Neue Kamerabücher

Ich war in diesem Coronazeiten nicht untätig. Seminare konnten keine stattfinden, Veranstaltungen, die man filmen musste, gab’s nicht, die professionelle Fotografie kochte auf Sparflamme. Also habe ich mich an Bücher gemacht und mal wieder “ausgekoppelt”.

Ich habe aus den Kamerabüchern die ganzen Praxiskapitel ausgegliedert und in ein eigenes Buch verpackt – das “Oly-Praxisbuch”. Es war einfach nicht mehr zu machen, diese Kapitel bei jeder neuen Kamera neu zu überarbeiten und mit neuen Bildern zu versehen. Gerade während Corona ist das alles nicht so ganz einfach. Zum Beispiel sind die Zoos seit 1.12. schon wieder geschlossen. Der Amateurligasport ist ziemlich tot.

Vorteil ist: selbst wenn sich an der Kamera nichts ändert – was ja in letzter Zeit häufiger vorkommt – kann ich Veränderungen von Rechtslage oder Fototrends im Praxisbuch Rechnung tragen. Denn natürlich wird auch dieses Buch weiterentwickelt und es gibt die Updates 2000 Tage gratis.

Das Objektive-Buch wird regelmäßig erweitert und ist jetzt auch mal wieder in neuer Version zu kriegen. Wer schon gekauft hat, kann runterladen, wer noch nicht hat……

Ich habe eine Nachricht bekommen, dass Objektivvergleiche vermisst werden. Ich habe lange überlegt, ob ich das machen soll, oder nicht. Ich habe mich dagegen entschieden. Und zwar aus einem simplen Grund: Echte Vergleiche von Objektiven sollten eigentlich auf einer optischen Bank vorgenommen werden. Macht nur niemand. Alle hängen eine Kamera hintendran und analysieren das, was aus der Kamera rauskommt. Und werden dabei natürlich von den Kameraherstellern gelöffelt, weil die das, was aus den Objektiven rauskommt, heftigst aufhübschen. Ich habe ja vor zwei Jahren die ganzen Pana- und Olympus -Lichtriesen getestet und dabei festgestellt, dass da so brutal getrickst wird, dass jeder ernsthafte Vergleich illusorisch ist. Dazu kommt noch, dass natürlich Objektive Serienstreuungen unterliegen und ich teilweise von Herstellern speziell ausgesuchte “Champion”-Exemplare bekomme – und teilweise irgendwas, was in der Grabbelkiste rumfliegt. Das kann man nicht vergleichen. Aber ich kann aus dem, was ich an Feedback bekomme und was ich selbst in die Finger kriege, Praxishinweise kompilieren, die eben nirgends anders stehen. USP sozusagen.

Bildqualitätsvergleiche sind also nicht sooo sinnvoll. Und ob man nun ein 12-45 4,0 oder ein 12-40 2,8 kauft sollte man nicht von einem mehr oder weniger aussagekräftigen Bildchen abhängig machen – sondern davon ob ich 2,8 brauche oder nicht. Wenn ich immer nur im Urlaub in der Sonne knipse – klar, da reicht f/4 auch. Ich habe ein 14-35 f/2. Und verschwende keinen Gedanken daran, ein 12-40 f/2,8 zu kaufen….. Für die Urlaubsknipserei tut es das 14-42 EZ. Viel kleiner und am kurzen Ende sogar lichtstärker….

Apropos Urlaubsknipserei:

Ich habe auch das Buch zur E-PL10 fertiggemacht. Sozusagen der Anlass, warum ich das Praxisbuch geschrieben habe. Denn das E-PL10-Buch ist das Erste ohne die integrierte Fotoschule. Dafür habe ich den Preis gesenkt. Vom Umfang her entspricht es etwa den bisherigen Franzis-Kamerabüchern. Nur dass ich halt ein komprimierteres Layout verwende und deshalb keine 320 Seiten sondern nur 214 brauche.

Wer sich mit dem E-PL10-Buch hart tut, weil manche Grundbegriffe nicht ausreichend erklärt werden, vielleicht mal ins Praxisbuch kucken.

8 Replies to “Neue Kamerabücher”

  1. Vielen Dank wiedr mal für die Updates – das Praxisbuch werde ich mir wohl holen auch wenn es nur ein kleines Update zum integrierten Teil von E-M1.1, E-M1.2 und PEN-F darstellt – du machst das einfach gut 🙂

    Un du meinst wohl: … keinen Gedanken daran, ein 12-40 f/4.0 zu kaufen …
    Das 12-40 f/2.8 hat ja auf jeden Fall eine grössere Anfangsblende als das kleine EZ.

    1. Jo, aber ich brauche es nicht, ich habe ja das 14-35 f/2…. 😉
      Aber wenn ich das 12-40 hätte, bräuchte ich das 12-45 nicht.

  2. Ich kann das Buch nur empfehlen. Es hat mich im Kapitel “Portrait” zum Beispiel zu den Hände-Bildern im aktuellen Monatsthema inspiriert.
    Zitat: “Ein Porträt soll das Wesen eines Menschen zeigen. Meis –
    tens nimmt man sich dafür das Gesicht vor, es gibt aber auch
    wundervolle Porträts, bei denen nur die Hände zu sehen sind.”

  3. Hallo Reinhard, auch ich werde mir das neue Paxisbuch “holen” auch wenn ich wie Andreas deine Bücher für alle meine “Olys” habe.
    Danke für die vielen “Erkenntnisse” und Anregungen, die aus deinen Büchern bekommen habe.
    Lutz

  4. Hallo Reinhard,
    ein weiterer USP könnten Langzeiterfahrungen zu Objektiven (und auch Kameras, Zubehörteile, …) sein. So ähnlich wie in einem Deiner letzten Blogposts (fand ich sehr informativ!).
    Ebenfalls kompiliert aus eigener Erfahrung und Leser-/Forums-/Reparatur-Dienstleister-Feedback. Da kriegst Du sicher viel mehr mit als der Durchschnittsknipser.
    Welche Geräte haben welche Schwachstellen in der Anwendung und über die Zeit, welche “leiern” über die Jahre optisch aus (also eigtl.: mechanisch, mit Auswirkung auf die Optik), welche haben besonders große Serienstreuungen und Fertigungsprobleme, etc.
    Das ist meines Erachtens viel praxisrelevanter als das letzte Quentchen Bildschärfe. Was hilft mir ein superscharfes Objektiv wenn es mir gerade in Hinter-Absurdistan auseinandergefallen und für den Rest der Reise unbenutzbar ist?
    Der bereits oben erwähnte Roger Cicale von Lensrentals hat das früher 1x im Jahr gepostet – war sehr interessant. Er hat als Datenbasis natürlich einen riesigen Rent-Pool.
    VG,
    Markus

    1. Ich habe in dem Post hier so ziemlich alle typischen Wehwehchen aufgelistet. Natürlich kenne ich auch andere Ausfälle. Da ist mal ein BCN-1 Ladegrät ausgefallen. Eines. Innerhalb fast eines Jahrzehnts. Das ist irrelevant. Da brauche ich keine Pferde scheu machen. Es ist klar, wenn man eine wirklich teuere Reise unternimmt, dann sollte man alle wichtigen Teile doppelt dabei haben. Nicht, weil sie ausfallen könnten, sondern weil sie geklaut werden oder runterfallen. Das ist weit wahrscheinlicher, als dass die Knipsen oder Objektive von alleine ausfallen. Denn eines ist klar: ich verwende den Oly-Kram auch deshalb professionell, weil ich mich darauf verlassen kann. (Wenn man das, was ich da oben beschrieben habe, berücksichtigt. Also zum Beispiel ne E-M1II aus der ersten Serie beim zweiten unerklärlichen Absturz innerhalb eines Monats zum Service schicken. Das wird nicht mehr besser. Oder bei einer gebrauchten E-M1 darauf achten, dass die Wahlräder nach 2015 getauscht wurden.) Der häufigste Grund, der eine Oly spinnen lässt, sind verschmutzte Akku-Kontakte. Und das ist easy zu beheben. Bisschen Ethanol und die Sache ist erledigt.

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