Kundenservice

Jaja, die Servicewüste….

Heute geht’s um ein Stativ, das seit ein paar Monaten bei mir rumsteht:

Das ist ein altes Berlebach. Es hat noch keine nivellierbare Panoplatte, es hat keinen Maßstab an den Beinen und der Kopf ist auch nicht mehr der Allerneueste. Es wurde vor Jahren dazu verwendet, in den Schächten der Wismut zu fotografieren. Es ist also deutlich über 30 Jahre alt. Als ich es bekommen habe, war es im Originalzustand mit einer Spreizsicherung mit Kunststoffgliedern. Leider hat es ein Gast in Rocksdorf fertiggebracht, diese Kette zu zerreißen, vermutlich, indem er ausprobiert hat, ob das Stativ auch wirklich was hält. Das sind die traurigen Reste:

Was nun? Man ruft in Mulda, bei Berlebach an und schildert den Fall. Die konnten sich dort grob dran erinnern, dass es da mal was gab, also habe ich die Restkette hingeschickt. Nach drei Wochen kam ein Tütchen zurück, mit der alten Kette und einer neuen aus Metall – die sieht man oben auf dem Foto am Stativ montiert. Ja, leider, man habe alles durchgesucht, aber keine Kunststoffkette mehr gefunden. Auch keine einzelnen Kettenglieder. Der DDR-Kunststoff sei nicht sooo haltbar gewesen und damals recht schnell durch Metallketten ersetzt worden. Und man entschuldige sich, dass es so lange gedauert habe – man habe wirklich in allen Ecken gesucht.

Das Stativ wird nun mit einer 130er Schwalbenschwanzkupplung komplettiert und darf dann wieder arbeiten.

So geht das, mit der Nachhaltigkeit und dem Kundenservice.

18 Replies to “Kundenservice”

  1. Kunststoffkette?
    Die ist nun aber ganz bestimmt _nicht_ nachhaltig!
    Wenn das DDR Plaste ist, muss die vielleicht sogar als Sondermüll entsorgt werden…
    😉

    1. Nee, das hat unter Tage so viel Strahlung abgekriegt, das strahlt im Dunkeln. Ich beleuchte damit meinen Gartenweg. Das kommt nicht weg.

      1. Wenn du gut drauf schaust leuchtet das noch für deine Enkel!
        Schön, mal eine solche Geschichte zu hören. Es gibt doch noch Oasen in der Service-Wüste.

    1. Ja, sieht fast so aus, hat da wer noch eine? Hier im Westen waren die immer aus Eisen. Genauso wie die Ketten für den Waschtischablauf.

    2. Lieber Reinhard!

      Wegen dieser besagten Kette habe ich immer noch ein furchtbar schlechtes Gewissen da ich ja vermutlich für diese zerstörerischen Tat verantwortlich bin!!! Umso mehr bedaure ich dass Berlebach keine Ersatzglieder mehr auffinden konnte. Kann nur sagen dass ich bei diesem schönen Ding absolut keine Gewalt angewendet hatte. Jedenfalls bedauere ich diese Aktion sehr und möchte mich nochmals dafür bei Dir entschuldigen. Ich versuche mein Möglichstes so eine Kette doch noch irgendwo aufzutreiben. mit lieben Grüßen aus dem Innviertel. Georg Stockhammer

    3. > Das ist ne Klokette !!!
      Jap war auch mein erster Gedanke XD
      Treuer der alten nicht nach … Das Plastik war wirklich nicht gut und wenig haltbar. Die Spühlketten sind oft gerissen.

    4. Ja das stimmt. Das ist DDR Plastik, und hing als Kette im Bad herum. Für Stöpsel oder so was. 😉

  2. Lohnt nicht. Man musste immer mit viel Gefühl ziehen, sonst rissen die Dinger ab. Nimm ne Westkette. Hätte Berlebach.auch genommenen, wenn’s die gegeben hätte.

  3. Bei Berlebach stimmt alles: die Qualität, die Beratung, der Service, die Funktion, einfach alles.

    Nicht nur für Fotografie, auch für Beobachtung mit Spektiven. Es gibt nichts besseres als ein Berlebach Stativ und ein 553 2-Wege-Neiger. (der Vorgänger 552 ist auch besser als alle anderen auf dem Markt – Sachtler natürlich ausgenommen)

    1. Hm… stimmt wirklich alles? Ich wollte mir mal auf einer Messe deren Stative anschauen. Ein kleines habe ich schon und finde es toll. Vielleicht soll noch ein größeres her. Das Personal saß rum und es war kein anderer Kunde am Stand. Auf ein Beratungsgespräch hatten die Leute keine Lust (mehrere Fragen gestellt, die nicht beantwortet wurden und auch sonst keinen vollständigen Satz zu mir gesagt) und auch die einzelnen Stative, die sehr eng aneinander standen, sollte ich mir selber rausholen. Da war ich schon enttäuscht. Klar ist eine Messe anstrengend. Das Verhalten hat bei mir trotzdem ein bleibenden negativen und sehr arroganten Eindruck hinterlassen. Schlimmer war nur Dedo Weigert auf der Photokina (war zweimal am Stand und beim zweiten Mal wollte mir der gute Mann kein Fragen mehr beantworten. Und ich hatte eine konkrete Kaufabsicht. Habe dann eine Hedler Lampe gekauft).

      1. Hallo Julian,
        Ich habe Berlebach auf mehreren Messen erlebt. Photokina und Zingst. Am Stand waren eigentlich immer Herr Fleischer und seine Frau, ihres Zeichens die Chefs von Berlebach. Und die habe ich nie sitzen gesehen. Und jeder, der Herrn Fleischer kennt, wird mir zustimmen, dass “arrogant” etwas ist, was auf ihn nicht zutrifft. Kann das sein, dass hier ein Zwischenhändler stand? Sicher, dass das auch Berlebach war und nicht diese Globell-Kopien?

        1. Hi Reinhard,

          mein Erlebnis was in Zingst vor zwei Jahren (glaube ich). Es waren ein älterer Mann und eine ältere Frau. Wer das war, kann ich nicht sagen, sie wollten nicht mit mir sprechen. Allerdings war Maike auch mit dabei. Vielleicht lag die abweisende Art daran…
          Da sind andere Stände schon fortschrittlicher 😉 Frau König zum Beispiel. Ich habe lange überlegt, wofür ich eine König-Tasche brauche… Leider brauchte ich keine. Sie und ihr Mann haben sich sehr lange mit uns unterhalten und die Taschen gezeigt und erklärt. Wenn ich mal eine wasserdichte Fototasche brauche, werde ich sicher eine Königtasche kaufen.

  4. Hallo Reinhard,

    die Spreizsicherung besteht ja im Original aus drei Plasteketten mit je 13 Kettengliedern , so jedenfalls bei meinem Exemplar. Die Kettenglieder kann man ja einzeln austauschen. Wie viele Kettenglieder sind gerissen, also nicht mehr zum Verwenden geeignet ? Wenn auf dem Foto der ganze Rest zu sehen ist , werden 13 Kettenglieder benötigt.

      1. Persönliche Kramkiste , wenn Du das Stativ wieder “Original” haben möchtest bitte E-Mail mit Adresse.

  5. Die Idee bei Berlebach nachzufragen ist naheliegend, trotzdem muss man erst einmal drauf kommen. Ein Kabelbinder in passender Größe verbindet die Schadhaften Teile schnell miteinander.
    Berlebach als das Unternehmen das Kundenzufriedenheit auf seine Fahnen geschrieben hat zu nennen, kann ich nur bestätigen.

    Grüße Wolfgang

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