Ende einer Szene, in der der Feuchter Torwart rettet. Dazwischen sind noch etwa 40 Bilder. Alle scharf. Der Torwart springt nicht etwa durchs halbe Bild, sondern ich habe mit dem Herrn im roten Trikot mitgezogen. Der Fokus sitzt extrem schnell und bleibt auch dort, wo er hingehört.

Hier nochmal der Torwart. Nach dieser Szene stürzten beide zu Boden, der Seligenportener Spieler mit Knieschmerzen, der Keeper mit lädiertem Fuß. Auch hier habe ich etwa 50 Bilder der gesamten Szene.

Der Modus ohne Blackout ist natürlich für Sportfotografie wunderbar, weil man die Szene perfekt im phantastischen Sucher hat. (Gerade im Vergleich zum Sucher der E-M1X sind da Welten dazwischen.) Kleines Problem dabei: Man kriegt überhaupt nicht mehr mit, dass man knipst. Man sollte sich angewöhnen wirklich nur kurz den Finger am Auslöser zu lassen, sonst läuft die Speicherkarte sofort zu.

Neben mir saß übrigens die Kollegin mit ihrer großen Nikon samt Tüte und Einbein. “Ratatatatata”.

Und zum Schluss noch ein Foto aus der X, quer über den Platz hinweg.

Die wunderbare Welt des Fußballs……

Ich setze das 90-250 jetzt schon eine Ewigkeit beim Sport ein – aber eine solche Ausbeute hatte ich noch nie. Wenn man auch nur grob weiß, was man tut, und wo man die Tüte hinhält, sind die Bilder mit der OM-1 scharf. So macht das Spaß.

16 Replies to “Wir geben die Antwort auf dem Platz.”

  1. Das sind ja sehr gute Infos für die FT-Fraktion. Sobald meine OM-1 da ist, werde ich meine FT-Linsen auch mal testen. Danke für den Bericht…

    Ist nicht das Oly FT 300mm f2.8 das teuerste Objektiv von Olympus?

  2. Ganz herzlichen Dank für deine Erfahrung der OM-1 beim Sport. Ebenso auch der AF-Unterschied zwischen X und der OM-1. Zwar habe ich als FT Top Pro nur das 35-100/2 und habe wegen der langsamen AF nicht mal in der Halle eingesetzt (damals mit der E-3 ja).

    Die X habe ich beim Fußball jedoch mit dem weißen 150-400/4,5 und das klappt ziemlich gut. Wenn OM-1 die Sache noch besser macht, ist das hervorragend.

    Zur AF-Einstellung hast du:
    “Ich hatte die Kamera auf 25fps gestellt, C-AF, Mitte, Cross.”
    genommen.

    Hast du das mit Gesichtserkennung probiert? Oder klappt das mit FT nicht?

    VG Pit

    1. Gesichtserkennung haben wir mit dem 100-400 probiert. Nachdem das nichts brachte, weil das Gesichtsquadrat irgendwo davongelaufen ist, haben wir sie abgeschaltet.
      Wenn Du das 150-400 an der OM-1 hast, dann klappt das nicht mehr “ziemlich gut”. Du fotografierst dann nur noch mit breitem Grinsen….

      1. Danke Reinhard für den Bericht.
        Ich hoffe bald die OM-1 mit dem 150-400 und FT 300/2.8 testen zu können.
        ‚Meine‘ OM-1 sitzt im Container (2. Fuhre).
        Kannst du sagen ob der Container schon vom Zoll freigegeben wurde?
        Schönen (Rest-)Sonntag.
        Gruß,
        Otto

        1. Ich habe keine Ahnung. Ich habe leider keine Standleitung zum Zoll. Die Information ist zum Zeitpunkt, zu dem ich sie teile, halbwegs aktuell. Mittlerweile sind wir ein paar Tage weiter. Die bei OMDS tun natürlich alles, um die Ware zu bekommen.

  3. Danke Reinhard fürs Teilen Deiner Erfahrungen.

    Wäre schön, wenn man ein paar 100% Crops der fokussierten Bereich sehen könnte (oder gleich das ganze Bild zum Download bereit gestellt werden würde), um die Schärfe beurteilen zu können.

    Denn jetzt wäre noch sehr wichtig, dass beim Einsatz von FT-Optiken, unabhängig davon, ob S-AF der C-AF genutzt wird, der Fokus auch wirklich wiederholbar präzise ist.

    Ich habe vorhin ein paar Tests mit der E-M1 Mark II und dem 150/2.0 durchgeführt und dabei festgestellt, dass das AF-Finetuning (Focus-Adjustment) tatsächlich auch beim Einsatz von FT-Optiken keine Wirkung hat, wenn S-AF genutzt wird. Es gibt aber komischerweise diverse Forenten auf dpreview, die das Gegenteil behaupten und eine fehlende Wirkung bei S-AF nur bei Nutzung von mFT-Optiken zuschreiben.

    Ich habe beim Fokussiervorgang die Entfernungsskala auf dem Objektiv beobachtet und denke, dass diese bei S-AF am Ende noch 1-2 Mal zuckt (im Vergleich zu C-AF wo es “gefühlt” insgesamt 4-5 AF-Schritte benötigt, um den Fokussiervorgang zu beenden). Vielleicht irre ich mich. Aber sollte es stimmen, würde dies wohl bedeuten, dass die E-M1 Mark II im Modus S-AF den Fokussiervorgang mit PDAF beginnt und mit CDAF beendet. Währenddessen bei C-AF nur mit PDAF fokussiert wird (analog E-M1 ?).

    Aber selbst wenn es so wäre, heisst das noch lange nicht, dass es auch bei der OM-1so abläuft. Es wäre aber vielleicht eine Erklärung, weshalb bei der OM-1 nur noch ein (1) einziger Standardwert bei der Fokus-Justage hinterlegt werden kann. Bei S-AF ist die Justage laut Bedienungsanleitung ohne Wirkung und bei C-AF sind FT-Optiken eher zu langsam (wobei Dein Beispiel auf dem Sportplatz zeigt, dass diese Art von Action noch drin liegen sollte).

    PS: die teuersten Olympus-Objektive, seit Ankündigung der E-1 im Jahr 2003 (Preisliste vom 1. April 2013).
    – 300/2.8: CHF 12’198.-
    – 90-250/2.8: CHF 9’698.-

    Zum Vergleich 150-400/4.5: CHF 7’499.-

    1. Da sieht man mal wieder: Preise ändern sich, ich hatte irgendwo ne Preisliste, da waren die Preise andersrum….. ist aber im Endeffekt wurstegal. Aber Danke für’s Nachkucken.

      Wegen der 100%-Crops. Nein.
      Dies sind Fotos von Menschen. Die kann ich im Rahmen einer Berichterstattung über ein Sportevent veröffentlichen. Ich werde einen Teufel tun, und die Bilder in Originalauflösung ins Netz stellen. Dafür gibt es absolut keinen journalistischen Grund.

  4. Sorry, ich bin zu blöd… wo finde ich den Blackout-Modus. Ich habe mir schon den Wolf gesucht.
    Gruss
    Axel

  5. Ich habe die letzten Tage unzählige Wildlife-Fotos mit OM-1 und 150-400 mm Pro und 100-400 mm mit deinen und anderen Einstellungen gemacht.
    Leider sind deine Ergebnisse bisher nicht annähernd nachvollziehbar.
    Es ist immer einmal ein Bild takscharf, aber allenfalls jedes 10. – alles dazwischen sitzt am 27″ Monitor Millimeter vor, neben oder hinter dem Motiv und ist immer matschig, auch wenn Motive unbeweglich auf einer Stelle sitzen.
    Probiert mit 2 verschiedenen Gehäusen.
    Zur Ehrenrettung muß ich sagen, das war bei Canon R5 und Nikon Z7 vor Firmware-Updates ähnlich – aber nicht so schlimm wie hier.
    Ich will aber nicht ausschließen, das ich vielleicht zu hohe Erwartungen habe oder einen winzigen Punkt übersehe?

    1. Der winzige Punkt ist, dass es sich hier nicht um Wildlife, sondern um Sportfotografie handelt. Die Aussage “wenige Millimeter” gibt bei einem Sportler von 1,80 Größe überhaupt keinen Sinn. Und die Aussage “die Schärfe liegt wenige Millimeter NEBEN dem Motiv” – sorry, da denke ich mir dann doch, Du willst mich ein bisschen auf den Arm nehmen. Weißt Du was, komm mit Deinem Fotokram bei mir vorbei, dann kann ich mal nachsehen, wo der Fehler liegt.

      1. Du hast wenig Ahnung von Tierfotografie, allerdings ist der AF beim Sport auch meistens nicht mehr besonders gefordert und abgeblendet, aus Entfernung oder mit geringerer Brennweite sowieso nicht.
        Bei 4.5/100-400 mm ist ein Motiv entweder bei offener Blende auf den Augen scharf oder unbrauchbar.
        Und mit der OM-1 sind mit AF-C (ohne Tracking) die allermeisten unbrauchbar und mit Tracking wird giebt es dann mehr scharfe Ausbeute. Aber auch in AF-C sollten mit angepasster Gesichtserkennung der größte Teil der Fotos scharf werden. Klappt aber bisher nicht.
        Jeder kann ja so konservativ oder losgelöst fotografieren wie er will, aber die Technik sollte schon halbwegs das leisten was versprochen wird. Also warten wir mal wieder auf die Firmware-Fehlerkorrektur. Erst im Vergleich wird sichtbar, was ein Fotosystem unterstützend leisten kann.

        1. OK. Du bist der Vollchecker, was Tierfotografie angeht. Vor allem mit dem 4,5/100-400. (????) Dann zeig doch mal.
          Du hast anscheinend keinerlei Ahnung, wie ein Phasen-AF funktioniert. Woher soll die Kamera wissen, was ein Auge ist, und darauf fokussieren, wenn Du die entsprechende Funktion abschaltest? Der C-AF fokussiert auf das, auf das Du zielst – der kümmert sich – und das ist sein Job – nicht darum, wie das Motiv aussieht, sondern was am nächsten ist. Und das ist im Allgemeinen nicht das Auge. Also lern zielen oder lass die Kamera den Job machen.

        2. “allerdings ist der AF beim Sport auch meistens nicht mehr besonders gefordert und abgeblendet, aus Entfernung oder mit geringerer Brennweite sowieso nicht.”

          Wenn ich das so lese, kriege ich wirklich einen Lachkrampf. So viel Ahnung von der Sportfotografie scheint du nicht zu haben. Offenbar hast du auch nie Handballsport in der Halle oder Volleyball oder Basketball. Da wird auch der Fotograf gefordert und da muss auch der AF sitzen. Von alleine kommt das nicht.

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